Monlag, den 6. Februar 1933
Wir mari Acren!
SS und SA Standarte 110 marschieren gemeinsam
mit dem Stahlhelm in Heidelberg ein.
Die Standarte 110, die am Mannheimer Auf-
marisch teilgenommen hak, marschierte gestern abend
nach 7 Ahr, von Mannheim zur-ückk-ommend, mit
der SS und dem Stahlhelm mit klingendem Spiel
durch di« Bergheimeiskraß« und Plöck. Vor dem
stellt». Staf. Sturmbannführer Körner fand
dann am Wred-e-P-latz der Vorheimarsch der zwei-
einhalb Kilometer langen braunen Kolonnen statt.
Am Nu waren die Straßen, durch die die SA- und
SS-Leut« marschierten, dicht bevölkert von Men-
schen, welche mit Heilgrüßen die braunen Frei-
heitskämpfer empfingen. Der Wiadeplatz war
dicht umsäumt von einer großen Zahl Zuschauer.
Wer diese disziplinierte Truppe gestern abend ge-
sehen hat, der kann sich eures mitleidigen Lachems
nicht erwehren, wenn er einen Vergleich m't den
nachmittags durch dis Straßen laufe rden roten
Genossen anstelle.
AationaWziaWen
rmö NationaljoziaWnnen
Vie Wahl am 8. Mär; mutz zu einem
gewaltigen Sieg des Nationalsozialis-
mus führen. Gebt deshalb zur
»MIM
Einzahlungen auf Postscheckkonto Karls-
ruhe 243SS der Nationalsozialistischen
vtsch. Arbeiterpartei Kreis Heidelberg
Die Roten und Rosaroten hakten gestern aus
der näher«» und weiteren Umgebung ihre Ge-
nossen nach Heidelberg kommen laffen. Während
aber bei Aufmärschen der Nattonalsozialisten re-
gelmäßig fast di« ganze Bevölkerung auf den Bei-
nen ist, um den braunen Kolonnen zuzujubeln,
merkte man von einer Begeisterung gestern nicht
das geringste- Auch an den Marschierenden selbst
spürt« man deutlich, daß kein Elan dahin-ter-
steckt. Ihre Zeit ist vorbei und viele derjenigen,
die gestern noch den roten Bluffetzen nachliefen,
Werden, hat erst Hitler einige Zeit regiert, nicht
mehr die Faust ballen, sondern mit geöffneter
Hand dem Führer Deutschlands zujubeln. Die
Kommunisten hatten, wie wir von zuverlässiger
Seite wissen, ihre Anhänger aus den vier Bezir-
ken Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim und Eber-
sbach her-beige holt.
Statttat Georg AWr 5K Fahre alt
Sein 50. Lebensjahr beendet am heutigen Tag
Herr Skadkrak Georg Näher. An Schriesheim
geboren, erlernte «r nach Ab'olvierung der Schule
das Schlossirrhandwerk und machte sich im .Iahre
1912 durch lieber nähme de - angesehenen Schlos-
serei von Heinrich Christ, Fahrkgaffe 16 selbstän-
dig, welche er auf gleicher Höh? erhalten und noch
weiter ausgekauk hat. Br feinen Berufskollegen
genoß er bald so großes Vertrauen, daß sie ihn
zum Geschäftsführer ihrer Genosse richaft und vor
wenigen Jahren auch zum Obe-meister 'Krer In-
nung wählten.
Ebenso bestellte die Zaadwerkerbaugenojsen-
schafk Herrn Näher im .Iahre 1826 zu ihrem ge-
schäfksführende-n Vorstandsmitglied, ein Amt, das
er bis heute mit vorbildlicher Energie verwüstet.
Daß e« auch über den Kreis seiner Heidelber-
ger Berufs- und Stand-eskollegen hinaus sich im
gesamten -badischen Handwerk eines großen An-
sehens und hoher Wertschätzung erfreut, beweist
seine im letzten Jahr erfolgte Wahl zum Präsiden-
ten des Landesverbandes badischer Gewerbe- und
Ha-nd-werkerverei-n-igungen.
Auch auf dem Rathaus hat Skadtrat Näher
durch seine Zusammenarbeit mit unserer Rachaus-
fraktion in vielen Punkten ersprießlich« Arbeit
geleistet.
Walter Md Olga Heikel in Heidelberg
An der Woche vom 6.—12. Februar findet im
Gemeindehaus, Lutherstratze 65, «ine AbenL-
singwoch« unter der Leitung von Walker und
Olga Hensel statt.
Line stattliche Reihe von Liederbüchern mit
eigenen und anderen, alten und neuen Volkslied-
sätzen, die sich durch, ihre eindeutig deutsch-völkisch«
Haltung von anderen Büchern ähnliche« Art un-
terscheiden sind Zeugnisse der durchaus nationalen
Vestnnung dieser sudetendeutschen Menschen.
Hier sei nur auf den auch hier weiteren Krei-
sen bekannten ,Mögenden Qu«ll" hingewiesen,
der di« glückliche Vertonung von Ernst Leibis
machtvollem Gebet „Wir heben die Hände", um
das es im.letzten Sommer einen Skandal hier gab,
enthält.
Die Hensel'schen Singwochen wirkten in allen
Teilen unseres deutschen Vaterlandes zusammen-
schließend. A-e-berall bildeten sich um das deutsche
Volkslied Ginggemeind-e-n.
Wir weisen di« Führer der SA und der SS,
der HA und des BdM und -besonders des Jung-
volks auf öle Si-n-gwoche hin und bitten um rege
Beteiligung.
Offene Abende finden am Montag, Mittwoch
und Donnerstag von 8—10 Ahr statt. Gebühr je
50 Pfg. Beitrag für dtp ganze Woche 3.— RM,
für Fugend 2.— RM.
Abteilung Volksbildung.
Anjere öeuWe Ostmark
Vortragsreihe der Arbeitsgemeinschaft
für Ostmarkausklärung.
Am zweiten Abend Lieser Vortragsreihe -sprach
Herr v. Watzdorf auf Pr »-schlitz, Mit-
glied des Staats-rates, über die „Landwirtschaft
der Ostmark", während als zweiter Redner Herr
Provinzialverwallungsrat S ch ne id« k, Ratibor,
über „Gewerbe und Industrie der Ostmark" refe-
rierte. Die -beiden Themen, die sich natürlich beide
sehr eng ergänzen, wurden außerordentlich klar
behandelt. Da wir LaS deutsch« Ostproblem für
eines der wichtigsten betrachten, dl« in der kom-
menden Zeit gelöst werden müssen, werden wir auf
di« einzelnen Kernfragen in den nächsten Tagen
durch eigene Aufsätze näher eingehen und uns
heute nur auf di« erfreuliche Feststellung beschrän-
ken, Latz di« -beiden Vortragenden, die an Ork und
Stelle, nämlich in den Ostmarken, seit vielen Fah-
ren arbeiten und mitkämpfen, also bestimmt Fach-
ken-ne-r sind, genau dieselben Wege aus dem Chaos
heraus weisen, die wir Nationalsozialisten schon
immer als die richtigen angegeben haben. Es war
daher umso erfreulicher, daß die Redner beide die
neue Regierung LeS nationalen Zusammenschlusses
unter der Führung Adolf Hitlers begrüßten. Der
Referent über das landwirtschaftliche Thema
-sprach sogar offen aus, daß er zu der neuen
Re ich s regier ung da s vollste Vertrauen
hab«.
Am 10. Februar wird das „Verk-ehrsproblem
der Ostmark" und die „Völkische und wehr-politi-
sche Lage" -behandelt -wenden. Da die Abende völ-
lig eintr-itkssrei und für jedermann zugänglich
sind, möchten wir an die-ser Stelle den Besuch
ausdrücklich empfehlen. —r.
Das Heer der Arbeitslosen
An Unterstützung befinden sich in der Arbeits-
l-os-Luversicherung 2857 männlich« und 711 weib-
liche, zusammen 3568, in der Kris-enfürsorge 3S68
männlich« 1078 weibliche, zusammen 4446, ins-
gesamt also 6225 männliche und 1789 weiblich«,
Gesamtzahl 8014. Gegen Halbmonats-berlchk zuvor
besteht ein Zugang von 636. Ausgesteuert wurden
im Bezirk 1-56 Personen. Arbeitsuchende waren
17 324 männliche und 4932 weibliche, zusammen
22 256 gemeldet. Mit N-oWandsarbeite-n waren
553, mit Kurzarbeit 1792 beschäftigt. Am frei-
willigen Arbeitsdienst sind gegenwärtig 1-449 Per-
sonen tätig. Die Stadt Heidelberg ist an diesen
Zahlen beteiligt mit 1419 männlichen und 5-15
weiblichen, zusammen 1934 Aaupkunkerslützu-ngs-
empfängern, wovon 747 auf di« Arbeitslosenver-
sicherung und -auf di« Krisenfürsorge 1187 entfallen.
Gegen den vorherigen Stand ist «in Zugang vor-
handen von 55. Ausgesteuert sind 49 Personen.
*
Das Erb«, das wir antrejen:
Stand d«r WohlfahrkserwerbSloseuzahl. Am 1.
Februar 1-93-3 standen -beim Wohlfahrts- und 3u-
genda-mk Heidelberg 5263 (Vorwoche 5237s Wohl-
fa-hrtSerwerbslose (arbeitsfähige Personen) im of-
fener Fürsorge.
Vom StadtLheater
Heute abend, 7.45 Ahr, wird für die Frei«
Volksbühne, Abt. A „Der Barbier von Bagdad",
komische Oper von Peter Cornelius gegeben. Für
diese Vorstellung sind noch Karten für all« Plätze
an der Theaterkasse zu haben. — Dienstag
abend 7.45 A-Hr, Abonnement A 18 „Für eine
schöne Frau", Walker Goeh-es erfolgreiche Ope-
rette. An-fo-lge des Gastspiels Tilla Durieux müs-
sen die Abonnementstage verlegt werden, und
zwar so, daß das Abonnement B seinen Tag am
Mittwoch hat, das Abonnement C am Downers-
kag. Für das Won. B am Mittwoch steht der
„Barbier von Bagdad", für das Abon. C 19 am
Donnerstag abend „DaS öffentlich« Aerge-rnis"
auf dem Spielplan.
Zu dem einmaligen Gastspiel Tilla Durleux
mit Berliner Ensemble, das am Freitag, den 10.
Februar, staklfinöet, hak der Vorverkauf begon-
nen. Zur Aufführung gelangt Dario WcodemiS
spannendes Lreiaktiges Schauspiel „Der Schatten"
pmole Luryabe
Ortsgruppe Heidekberg-Berghemu
Sprechstunden: Dienstag u. Donnerstag von 79-
bis 89- im Geschäftszimmer, Bergheimerstr. 23,
im Seitenbau, links Mttg-li-edSbetträge und Nen-
an-me-ldungen erwünscht!
Achtung! Schulungsabend der Stabs- und
Amtswalter des Kreises Heidelberg.
Schulungsabend am Mittwoch, den 8. Fe-
bruar 1933, pünktlich 8.30 U-Hr, in der Brauerei
Ziegler. 1. Di« politisch« Lage. 2. Der Wahl-
kampf. Erscheinen in Uniform Pflicht.
Der Kreisschulungsleiker.
HA. und werden auf Walker-Hsnsels-
Abendjingwoche v. 6.—12. Febr., jeweils 20—22
Ahr im Neuenheimer Gemeindehaus aufmerksam
gemacht. Offen« Abend«: Montag, Mittwoch u.
Donnerstag. Einzelkarten für jeden offenen
Abend 50 Pfg. Beitrag für di« ganze Woche
3.— RM. und Augendlich« 2.— RM. Anmeldung
an P. Gehardt, Plöck 83. Abt. Volksbildung.
RS.-Franenschaft Heidelberg.
Bei Krankheitsfälle« wendet man sich an de»
neu eingerichteten Sanitäks- und Krankenpflege-
dienfi, Qulnckestratze 64 (Tel. 4792), Montag mrd
Mittwoch 11—129« und Dienstag und Freitag
5—79- im Horst-Wessel-Haus, Gaisbergfiratze 55
(Tel. 86). Näheres heute abend bei der Ver-
sammlung in der „NeuenKrone". Anmeldungen
für de» SanikäkSkurS erwünscht!
Bersammlungskalender.
11. Februar. Wiesloch. Redner: Dr. Ganter, Be--
a m tenkundgebung.
KKLI8 MLiriNLM
Kreispresseabkeilung. Die Ortsgruppen- und
Stühpunktleiter, die das Rundschreiben vom 28.
Januar noch nicht erledigt haben, werden ersucht,
das umgehend nachzuholen. Säumige Orts-
gruppen- und Skützpunkkleiter werden dem Kreis-
leiter und der Ga-upr«ss«abteilung gemeldet.
Kreispreffeabkeilwng.
NMI8 8M8NLM
Stützpunkt Reicharishausc-u.
Dienstag, 7. Februar, abends 9 Uhr: Mitglie-
derversammlung in Helmstadt, Gasthaus „Zum
Adler".
-r>-
Volksgenossen! Volksgenossiimen!
Ahr kennt Hausdors -bei Neurod« durch das
Grubenunglück im Aahr« 1930! M« WenceslauS-
gru-be ist immer noch stillge-legk, die Not ist riesen-
groß. Ae-ber 80 Prozent der Bevölkerung sind
erwerbslos! Helft den Betroffenen vor allem ihren
Kindern!
Spenden am Geld
Poskscheckko-nt-o Breslau Nr. 26 973 der Kreis-,
Spar- und Giro-Kaffe Neurod«, Nebenstelle Haus-
dorf und
Spenden au Lebensmittel» und Bekleidung
an Pg. Anton Muhs, Hausd-orf 150 b, KveiS
Glatz erbeten.
Winterhilfswerk der NSDAP. Ortsgr. Hausdorf.
KINO
Sdson:
„Das Meer ruft"
Rach einem brauchbaren Manuskript hat hier
Regisseur Hinrichs mit großer Gewiffenhaftig-
keit und großem Aufwand an Künstlern und tech-
nischen Mitteln ein Filmwe-rk geformt, wie es in
solchem Umfange seit langem nicht mehr gezeigt
wuvd-e. Man wäre fast versucht, zu sagen, daß
hier Les Gitten etwas zu viel geschehen sei!
Das Motiv -behandelt die L-ebens-schicksale -eines
jungen Lotsen Terje, der den Lockungen Les
Meeres nicht widerstehen kann, trotz Weib und
Kind! Tragische Erlebnisse wie Pest, Schiffbruch,
Tod von Weib und Kind lassen den so Geprüf-
ten nach seiner Rückkehr mit Gott und den Men-
schen hadern und auf Rache nach dem Zerstörer
feines Glückes sinnen. Doch als sich hierzu Ge-
legenheit -bietet, siegt in Terje der bessere Mensch.
Er verzichtet auf Rache. Der Schluß findet ihn
wieder auf dem L-oksenp osten, Vergessen in seinem
schweren Berufe suchend.
Eine Handlung also, die mit 3n-j-sl- und Zafen-
-l-ebe-n, Schiffszenen und Me«res-bildern dem Auf-
-bau -des Films außerordentlich enkge-genkommk.
Der darstellerische Erfolg war nicht fraglich,
nachdem der große Mensche-ngeskaite-r Heinrich
George seine Kunst in den Dienst des Films
gestellt. Sein Terje ist wiederum eine Meisterlei-
stwng. Er verkörpert überzeugend dramatisch den
zwiespältigen Menschen, bald -liebender und sorgen-
der Gatte und Vater, bald blindwütiger Gewalt-
mensch.
Erika Helmke als zarte liebende Gattin ist
bemüht, ihre Aufgabe nach besten Kräften zu lö-
sen, wobei sie neben Georges Darstellungs-Kunst
höchsten Anforderungen gerecht wird.
Aber auch die Leistungen der übrigen Mik-
wirkenden, prächtige Menschentypen darstellend,
verdienen Anerkennung, wie nicht zuletzt Kamera-
mann, illustrierende Begleitmusik und Solosänysr
Basch ein Lob entgegennehmen dürfen.
Leider bietet dieser Streifen auch Punkte, die
wir hier -ablehnend Herausstellen: Dis Sympathie
für Terje erleidet da Einbuße, wo er einen -deut-
schen Matrosen, der nur den Befehl seines Vor-
gesetzten ausführt brutal über Bord wirft, eben-
so bei dem versuchten Racheakt am A-Bootkom-
mandank, -der doch nur seiner Pflicht Genüge ge-
tan hak. Hier macht sich Tendenz bemerkbar, die
man-hätte vermeiden müssen und können!
Dagegen verdient -besonders erwähnk zu wer-
den, daß an der Herstellung und Aufführwng nur
deutschstämmige Künstler beteiligt sind, was unter
Amständ-en für ein« gewisse Press« genug sein
kann. Liefen Film abzu-le-hnen.
*
Schloß-Lichtspiele:
„Ach bei Tag und Du bei Nacht"
Dieser Film mit Willy Fritsch und
Käthe v. Nagy in den Hauptrollen ist als
Lustspiel uneingeschränkt zu em-pse-hl-en. Hier hak
Fri-tsch endlich einmal eine gute Roll« gesunden,
d-is -feinem Talent sicherlich bedeutend mehr z-usagk,
als die ewigen Operettensta-rr-ollen, die -seinem Ruf
nur schaden konnten.
Man vermied in diesem Film der Afa alles
Groteske und Schablonenhafte und gab endlich ein-
mal echtem Humor Ausdruck. Deshalb verdient
dieser Film unsere ganze Zustimmung. Wenn
man hier lacht, so tut man dies aus Freude an
wirklichem Ulk, aus Freude an der ausgezeichne-
ten Typenzeichn-ung. (Siehe die Witwe Seidel-
-bast und Len Führer -durch das Schloß Sanssouci)
Willy Fritsch macht seine Sache wirklich nett,
desgl-eichen seine Partnerin. Amanda Lindner
und Eugen Rex in- Len vorerwähnten Rollen sind
ganz vorzüglich. Ada Wüst tritt diesmal leider
etwas in den Hintergrund. Zu begrüßen ist beson-
ders noch die einfallsreiche Szensnzufammen-
setzung.
Am Beiprogramm interessiert außer der Ton-
woche besonders ein Kulturfilm der Afa mit afri-
kanische»» Bildern.
MU EnAE
Erne Ausstellung:
„Deutsches Hochsch-ul. mrd Studenten-
wesen außerhalb der Reichsgrenzen".
DaS Grenz, und Aus-landsamk der Heidel-ber-
g-er-Studentenschaft will durch ein« Ausstellung:
„Deutsches Zochschul- und Skudenlenwesen außer-
halb der Reichsgrenzen" ausk-läre-nd mikar-beiken
an der Erhaltung und Stärkung des Deutschtums
außerhalb der jetzigen Reichsgre-nz-en. Die Aus-
stellung soll vom Freitag, den 1-0. Februar bis
Dienstag, den 14. Februar der Oeffenklich-k-eik in
der Aula der alten Universität zugänglich sein
und durch reiches Karten- und Dild-ermaterial-,
durch viele Photographien, graphisch« Darstellun-
gen und Schr-iftplak-a-te ein anschauliches Bild ge-
ben von dem Leben und der Not des deutschen
Hoch-schul- und Skiidenkenwesens in Danzig, Wien,
Graz, Innsbruck, Salzburg, Loe-ben, Prag, Brünn,
Tetschen-Liebwerd, Riga, Dorpat und darüber
hinaus von weiteren deutschen Vereinigungen und
Instituten im Ausland.
Das Grenz- und Ausla-ndsamt -macht -schon jetzt
auf diese Ausstellung aufmerksam und bittet um
regen Besuch.
*
Gne geplante Karl Weyßer-Ausstellung
im Kurpfälzischen Museum m Heidelberg.
Seit einige« Zeit -bereitet das Kurpfälzische
Museum als die 18ke seiner Sonderausstellungen
eine Ae-bsrsicht -der Werke des 1818 -in Heidelberg
geborenen, zu Anrecht vergessenen Genre-malers
Karl Happel vor, der in Amerika und Mün-
chen seine Hauptarbeiten schuf, nachdem er bei
Götzenberger in Mannheim und Paris studiert
und in München in- naher Freundschaft mit Spitz-
weg gelebt hat.
An Liese angeschloffen sollen auch Beispiele der
Kunst Jakob GötzewbsrgerS gebracht werden, -er
eben -sei» Heidelberger und Mannheimer Lehrer
war. — Dies« Vorarbeiten sind setzt abgeschlossen,
Loch muß mit der Einrichtung der Ausstellung ge-
-wa-rkek werden, da bisher noch die dazu notwen-
digen Mittel fehlen.
Inzwischen soll aber schon mit der Vorberei-
tung einer weiteren Veranstaltung in der Folge
dieser Heidelberger Künstler-Ausstellungen begon-
nen werden, -die einer Auswahl -der besten Werke
des ebenfalls in Heidelberg tätigen Landschafters
Karl Weyßer gewidmet sein soll, dessen hun-
dertjähriger Geburtstag zudem bevorsteht.
An Durlach geboren, von Schirmer und Des-
Coudres in Karlsruhe beeinflußt, wird er weiter
in Düsseldorf und München gebildet, wenn auch
gerade die Heidelberger Romantiker-Schule auf
ihn einge-wirkt -hat, besonders die Kunst eines
Bernhard Fries, sodaß er als ein letzter Ausklang
dieser wichtigen Schule SüL-westdeulschlanüs be-
zeichnet werden kann. Sein Arbeitsgebiet war
-der Schild-e-rung der Landschaften am Rhein von
Düsseldorf bis Basel gewidmet.
Das Ku-rpfälziische Museum wendet sich in einem
Aufruf an alle Besitzer von Werken dieses Mei-
sters um Unterstützung Lurch Mitteilung von An-
gaben über vorhanden« Gemälde.
*
Der Bachoerem im Dienst der Erwsrbs-
lvsenhilfe.
Auf Veranlassung des Bachverein-s hak sich
Frau Elly Ney in liebenswürdiger Weise be-
reit erklärt, am heutigen Montag, den 6. Februar
1933, vormittags 10 Ahr im Aarmonie-saal-e für
die Erwerbslosen ein Konzert zu geben. Die Har-
moniegesellschaft hat ihren Saal und d-i« Firma
Gehr. T-rau, Nach-f. Hugo Reiher den Flügel Ko-
stenlos zur Verfügung gestellt.
Nur Erwerbslose haben gegen Vorzrigen
der Kontroll-Kart« Zutritt.
Danzig bleibt deutsch! lieber Li« gewaltige
Kundgebung, zu der am gestrigen Nachmittag meh-
rere Tausend in die Stadlhalls gekommen waren,
werde« wir morgen -sehr ausführlich berichte«.
Wir mari Acren!
SS und SA Standarte 110 marschieren gemeinsam
mit dem Stahlhelm in Heidelberg ein.
Die Standarte 110, die am Mannheimer Auf-
marisch teilgenommen hak, marschierte gestern abend
nach 7 Ahr, von Mannheim zur-ückk-ommend, mit
der SS und dem Stahlhelm mit klingendem Spiel
durch di« Bergheimeiskraß« und Plöck. Vor dem
stellt». Staf. Sturmbannführer Körner fand
dann am Wred-e-P-latz der Vorheimarsch der zwei-
einhalb Kilometer langen braunen Kolonnen statt.
Am Nu waren die Straßen, durch die die SA- und
SS-Leut« marschierten, dicht bevölkert von Men-
schen, welche mit Heilgrüßen die braunen Frei-
heitskämpfer empfingen. Der Wiadeplatz war
dicht umsäumt von einer großen Zahl Zuschauer.
Wer diese disziplinierte Truppe gestern abend ge-
sehen hat, der kann sich eures mitleidigen Lachems
nicht erwehren, wenn er einen Vergleich m't den
nachmittags durch dis Straßen laufe rden roten
Genossen anstelle.
AationaWziaWen
rmö NationaljoziaWnnen
Vie Wahl am 8. Mär; mutz zu einem
gewaltigen Sieg des Nationalsozialis-
mus führen. Gebt deshalb zur
»MIM
Einzahlungen auf Postscheckkonto Karls-
ruhe 243SS der Nationalsozialistischen
vtsch. Arbeiterpartei Kreis Heidelberg
Die Roten und Rosaroten hakten gestern aus
der näher«» und weiteren Umgebung ihre Ge-
nossen nach Heidelberg kommen laffen. Während
aber bei Aufmärschen der Nattonalsozialisten re-
gelmäßig fast di« ganze Bevölkerung auf den Bei-
nen ist, um den braunen Kolonnen zuzujubeln,
merkte man von einer Begeisterung gestern nicht
das geringste- Auch an den Marschierenden selbst
spürt« man deutlich, daß kein Elan dahin-ter-
steckt. Ihre Zeit ist vorbei und viele derjenigen,
die gestern noch den roten Bluffetzen nachliefen,
Werden, hat erst Hitler einige Zeit regiert, nicht
mehr die Faust ballen, sondern mit geöffneter
Hand dem Führer Deutschlands zujubeln. Die
Kommunisten hatten, wie wir von zuverlässiger
Seite wissen, ihre Anhänger aus den vier Bezir-
ken Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim und Eber-
sbach her-beige holt.
Statttat Georg AWr 5K Fahre alt
Sein 50. Lebensjahr beendet am heutigen Tag
Herr Skadkrak Georg Näher. An Schriesheim
geboren, erlernte «r nach Ab'olvierung der Schule
das Schlossirrhandwerk und machte sich im .Iahre
1912 durch lieber nähme de - angesehenen Schlos-
serei von Heinrich Christ, Fahrkgaffe 16 selbstän-
dig, welche er auf gleicher Höh? erhalten und noch
weiter ausgekauk hat. Br feinen Berufskollegen
genoß er bald so großes Vertrauen, daß sie ihn
zum Geschäftsführer ihrer Genosse richaft und vor
wenigen Jahren auch zum Obe-meister 'Krer In-
nung wählten.
Ebenso bestellte die Zaadwerkerbaugenojsen-
schafk Herrn Näher im .Iahre 1826 zu ihrem ge-
schäfksführende-n Vorstandsmitglied, ein Amt, das
er bis heute mit vorbildlicher Energie verwüstet.
Daß e« auch über den Kreis seiner Heidelber-
ger Berufs- und Stand-eskollegen hinaus sich im
gesamten -badischen Handwerk eines großen An-
sehens und hoher Wertschätzung erfreut, beweist
seine im letzten Jahr erfolgte Wahl zum Präsiden-
ten des Landesverbandes badischer Gewerbe- und
Ha-nd-werkerverei-n-igungen.
Auch auf dem Rathaus hat Skadtrat Näher
durch seine Zusammenarbeit mit unserer Rachaus-
fraktion in vielen Punkten ersprießlich« Arbeit
geleistet.
Walter Md Olga Heikel in Heidelberg
An der Woche vom 6.—12. Februar findet im
Gemeindehaus, Lutherstratze 65, «ine AbenL-
singwoch« unter der Leitung von Walker und
Olga Hensel statt.
Line stattliche Reihe von Liederbüchern mit
eigenen und anderen, alten und neuen Volkslied-
sätzen, die sich durch, ihre eindeutig deutsch-völkisch«
Haltung von anderen Büchern ähnliche« Art un-
terscheiden sind Zeugnisse der durchaus nationalen
Vestnnung dieser sudetendeutschen Menschen.
Hier sei nur auf den auch hier weiteren Krei-
sen bekannten ,Mögenden Qu«ll" hingewiesen,
der di« glückliche Vertonung von Ernst Leibis
machtvollem Gebet „Wir heben die Hände", um
das es im.letzten Sommer einen Skandal hier gab,
enthält.
Die Hensel'schen Singwochen wirkten in allen
Teilen unseres deutschen Vaterlandes zusammen-
schließend. A-e-berall bildeten sich um das deutsche
Volkslied Ginggemeind-e-n.
Wir weisen di« Führer der SA und der SS,
der HA und des BdM und -besonders des Jung-
volks auf öle Si-n-gwoche hin und bitten um rege
Beteiligung.
Offene Abende finden am Montag, Mittwoch
und Donnerstag von 8—10 Ahr statt. Gebühr je
50 Pfg. Beitrag für dtp ganze Woche 3.— RM,
für Fugend 2.— RM.
Abteilung Volksbildung.
Anjere öeuWe Ostmark
Vortragsreihe der Arbeitsgemeinschaft
für Ostmarkausklärung.
Am zweiten Abend Lieser Vortragsreihe -sprach
Herr v. Watzdorf auf Pr »-schlitz, Mit-
glied des Staats-rates, über die „Landwirtschaft
der Ostmark", während als zweiter Redner Herr
Provinzialverwallungsrat S ch ne id« k, Ratibor,
über „Gewerbe und Industrie der Ostmark" refe-
rierte. Die -beiden Themen, die sich natürlich beide
sehr eng ergänzen, wurden außerordentlich klar
behandelt. Da wir LaS deutsch« Ostproblem für
eines der wichtigsten betrachten, dl« in der kom-
menden Zeit gelöst werden müssen, werden wir auf
di« einzelnen Kernfragen in den nächsten Tagen
durch eigene Aufsätze näher eingehen und uns
heute nur auf di« erfreuliche Feststellung beschrän-
ken, Latz di« -beiden Vortragenden, die an Ork und
Stelle, nämlich in den Ostmarken, seit vielen Fah-
ren arbeiten und mitkämpfen, also bestimmt Fach-
ken-ne-r sind, genau dieselben Wege aus dem Chaos
heraus weisen, die wir Nationalsozialisten schon
immer als die richtigen angegeben haben. Es war
daher umso erfreulicher, daß die Redner beide die
neue Regierung LeS nationalen Zusammenschlusses
unter der Führung Adolf Hitlers begrüßten. Der
Referent über das landwirtschaftliche Thema
-sprach sogar offen aus, daß er zu der neuen
Re ich s regier ung da s vollste Vertrauen
hab«.
Am 10. Februar wird das „Verk-ehrsproblem
der Ostmark" und die „Völkische und wehr-politi-
sche Lage" -behandelt -wenden. Da die Abende völ-
lig eintr-itkssrei und für jedermann zugänglich
sind, möchten wir an die-ser Stelle den Besuch
ausdrücklich empfehlen. —r.
Das Heer der Arbeitslosen
An Unterstützung befinden sich in der Arbeits-
l-os-Luversicherung 2857 männlich« und 711 weib-
liche, zusammen 3568, in der Kris-enfürsorge 3S68
männlich« 1078 weibliche, zusammen 4446, ins-
gesamt also 6225 männliche und 1789 weiblich«,
Gesamtzahl 8014. Gegen Halbmonats-berlchk zuvor
besteht ein Zugang von 636. Ausgesteuert wurden
im Bezirk 1-56 Personen. Arbeitsuchende waren
17 324 männliche und 4932 weibliche, zusammen
22 256 gemeldet. Mit N-oWandsarbeite-n waren
553, mit Kurzarbeit 1792 beschäftigt. Am frei-
willigen Arbeitsdienst sind gegenwärtig 1-449 Per-
sonen tätig. Die Stadt Heidelberg ist an diesen
Zahlen beteiligt mit 1419 männlichen und 5-15
weiblichen, zusammen 1934 Aaupkunkerslützu-ngs-
empfängern, wovon 747 auf di« Arbeitslosenver-
sicherung und -auf di« Krisenfürsorge 1187 entfallen.
Gegen den vorherigen Stand ist «in Zugang vor-
handen von 55. Ausgesteuert sind 49 Personen.
*
Das Erb«, das wir antrejen:
Stand d«r WohlfahrkserwerbSloseuzahl. Am 1.
Februar 1-93-3 standen -beim Wohlfahrts- und 3u-
genda-mk Heidelberg 5263 (Vorwoche 5237s Wohl-
fa-hrtSerwerbslose (arbeitsfähige Personen) im of-
fener Fürsorge.
Vom StadtLheater
Heute abend, 7.45 Ahr, wird für die Frei«
Volksbühne, Abt. A „Der Barbier von Bagdad",
komische Oper von Peter Cornelius gegeben. Für
diese Vorstellung sind noch Karten für all« Plätze
an der Theaterkasse zu haben. — Dienstag
abend 7.45 A-Hr, Abonnement A 18 „Für eine
schöne Frau", Walker Goeh-es erfolgreiche Ope-
rette. An-fo-lge des Gastspiels Tilla Durieux müs-
sen die Abonnementstage verlegt werden, und
zwar so, daß das Abonnement B seinen Tag am
Mittwoch hat, das Abonnement C am Downers-
kag. Für das Won. B am Mittwoch steht der
„Barbier von Bagdad", für das Abon. C 19 am
Donnerstag abend „DaS öffentlich« Aerge-rnis"
auf dem Spielplan.
Zu dem einmaligen Gastspiel Tilla Durleux
mit Berliner Ensemble, das am Freitag, den 10.
Februar, staklfinöet, hak der Vorverkauf begon-
nen. Zur Aufführung gelangt Dario WcodemiS
spannendes Lreiaktiges Schauspiel „Der Schatten"
pmole Luryabe
Ortsgruppe Heidekberg-Berghemu
Sprechstunden: Dienstag u. Donnerstag von 79-
bis 89- im Geschäftszimmer, Bergheimerstr. 23,
im Seitenbau, links Mttg-li-edSbetträge und Nen-
an-me-ldungen erwünscht!
Achtung! Schulungsabend der Stabs- und
Amtswalter des Kreises Heidelberg.
Schulungsabend am Mittwoch, den 8. Fe-
bruar 1933, pünktlich 8.30 U-Hr, in der Brauerei
Ziegler. 1. Di« politisch« Lage. 2. Der Wahl-
kampf. Erscheinen in Uniform Pflicht.
Der Kreisschulungsleiker.
HA. und werden auf Walker-Hsnsels-
Abendjingwoche v. 6.—12. Febr., jeweils 20—22
Ahr im Neuenheimer Gemeindehaus aufmerksam
gemacht. Offen« Abend«: Montag, Mittwoch u.
Donnerstag. Einzelkarten für jeden offenen
Abend 50 Pfg. Beitrag für di« ganze Woche
3.— RM. und Augendlich« 2.— RM. Anmeldung
an P. Gehardt, Plöck 83. Abt. Volksbildung.
RS.-Franenschaft Heidelberg.
Bei Krankheitsfälle« wendet man sich an de»
neu eingerichteten Sanitäks- und Krankenpflege-
dienfi, Qulnckestratze 64 (Tel. 4792), Montag mrd
Mittwoch 11—129« und Dienstag und Freitag
5—79- im Horst-Wessel-Haus, Gaisbergfiratze 55
(Tel. 86). Näheres heute abend bei der Ver-
sammlung in der „NeuenKrone". Anmeldungen
für de» SanikäkSkurS erwünscht!
Bersammlungskalender.
11. Februar. Wiesloch. Redner: Dr. Ganter, Be--
a m tenkundgebung.
KKLI8 MLiriNLM
Kreispresseabkeilung. Die Ortsgruppen- und
Stühpunktleiter, die das Rundschreiben vom 28.
Januar noch nicht erledigt haben, werden ersucht,
das umgehend nachzuholen. Säumige Orts-
gruppen- und Skützpunkkleiter werden dem Kreis-
leiter und der Ga-upr«ss«abteilung gemeldet.
Kreispreffeabkeilwng.
NMI8 8M8NLM
Stützpunkt Reicharishausc-u.
Dienstag, 7. Februar, abends 9 Uhr: Mitglie-
derversammlung in Helmstadt, Gasthaus „Zum
Adler".
-r>-
Volksgenossen! Volksgenossiimen!
Ahr kennt Hausdors -bei Neurod« durch das
Grubenunglück im Aahr« 1930! M« WenceslauS-
gru-be ist immer noch stillge-legk, die Not ist riesen-
groß. Ae-ber 80 Prozent der Bevölkerung sind
erwerbslos! Helft den Betroffenen vor allem ihren
Kindern!
Spenden am Geld
Poskscheckko-nt-o Breslau Nr. 26 973 der Kreis-,
Spar- und Giro-Kaffe Neurod«, Nebenstelle Haus-
dorf und
Spenden au Lebensmittel» und Bekleidung
an Pg. Anton Muhs, Hausd-orf 150 b, KveiS
Glatz erbeten.
Winterhilfswerk der NSDAP. Ortsgr. Hausdorf.
KINO
Sdson:
„Das Meer ruft"
Rach einem brauchbaren Manuskript hat hier
Regisseur Hinrichs mit großer Gewiffenhaftig-
keit und großem Aufwand an Künstlern und tech-
nischen Mitteln ein Filmwe-rk geformt, wie es in
solchem Umfange seit langem nicht mehr gezeigt
wuvd-e. Man wäre fast versucht, zu sagen, daß
hier Les Gitten etwas zu viel geschehen sei!
Das Motiv -behandelt die L-ebens-schicksale -eines
jungen Lotsen Terje, der den Lockungen Les
Meeres nicht widerstehen kann, trotz Weib und
Kind! Tragische Erlebnisse wie Pest, Schiffbruch,
Tod von Weib und Kind lassen den so Geprüf-
ten nach seiner Rückkehr mit Gott und den Men-
schen hadern und auf Rache nach dem Zerstörer
feines Glückes sinnen. Doch als sich hierzu Ge-
legenheit -bietet, siegt in Terje der bessere Mensch.
Er verzichtet auf Rache. Der Schluß findet ihn
wieder auf dem L-oksenp osten, Vergessen in seinem
schweren Berufe suchend.
Eine Handlung also, die mit 3n-j-sl- und Zafen-
-l-ebe-n, Schiffszenen und Me«res-bildern dem Auf-
-bau -des Films außerordentlich enkge-genkommk.
Der darstellerische Erfolg war nicht fraglich,
nachdem der große Mensche-ngeskaite-r Heinrich
George seine Kunst in den Dienst des Films
gestellt. Sein Terje ist wiederum eine Meisterlei-
stwng. Er verkörpert überzeugend dramatisch den
zwiespältigen Menschen, bald -liebender und sorgen-
der Gatte und Vater, bald blindwütiger Gewalt-
mensch.
Erika Helmke als zarte liebende Gattin ist
bemüht, ihre Aufgabe nach besten Kräften zu lö-
sen, wobei sie neben Georges Darstellungs-Kunst
höchsten Anforderungen gerecht wird.
Aber auch die Leistungen der übrigen Mik-
wirkenden, prächtige Menschentypen darstellend,
verdienen Anerkennung, wie nicht zuletzt Kamera-
mann, illustrierende Begleitmusik und Solosänysr
Basch ein Lob entgegennehmen dürfen.
Leider bietet dieser Streifen auch Punkte, die
wir hier -ablehnend Herausstellen: Dis Sympathie
für Terje erleidet da Einbuße, wo er einen -deut-
schen Matrosen, der nur den Befehl seines Vor-
gesetzten ausführt brutal über Bord wirft, eben-
so bei dem versuchten Racheakt am A-Bootkom-
mandank, -der doch nur seiner Pflicht Genüge ge-
tan hak. Hier macht sich Tendenz bemerkbar, die
man-hätte vermeiden müssen und können!
Dagegen verdient -besonders erwähnk zu wer-
den, daß an der Herstellung und Aufführwng nur
deutschstämmige Künstler beteiligt sind, was unter
Amständ-en für ein« gewisse Press« genug sein
kann. Liefen Film abzu-le-hnen.
*
Schloß-Lichtspiele:
„Ach bei Tag und Du bei Nacht"
Dieser Film mit Willy Fritsch und
Käthe v. Nagy in den Hauptrollen ist als
Lustspiel uneingeschränkt zu em-pse-hl-en. Hier hak
Fri-tsch endlich einmal eine gute Roll« gesunden,
d-is -feinem Talent sicherlich bedeutend mehr z-usagk,
als die ewigen Operettensta-rr-ollen, die -seinem Ruf
nur schaden konnten.
Man vermied in diesem Film der Afa alles
Groteske und Schablonenhafte und gab endlich ein-
mal echtem Humor Ausdruck. Deshalb verdient
dieser Film unsere ganze Zustimmung. Wenn
man hier lacht, so tut man dies aus Freude an
wirklichem Ulk, aus Freude an der ausgezeichne-
ten Typenzeichn-ung. (Siehe die Witwe Seidel-
-bast und Len Führer -durch das Schloß Sanssouci)
Willy Fritsch macht seine Sache wirklich nett,
desgl-eichen seine Partnerin. Amanda Lindner
und Eugen Rex in- Len vorerwähnten Rollen sind
ganz vorzüglich. Ada Wüst tritt diesmal leider
etwas in den Hintergrund. Zu begrüßen ist beson-
ders noch die einfallsreiche Szensnzufammen-
setzung.
Am Beiprogramm interessiert außer der Ton-
woche besonders ein Kulturfilm der Afa mit afri-
kanische»» Bildern.
MU EnAE
Erne Ausstellung:
„Deutsches Hochsch-ul. mrd Studenten-
wesen außerhalb der Reichsgrenzen".
DaS Grenz, und Aus-landsamk der Heidel-ber-
g-er-Studentenschaft will durch ein« Ausstellung:
„Deutsches Zochschul- und Skudenlenwesen außer-
halb der Reichsgrenzen" ausk-läre-nd mikar-beiken
an der Erhaltung und Stärkung des Deutschtums
außerhalb der jetzigen Reichsgre-nz-en. Die Aus-
stellung soll vom Freitag, den 1-0. Februar bis
Dienstag, den 14. Februar der Oeffenklich-k-eik in
der Aula der alten Universität zugänglich sein
und durch reiches Karten- und Dild-ermaterial-,
durch viele Photographien, graphisch« Darstellun-
gen und Schr-iftplak-a-te ein anschauliches Bild ge-
ben von dem Leben und der Not des deutschen
Hoch-schul- und Skiidenkenwesens in Danzig, Wien,
Graz, Innsbruck, Salzburg, Loe-ben, Prag, Brünn,
Tetschen-Liebwerd, Riga, Dorpat und darüber
hinaus von weiteren deutschen Vereinigungen und
Instituten im Ausland.
Das Grenz- und Ausla-ndsamt -macht -schon jetzt
auf diese Ausstellung aufmerksam und bittet um
regen Besuch.
*
Gne geplante Karl Weyßer-Ausstellung
im Kurpfälzischen Museum m Heidelberg.
Seit einige« Zeit -bereitet das Kurpfälzische
Museum als die 18ke seiner Sonderausstellungen
eine Ae-bsrsicht -der Werke des 1818 -in Heidelberg
geborenen, zu Anrecht vergessenen Genre-malers
Karl Happel vor, der in Amerika und Mün-
chen seine Hauptarbeiten schuf, nachdem er bei
Götzenberger in Mannheim und Paris studiert
und in München in- naher Freundschaft mit Spitz-
weg gelebt hat.
An Liese angeschloffen sollen auch Beispiele der
Kunst Jakob GötzewbsrgerS gebracht werden, -er
eben -sei» Heidelberger und Mannheimer Lehrer
war. — Dies« Vorarbeiten sind setzt abgeschlossen,
Loch muß mit der Einrichtung der Ausstellung ge-
-wa-rkek werden, da bisher noch die dazu notwen-
digen Mittel fehlen.
Inzwischen soll aber schon mit der Vorberei-
tung einer weiteren Veranstaltung in der Folge
dieser Heidelberger Künstler-Ausstellungen begon-
nen werden, -die einer Auswahl -der besten Werke
des ebenfalls in Heidelberg tätigen Landschafters
Karl Weyßer gewidmet sein soll, dessen hun-
dertjähriger Geburtstag zudem bevorsteht.
An Durlach geboren, von Schirmer und Des-
Coudres in Karlsruhe beeinflußt, wird er weiter
in Düsseldorf und München gebildet, wenn auch
gerade die Heidelberger Romantiker-Schule auf
ihn einge-wirkt -hat, besonders die Kunst eines
Bernhard Fries, sodaß er als ein letzter Ausklang
dieser wichtigen Schule SüL-westdeulschlanüs be-
zeichnet werden kann. Sein Arbeitsgebiet war
-der Schild-e-rung der Landschaften am Rhein von
Düsseldorf bis Basel gewidmet.
Das Ku-rpfälziische Museum wendet sich in einem
Aufruf an alle Besitzer von Werken dieses Mei-
sters um Unterstützung Lurch Mitteilung von An-
gaben über vorhanden« Gemälde.
*
Der Bachoerem im Dienst der Erwsrbs-
lvsenhilfe.
Auf Veranlassung des Bachverein-s hak sich
Frau Elly Ney in liebenswürdiger Weise be-
reit erklärt, am heutigen Montag, den 6. Februar
1933, vormittags 10 Ahr im Aarmonie-saal-e für
die Erwerbslosen ein Konzert zu geben. Die Har-
moniegesellschaft hat ihren Saal und d-i« Firma
Gehr. T-rau, Nach-f. Hugo Reiher den Flügel Ko-
stenlos zur Verfügung gestellt.
Nur Erwerbslose haben gegen Vorzrigen
der Kontroll-Kart« Zutritt.
Danzig bleibt deutsch! lieber Li« gewaltige
Kundgebung, zu der am gestrigen Nachmittag meh-
rere Tausend in die Stadlhalls gekommen waren,
werde« wir morgen -sehr ausführlich berichte«.