Monnkag, 16. Januar 1933
Gedenktage.
1756 Bündnis Friedrichs des Großen mit Eng-
land In Westminster.
1901 Maler A. Böckiin gest.
Heidelberger Gedenkkage.
1885 Gründung der Verbindung „Rhsnopalatia".
1922 Schwurgeriüiksflhung über Len Raubmörder
Leonhard Sieferk, der zum Tode verurteil!
wurde.
Oeffentuche Kundgebung zwecks Neubauten der
Universitätskliniken.
Unter Führung der Handelskammer haben sich
eine Reihe von Verbünden zu einem gemeinsa-
men Vorgehen für die Erneuerung der Heidelber-
ger UniverstlSkskliniken, zunächst der völlig über-
alterten chirurgischen Klinik zusammengefunden.
5m Verfolg diese« Aktion wird Freitag, Len 20.
Januar, abends — voraussichtlich im Saale der
„Harmonie" — eine öffentlich« Kundgebung statt-
finden, in der nach einleitenden Referaten des
Herrn Oberbürgermeisters, «Ines Vertreters der
Fakultät und eines Vertreters der Wirtschaft
ein« Resolution zugunsten der Kliniken gefaßt
werden soll.
-c>-
Die Eisbahnen auf dem Meßplah und dem
Anioersikätssporkplah sind geöffnet. Auf beiden
Bahnen herrschte am gestrigen Sonntag reger Be-
trieb.
Fackelzug der SA und SS.
Ein Fackelzug wird am kommenden Mittwoch
aus Anlaß der 62. Wiederkehr des Reichsgrün-
dungskages von der Heidelberger SA u. SS durch-
geführt werden. Aufstellung des Zuges ist in
Neuenheim am Marktplatz (Ecke Luther- und
Ladrnburgerstraße) punkt 20.00 Uhr. Der Zug
wird sich von dort aus über dis Brücke und durch
di« Hauptstraße nach dem Marktplatz bewegen,
wo dis Fackeln zusammengeworfen werden. An-
schließend Großer Zapfenstreich!
Das einheimische Stolz-Quartett, welches im
vergangenen Jahr hier und auswärts mit großem
Erfolg konzertierte, gibt am Dienstag 17. Januar,
abends 8 Uhr im Ballsaal der Skadlhalle «inen
Kammermusikabend.
Es kommen selten gehörte Werke zur Auffüh-
rung: W. A. Mozart K V. Nr. 155 D-dur K. D
Nr 168 F-üur. Jos. Haydn Op. 64 Nr 3 B-dur
Fr. Schubert Op. 125 Nr 1 Es-Lur.
Ein Klavierabend unseres Pg. Helmut Mau-
rer findet am Montag, den 23. Januar im Ballsaal
der Sladthalle statt auf den wir heute schon auf-
merksam machen. Zum Vortrag gelangt folgen-
Das Heidelberger SPD-Organ, die „Volks-
zeitung", Nr. 12 vom 14. Januar, stellt in ei-
nem Artikel, betitelt:
„Naziaufschneiderei und Treuschwur"
in unwahrer und verleumderischer Weise Be-
hauptungen über meine Person auf, die wie-
derum beweisen, daß es der SPD, dieser
Partei des Volksbekruos, heute nur noch mög-
lich ist, ihre politische Position mit Hilfe per-
sönlicher
Verleumdung und Verunglimpfung
zu halten! Die sozialdemokratische Feme-
Hetze dieser Tage gegen die SA stellt
dies ebenfalls unter Beweis. Die „Volks-
zeitung" schreibt u. o.:
„Mir wollen mit Standartenführer Zieg-
ler über die Ursachen des Zusammenbruchs
uns in keine Diskussion einlassen und neh-
men das obige Geständnis nur zur ver-
wendbaren Kenntnis, wir wollen aber nicht
versä'nmen, mikzukeilen, daß wir setzt eine
gewisse Abneigung gegen Offniers-Epau-
lekkes verstehen, die Herr Ziegler in den
Les Programm: Dach-Busomi (Chaconne), Liszt
(Sonate in h-moll) und Beethoven (Waldsteinso-
nak« op. 53).
Skadkkheaker Heidelberg. Heute, Montag,
abends 7.45 Uhr auß. Abon. und Kampfbundbühne
Grupps B „Der Waffenschmied". Für sämtliche
Vorstellungen sind Karten an Ler Theaterkasse zu
haben.
Heule geht's uns gut! Der groß« Revue-
Erfolg Les Skadtlheaters wird am Dienstag als
15. Vorstellung im Abonnement A gegeben. Der
neu verpflichtete Operskken-Buffo Heinz Evelt,
Frankfurt wind sich in Lieser Revue als Chanso-
nier vorstellen.
Sleuerkalenber
für Januar 1933.
IS. Januar 1933: Evang. Orks- und Landes-
Kirchensteuer-Vorauszahlnng für 1932 mit dem
ganzen Betrag fällig.
Nevolukionslagen 1918 gezeigt haben soll."
Der Schluß dieses Satzes,
„gezeigt habe» soll"
zeugt von der
feigen Handlungsweise
der SPD-Arkikler in der „Volkszeitung".
Sinngemäß wird zum Ausdruck gebracht,
als ob ich während der Revolte 1918 mich an
dem Abreißen von Offiziers-Epaulekten be-
teiligt habe. Da der obige Satz den Talbe-
stand der üblen Nachrede, welcher einer
erfolgreichen Klage zugrunde liegen muß. nicht
erfüllt, fordere ich hiermit die Redaktion der
„Volkszeitung" öffentlich auf, die Verleum-
dung in direktem Satz noch einmal zu
wiederholen, damit ich in die Lage versetzt
werde, gerichtliche Klage einzureichen. Der
„Volkszeitung" würde in diesem Falle Gele-
genheit gegeben, ihre Behauptungen vor Ge-
richt zu beweisen.
Der Führer der Standarte 11V
ger. M. Ziealer.
Standartenführer.
„Di« Sprechstunde Les Rektors der Universität
fällt am heutigen Montag, (16. Jan.) wegen ander-
weikiger dienstlicher Inanspruchnahme aus."
Bei der Gestaltung Ler neuen deutschen Staats-
form gehl es für viele eigentlich um Antwort auf
Fragen Les Gewissens. Gibt es Loch schon ein.:
„Theologie des Nationalismus". Deshalb ist der
Vortrag, Len Herr Privakdozent Dr. Forsthoff
aus Freiburg, von der evangelischen Akademiker-
Vereinigung nächsten F e itag hält, über Len Pro-
testantismus unL Len Wandel Les heutigen Staa-
tes, einer allgemeinen Aufmerksamkeit werk. Nä-
heres in Ler Anzeige am Dienstag.
Ev. Pflege Schönau. Mik Rücksicht auf Lie
anhaltend ungünstige Lage In der Landwirtschaft
und um Len Emgang der Pachtzinsen zu beschleu-
nigen, halte der Evang. Oberkirchrenrak, wi« be-
reits berichtet, den Pächtern von Parzellengüksrn
bet Zahlung Im November und Dezember 1932
«inen Nachlaß am Pachtzins gewährt. Um
auch den wirtschaftlich schwächeren landwirtschaft-
lichen Betrieben und Arbeitern, d!« bisher noch
nicht In der Lage waren, ihren Zahlungsvsrpfstch-
tungen nachzukommen, enkgsgenzukommrn, wird
Liefen Schuldnern bei Zahlung Les 1932er Pacht-
zinses im Laufe Les Monats Januar
«In Nachlaß von 8 Prozent bewilligt.
Beer-igung Kes Geheimen Mrchsnrals
Vrof.o Bauer
Am Freitag nachmittag fand in der Johannis-
kirche in Neuenheim der Trauergottssdiensk Les
verstorbenen Professors der Theologie, Geh. Kir-
chenrak Prof. D. Johannes Bauer stakt, an der
zahlreiche Vertreter der kirchlichen Behörden und
und anderer Vereinigungen teilnahmen. In einem
Meer von Blumen war Ler Sarg, der die sterb-
lichen Nest« Les Verstorbenen enthielt, vor dem
Altar aufgebahrt, während zu beiden Seiten die
Chargierten Ler Vrrbinüungen „Wartburg" und
„Hercynia" Aufstellung genommen Hattern Von
der Beliebtheit des Dahingefchiedenen spricht dir
überaus große Mrnschsnzahl, die es sich nicht neh-
men ließ Geh. Kirchsnrak Dauer die letzt« Ehr«
zu erweisen.
Der Trausrgokkesdisnst wurde eröffnet durch
Len Chor des prakk. kheoi Seminars unter der
Leitung von Prof. Poppen, worauf Skadkpfar-
rer Schmikh seiner Predigt die Worte des 12.
Kap. Moses: „Ich will Dich segnen und Du sollst
mein Segen sein" zugrunde legte. Der Seelsor-
ger gab «inen Rückblick über Las Leben des Ver-
storbenen. Namens der Universität legte Se.
Magnifizenz Prof. Dr. Andreas «inen Kranz
nieder und betont« besonders, daß Geh. Kirchen-
rat Bauer 22 Jahre der Universität die Treue ge-
halten habe. Von 1915 bis 1916 stand er als Pro-
rektor an der Spitz« der Universität. Der Ver-
storbene war auch ein besonderer Verehrer des
nationalen Pastors Schleiermacher. Die theolo-
gisch« Fakultät ehrt« Len Dahingeschiedenen Lurch
Worte von Prof. Beer, ferner ein Vertreter der
Tübinger theologischsn Fakultät. Ms Ver-
treter der badischen Landessynode und
der badischen Landesregierung sprach Exzellenz
von Reichenau, für die Kirchenregierung Prä-
sident Wurth. Weiters Ansprachen hielten für
die Lanbesveremigung für positives Christentum
und deutsches Volkstum Pfarrer Voges, ferner
Vertreter des Evang. Pfarrvereins, der Studen-
tenschaft Heidelberg (cand. theol. Sturm), Les
evang. KirchengemeindrrakS Nsuenheim, der Wart-
burgoerbtndang, -es Schwarzbundes, der kirchlich-
liberalen Vereinigung sowie weiter« Vertreter ver-
schiedener Richtungen.
Nach diesem Trauergoktesdienst ordnete sich der
Trauerzug, der hinter dem Auto mit den Gebsi ren
des Verblichenen den Weg zum Neuenheimer
Friedhof nahm. Dort angelangk, sprach Stadt-
pfarrer Schmikh das Schiutzgebek, wonach Lie
sterblichen Rest« Les unvergeßlichen Geh. Kirchen-
rat Bauer der Erd« übergeben wurden.
pawle Lurqade
Kamp,- andbühne Heidelberg.
Dis nächste ^dorstellung in Grupp« 8 findet
am Montag Len 16. Januar, stakt. Vorstel-
lung: „Der Waffenschmied" von Lortzing. Mil öer
Karkenausgabe w'rd sofort begonnen. Karten
können noch abgegeben werden.
Sprechstunden: Frau Klein: Montag, Mitt-
woch von 11—12 Ilhr; Dienstag, Freitag, von 5
bis 7 Uhr.
Frl. Kllebsch: Montag, Mittwoch, Frei-
tag, von 4—6 Uhr
Hinein in das NS-Krafk-Fahrkorps (NSKK)
Alle Besitzer von Kraftfahrzeugen und
Führerscheinen, werden aufgeforderl,
dem NSKK Heidelberg beizukreken.
Anmeldungen an den Bezirksführer
Dr. med. Väkh, Heidelberg, Sophien-
stratze 7a, Fernsprecher Nr. 234. Da-
selbst für alle Krastfahrbelange Sprech-
stunden: Dienstag und Donnerstag 6
bis 7 Ahr nachmittags.
Bücher-Ecke.
Das neue Deutschland. Monatsschrift für die deut-
sche Freiheitsbewegung und nationalsozialistische
Weltanschauung. Verlag „Das neue Deutsch-
land" G.m.b.H., Leipzig C 1, Europahaus.
Pg. Prof. Carl Langhorst-München ist Ler Dich-
ter des Ne-ujahrsgrußeS in der Zeitschrift „Das
neue Deutschland". L L si V- ...
si L. Er 'ist gleichzeitig der Maler einer neuen
Titelleiste, Lis einen Bauer zeigt, der auf dürrer
Scholle steht und geblendet in dis ausgehende
Sonne Les neuen, glücklicheren Deutschland sieht.
Von gleicher Siegeszuversicht erfüllt sind auch alle
einzelnen Beiträge Les Hefts; und namentlich auch
die Betrachtungen der Parteigenossen Skudsnk-
kowski, Dr. Heinz Wittig und Charlotte Koeberle-
Schönfeldk (Di« deutsche Frauenbewegung im Neu-
jahrsgeläute). Pg. Fritz Boldk seht seinen Feld-
zug gegen internationalen Kitsch in der Kunst fort
und stolzer Kampfesmut führt dem Pg.o. Volk-
mann-Leander, dem Verfasser Ler Schrift „Solda-
ten oder Militärs", die Feder für den Wert und
dis Notwendigkeit „Getreuester Opposition". Wie
immer schmücken außer kraftvollen Gedichten un-
seres Wollens und unserer Weltanschauung auser-
lesene Bilder (vor allem schneebedeckte Berg-le-
sen) LaS inhaltreiche Heft, besten Kunskbeilage Alb.
Dürers „Ritter, Tod und Teufel" in mustergültiger
Wiedergabe zeigt. Auf einem dieser Bilder sirht
man die Führer der nationalsozialistischen Iuristsn:
ein anderes vom Adolf Hkier-Haus in Drrlin stif-
tete Pg. Dr. Goebbels. Freudig und zielbewußt
gearbeitet weckt auch diesss Heft der Zeitschrift
„Das neue Dsukschlanü" Dank, Freud« und Sie-
geszuversicht bei ihren Lesern.
Bei Summen in den Gelenken und
Gliedern haben sich Togal-Tabletten hervorragend be-
währt. Zahlreiche Dankschreiben über Togal bei veral-
teten Leiden, bei denen kein anderes M tkel half. To-
gai ist stark harnsäure'ösend, bakterientötend! Ein ver-
such überzeugt! Zn allen Apotheken Mk. 1.25.
12,6 Utk . 0,4S cnin., 74,3 äcw. scet eslle.
Wann m'r eews durch Lie Schkadk schkacheelelk,
do sehe di« Schtrooße aus wie große Farwe-
KLschte, so kunnerbunt sin Li« G'fchäfkshaiser mas-
kiert, wo's Publikum in alle mögliche Tonart«
vun ü'r prima Qualideed unn d'r Billigkeit vun
de Ware zu iwwerzeige hawws. Do werd ääm
erschk beigebrachk, was ääm noch alles fehlt;
Dasses di« letscht Minuk is, wo ääm so e vor-
Lheekhastes — zebok gemacht w'.rd, « langes Zö-
gern awwsr 'n unersetzlicher Schade for sämtliche
Kääfer wär. In L'r Zeit vun Le Inventurausosr-
KLäf werd's ääm erschk kloor, was for 'n Haufe
Märtyrer m'r hawws, die sich am laafende Band
for's kaafende Publikum uffopfrs, blos um zufrie-
dene G'sichter unn — leichte Geldbeikl zu kshe.
M'r soll 's joo nik glaaws, dasses noch so viel
A'elgemihigkeik in unsrm raffgierige Jammerdhal
gibt; awwe« weil des alle Johr 'sselwe Theader
is unn di« schleimig Ms n schefreindlickkeik aus 'm
Morgenland «in'gflehrti War is, kann m'r im
Glaawe nik hartleibig genug fei'.
Di« Frau Schkrunzer is vor e paar Johr mool
wie se ihr Portmannee gar zu arg gejuckt hott,
korz entschloss« mit ihrm Döchterle, 'm Lisbsthl,
noch Mannem gekärchslk, wo L'r Rummel noch
hunnertmool ärger fei soll wie hier, unn wo m'r
nooch legendärer Iwwerlifferung noch «mool um
die Hälft billiger kaafe soll. Kaum aus 'm Man-
nemer Bahnhof draus, do holler« schon L'r Gaul
vun dem beritte ne Schupo, wo sellemools immer
vorm Hauplpordaal g'schkanne is, mit 'm Schwanz
d« Huk vum Kopp runner gewsddelk, weil se, ohne
ufffzugucke, uff de Platz nausg'sckt^lpsrk is unn
in ihrm Geldbeitl rumgsgroofelt hott, um ihr Rick-
fahrkart zu vsrschkaue. Damit der Huk nik sort-
fliege gskönnk hott, Hot L'r Gaui als verkehrs-
kechmschss Allheilmittel sein Fuß druff g'schtellk
unn hott 'm so in ääm Arweitsgang glei die
kreischt Hochfumwrrfastoon hi'garnierk, Indm 'r 'n
hufeissförmiger Ventilator nsi'gskrete Holk. Da-
durch hott di« Fraa Schtrwnzer glei '« g'hooweni
Schdimmung infchpieriert krichk, unn wann se 's
Lisbelhl nik mit forkgrzcge hält, hält se mit dem
Bolizsiritker dhodsichsr noch verschiedene Befehls-
formte vun zoologischer Bsdeitung gewechselt, Lie
er« sicherlich mit L'r Auszeichnung „Beamtebelei-
digung" honoriert worre wäre.
Am Paradeplah hawwe se dann ihr Razzia
a'g'sehk unn sin, weil se „schpare" wollt«, Lurch
sämtlich« Jerusalemer Quadrate g'schmollert, ge-
woronkerk unn gskanderk. Wann se nit fchun chr
Rickfahrkart« g'hakk hätte, hätte se zu Fuß hääm-
walze könne, so hawwe s« sich verausgabt g'hakk,
denn immer hawws se Widder ebbes Nsies prä-
sentiert krichk, wo so oo billig gewest is, daß se
sich ^beinah g'fchämk hawwe, den Ramsch so zu
ramsche. Belade wie Lie Maulesel hawwe se sich
an die Bahn g'schleefk unn hawws im Wage alle
versieg bare Gepäcknetzer beschlagnahmt, denn vun
all dem Krempl hott Lie Fraa Schkrunzer -em
Lisbelhl die halb Ausschkeier z'sammeng,schuppest
g'hakk. Wie ss zum Schluß grad noch e halb
Dutzend Liefe Deller Ins Netz nuffschksmme wollt,
versage 're die Kräfte, unn d'r ganze Schwung
rasselt er« uff Le Bode; noor Säner vun Lean«
Suppediskus holt sich In ihrm Bluscausschnitt ow-
we drin g'fang« g'halk, Lasses ausg'sehe hott, als
sollt ihrn „Wehnußkopp" als Kalbskopp — Tä-
ksräkää serviert wsrr«. 'n Mann aus 'm g'fchprä-
chige Volk, wo sich die neckisch Bemerkung erlaabk
hott, ob se sich dann im Schongliere ausbilde wollt,
den Holk se bal mit Le Aage g'vsschpsrk. Im
letschte Moment hott se sich awwsr noch uff Li«
Jung gelüste unn hott di« Scherwe im Verein mit
'm, Lis-bskhl z'sammeg'haifelt unn unner « Bank
g'schoowe. E' Fraa, wo s« mit de Work« tröschke
wollt: „Na. 's is jo Gott sei Dank, blos erdenes
G'scherr", die holt se giftig a'gefahre, sie hält
jedenfalls aa nik lauter Nympheburger odder Huk-
schereikher Borzlaan LerhLSm, denn üodanooch
dheed s« gar nik aussehe. Di« Fraa is verninfkig
genug gewest, um Lo druff iwwerhaupt weiter zu
reagiere, denn sie hott gemerkt. Laß do Hoch-
spannung mit Kataschtrophrg'fahr war, drum is
aa die Häämfahrk ohne jede wettere Zwischefäll
ziemlich Sä'silbig verloffe; blos beleidigte Blicke
unn Aageblicke hott Li« Fraa Schkrunzer durch's
Kubbeeh rolle loste. Wie se LahLLm selwer In-
ventur gemacht Hawws. hawwe se uff äämool ge-
merkt, Laß se 's Makrosea'züg'l for de klää Karl-
che im Zug hawwe ligge loste, unn ääns hott die
Schuld 'm anner« in di« Schuh g'schgow«, weil 's
nik geniegend auffgepaßk häkt. Sofort uffgenum-
mens Rückfrooge sind mit vollem Erfolg fruchtlos
gebtiwwe denn d'r Zug is weiter g'fahr« in de
Odewald hinnere. wo die Bauerebiewle uff L'r
Kerwe scheints aa ganz gern emool als Makros'
diene. Sunscht is awwer alles Lo gewest, was Holk
Lo sei' könne. Acht Dag schpäker hott die Fraa
Schkrunzer ihr Urüheel iwwer so 'n Ausverkaaf
grindilch revidiert g'hakk; unn 's hott lang nimmer
so uunernehmungsluschllg geklunge, wie vor L'r
Rees noch Mannem. Sie hok schwer geklagt, Laß
di« acht PenningsdascheLüchle, wann emool Sä-
mool die Nas neig'schneihk wär, als Lnmpelin
iwwerhaupt nimmer in L'r Dafch zu sinne wäre, io
dhsede di« ei'geh. Wann d'r Babb« norr nieße
Lheed, dheed 'm schun so 'n Mannemer Schksh-
krage vum Hals platz«; die wäre scheinks blos
auße als Leinekrag« a'gschtriche, 's Gedärm mißt
awwsr Babier sei'; unn vun ü'r Toalekkeseef
krächt m'r Schrunn«, Laß m'r di« Händ als tzolz-
rafchp'l odder Reiwsiss benutz« könnk. D'r Büsch«
tehalker awwer, Len s« 'm Lisbelhl gekaafk häkt,
Ler Lheed alles annere an KuriosiLeed in Le
Schatt« schkelle, denn der dheed all« Dag e paar
Zentimeter wachse. Jetzt dheed schun sie 'n krage,
unn wann 'r so weiter mach« -Heed, köönk 'n ü'r
Karlch« in de nächschke Feris als Hängemakk odüsr
Indianerzelk benitzs, denn bis Lorkhi' dheed sich
b'schtimmk die fchtärkscht Hel'dsbvuschk -rin vsr-
erre.
E' zweestöckichi Visaasch hott awwer d'r alt
Schkrunzer hingedrickk, wie in ü'r zweit Hälft
vum Monat sein ehelicher Schutzengel Kumms is
unn 'm mit 'm vsrftehrerichschke Lächle, wo 'r hott
modelliere könne, e Nachzahlung for di« Haus-
haldung rausgekitzelt hott. Aff sei berechkigti
Froog, wi« s« dann mit dem ganze Geld so korz
unn bündig Sänig worre wär, hott se mit ü'r raf-
finierkeschts Sorglosigkeit g'flvkelk: „Liewrr Pe-
ter, m'r hawwe uns den Monat halt emool kodaal
ausverkaafl; 's soll awwer gewiß in Leere Form
nimmer vorkumme". „Des hoff ich awwer aa in-
schkänöig unn unablässig", hott er mit raubdhier-
artigem Akzent geknorrk, „denn mit üerre ver-
fluchte Pumpwerkschafk" hott 'r als alter Politi-
ker weiter orakelt, „sei Reich, Länder unn Ge-
meind in Len Dreckhauf« n«!gervdelk, in dem s«
sich heil drin Lod zawwle. Do hoscht mei' letschte
paar Knöpp Daschegeld; Sodafor kann ich jetz bis
zum nächschbe Erschk« als nackichi Laus rumlaafe
unn kann rn'r mit wachsender Begeischkerung 'S
Maul am Pischeck g'schmeidig wienere, wann m'r
mool Li« Zfing vun d'r Raachluschk oder 'm« bier-
eheliche Zuiagsbih'l gekitzelt werd. Merk L«r 's
gut, Sä for allemool:
„Bleib LohSZm unn nähr Dich reülich;
Kaaf, rvie Geld hoscht, sei nit schädlich!"
R. N
Gedenktage.
1756 Bündnis Friedrichs des Großen mit Eng-
land In Westminster.
1901 Maler A. Böckiin gest.
Heidelberger Gedenkkage.
1885 Gründung der Verbindung „Rhsnopalatia".
1922 Schwurgeriüiksflhung über Len Raubmörder
Leonhard Sieferk, der zum Tode verurteil!
wurde.
Oeffentuche Kundgebung zwecks Neubauten der
Universitätskliniken.
Unter Führung der Handelskammer haben sich
eine Reihe von Verbünden zu einem gemeinsa-
men Vorgehen für die Erneuerung der Heidelber-
ger UniverstlSkskliniken, zunächst der völlig über-
alterten chirurgischen Klinik zusammengefunden.
5m Verfolg diese« Aktion wird Freitag, Len 20.
Januar, abends — voraussichtlich im Saale der
„Harmonie" — eine öffentlich« Kundgebung statt-
finden, in der nach einleitenden Referaten des
Herrn Oberbürgermeisters, «Ines Vertreters der
Fakultät und eines Vertreters der Wirtschaft
ein« Resolution zugunsten der Kliniken gefaßt
werden soll.
-c>-
Die Eisbahnen auf dem Meßplah und dem
Anioersikätssporkplah sind geöffnet. Auf beiden
Bahnen herrschte am gestrigen Sonntag reger Be-
trieb.
Fackelzug der SA und SS.
Ein Fackelzug wird am kommenden Mittwoch
aus Anlaß der 62. Wiederkehr des Reichsgrün-
dungskages von der Heidelberger SA u. SS durch-
geführt werden. Aufstellung des Zuges ist in
Neuenheim am Marktplatz (Ecke Luther- und
Ladrnburgerstraße) punkt 20.00 Uhr. Der Zug
wird sich von dort aus über dis Brücke und durch
di« Hauptstraße nach dem Marktplatz bewegen,
wo dis Fackeln zusammengeworfen werden. An-
schließend Großer Zapfenstreich!
Das einheimische Stolz-Quartett, welches im
vergangenen Jahr hier und auswärts mit großem
Erfolg konzertierte, gibt am Dienstag 17. Januar,
abends 8 Uhr im Ballsaal der Skadlhalle «inen
Kammermusikabend.
Es kommen selten gehörte Werke zur Auffüh-
rung: W. A. Mozart K V. Nr. 155 D-dur K. D
Nr 168 F-üur. Jos. Haydn Op. 64 Nr 3 B-dur
Fr. Schubert Op. 125 Nr 1 Es-Lur.
Ein Klavierabend unseres Pg. Helmut Mau-
rer findet am Montag, den 23. Januar im Ballsaal
der Sladthalle statt auf den wir heute schon auf-
merksam machen. Zum Vortrag gelangt folgen-
Das Heidelberger SPD-Organ, die „Volks-
zeitung", Nr. 12 vom 14. Januar, stellt in ei-
nem Artikel, betitelt:
„Naziaufschneiderei und Treuschwur"
in unwahrer und verleumderischer Weise Be-
hauptungen über meine Person auf, die wie-
derum beweisen, daß es der SPD, dieser
Partei des Volksbekruos, heute nur noch mög-
lich ist, ihre politische Position mit Hilfe per-
sönlicher
Verleumdung und Verunglimpfung
zu halten! Die sozialdemokratische Feme-
Hetze dieser Tage gegen die SA stellt
dies ebenfalls unter Beweis. Die „Volks-
zeitung" schreibt u. o.:
„Mir wollen mit Standartenführer Zieg-
ler über die Ursachen des Zusammenbruchs
uns in keine Diskussion einlassen und neh-
men das obige Geständnis nur zur ver-
wendbaren Kenntnis, wir wollen aber nicht
versä'nmen, mikzukeilen, daß wir setzt eine
gewisse Abneigung gegen Offniers-Epau-
lekkes verstehen, die Herr Ziegler in den
Les Programm: Dach-Busomi (Chaconne), Liszt
(Sonate in h-moll) und Beethoven (Waldsteinso-
nak« op. 53).
Skadkkheaker Heidelberg. Heute, Montag,
abends 7.45 Uhr auß. Abon. und Kampfbundbühne
Grupps B „Der Waffenschmied". Für sämtliche
Vorstellungen sind Karten an Ler Theaterkasse zu
haben.
Heule geht's uns gut! Der groß« Revue-
Erfolg Les Skadtlheaters wird am Dienstag als
15. Vorstellung im Abonnement A gegeben. Der
neu verpflichtete Operskken-Buffo Heinz Evelt,
Frankfurt wind sich in Lieser Revue als Chanso-
nier vorstellen.
Sleuerkalenber
für Januar 1933.
IS. Januar 1933: Evang. Orks- und Landes-
Kirchensteuer-Vorauszahlnng für 1932 mit dem
ganzen Betrag fällig.
Nevolukionslagen 1918 gezeigt haben soll."
Der Schluß dieses Satzes,
„gezeigt habe» soll"
zeugt von der
feigen Handlungsweise
der SPD-Arkikler in der „Volkszeitung".
Sinngemäß wird zum Ausdruck gebracht,
als ob ich während der Revolte 1918 mich an
dem Abreißen von Offiziers-Epaulekten be-
teiligt habe. Da der obige Satz den Talbe-
stand der üblen Nachrede, welcher einer
erfolgreichen Klage zugrunde liegen muß. nicht
erfüllt, fordere ich hiermit die Redaktion der
„Volkszeitung" öffentlich auf, die Verleum-
dung in direktem Satz noch einmal zu
wiederholen, damit ich in die Lage versetzt
werde, gerichtliche Klage einzureichen. Der
„Volkszeitung" würde in diesem Falle Gele-
genheit gegeben, ihre Behauptungen vor Ge-
richt zu beweisen.
Der Führer der Standarte 11V
ger. M. Ziealer.
Standartenführer.
„Di« Sprechstunde Les Rektors der Universität
fällt am heutigen Montag, (16. Jan.) wegen ander-
weikiger dienstlicher Inanspruchnahme aus."
Bei der Gestaltung Ler neuen deutschen Staats-
form gehl es für viele eigentlich um Antwort auf
Fragen Les Gewissens. Gibt es Loch schon ein.:
„Theologie des Nationalismus". Deshalb ist der
Vortrag, Len Herr Privakdozent Dr. Forsthoff
aus Freiburg, von der evangelischen Akademiker-
Vereinigung nächsten F e itag hält, über Len Pro-
testantismus unL Len Wandel Les heutigen Staa-
tes, einer allgemeinen Aufmerksamkeit werk. Nä-
heres in Ler Anzeige am Dienstag.
Ev. Pflege Schönau. Mik Rücksicht auf Lie
anhaltend ungünstige Lage In der Landwirtschaft
und um Len Emgang der Pachtzinsen zu beschleu-
nigen, halte der Evang. Oberkirchrenrak, wi« be-
reits berichtet, den Pächtern von Parzellengüksrn
bet Zahlung Im November und Dezember 1932
«inen Nachlaß am Pachtzins gewährt. Um
auch den wirtschaftlich schwächeren landwirtschaft-
lichen Betrieben und Arbeitern, d!« bisher noch
nicht In der Lage waren, ihren Zahlungsvsrpfstch-
tungen nachzukommen, enkgsgenzukommrn, wird
Liefen Schuldnern bei Zahlung Les 1932er Pacht-
zinses im Laufe Les Monats Januar
«In Nachlaß von 8 Prozent bewilligt.
Beer-igung Kes Geheimen Mrchsnrals
Vrof.o Bauer
Am Freitag nachmittag fand in der Johannis-
kirche in Neuenheim der Trauergottssdiensk Les
verstorbenen Professors der Theologie, Geh. Kir-
chenrak Prof. D. Johannes Bauer stakt, an der
zahlreiche Vertreter der kirchlichen Behörden und
und anderer Vereinigungen teilnahmen. In einem
Meer von Blumen war Ler Sarg, der die sterb-
lichen Nest« Les Verstorbenen enthielt, vor dem
Altar aufgebahrt, während zu beiden Seiten die
Chargierten Ler Vrrbinüungen „Wartburg" und
„Hercynia" Aufstellung genommen Hattern Von
der Beliebtheit des Dahingefchiedenen spricht dir
überaus große Mrnschsnzahl, die es sich nicht neh-
men ließ Geh. Kirchsnrak Dauer die letzt« Ehr«
zu erweisen.
Der Trausrgokkesdisnst wurde eröffnet durch
Len Chor des prakk. kheoi Seminars unter der
Leitung von Prof. Poppen, worauf Skadkpfar-
rer Schmikh seiner Predigt die Worte des 12.
Kap. Moses: „Ich will Dich segnen und Du sollst
mein Segen sein" zugrunde legte. Der Seelsor-
ger gab «inen Rückblick über Las Leben des Ver-
storbenen. Namens der Universität legte Se.
Magnifizenz Prof. Dr. Andreas «inen Kranz
nieder und betont« besonders, daß Geh. Kirchen-
rat Bauer 22 Jahre der Universität die Treue ge-
halten habe. Von 1915 bis 1916 stand er als Pro-
rektor an der Spitz« der Universität. Der Ver-
storbene war auch ein besonderer Verehrer des
nationalen Pastors Schleiermacher. Die theolo-
gisch« Fakultät ehrt« Len Dahingeschiedenen Lurch
Worte von Prof. Beer, ferner ein Vertreter der
Tübinger theologischsn Fakultät. Ms Ver-
treter der badischen Landessynode und
der badischen Landesregierung sprach Exzellenz
von Reichenau, für die Kirchenregierung Prä-
sident Wurth. Weiters Ansprachen hielten für
die Lanbesveremigung für positives Christentum
und deutsches Volkstum Pfarrer Voges, ferner
Vertreter des Evang. Pfarrvereins, der Studen-
tenschaft Heidelberg (cand. theol. Sturm), Les
evang. KirchengemeindrrakS Nsuenheim, der Wart-
burgoerbtndang, -es Schwarzbundes, der kirchlich-
liberalen Vereinigung sowie weiter« Vertreter ver-
schiedener Richtungen.
Nach diesem Trauergoktesdienst ordnete sich der
Trauerzug, der hinter dem Auto mit den Gebsi ren
des Verblichenen den Weg zum Neuenheimer
Friedhof nahm. Dort angelangk, sprach Stadt-
pfarrer Schmikh das Schiutzgebek, wonach Lie
sterblichen Rest« Les unvergeßlichen Geh. Kirchen-
rat Bauer der Erd« übergeben wurden.
pawle Lurqade
Kamp,- andbühne Heidelberg.
Dis nächste ^dorstellung in Grupp« 8 findet
am Montag Len 16. Januar, stakt. Vorstel-
lung: „Der Waffenschmied" von Lortzing. Mil öer
Karkenausgabe w'rd sofort begonnen. Karten
können noch abgegeben werden.
Sprechstunden: Frau Klein: Montag, Mitt-
woch von 11—12 Ilhr; Dienstag, Freitag, von 5
bis 7 Uhr.
Frl. Kllebsch: Montag, Mittwoch, Frei-
tag, von 4—6 Uhr
Hinein in das NS-Krafk-Fahrkorps (NSKK)
Alle Besitzer von Kraftfahrzeugen und
Führerscheinen, werden aufgeforderl,
dem NSKK Heidelberg beizukreken.
Anmeldungen an den Bezirksführer
Dr. med. Väkh, Heidelberg, Sophien-
stratze 7a, Fernsprecher Nr. 234. Da-
selbst für alle Krastfahrbelange Sprech-
stunden: Dienstag und Donnerstag 6
bis 7 Ahr nachmittags.
Bücher-Ecke.
Das neue Deutschland. Monatsschrift für die deut-
sche Freiheitsbewegung und nationalsozialistische
Weltanschauung. Verlag „Das neue Deutsch-
land" G.m.b.H., Leipzig C 1, Europahaus.
Pg. Prof. Carl Langhorst-München ist Ler Dich-
ter des Ne-ujahrsgrußeS in der Zeitschrift „Das
neue Deutschland". L L si V- ...
si L. Er 'ist gleichzeitig der Maler einer neuen
Titelleiste, Lis einen Bauer zeigt, der auf dürrer
Scholle steht und geblendet in dis ausgehende
Sonne Les neuen, glücklicheren Deutschland sieht.
Von gleicher Siegeszuversicht erfüllt sind auch alle
einzelnen Beiträge Les Hefts; und namentlich auch
die Betrachtungen der Parteigenossen Skudsnk-
kowski, Dr. Heinz Wittig und Charlotte Koeberle-
Schönfeldk (Di« deutsche Frauenbewegung im Neu-
jahrsgeläute). Pg. Fritz Boldk seht seinen Feld-
zug gegen internationalen Kitsch in der Kunst fort
und stolzer Kampfesmut führt dem Pg.o. Volk-
mann-Leander, dem Verfasser Ler Schrift „Solda-
ten oder Militärs", die Feder für den Wert und
dis Notwendigkeit „Getreuester Opposition". Wie
immer schmücken außer kraftvollen Gedichten un-
seres Wollens und unserer Weltanschauung auser-
lesene Bilder (vor allem schneebedeckte Berg-le-
sen) LaS inhaltreiche Heft, besten Kunskbeilage Alb.
Dürers „Ritter, Tod und Teufel" in mustergültiger
Wiedergabe zeigt. Auf einem dieser Bilder sirht
man die Führer der nationalsozialistischen Iuristsn:
ein anderes vom Adolf Hkier-Haus in Drrlin stif-
tete Pg. Dr. Goebbels. Freudig und zielbewußt
gearbeitet weckt auch diesss Heft der Zeitschrift
„Das neue Dsukschlanü" Dank, Freud« und Sie-
geszuversicht bei ihren Lesern.
Bei Summen in den Gelenken und
Gliedern haben sich Togal-Tabletten hervorragend be-
währt. Zahlreiche Dankschreiben über Togal bei veral-
teten Leiden, bei denen kein anderes M tkel half. To-
gai ist stark harnsäure'ösend, bakterientötend! Ein ver-
such überzeugt! Zn allen Apotheken Mk. 1.25.
12,6 Utk . 0,4S cnin., 74,3 äcw. scet eslle.
Wann m'r eews durch Lie Schkadk schkacheelelk,
do sehe di« Schtrooße aus wie große Farwe-
KLschte, so kunnerbunt sin Li« G'fchäfkshaiser mas-
kiert, wo's Publikum in alle mögliche Tonart«
vun ü'r prima Qualideed unn d'r Billigkeit vun
de Ware zu iwwerzeige hawws. Do werd ääm
erschk beigebrachk, was ääm noch alles fehlt;
Dasses di« letscht Minuk is, wo ääm so e vor-
Lheekhastes — zebok gemacht w'.rd, « langes Zö-
gern awwsr 'n unersetzlicher Schade for sämtliche
Kääfer wär. In L'r Zeit vun Le Inventurausosr-
KLäf werd's ääm erschk kloor, was for 'n Haufe
Märtyrer m'r hawws, die sich am laafende Band
for's kaafende Publikum uffopfrs, blos um zufrie-
dene G'sichter unn — leichte Geldbeikl zu kshe.
M'r soll 's joo nik glaaws, dasses noch so viel
A'elgemihigkeik in unsrm raffgierige Jammerdhal
gibt; awwe« weil des alle Johr 'sselwe Theader
is unn di« schleimig Ms n schefreindlickkeik aus 'm
Morgenland «in'gflehrti War is, kann m'r im
Glaawe nik hartleibig genug fei'.
Di« Frau Schkrunzer is vor e paar Johr mool
wie se ihr Portmannee gar zu arg gejuckt hott,
korz entschloss« mit ihrm Döchterle, 'm Lisbsthl,
noch Mannem gekärchslk, wo L'r Rummel noch
hunnertmool ärger fei soll wie hier, unn wo m'r
nooch legendärer Iwwerlifferung noch «mool um
die Hälft billiger kaafe soll. Kaum aus 'm Man-
nemer Bahnhof draus, do holler« schon L'r Gaul
vun dem beritte ne Schupo, wo sellemools immer
vorm Hauplpordaal g'schkanne is, mit 'm Schwanz
d« Huk vum Kopp runner gewsddelk, weil se, ohne
ufffzugucke, uff de Platz nausg'sckt^lpsrk is unn
in ihrm Geldbeitl rumgsgroofelt hott, um ihr Rick-
fahrkart zu vsrschkaue. Damit der Huk nik sort-
fliege gskönnk hott, Hot L'r Gaui als verkehrs-
kechmschss Allheilmittel sein Fuß druff g'schtellk
unn hott 'm so in ääm Arweitsgang glei die
kreischt Hochfumwrrfastoon hi'garnierk, Indm 'r 'n
hufeissförmiger Ventilator nsi'gskrete Holk. Da-
durch hott di« Fraa Schtrwnzer glei '« g'hooweni
Schdimmung infchpieriert krichk, unn wann se 's
Lisbelhl nik mit forkgrzcge hält, hält se mit dem
Bolizsiritker dhodsichsr noch verschiedene Befehls-
formte vun zoologischer Bsdeitung gewechselt, Lie
er« sicherlich mit L'r Auszeichnung „Beamtebelei-
digung" honoriert worre wäre.
Am Paradeplah hawwe se dann ihr Razzia
a'g'sehk unn sin, weil se „schpare" wollt«, Lurch
sämtlich« Jerusalemer Quadrate g'schmollert, ge-
woronkerk unn gskanderk. Wann se nit fchun chr
Rickfahrkart« g'hakk hätte, hätte se zu Fuß hääm-
walze könne, so hawwe s« sich verausgabt g'hakk,
denn immer hawws se Widder ebbes Nsies prä-
sentiert krichk, wo so oo billig gewest is, daß se
sich ^beinah g'fchämk hawwe, den Ramsch so zu
ramsche. Belade wie Lie Maulesel hawwe se sich
an die Bahn g'schleefk unn hawws im Wage alle
versieg bare Gepäcknetzer beschlagnahmt, denn vun
all dem Krempl hott Lie Fraa Schkrunzer -em
Lisbelhl die halb Ausschkeier z'sammeng,schuppest
g'hakk. Wie ss zum Schluß grad noch e halb
Dutzend Liefe Deller Ins Netz nuffschksmme wollt,
versage 're die Kräfte, unn d'r ganze Schwung
rasselt er« uff Le Bode; noor Säner vun Lean«
Suppediskus holt sich In ihrm Bluscausschnitt ow-
we drin g'fang« g'halk, Lasses ausg'sehe hott, als
sollt ihrn „Wehnußkopp" als Kalbskopp — Tä-
ksräkää serviert wsrr«. 'n Mann aus 'm g'fchprä-
chige Volk, wo sich die neckisch Bemerkung erlaabk
hott, ob se sich dann im Schongliere ausbilde wollt,
den Holk se bal mit Le Aage g'vsschpsrk. Im
letschte Moment hott se sich awwsr noch uff Li«
Jung gelüste unn hott di« Scherwe im Verein mit
'm, Lis-bskhl z'sammeg'haifelt unn unner « Bank
g'schoowe. E' Fraa, wo s« mit de Work« tröschke
wollt: „Na. 's is jo Gott sei Dank, blos erdenes
G'scherr", die holt se giftig a'gefahre, sie hält
jedenfalls aa nik lauter Nympheburger odder Huk-
schereikher Borzlaan LerhLSm, denn üodanooch
dheed s« gar nik aussehe. Di« Fraa is verninfkig
genug gewest, um Lo druff iwwerhaupt weiter zu
reagiere, denn sie hott gemerkt. Laß do Hoch-
spannung mit Kataschtrophrg'fahr war, drum is
aa die Häämfahrk ohne jede wettere Zwischefäll
ziemlich Sä'silbig verloffe; blos beleidigte Blicke
unn Aageblicke hott Li« Fraa Schkrunzer durch's
Kubbeeh rolle loste. Wie se LahLLm selwer In-
ventur gemacht Hawws. hawwe se uff äämool ge-
merkt, Laß se 's Makrosea'züg'l for de klää Karl-
che im Zug hawwe ligge loste, unn ääns hott die
Schuld 'm anner« in di« Schuh g'schgow«, weil 's
nik geniegend auffgepaßk häkt. Sofort uffgenum-
mens Rückfrooge sind mit vollem Erfolg fruchtlos
gebtiwwe denn d'r Zug is weiter g'fahr« in de
Odewald hinnere. wo die Bauerebiewle uff L'r
Kerwe scheints aa ganz gern emool als Makros'
diene. Sunscht is awwer alles Lo gewest, was Holk
Lo sei' könne. Acht Dag schpäker hott die Fraa
Schkrunzer ihr Urüheel iwwer so 'n Ausverkaaf
grindilch revidiert g'hakk; unn 's hott lang nimmer
so uunernehmungsluschllg geklunge, wie vor L'r
Rees noch Mannem. Sie hok schwer geklagt, Laß
di« acht PenningsdascheLüchle, wann emool Sä-
mool die Nas neig'schneihk wär, als Lnmpelin
iwwerhaupt nimmer in L'r Dafch zu sinne wäre, io
dhsede di« ei'geh. Wann d'r Babb« norr nieße
Lheed, dheed 'm schun so 'n Mannemer Schksh-
krage vum Hals platz«; die wäre scheinks blos
auße als Leinekrag« a'gschtriche, 's Gedärm mißt
awwsr Babier sei'; unn vun ü'r Toalekkeseef
krächt m'r Schrunn«, Laß m'r di« Händ als tzolz-
rafchp'l odder Reiwsiss benutz« könnk. D'r Büsch«
tehalker awwer, Len s« 'm Lisbelhl gekaafk häkt,
Ler Lheed alles annere an KuriosiLeed in Le
Schatt« schkelle, denn der dheed all« Dag e paar
Zentimeter wachse. Jetzt dheed schun sie 'n krage,
unn wann 'r so weiter mach« -Heed, köönk 'n ü'r
Karlch« in de nächschke Feris als Hängemakk odüsr
Indianerzelk benitzs, denn bis Lorkhi' dheed sich
b'schtimmk die fchtärkscht Hel'dsbvuschk -rin vsr-
erre.
E' zweestöckichi Visaasch hott awwer d'r alt
Schkrunzer hingedrickk, wie in ü'r zweit Hälft
vum Monat sein ehelicher Schutzengel Kumms is
unn 'm mit 'm vsrftehrerichschke Lächle, wo 'r hott
modelliere könne, e Nachzahlung for di« Haus-
haldung rausgekitzelt hott. Aff sei berechkigti
Froog, wi« s« dann mit dem ganze Geld so korz
unn bündig Sänig worre wär, hott se mit ü'r raf-
finierkeschts Sorglosigkeit g'flvkelk: „Liewrr Pe-
ter, m'r hawwe uns den Monat halt emool kodaal
ausverkaafl; 's soll awwer gewiß in Leere Form
nimmer vorkumme". „Des hoff ich awwer aa in-
schkänöig unn unablässig", hott er mit raubdhier-
artigem Akzent geknorrk, „denn mit üerre ver-
fluchte Pumpwerkschafk" hott 'r als alter Politi-
ker weiter orakelt, „sei Reich, Länder unn Ge-
meind in Len Dreckhauf« n«!gervdelk, in dem s«
sich heil drin Lod zawwle. Do hoscht mei' letschte
paar Knöpp Daschegeld; Sodafor kann ich jetz bis
zum nächschbe Erschk« als nackichi Laus rumlaafe
unn kann rn'r mit wachsender Begeischkerung 'S
Maul am Pischeck g'schmeidig wienere, wann m'r
mool Li« Zfing vun d'r Raachluschk oder 'm« bier-
eheliche Zuiagsbih'l gekitzelt werd. Merk L«r 's
gut, Sä for allemool:
„Bleib LohSZm unn nähr Dich reülich;
Kaaf, rvie Geld hoscht, sei nit schädlich!"
R. N