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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Jan-Feb)

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Nr. 2-26 (3.-31. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70453#0142
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Samstag, 14. Januar 1933

So wirk keuWes SelkeniM verunglimO

Die „Frankfurter Zejkuna" liefert in ihrem
zweiten Morgenblakk vom Mittwoch, den 11. Ir-
nuar, wieder einmal einen typischen Beweis für
das jüdrscks Bestreben, am jeden Dreis Groß-
kaken deutscher Menfcken zu verkleinern und un-
wesentlich za machen. In einem Leitartikel „Krieg,
den beide verloren", befaßt sich irgend ein mutmaß-
lich jüdischer Zeilenschinder mit dem Ruhr-
krieg. Dieser Herr wagt es zwar nicht direkt,
Deutschland die Schuld am Auhrernbruch der
Franzosen zuzuschieben. Er konstruiert aber in
echt jüdischer Art so etwas wie ein« deutsche
Mitschuld, indem er schreibt: „... ob nicht eine
klügere deutsche Politik den AuSkrag des schweren
Kampfes überhaupt Hütt« vermeiden können."
Das offizielle Frankreich wird der „Frankfurter
Zeitung" für diese Enklaskungsoffensioe Dank
wissen.
Es kommt noch bester. Nachdem dis „FZ" hin-
tenherum auch die Beseitigung des Juden Ra-
th e n a u für den Ausbruch des Ruhrkrieges indi-
rekt verantwortlich macht, beginnt sie mit einem
ebenso raffinierten wie gemeinen Kesseltreiben ge-
gen die deutschen Helden, dis im Ruhrkrieg ihr
Leben für das Vaterland Hingaben und unter den
Kugeln französischer Mörder niedersanken. Die
„FZ" schreibt da u. a. „am irreführender Legen-
denbildung vorzubeagea", von jener „organisierten
Sabotage and all den abenteuerlichen Unterneh-
mungen junger Menschen, die die Grenzlinie des
passiven Widerstandes überschritten". Nichts sei
«»wahrer und gefährlicher ,als diese ein-
zelnen Handstreichs Ml nachträglich in den Vor-
dergrund der Abwehraksio» stelle» za wolle».

Hier schaut die wahre Absicht der „FZ" heraus;
der Opferlod Schlagelers und vieler anderer
soll verkleinert werden. Freundlicherweis« ver-
zichtet die Gazette darauf diese jungen Leute zu
tadeln oder zu richten. Ihr geht es in der Haupt-
sache darum:
Die deutsche Jugend soll in Schlagetex keinen
Helden, kein Vorbild sehen sondern so etwas wie
einen „abenteuerlichen prägen Mann". Jedes an-
dere Land ehrt seine Helden, ja glorifiziert sie im-
mer mehr, nur in Deutschland dürfen jüdische
Schmierfinken das Heiligste des Volkes herunter-
reißen oder mieSmachen.
-o-
Katholischer Geistlicher gemaßregelt
NSK Langschede-Ruhr, 11. Ian. Der seil
10 Jahren in der nationalsozialistischen Be-
wegvng stehende und in allen Kreisen der Be-
völkerung hochgeachtete und verehrte Pfarr-
v'kar Dr. Lorenz Pieper in Halingen, Dost
Fröndenberg-Ruhr-Land, ist wegen seiner
nationalsozialistischen Gesinnung gemaßregelt
worden, indem er plötzlich seines Amtes ent-
hoben wurde.
Dem Führer zur Ehr!
Auerbach l. B., 13. Ian.
Das Gemeindeverordnekenkollegium in
Rebesgrün beschloß, Adolf Hitler zum
Ehrenbürger der Gemeinde Rebesgrün zu
ernennen.

die Organisation einer „geistigen Elite" .soll
zusammen mit der „ neutralisierten Staats-
bürokratie" zu einem Block verbunden wer-
den, der selber autoritär organisiert die Auf-
gabe hak, gegen die bestehenden Parteien und
Verbände vorzustoßen, sie zu schwächen und
zu zersetzen, bis aus dem Hexenkessel der ge-
läuterte autoritäre Staat herausouillk und
dessen Repräsentant mit dem Lorbeerkranz
geschmückt werden kann.
Wir können uns vorskellen, daß ein sol-
cher autoritärer Staat auf wackeligen Stel-
zen geht, wenn er, was wahrscheinlich ist,
nicht schon in der Entwicklung krepiert; denn
es ist eine Utopie, auf diesem Wege den auto-
rikären Staat zu schaffen. Wir National-
sozialisten sind ebensowenig Geaner de? au-
toritären Staates, wie wir Freunde des
Pluralismus im Sinne parlamentarischer
Mehrheiten sind. Für uns hak noch mmer
das Mort Adolf Hitlers Geltuna: „Damit
ist die Bewegung aber ankiparlamentarisch
und selbst ihre Beteiligung an einer solchen
Institution kann nur den Sinn "'"»er Tätig-
keit zur Zertrümmerung besitzen zur B-ssei-
kigung einer Einrichtung, in der wir eine
der schwersten Verfallserscheinungen der
Menschheit zu erblicken haben." Wenn
Herr von Schleicher oder die Kreise um ihn
glauben, mit den erwähnten Methoden den
autoritären Staat schaffen zu können, dann
sind sie unheilbare Atcwisten. Autorität ist
keine Frage der Organisation, sondern primär
eine Frage der Leistung, d»s Erfolges, des
Eharakkers und d"mit des Vertrauens. Wer
den autoritären Staat über den Weg der
Organisation erreichen will, wird ibn nie er-
leben. Die staatsmännischen A säße, die
Keimzellen einer Autorität sind, hak Herr
von Schleicher, falls sie Sherbauvt vorhanden
waren, längst verspielt. Wie er in dieser
Laos mit Parteien, Bünden und Berufsaruv-
pen fertig werden will, oder aar mit einer
Bewegung, in der sich ein Führer wirkliche
und lebendige Antorität bei 12 Millionen
Menschen geschaffen hak, dis weltanschaulich,
staats- und wlrkichzfk-i'"^"'r-b aus arnpstenen
Fundamenten ruht, bleibt das Rätsel des
Kanzlers und seiner Freunde. Man kann
sich verstellen, daß Adels Hitler mit den mil-
lionentachen Grundnseilern in seiner Bewe-
gung und seinen Führeraualitäken den auto-
ritären S*eef in Kurier Zeit autbaut, n'ckss
aber ein Kan'l-r. gegen den 90 Prozent des
Volkes in verbissener Ovvosit'on stehen. D"s
ist ein bassnunastel-r Aess Man wüst sich
nur wundern, daß der Tatkreis, allo die eng-
sten Freunde des Herrn Schleicher mit sol-
chen Id«»n spielen. Ilinsor als gerade
Hans Zehrer, der Herausgeber der ,.Täßchen
Rundschau", der in erster L'fss» diele Pläne
propagiert, noch vor wenigen Tagen in die-
sem Matt selber wörtlich s^rieb: ..Ai,c«vi-
tät hed-utek immer freiwillige Gefolgschaft
des Rakes'"
Adolf Hitler, der alle Voraussekunaen
zur Fundam-ntiernng und zum Ausbau eines
autoritären Skggt»s in sich vereinigt, bat H'u-
dsnb"rg die vrästhiglen nutz g"toritären Be-
fugnisse nicht erteilt. Den Schoden davon
bot dos Volk, uni hgst»n Eogt>»^iino wir
Kämpfen. Denn wer sich das ^olk erobert
der erohert sich vor, selbst d?» Rooigrnno
gibt für dr» ASad<a"rz Kein grössere^
Ziel ols diel»^. und l»i d»sten Err»'ch"na
so schwer. W»r. wie wir. den Kelch. a»sülst
mit .Kanins v"d Beharrlichkeit, bis zur Reioe
leeren kann, für den hak Gorgo keine S-brek-
ken mebr. w. k.

Tatsache« gegen suveefteetsenpottttt
Vg.S»«tz Rolnllav»» veviMIgl Ke« AeMsflnanrmlnfft»« — UtMt 2070,
sondevn HHvo MMtt-um NM FeplveSeag im NstüistzausUatt

Wir brachten gestern einen kurzen Auszug
der Ekakkriti-k unseres Pg. Reinhardt Im
Reichstag. Die Ausführungen Reinhardts sind
so wichtig. Laß wir heule den Wortlaut ab-
drucken, damit sich unsere Leser ein Bild von
der tatsächlichen Lage der Reichsfinanzen
machen können.
In der finanzpolitischen Aussprache, die
sich im Haushalksausschuß des Reichstages
an die Rede des Finanzminiskers anschloß, be-
leuchtete unser Abgeordneter Fritz Reinhardt
in einer aufsehenerregenden Rede die wirk-
liche finanzielle Lage des Reiches.
Er begann mit der Feststellung, daß der
Reichsfinanzminister die Skeuerausfälle im
laufenden Jahr mit 783 Millionen nm etwa
ISO Millionen zu niedrig angesetzt hak, weil
die Verschlechterung des Aufkommens im
2. Halbjahr nicht, wie amtlich geschätzt, nur
23, sondern an 200 Millionen erreichen wird.
Pg. Reinhardt hob belegmäßig hervor,
daß sowohl die Skeuernokverordnunqen vom
8. Dezember 1931 wie vom 14. Juni 1932
zwar weiterhin wirkschattszerstörend, aber in
keiner Hinsicht finanzsanierend gewirkt haben
und gelangte dabei zu folgender Aufrechnung:
Bei den bezeichneten Skeuerarlen (Ein-
kommen-, Umsatz-, Kraftfahrzeug- und Beför-
derungsskeuer) zusammengenommen werde der
Ausfall in der zweiten Hälfte des laufenden
Hg-'shalksjgbres etwa 184 Millionen errei-
chen, 161 Millionen mehr als das, was der
Reichsfinanzminister annimmt. Das Minder-
gnfkommen werde sich infolgedessen von 783
Millionen auf etwa 950 Millionen bis 1 Mil-
liarde erhöhen. Das führt zu einer Erhöhung

des Gesamkfehlbetrages im Reichshaushalk
von 2 070 auf 2 270 Millionen.
Der Fehlbetrag würde noch wesentlich hö-
her sein, wenn nicht in den Haushaltsjahren
1930 bis 1932 483,5 Millionen aus der
Münzprägung gewonnen worden wären. Dem
Münzgeseh vom 30. August 1924 gemäß dürfte
der Umlauf an Scheidemünzen höchstens 20
RM. pro Kopf der Bevölkerung insgesamt
also höchstens 1240 Millionen betragen. Ende
November hak jedoch der Münzumlauf 1670
Millionen betragen. Also 437 Millionen
mehr, als nach dem Gesetz zugelassen sind.
Wenn die Mehrausgabe an Münzen nicht
stakkgefunden hätte, würde der Fehlbetrag
für den Haushalt nicht 2200, sondern 2 683,8
Millionen betragen.
Eine weitere Steigerung des Fehlbetrages
würde zu verzeichnen sein, wenn nicht durch
die Notverordnung vom 1. Dezember 1930
das rund 400 Millionen betragende Renten-
bank-Darlehen bis zum Jahre 1942 verlan
gerk worden wäre. Dem Gesetz über die Li-
quidierung des Umlaufes an Rentenbank-
scheinen vom 30. August 1924 gemäß, hätte
der Umlauf an Renkenbankscheinen nur k>i?
Mikks 1934 aufrechkerhalken werden sollen
Durch Notverordnung vom 1. Dezember 1930
ist diese Frist einfach bis 1942 verlängerk wor
den. Rechnen wir diese 400 Millionen der
2 683,5 Millionen RM. hinzu, so kommen wir
auf 3 083,5 Millionen Fehlbetrag. Dazu kom-
men noch die schwebenden Schulden mik rund
2 Milliarden, in denen es sich ebenfalls um
nichts weiter als um einen Feblbetraq im
Reichshaushalk handelt. Dadurch erhöht sich

Sugenvergs „neue" EnlkeSung

Die „Wandelhalle", der Hugenberqsche
Parlamenksdienst, läßt in ihrer gestrigen Aus-
gäbe einen Versuchsballon steigen. Thema:
Verbot der kommunistischen Partei. Hilgen-
bergs haben plötzlich folgendes entdeckt:
„Es scheint, daß die kommunistischen
Führer in Deutschland einen Teil ihrer
Anhänger nicht mebr in der Hand haben.
Es haben sich in ihren Reihen Elemente
«»gesammelt, die anscheinend keinerlei
Hemmungen kennen. Es ist in dieser Be-
Ziehung sebr lehrreich, einmal die kommu-
nistischen Demonstrakionszüge zu beobach-
ten und dis Gestalten zu betrachten, die
in diesen Reiben aufmarschieken; photo-
graphische Aufnahmen würden in dieser
Hinsicht außerordentlich lehrreich sein."
Hugenbergs haben bier etwas „entdeckt",
was das übrige Deutschland schon seit Jah-
ren feskaestellk hat. Solange man ober die
kommunistischen Parlamentarier brauchte, um
dis Arbeitsunfähigkeit des Reichstags zwecks
Ausschaltung des NakionalscnialksmuS mik
ihrer Hilfe zu „beweisen", kniffen die Herr-
schaften das Auas hinter dem Monokel zu,
wenn der kommunistische Mob an ibnen vor-
beizog. Daß sie heute anders verfahren und
aus der russischen, französischen, amerikani-
schen und japanischen Parlamenkspraris vor-
beugend das „Recht" zum etwaigen Ausschluß

der Moskowiter aus dem Reichstag herlei-
ken, kann nur dahin gedeutet werden, daß
selbst in den sturstem Köpfen der Deulschna-
kionalen allmählich die Erkenntnis über die
völlige Aussichtslosigkeit ihrer bisherigen
Kampfmekhoden gegen den Naknnalso,Kalis
mus aufdämmerk. Vielleicht vermag einmal
fluch noch eine weitere Erkenntnis die Kalk-
schicht um dis Hirne bürgerlicher Politiker
z" durchdringen, Nämlich die, daß mit einem
Verbot der kommunistischen Partei aber auch
gar nichts gewonnen ist, wenn nicht gleichzei-
tig die inneren Voraussetzungen für das Ge-
deihen dieser Pest beseitigt werden: Die
instinktlose Reaiererek, der man in Deutsch-
land das schmeckende Beiwork „autoritär"
ganz zu Unrecht verliehen hak.

Keine Eers
mit Gregor Strayer
Detmold, 13. Ian. Wie die Reich*
Pressestelle der NSDAP mittelst, sind d'c
Meldungen, nach denen während des kippe
schen Wahlkampfes eine Zusammenkunff
zwischen Hitler und Gregor Straßer statkge-
funden haben soll, falsch und völlig aus de?
Luft gegriffen. Es hak keine Zusammenkunft
stakkgefunden.
Die Meldung der „Vossischsn Zeitung",
daß Gregor Straßer während der Weih-
nachksfeierkage sich mik Brüning getroffen
habe, entbehrt ebenfalls jeglicher Grundlage.
Hiüeriunge Wagnik würbe joiort
operiert
Aus den Meldungen über die bestialische
Mordtat an dem Hitlerjungen Wagnitz ist
fälschlicherweise die Meinung aufaekommen,
als habe man von dem Berliner Krankenhaus
erst bei den Pflegeelkern nachgefragt, ob eine
Operation an Wagnitz vorgenommen werden
dürfe. Diese Auffassung entspricht nicht den
Tatsachen. Wie wir durch Rückfrage an zu-
ständiger Stelle erfahren, ist der HI. Wagnitz
unverzüglich operiert worden, ohne daß auf
dis eingeleikeke Befragung der Eltern Rück-
sicht genommen wurde. Die Eltern des HI.
Wagnitz trafen erst im Krankenhaus ein,
nachdem er bereits operiert war. Lediglich
durch die vor einer jeden Operation notwen-
dige Desinfektion der Aerzke (Händewaschen)
kam die übliche kurze Verzögerung zustande.
Das Verhalten der bei der Operation betei-
ligten Aerzke war einwandfrei.

Schleicher in Frankreich genehm
Herriot erklärt in einem Artikel, der „Euevre
Nouvelle", daß Frankreich in der selksamen
Lage sei, den General von Schleicher
einem nationalsozialistischen Reichskanzler
als ,Mann der Mäßigung" vorzu-
ziehen.

der Fehlbetrag auf 5083,5 Millionen, die sich
mit den S k e ue r g u k s ch e i ne in Höhe
von 2,5 Milliarden auf 7,5 Milliarden erhö-
hen. Zieht man davon den Münzgewinn und
das Renkenbankdarlehen ab, so verbleiben
6,6 Milliarden, die eine Mehrbelastung der
Haushaltsjahre 1933 bis 1938 darstellen. Das
'st eine Mehrbelastung von 1100 Millionen
pro Jahr in den Haushaltsjahren 1933-38.
Nach diesen aufsehenerregenden Feststel-
lungen geißelte Pg. Reinhardt die Aeußerung
des Reichsfinanzministers,
daß die Lage nicht allzu tragisch
zu nehmen fei. Die Lage könne nur geändert
werden unter der Voraussetzung einer Ver-
minderung der Arbeitslosigkeit.
Jede Verminderung der Arbeitslosigkeit
st der Ausgangspunkt für einen Kreislauf,
der in dem Begriff Belebung von Arbeit,
Wirtschaft und Finanzen zusammenqefaßk
werden kann. Die Papensche Notverordnung
vom 4. September 1932 ist in keiner Weise
»uf dieses Ziel abgestellt, infolgedessen Kanu
sie auch nicht „Belebung der Wirtschaft" brin-
gen.
Die Reichsregierung gibt Skeuergnt-
scheine im Ausaabewert von 2200 Mil-
sionen aus, der gegenwärtige Kurswert ist
etwa 1500 und der spätere Anrechnungswert
etwa 2500 Millionen. Diese Skeuermilscheine
werden verabfolgt entweder für Skeuerzah-
bmgen oder für Arbeiksumschichkungeu. Da-
durch wird keinerlei Arbeiksvermehrung und
^einerlei Erhöhung des Lohnkontos der Wirt-
schaft herbeiqeführt. Die Empfänger von
Skeuerguktcbeinen können damit tun. was sie
wollen. Die meisten werden die Skenerguk-
scheine an ibre Banken zur Verminderung
brer Bankschulden geben. Die Vermin-
derung der Bankschulden der deut-
schen Wirtschaft wird in Auswirkung der
Ausaabe der Skeuergukscheine etwa 1500
Millionen bekragen. Das ist nur ein Tropfen
wrf den heißen Stein. Demgegenüber steht
ein Einlösungsbetrag in den Haus-
balksiabren 1934—1938 von 2500 Millionen.
Die Bilanz, die sich aus der Ausgabe von
Skeuergukscheine» ergibt, besteht demnach dar-
daß der aegenwärkiq erfolgenden Vsrmln-
beruna der Bankschulden um 1500 Millionen
eine Mehrbelastung der Wirtschaft
'n den Haushaltsjahren 1934—1938 um 2500
Millionen gegenübsrstehk, und intolaedessen
die Stenerauffcheme der Wirtschaft
ein»» Nachteil non 10NO Millionen
RM bringen. Mese Milliarde kommt
den Banken in Form non Kursunter-
schied und Aufgeld zugute.
Zum Schlnß kam Pg. Reinbardk noch auf
'sse finanzpolitische Lage der Länder und Ge-
meinden zu sprechen, die sich nach eigener
Aussaae des RsichstinanrmkniUers wesentlich
maSnsttaer entw'ck-ss bat, als das bet der
-snrünglichen Aufstellung des Finanzans-
se'ches beabstchssat war. Nicht zuletzt des-
alb, weil das Reich in den letzten Jahren
Zuschläge zur Einkommensteuer verordnet bat
-nd deren Anttzommen ausschliesslich sich selbst
^»rbehälk. Diese Ungerechtigkeit muß unbe-
^nak beseitigt werden. Die nationaNozialt-
"sische Fraktion bat schon im Jahre 1930 bei
''er Beratung der Notverordnung vom 26.
"nli 1930 im HaushalksqnSfchuß beantragt,
die Lander und Gemeinden am Aufkommen
aus diesen Zuschlägen Z« beteiligen.
Die bedeutsamen Ausführungen des Pg.
Reinhardt werken wieder einmal ein grelles
Licht auf die Illusionen, mik denen man auch
von amtlicher Seite der heutigen katastrovha-
sen Lage der deutschen Finanzen gegenüber-
tritt.
-o-
Neuer AeverM auf Memmen
(Drahkmelduug unserer Berliner Kchrifkleikung)
Berlin, 12. Januar. Gestern vormittag
wurde an der Ecke Utrechter. und Malklaquekstratze
von mehreren kommunistischen TerrorkruppS ein
wohlvorbrrelketer Ueberfall auf vier Mitglieder der
Weddinger Hitlerjugend verübt. Die vier Hikler-
'ungen waren auf dem Weg« von ihrem Stand-
quartier zum Luisenstädtischen Friedhof um die
Ehrenwache an dem Grabe ihres von Rokmord ge-
meuchelten Kameraden Wagnitz abzulösen. Di«
vier Hitlerjungen wnrden von den roten Banditen
niedergeschlagen, mit Schlagringen und Dolchen
bearbeitet und di« am Bode» Liegenden wurden
mik Stiefelabsätzen getreten. Der tziklerjuuge
Wmdhorst wurde durch einen Messerstich ins Ge-
sicht schwer verletzt. Dem Aikleriungen König
wurde mik einem Schlagring dir Nase und ein
Ohr anfgeschlagen.
Unverständlich ist es, daß die Polizei, die von
dem Bestehe» der kommunistischen Terrorgruppen
weiß, nichts unternimmt, um die Aiklerjungen vor
den roten Banditen zu schützen, obgleich der Polizei
bekannt ist, daß gerade die Meddinger Hitler-
jugend m den letzte» Tagen mehrfach das Ziel
kommunistischer Ueberfälle war.
 
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