Dienstag, 21. Februar 1933
l/-vo
'____' '_... ' . .
Snkrafttreten der neuen Wzzölle zum
Zeil Won am 2Z. Februar
--Berlin, 20. FeLr. Die von dem Neichs-
finanzministcr und dem Neichsmiuister für Er-
nährung und Landwirtschaft erlassene Vcrord-
AM für -ir nationale Pss-Mß«
Berlin, 20. Fevr. I» der SamStagansgaLe
des Deutsche« Reichsanzeigers wird eine aus
Vorschlag des Reichsministers für Eruähruug
und Landwirtschast, Dr. Hilgenberg, vom
Reichskabinett beschlossene Verordnung über
,iollmatz»ahmen auf dem Gebiete der Laud-
wirtschaft und der Fischerei veröffent-
licht. Sie enthält insbesondere Maßnahmen
für den Äcker- uuü Gartenbau, für die Bieh-
uüd Milchwirtschaft, für die Fischerei und für
die Bienenzucht.
Im Einzelnen ist folgendes hervorznheSen:
Maßnahmen
auf dem Gebiet -es Ackerbaues
Um eine vernünftige Verteilung der agrari-
schen Produktion auf die einzelnen Betriebs-
zweige zu erreiche« «nd einem übersteigerte«
Getreideanbau entgegen z« wirke«, ist es er-
forderlich, den Anbau insbesondere derjenige«
Erzeugnisse reutabel z« gestalten, für die in
Deutschland zurzeit noch ein Zuschußbebarf be-
steht. Zu diesem Zwecke werden in der vorlie-
genden Verordnung als erste Maßnahmen die
Zölle für Buchweizen, Speiseerbsen,
Futterbohnen und Lupinen erhöht,
und außerdem im Interesse der Förderung der
Grünlandwirtschaft die Erzeugung deutscher
Grassaaten durch angemessenen Zollschutz
gegenüber der preisdrückenden Einfuhr nicht
immer geeigneter ausländischer Saaten ge-
schützt. Hierdurch soll erreicht werden, daß die
für den deutschen Boden und das deutsche Kli-
ma besonders geeigneten deutschen Grassaaten
wieder in verstärktem Matze angebant werden
können. In der gleichen Richtung geht die Er-
höhung des Zolles für Grünfutter und
Heu.
Die neue« Zollsätze betragen für Buchweizen
10 RM-, Speiseerbsen 80 RM., Futterbohnen
und Lupinen 10 RM., Naygras und Timothee-
saat 36 RM., andere Grassaaten SO RM.,
Grünfutter, He« nnb Stroh 8 RM. je Doppel-
zcntner.
Auf dem Gebiete -es Gartenbaues
sind nach Beseitigung Ser handelsvertraglichen
Bindungen Sie sich ergebenden Möglichkeiten
zur Ausgestaltung des Zollschutzes ausgeschöpft
worden,
um diesem ««ter dem Wettbewerb des Ans-
besonders schwer leidende« Berufs-
zivcig die im Augenblick mögliche Hilfe zu
. ' gebe«.
Es sind die Zölle für Rot-, Wirsing- und Weitz
1 oh l aus 8 NM. und für Salat auf 20 RM.
ie Doppelzentner erhöht, wobei allerdings für
letzteren die noch bestehenden Vanöelsvertrag-
lichen Bindungen das Wirksamwerden des
Zollsatzes für bestimmte Jahreszeiten noch nicht
ermöglicht.
Auf -em Gebiete -er Vieh- und
FletWlvirtWaft
sind zunächst in Ergänzung der Verordnung
vom 8. Februar 1933, durch die die Vieh-,
Fleisch- und Schmalzzölle erhöht worden sind,
die Zölle für rohes Schweine- und Gänsefett,-
für Plomen „Premier jus" sowie Rindertalg
entsprechend geregelt werden. Ferner ist für
Tafel käse eine Erhöhung des Zollsatzes
von 40 auf 90 RM. und für eingedickte Milch
von 60 auf 90 NM. je Doppelzentner vorge-
nommen worden.
Weiter werden in der Verordnung die Zölle
für Sie
Erzeugnisse -er See- un- Küsten-
fiWerei
neu geregelt. Die deutsche Hochsce- und Küsten-
fischerei befindet sich in außerordentlich schwie-
riger Lage, weil aus der einen Seite die Ein-
fuhr von Seefischen ans untervalutarischcn
Ländern stark zugenommen hat «nd die Preise
auf de« deutschen Märkten unter die Renta-
bilitätsgre«ze heruntergedrückt werde«, wäh-
re« andererseits infolge der ALsperrnngsmatz-
nahmen anderer Länder bedcntnngsvolle Ans-
fuhrmöglichkeite» verloren gegangen sind.
Die Folge dieser Zustände ist gewesen, Satz
die deutsche Hochseefischerei eine« grotze« Teil
ihrer Fahrzeuge — zeitweise bis zu 75 v. H. —
stillegen mutzte und daß die Küstenfischerei sich
in bitterster Notlage befindet. Das Ziel der
neuen Regierung ist, durch die Sicherung der
deutschen Märkte die Wiederinbetriebsetzung
der deutschen Fischdampfer und damit die
8eteit-§uns 6er lts^en kfdsttöloliF-
keil in öistem Vekuisrvsiz
zu ermöglichen und den kleinen Küstenfischern
einen einigermaßen lohnenden Absatz ihrer
Fische zu schaffen. Der Zollsatz für frische See-
fische beträgt in Zukunft 10 RM., für gefro-
rene IS RM. je Doppelzentner, für Sprotten
ist ein besonderer Zollsatz von 5 RM, je Dop-
pelzentncr festgesetzt, mährend frische Heringe
wie bisher zollfrei bleiben.
Auch Sie -Lutsche MnneMchMt
befindet sich in schwerster Notlage, da sie in-
folge der preisdrückende« Einfuhr aus dem
Auslande für ihre Erzeugnisse nur Preise er-
^srtmer Nsrle
Berti«, 2Ü. Febr. Die Aürie erhielt heute durch eine
Reihe von Spezialbewegungen sine neue Anregung. Auch
das Verhalten des Publikums, das neuerdings wieder
als Käufer in Dividendenvapieren und sogenannten Ar-
üeitsbeschaffungswerten erscheint, erhöhte die zuversichtliche
Stimmung. Renten waren in Erwartung der Diskont-
senkung ebenfalls überwiegend freundlicher. Eine Reihe
von. Dividentenwerten wurden, angeblich sür Rechnung von
Lttllhaltegeldern, aus dem Markt genommen. Die Führung
hatten Rheinische Braunkohlen, die mit plus-vlus-minus-
JeichSn erschienen und 10 Proz. höher bezahlt wurden,
hierbei spielt auch der neue Jntersffengemstnschastsvertrag
Rodbsrgrube-Rheinbraun, der demnächst den Aufstchtsräten
vorliegsn wird, sine Rolle. RWE. waren M Proz. hö-
her. Größeres Interesse bestand für Contigummi f plus
IM. Anscheinend spielt hier die bevorstehende Untemw-
duntz des Reichskanzlers mit Geheimrat von Opel eine
Rolle. . Sehr feit lagen Siemens splus 344). Schlickert
wurden I Proz. höher bezahlt. Dis übrigen Elektrowsrte
iagokp ruhiger. Berlin-Karlsruher Jndustriewerke konnten
ihre Auswärtsbewegung um Proz. fortsetzen. Stöhr-
lammgarn wurden 2>4 Proz. höher bezahlt. Die Bilanz-
ützung.. wird Anfang März stattfinden. Das Unterneh-
men soll noch genügend Aufträge haben. Am Montan-
oktienmärkt hatten Gelsenkirchen (plus 11s) die Führung.
Die Meldung eines Mittagsblattes, daß eine endgültige
Einigung über das Internationale Rohstahlkartell erzielt
worden sei, regte im Verlauf weiter an. I. G. Farben
.reichten wieder den Kurs von 110 (plus 1A). Von
-usebrswerten waren Lokalbahn 1h« Proz. höher. Am
lieuisnmarkt gewannen Altbesitz dagegen waren Reu-
»esitz anfangs angebolcn, tm Verlauf ober wieder erholt.
Rsichsschuldbuchfordsrungen wurden zu unveränderten Kur-
ien uingelstzt.
Tagesgeld verknappte sich auf IN, teils 414 Proz. Die
Anspannung dürfte mit der erwarteten Diskontsenkung zu-
sammsnhängen. die zu einem verstärkten Interesse der
Banken für Schatzanweifungcn und Schatzwechsel geführt
hat. Am Valutamarkt setzte sich die Abwärtsbewegung des
Dollars fort. Man nannte London Kabel 3.44(4, den
Dollar in Zürich 5,15 und die Mark in Nswhork LZ,SO.
bsrimsr
Äerli«, 26, Febr. sFunkspr.).
Kupfer. Febr. SS bez,, ,7,78 G., 3SLS Br-: März 38,28
G-. S8.7S. Sr.; Mai 38,8 G., 39,28 Br.; Juni SS,75 G..
ZS.S Br;; Jnli ZS G., 39 75 Br.; Ang. 39,28 G., 39,75
«r.,; Sept, 39,5 G., 40.25 Br.; Ort. 40,25 bez., 40 G., 40,5
Br.; Nov 40,28 G., 40,78 Br.; Dez. 40,8 G., 41,28 Br,;
Ian. '41 G., 41,5 Br. — Tendenz: stetig.
Blei. Febr. 14,28 G., 15 Br.; März 14,25 <8., 15.25 Br.;
April 14,5 G., 15,25 Br.; Mat 14,5 G., 15,5 Br.; Juni
14-75 G., 1,5,75 Br.; Juli 14,75 G., 16 Br.; Aug. 15 G.,
18,28 Br.; Sept. 15,25 G. ,16,25 Br.; Oki. 15,5 G., 16,5
Bri-p Noh. .15,5 G., 18,75 Br,; Dez. 15,75 G., 16,75 Br.;
Janl 16 G., 16,75 Dr. — Tendenz: ruhig.
Ainl. Febr. 19.25 G., 1S,75 Br.; März IS,5 «., 1S.78
Bri; April 19,75 G„ 20 Br.; Mai 19,75 G., 26 Br.; Juni
2b,2tz L0,25 Dr.; Juli 20,23 26,5 Dr.; Aua 20 5
G., Ä»,7li Dr.; Sept. 20.75 K.. 21 Br.; Olt. LI G., LILS
Pjxp-R«id;> 21,-8 21,75 Dr.; De,. 21.25 G„ ,ss -Sr.;
Fon. 2.1,3 «ll, A.ss »r. — Tendenz: stetig.
Berlin, 20. FeLr. Metalluotirrung für fe 1»u Kg. —
Elektrolhtlupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotter-
dam (Notierung der Vereinigung s. d. Dt. Elektrorytkupfer-
notiz) 46,75 RM. — Notierungen der Kommission des
Berliner Metallbörsenvorstandes (die Preise verstehen sich
ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Be-
zahlung) : OrigiNalhüttenaluminium, 98 bis 9S Proz. in
Blöcken 160 RM.; dssgl. in Walz- oder Drahtbarren SS
Proz. 164; Rcinnickel 98 bis 99 Proz. 350; Antimon Re-
gulus S7-SS; Feinsilber I Kg. fein 36—39,8 RM.
8ep!mer pnsöMenbLrle
Berlin, 20. Febr. Weizen, mark. 1S5—87. März MS
bis 08; Mai 210,5—85,75. Tendenz: ruhiger. — Roggen,
mark. 154—56; März 168—68; Mat 170-76. Tendenz:
ruhiger. — Braugerste I6S—77; Futtergorfte 166-67. Ten-
denz: fester. — Hafer, märk. 121—24. März 131,5-30,5.
Mai 134,5—33. Tendenz: sofort ruhig, monatl. malt. —
Weizenmehl 23 25—26,6. Tendenz: matter. — Roggenmehl
26,4—22,4. Tendenz: schwächer. - Weizenkleie 8,48—8 65.
Tendenz: behauptet. — Roggenkleie 8,7—9. Tendenz: still.
- Viltoriaerbsen 20—23; Speiseerbsen 18 5—21: Futter-
erbsen 12—14; Peluschken 12—13,5; Ackerbohnen 12—145;
Wicken 13,5—15,5; Lupinen blau 8,5—10: gelb 11,5—12,78;
Seradella neu 17—23; Leinkuchen 10,6; Erdnußkuchen 10.5,
Erdnußkuchenmehl 10,7; Trockenschnitzel s,6; extroh. Sova-
bohnenfchrot 8,4: dto. 16,3.
Kellner vevilen
O«I6 »rin,
vom 18. Februar
Osick Kries
21.54
5.586
41.9 i
64 51
13 19
74 17
1662
12.485
65.82
79 88
81 78
3063
34.83
76.53
110.81
48.55
Bremer Baumwoll-LokokurK 7,27.
Magdeburg, 18. Febr. Weitzzuckcr, einschl. Sack und
Verbrauchssteuer für SO Kg. brutto für netto ab Verlade-
stelle Magdeburg: Febr. 31,80 (innerhalb 10 Tagen), März
31,85. Tendenz: ruhig. — Febr. 5,20—4,90; März 8,10
bis 5,0; April 5,10-5,0. Tendenz: ruhig..
knvn.-tlü.
0.833
0837
Italien
21 50
Ksvaäs
3 806
3 51»
lngosiavisv
5.854
KvnZtaotin
2.008
2 012
Kovno
41.88
-lapsn
0.869
0.871
Koper>k-Mn
64 39
Kairo
14.85
14 89
loasadoo
13 17
Konäon
14.17
14.51
Oslo
74 03
kisv^ork
4.208
4 217
Paris
16.58
llio 6o San.
0 239
0.241
Prag
12 165
llruquax
1648
I 652
kslaoä
65 18
6mstsräam
169.83
170 17
lliga
79 72
^tksa
2.35-<
2 362
8oknsiL
81 62
krvsssl
58.84
58 96
8o6a
3 057
llukarest
2.48d
2.492
Spanien
31 77
lluli-pssi
—
-
-siookkolm
76 87
vanLix
8217
82.33
kisvsi
110.5-..
ilslainkkors
8.394
6.406
lVisn
48 45
zielen konnte, die weit unter den Friedens-
preisen liegen «nd die Gestehnngskosten in kei-
ner Weise mehr decken. Wenn hier eine Ab-
hilfe geschaffen werden sollte, so mußten wirk-
same Zölle festgesetzt werden. Die Zollsätze
für Karpfen, Schleie, Forellen, Lachse und
Hechte betragen in Zukunft 80 RM., für nicht
lebende Fische dieser Arten 60 RM. je Doppel-
zentner, für Aale in der Zeit vom 1. Juni bis
SO. November 60 RA!., in der sonstigen Jah-
reszeit 10 RM. je Doppelzentner,- der Zollsatz
von 10 RM. gilt anch für alle übrigen Süß-
wasserfische.
Eine entsprechende Regelung ist auch für die
Zölle für zubereitete Fische erfolgt.
Das Reichsministerium für Ernährung und
Landwirtschaft wird im Einvernehmen mit den
beteiligten Produktionszweigen dafür Sorge
tragen, daß die Gebiete, die bisher sich zu
einem erheblichen Teil mit ausländischen
Fischen versorgten, in Zukunft in ausreichen-
dem Maße mit deutschen Fischen beliefert wer-
den.
Nie MnenzuA
Als Ergänzung der in der letzten Zeit ge-
troffenen organisatorischen Maßnahmen zur
Förderung des Absatzes deutschen Bienen-
honigs wird der Zoll für Honig auf 80 RM. je
Doppelzentner erhöht, um die besonders im
Interesse des deutschen Obstbaues notwendige
Hebung der Bienenzucht gegenüber den preis-
drückenden Einflüssen der Einfuhr ausländi-
schen Bienenhonigs zu gewährleisten.
nnng über Zolländerunge« für Holzwarcn tritt
am 1. März ds. Js. in Kraft. Die Verord-
nung über Zolländernngeu sür Holz selbst,
wird, wie ergänzend festznstelle» ist, bereits am
Donnerstag den 23. Februar ds. Js. in Krast
treten.
WatzMvmmen zum
-MM-sMNWLN MMlßMvMMN
4- Berlin, 20. Febr. Im Auswärtigen Amt
wurde am Samstag eine Zusatzvereinbarung
zum deutsch-spanischen Handelsabkommen vom
7. Mai 1926 unterzeichnet.
Dari« erhält Deutschland bei der Einfuhr
gewisser Waren nach Spanien s^ilrne,
Fahrräder, Krafträder, Kunstseide, Schaum-
wein) die zolltarisliche Gleichbehandlung
mit dritten Ländern.
Der deutsche Tomatenzoll wird für die Zeit'
vom 1. Dezember bis 30. April auf 6 RM. fest-
gesetzt. Außerdem sind Vereinbarungen über
Feigensaft zur« Laugen von Tabak und über
die Untersuchung von Wein getroffen worden.
Der Wortlaut der Zusatzveretubarung wird
am -20. Februar im Ncichsanzeiger veröffent-
licht werden. Sie soll spätestens mit Wirkung
vom 1. März 1833 ab vorläufig angewandt
werde».
Gleichzeitig ist ein Abkommen zur Regelung
der Zahlungen für den Warenverkehr unter-
zeichnet worden, das auf den gleichen Grund-
sätzen beruht wie die Vereinbarungen die be-
reits früher mit eftrer Anzahl anderer euro-
päischer Länder getroffen worden sind.
Erste Auswirkungen -er BoWrek
kungsschntz-Bersr-nnng
M WM bessern M
(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung)
Berlin, 20. Februar.
Die Maßnahmen der Reichsregicrung auf
agrarpoliüschem Gebiete, vor allem der Erlaß
der Völlstreckungsschutz-Verordnung, haben
schon in verhältnismäßig kurzer Zeit eine
Preisbessernng auf den landwirtschaftliche»
Märkten erzielt, die sür die nächste Entwick-
lung nur positiv gewertet werde» kann. Ganz
allgemein ist zunächst sestzustellen, daß schon
allein die beschleunigte Jnaugrüfnavme ent-
scheidender Arbeiten im Interesse der Land-
wirtschaft auf den landwirtschaftlichen Märkten
des ganzen Reiches eine Beruhigung geschaf-
fen hat, die sich auch in starkem Maße auf die
Preislage ausgewirkt hat, zum mindesten den
bisherigen Zustand einer andauernden Un-
sicherheit beseitigt hat.
Als direkte Folge des Erlasses der Boll-
streckungsschutz-Verordnung war schon am Ta-
ge nach Verkündigung der Verordnung eine
Preisbewegung zu verzeichnen, die sich in
ihrer Tendenz aus einen Ausgleich der bis-
herigen Preisverhältnisse hin bewegt und die
vor allem dazu beitragen wird, die Preisschere,
die zwischen den Meßzahlen sür landwirtschaft-
liche Erzeugnisse und für Jndustrieerzeugnisse
in der letzten Zeit besonders weit auseinan-
derklaffte, wesentlich zu verkleinern.
Die Preisbesserungen sind an sich noch ge-
ringfügig. Die Weizenpreise haben
ohne jegliche staatliche Stützungsaktion um
etwa 3 Mark angezogen. Die Schweine-
preise haben sich ebenfalls um etwa 3 Mark,
auf verschiedenen Märkten sogar um 5 Mark,
verbessert. Die Rinberprcise haben bis
zu 2 Mark angezogen. Die Preisbewegung
zeigt also im großen und ganzen eine leicht
ansteigende Tendenz, die umso schwerer ins
Gelvicht fällt, als bis dahin von irgend einer
Stabilität auf den Märkten nicht mehr die
Rede sein konnte.
Diese ersten Auswirkungen der Vollstrek-
kungsschntz-Verordnung sind für die Landwirt-
schaft ebenso wie für die Gesamtwirtschaft
sicherlich in jeder Weise erfreulich. Aufgabe
der nächsten Zett wird es sein, die Atempause,
die die Bollstreckungsschutz-Verordnung der
Landwirtschaft gewährt, zu neuen grundlegen-
den Aenderungen z« benutzen, die die deutsche
Landwirtschaft aus eine neue gesundere Basis
stellen. Die zollpolitischen Verhandlungen der
nächsten Wochen werden hier schon die wichtig-
sten Vorentscheidungen bringen. Als erster
Erfolg der teilweisen Aufkündigung der wich-
tigsten Positionen des deutsch-französischen
Handelsvertrages ist sestzustellen. Saß sich 'sie
Preislage bei diesen Positionen auf den deut-
schen Märkten zu Gunsten der Landwirtschast
ebenfalls gebessert hat. Als weitere Folge Ser
zollpolitischen Entscheidungen, die in den letz-
ten Tagen auf deutscher Seite getroffen wur-
den, ist außerdem eine weitgehende Besserung
in der Lage des deutschen Gartenbaues
sestzustellen, die so weit geht, daß man von
einer Befreiung des Gartenbaues von seinen
bisherigen Fesseln sprechen kann.
Diese Entwicklung, die der deutschen Land-
wirtschaft schon in kürzester Frist eine fühl-
bare Entlastung gebracht hat, wird sich na-ur-
gemäß in Kürze auch, wenn die. bisherigen
Maßnahmen ganz zur Auswirkung kommen,
auf die Gesamtwirtschaft im positiven Sinne
auswirken. Festzustellen ist im Augenblick
nur noch, Saß sich die Besserung der landwirt-
schaftlichen Marktlage, entgegen irreführenden
anderen Behauptungen, in keiner Weise ans
die allgemeine Lebenshaltung negativ ans-
ivirkt. Der leichten Anspannung her, PrMe,
die sich im Verbrauch vorläufig überhaupt noch
nicht bemerkbar macht, wird schon in absehba-
rer Zeit eine Entlastung des Arbeitsmarktes
gegennberstehen, die eine etwaige Erhöhung
des Lebenshalinngsindexes mehr als ansglei-
chen würde.
Muy wieder Müsidenr -er Reichs-
mWt Ur ArbeiMGWerWrrmg
Berlin, 20. Febr. Amtlich wird mitgeteilt.-
Der Herr Reichspräsident hat den früheren
Neichsarbeitsminister Dr. Friedrich Snrup
zum Präsidenten der Rcichsanstalt für Arbeits-
losenvermittlung und Arbeitslosenversicherung
ernannt.
WsmiWzsugMe Ur Kartoffel«
fea-ungen
Freiburg, i. Br., 20. Febr. Die Hauptstelle
sür Pflanzenschutz am Badischen Weiubaninsti-
tut gibt folgendes bekannt:
Mit dem demnächst beginnenden Frühjahrs-
geschäft mit Kartoffeln werden auch mehr oder
weniger größere Mengen zum Export gelan-
gen. Auszuführende Kartofselsendungen müs-
sen von Ursprungsattesten begleitet sein, wel-
che von der Hauptstelle für Pflanzenschutz aus-
gestellt werden. Verzögerungen in der Aus-
stellung der Bescheinigung für die Ausfuhr
von Kartoffeln, Pflanzen usw. sind nur da-
durch zu vermeiden, daß die Exporteure mög-
lichst schon bei der Bestellung der Zeugnisse,
spätestens aber bei der Verladung der Sen-
dungen alle erforderlichen Unterlagen und An-
gaben beibringen — Name und Adresse des
Absenders und Empfängers, Anbauort, Sorte,
Menge, Verpackung, Stückzahl. Bei Kartof-
felsenöungen, die nach Italien ausgeführt wer-
den sollen, ist auch die Angabe des Inhabers
der Einfuhrermächtigung unbedingt nötig. Die
mit der Pflanzcnschau beauftragten Hauptstel-
len für Pflanzenschutz und Sachverständigen
sind strengstens angewiesen, keine Zeugnisse
auszuhändigen, bevor nichi die erforderlichen
Angaben darin vollständig eingetragen sind.
l/-vo
'____' '_... ' . .
Snkrafttreten der neuen Wzzölle zum
Zeil Won am 2Z. Februar
--Berlin, 20. FeLr. Die von dem Neichs-
finanzministcr und dem Neichsmiuister für Er-
nährung und Landwirtschaft erlassene Vcrord-
AM für -ir nationale Pss-Mß«
Berlin, 20. Fevr. I» der SamStagansgaLe
des Deutsche« Reichsanzeigers wird eine aus
Vorschlag des Reichsministers für Eruähruug
und Landwirtschast, Dr. Hilgenberg, vom
Reichskabinett beschlossene Verordnung über
,iollmatz»ahmen auf dem Gebiete der Laud-
wirtschaft und der Fischerei veröffent-
licht. Sie enthält insbesondere Maßnahmen
für den Äcker- uuü Gartenbau, für die Bieh-
uüd Milchwirtschaft, für die Fischerei und für
die Bienenzucht.
Im Einzelnen ist folgendes hervorznheSen:
Maßnahmen
auf dem Gebiet -es Ackerbaues
Um eine vernünftige Verteilung der agrari-
schen Produktion auf die einzelnen Betriebs-
zweige zu erreiche« «nd einem übersteigerte«
Getreideanbau entgegen z« wirke«, ist es er-
forderlich, den Anbau insbesondere derjenige«
Erzeugnisse reutabel z« gestalten, für die in
Deutschland zurzeit noch ein Zuschußbebarf be-
steht. Zu diesem Zwecke werden in der vorlie-
genden Verordnung als erste Maßnahmen die
Zölle für Buchweizen, Speiseerbsen,
Futterbohnen und Lupinen erhöht,
und außerdem im Interesse der Förderung der
Grünlandwirtschaft die Erzeugung deutscher
Grassaaten durch angemessenen Zollschutz
gegenüber der preisdrückenden Einfuhr nicht
immer geeigneter ausländischer Saaten ge-
schützt. Hierdurch soll erreicht werden, daß die
für den deutschen Boden und das deutsche Kli-
ma besonders geeigneten deutschen Grassaaten
wieder in verstärktem Matze angebant werden
können. In der gleichen Richtung geht die Er-
höhung des Zolles für Grünfutter und
Heu.
Die neue« Zollsätze betragen für Buchweizen
10 RM-, Speiseerbsen 80 RM., Futterbohnen
und Lupinen 10 RM., Naygras und Timothee-
saat 36 RM., andere Grassaaten SO RM.,
Grünfutter, He« nnb Stroh 8 RM. je Doppel-
zcntner.
Auf dem Gebiete -es Gartenbaues
sind nach Beseitigung Ser handelsvertraglichen
Bindungen Sie sich ergebenden Möglichkeiten
zur Ausgestaltung des Zollschutzes ausgeschöpft
worden,
um diesem ««ter dem Wettbewerb des Ans-
besonders schwer leidende« Berufs-
zivcig die im Augenblick mögliche Hilfe zu
. ' gebe«.
Es sind die Zölle für Rot-, Wirsing- und Weitz
1 oh l aus 8 NM. und für Salat auf 20 RM.
ie Doppelzentner erhöht, wobei allerdings für
letzteren die noch bestehenden Vanöelsvertrag-
lichen Bindungen das Wirksamwerden des
Zollsatzes für bestimmte Jahreszeiten noch nicht
ermöglicht.
Auf -em Gebiete -er Vieh- und
FletWlvirtWaft
sind zunächst in Ergänzung der Verordnung
vom 8. Februar 1933, durch die die Vieh-,
Fleisch- und Schmalzzölle erhöht worden sind,
die Zölle für rohes Schweine- und Gänsefett,-
für Plomen „Premier jus" sowie Rindertalg
entsprechend geregelt werden. Ferner ist für
Tafel käse eine Erhöhung des Zollsatzes
von 40 auf 90 RM. und für eingedickte Milch
von 60 auf 90 NM. je Doppelzentner vorge-
nommen worden.
Weiter werden in der Verordnung die Zölle
für Sie
Erzeugnisse -er See- un- Küsten-
fiWerei
neu geregelt. Die deutsche Hochsce- und Küsten-
fischerei befindet sich in außerordentlich schwie-
riger Lage, weil aus der einen Seite die Ein-
fuhr von Seefischen ans untervalutarischcn
Ländern stark zugenommen hat «nd die Preise
auf de« deutschen Märkten unter die Renta-
bilitätsgre«ze heruntergedrückt werde«, wäh-
re« andererseits infolge der ALsperrnngsmatz-
nahmen anderer Länder bedcntnngsvolle Ans-
fuhrmöglichkeite» verloren gegangen sind.
Die Folge dieser Zustände ist gewesen, Satz
die deutsche Hochseefischerei eine« grotze« Teil
ihrer Fahrzeuge — zeitweise bis zu 75 v. H. —
stillegen mutzte und daß die Küstenfischerei sich
in bitterster Notlage befindet. Das Ziel der
neuen Regierung ist, durch die Sicherung der
deutschen Märkte die Wiederinbetriebsetzung
der deutschen Fischdampfer und damit die
8eteit-§uns 6er lts^en kfdsttöloliF-
keil in öistem Vekuisrvsiz
zu ermöglichen und den kleinen Küstenfischern
einen einigermaßen lohnenden Absatz ihrer
Fische zu schaffen. Der Zollsatz für frische See-
fische beträgt in Zukunft 10 RM., für gefro-
rene IS RM. je Doppelzentner, für Sprotten
ist ein besonderer Zollsatz von 5 RM, je Dop-
pelzentncr festgesetzt, mährend frische Heringe
wie bisher zollfrei bleiben.
Auch Sie -Lutsche MnneMchMt
befindet sich in schwerster Notlage, da sie in-
folge der preisdrückende« Einfuhr aus dem
Auslande für ihre Erzeugnisse nur Preise er-
^srtmer Nsrle
Berti«, 2Ü. Febr. Die Aürie erhielt heute durch eine
Reihe von Spezialbewegungen sine neue Anregung. Auch
das Verhalten des Publikums, das neuerdings wieder
als Käufer in Dividendenvapieren und sogenannten Ar-
üeitsbeschaffungswerten erscheint, erhöhte die zuversichtliche
Stimmung. Renten waren in Erwartung der Diskont-
senkung ebenfalls überwiegend freundlicher. Eine Reihe
von. Dividentenwerten wurden, angeblich sür Rechnung von
Lttllhaltegeldern, aus dem Markt genommen. Die Führung
hatten Rheinische Braunkohlen, die mit plus-vlus-minus-
JeichSn erschienen und 10 Proz. höher bezahlt wurden,
hierbei spielt auch der neue Jntersffengemstnschastsvertrag
Rodbsrgrube-Rheinbraun, der demnächst den Aufstchtsräten
vorliegsn wird, sine Rolle. RWE. waren M Proz. hö-
her. Größeres Interesse bestand für Contigummi f plus
IM. Anscheinend spielt hier die bevorstehende Untemw-
duntz des Reichskanzlers mit Geheimrat von Opel eine
Rolle. . Sehr feit lagen Siemens splus 344). Schlickert
wurden I Proz. höher bezahlt. Dis übrigen Elektrowsrte
iagokp ruhiger. Berlin-Karlsruher Jndustriewerke konnten
ihre Auswärtsbewegung um Proz. fortsetzen. Stöhr-
lammgarn wurden 2>4 Proz. höher bezahlt. Die Bilanz-
ützung.. wird Anfang März stattfinden. Das Unterneh-
men soll noch genügend Aufträge haben. Am Montan-
oktienmärkt hatten Gelsenkirchen (plus 11s) die Führung.
Die Meldung eines Mittagsblattes, daß eine endgültige
Einigung über das Internationale Rohstahlkartell erzielt
worden sei, regte im Verlauf weiter an. I. G. Farben
.reichten wieder den Kurs von 110 (plus 1A). Von
-usebrswerten waren Lokalbahn 1h« Proz. höher. Am
lieuisnmarkt gewannen Altbesitz dagegen waren Reu-
»esitz anfangs angebolcn, tm Verlauf ober wieder erholt.
Rsichsschuldbuchfordsrungen wurden zu unveränderten Kur-
ien uingelstzt.
Tagesgeld verknappte sich auf IN, teils 414 Proz. Die
Anspannung dürfte mit der erwarteten Diskontsenkung zu-
sammsnhängen. die zu einem verstärkten Interesse der
Banken für Schatzanweifungcn und Schatzwechsel geführt
hat. Am Valutamarkt setzte sich die Abwärtsbewegung des
Dollars fort. Man nannte London Kabel 3.44(4, den
Dollar in Zürich 5,15 und die Mark in Nswhork LZ,SO.
bsrimsr
Äerli«, 26, Febr. sFunkspr.).
Kupfer. Febr. SS bez,, ,7,78 G., 3SLS Br-: März 38,28
G-. S8.7S. Sr.; Mai 38,8 G., 39,28 Br.; Juni SS,75 G..
ZS.S Br;; Jnli ZS G., 39 75 Br.; Ang. 39,28 G., 39,75
«r.,; Sept, 39,5 G., 40.25 Br.; Ort. 40,25 bez., 40 G., 40,5
Br.; Nov 40,28 G., 40,78 Br.; Dez. 40,8 G., 41,28 Br,;
Ian. '41 G., 41,5 Br. — Tendenz: stetig.
Blei. Febr. 14,28 G., 15 Br.; März 14,25 <8., 15.25 Br.;
April 14,5 G., 15,25 Br.; Mat 14,5 G., 15,5 Br.; Juni
14-75 G., 1,5,75 Br.; Juli 14,75 G., 16 Br.; Aug. 15 G.,
18,28 Br.; Sept. 15,25 G. ,16,25 Br.; Oki. 15,5 G., 16,5
Bri-p Noh. .15,5 G., 18,75 Br,; Dez. 15,75 G., 16,75 Br.;
Janl 16 G., 16,75 Dr. — Tendenz: ruhig.
Ainl. Febr. 19.25 G., 1S,75 Br.; März IS,5 «., 1S.78
Bri; April 19,75 G„ 20 Br.; Mai 19,75 G., 26 Br.; Juni
2b,2tz L0,25 Dr.; Juli 20,23 26,5 Dr.; Aua 20 5
G., Ä»,7li Dr.; Sept. 20.75 K.. 21 Br.; Olt. LI G., LILS
Pjxp-R«id;> 21,-8 21,75 Dr.; De,. 21.25 G„ ,ss -Sr.;
Fon. 2.1,3 «ll, A.ss »r. — Tendenz: stetig.
Berlin, 20. FeLr. Metalluotirrung für fe 1»u Kg. —
Elektrolhtlupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotter-
dam (Notierung der Vereinigung s. d. Dt. Elektrorytkupfer-
notiz) 46,75 RM. — Notierungen der Kommission des
Berliner Metallbörsenvorstandes (die Preise verstehen sich
ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Be-
zahlung) : OrigiNalhüttenaluminium, 98 bis 9S Proz. in
Blöcken 160 RM.; dssgl. in Walz- oder Drahtbarren SS
Proz. 164; Rcinnickel 98 bis 99 Proz. 350; Antimon Re-
gulus S7-SS; Feinsilber I Kg. fein 36—39,8 RM.
8ep!mer pnsöMenbLrle
Berlin, 20. Febr. Weizen, mark. 1S5—87. März MS
bis 08; Mai 210,5—85,75. Tendenz: ruhiger. — Roggen,
mark. 154—56; März 168—68; Mat 170-76. Tendenz:
ruhiger. — Braugerste I6S—77; Futtergorfte 166-67. Ten-
denz: fester. — Hafer, märk. 121—24. März 131,5-30,5.
Mai 134,5—33. Tendenz: sofort ruhig, monatl. malt. —
Weizenmehl 23 25—26,6. Tendenz: matter. — Roggenmehl
26,4—22,4. Tendenz: schwächer. - Weizenkleie 8,48—8 65.
Tendenz: behauptet. — Roggenkleie 8,7—9. Tendenz: still.
- Viltoriaerbsen 20—23; Speiseerbsen 18 5—21: Futter-
erbsen 12—14; Peluschken 12—13,5; Ackerbohnen 12—145;
Wicken 13,5—15,5; Lupinen blau 8,5—10: gelb 11,5—12,78;
Seradella neu 17—23; Leinkuchen 10,6; Erdnußkuchen 10.5,
Erdnußkuchenmehl 10,7; Trockenschnitzel s,6; extroh. Sova-
bohnenfchrot 8,4: dto. 16,3.
Kellner vevilen
O«I6 »rin,
vom 18. Februar
Osick Kries
21.54
5.586
41.9 i
64 51
13 19
74 17
1662
12.485
65.82
79 88
81 78
3063
34.83
76.53
110.81
48.55
Bremer Baumwoll-LokokurK 7,27.
Magdeburg, 18. Febr. Weitzzuckcr, einschl. Sack und
Verbrauchssteuer für SO Kg. brutto für netto ab Verlade-
stelle Magdeburg: Febr. 31,80 (innerhalb 10 Tagen), März
31,85. Tendenz: ruhig. — Febr. 5,20—4,90; März 8,10
bis 5,0; April 5,10-5,0. Tendenz: ruhig..
knvn.-tlü.
0.833
0837
Italien
21 50
Ksvaäs
3 806
3 51»
lngosiavisv
5.854
KvnZtaotin
2.008
2 012
Kovno
41.88
-lapsn
0.869
0.871
Koper>k-Mn
64 39
Kairo
14.85
14 89
loasadoo
13 17
Konäon
14.17
14.51
Oslo
74 03
kisv^ork
4.208
4 217
Paris
16.58
llio 6o San.
0 239
0.241
Prag
12 165
llruquax
1648
I 652
kslaoä
65 18
6mstsräam
169.83
170 17
lliga
79 72
^tksa
2.35-<
2 362
8oknsiL
81 62
krvsssl
58.84
58 96
8o6a
3 057
llukarest
2.48d
2.492
Spanien
31 77
lluli-pssi
—
-
-siookkolm
76 87
vanLix
8217
82.33
kisvsi
110.5-..
ilslainkkors
8.394
6.406
lVisn
48 45
zielen konnte, die weit unter den Friedens-
preisen liegen «nd die Gestehnngskosten in kei-
ner Weise mehr decken. Wenn hier eine Ab-
hilfe geschaffen werden sollte, so mußten wirk-
same Zölle festgesetzt werden. Die Zollsätze
für Karpfen, Schleie, Forellen, Lachse und
Hechte betragen in Zukunft 80 RM., für nicht
lebende Fische dieser Arten 60 RM. je Doppel-
zentner, für Aale in der Zeit vom 1. Juni bis
SO. November 60 RA!., in der sonstigen Jah-
reszeit 10 RM. je Doppelzentner,- der Zollsatz
von 10 RM. gilt anch für alle übrigen Süß-
wasserfische.
Eine entsprechende Regelung ist auch für die
Zölle für zubereitete Fische erfolgt.
Das Reichsministerium für Ernährung und
Landwirtschaft wird im Einvernehmen mit den
beteiligten Produktionszweigen dafür Sorge
tragen, daß die Gebiete, die bisher sich zu
einem erheblichen Teil mit ausländischen
Fischen versorgten, in Zukunft in ausreichen-
dem Maße mit deutschen Fischen beliefert wer-
den.
Nie MnenzuA
Als Ergänzung der in der letzten Zeit ge-
troffenen organisatorischen Maßnahmen zur
Förderung des Absatzes deutschen Bienen-
honigs wird der Zoll für Honig auf 80 RM. je
Doppelzentner erhöht, um die besonders im
Interesse des deutschen Obstbaues notwendige
Hebung der Bienenzucht gegenüber den preis-
drückenden Einflüssen der Einfuhr ausländi-
schen Bienenhonigs zu gewährleisten.
nnng über Zolländerunge« für Holzwarcn tritt
am 1. März ds. Js. in Kraft. Die Verord-
nung über Zolländernngeu sür Holz selbst,
wird, wie ergänzend festznstelle» ist, bereits am
Donnerstag den 23. Februar ds. Js. in Krast
treten.
WatzMvmmen zum
-MM-sMNWLN MMlßMvMMN
4- Berlin, 20. Febr. Im Auswärtigen Amt
wurde am Samstag eine Zusatzvereinbarung
zum deutsch-spanischen Handelsabkommen vom
7. Mai 1926 unterzeichnet.
Dari« erhält Deutschland bei der Einfuhr
gewisser Waren nach Spanien s^ilrne,
Fahrräder, Krafträder, Kunstseide, Schaum-
wein) die zolltarisliche Gleichbehandlung
mit dritten Ländern.
Der deutsche Tomatenzoll wird für die Zeit'
vom 1. Dezember bis 30. April auf 6 RM. fest-
gesetzt. Außerdem sind Vereinbarungen über
Feigensaft zur« Laugen von Tabak und über
die Untersuchung von Wein getroffen worden.
Der Wortlaut der Zusatzveretubarung wird
am -20. Februar im Ncichsanzeiger veröffent-
licht werden. Sie soll spätestens mit Wirkung
vom 1. März 1833 ab vorläufig angewandt
werde».
Gleichzeitig ist ein Abkommen zur Regelung
der Zahlungen für den Warenverkehr unter-
zeichnet worden, das auf den gleichen Grund-
sätzen beruht wie die Vereinbarungen die be-
reits früher mit eftrer Anzahl anderer euro-
päischer Länder getroffen worden sind.
Erste Auswirkungen -er BoWrek
kungsschntz-Bersr-nnng
M WM bessern M
(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung)
Berlin, 20. Februar.
Die Maßnahmen der Reichsregicrung auf
agrarpoliüschem Gebiete, vor allem der Erlaß
der Völlstreckungsschutz-Verordnung, haben
schon in verhältnismäßig kurzer Zeit eine
Preisbessernng auf den landwirtschaftliche»
Märkten erzielt, die sür die nächste Entwick-
lung nur positiv gewertet werde» kann. Ganz
allgemein ist zunächst sestzustellen, daß schon
allein die beschleunigte Jnaugrüfnavme ent-
scheidender Arbeiten im Interesse der Land-
wirtschaft auf den landwirtschaftlichen Märkten
des ganzen Reiches eine Beruhigung geschaf-
fen hat, die sich auch in starkem Maße auf die
Preislage ausgewirkt hat, zum mindesten den
bisherigen Zustand einer andauernden Un-
sicherheit beseitigt hat.
Als direkte Folge des Erlasses der Boll-
streckungsschutz-Verordnung war schon am Ta-
ge nach Verkündigung der Verordnung eine
Preisbewegung zu verzeichnen, die sich in
ihrer Tendenz aus einen Ausgleich der bis-
herigen Preisverhältnisse hin bewegt und die
vor allem dazu beitragen wird, die Preisschere,
die zwischen den Meßzahlen sür landwirtschaft-
liche Erzeugnisse und für Jndustrieerzeugnisse
in der letzten Zeit besonders weit auseinan-
derklaffte, wesentlich zu verkleinern.
Die Preisbesserungen sind an sich noch ge-
ringfügig. Die Weizenpreise haben
ohne jegliche staatliche Stützungsaktion um
etwa 3 Mark angezogen. Die Schweine-
preise haben sich ebenfalls um etwa 3 Mark,
auf verschiedenen Märkten sogar um 5 Mark,
verbessert. Die Rinberprcise haben bis
zu 2 Mark angezogen. Die Preisbewegung
zeigt also im großen und ganzen eine leicht
ansteigende Tendenz, die umso schwerer ins
Gelvicht fällt, als bis dahin von irgend einer
Stabilität auf den Märkten nicht mehr die
Rede sein konnte.
Diese ersten Auswirkungen der Vollstrek-
kungsschntz-Verordnung sind für die Landwirt-
schaft ebenso wie für die Gesamtwirtschaft
sicherlich in jeder Weise erfreulich. Aufgabe
der nächsten Zett wird es sein, die Atempause,
die die Bollstreckungsschutz-Verordnung der
Landwirtschaft gewährt, zu neuen grundlegen-
den Aenderungen z« benutzen, die die deutsche
Landwirtschaft aus eine neue gesundere Basis
stellen. Die zollpolitischen Verhandlungen der
nächsten Wochen werden hier schon die wichtig-
sten Vorentscheidungen bringen. Als erster
Erfolg der teilweisen Aufkündigung der wich-
tigsten Positionen des deutsch-französischen
Handelsvertrages ist sestzustellen. Saß sich 'sie
Preislage bei diesen Positionen auf den deut-
schen Märkten zu Gunsten der Landwirtschast
ebenfalls gebessert hat. Als weitere Folge Ser
zollpolitischen Entscheidungen, die in den letz-
ten Tagen auf deutscher Seite getroffen wur-
den, ist außerdem eine weitgehende Besserung
in der Lage des deutschen Gartenbaues
sestzustellen, die so weit geht, daß man von
einer Befreiung des Gartenbaues von seinen
bisherigen Fesseln sprechen kann.
Diese Entwicklung, die der deutschen Land-
wirtschaft schon in kürzester Frist eine fühl-
bare Entlastung gebracht hat, wird sich na-ur-
gemäß in Kürze auch, wenn die. bisherigen
Maßnahmen ganz zur Auswirkung kommen,
auf die Gesamtwirtschaft im positiven Sinne
auswirken. Festzustellen ist im Augenblick
nur noch, Saß sich die Besserung der landwirt-
schaftlichen Marktlage, entgegen irreführenden
anderen Behauptungen, in keiner Weise ans
die allgemeine Lebenshaltung negativ ans-
ivirkt. Der leichten Anspannung her, PrMe,
die sich im Verbrauch vorläufig überhaupt noch
nicht bemerkbar macht, wird schon in absehba-
rer Zeit eine Entlastung des Arbeitsmarktes
gegennberstehen, die eine etwaige Erhöhung
des Lebenshalinngsindexes mehr als ansglei-
chen würde.
Muy wieder Müsidenr -er Reichs-
mWt Ur ArbeiMGWerWrrmg
Berlin, 20. Febr. Amtlich wird mitgeteilt.-
Der Herr Reichspräsident hat den früheren
Neichsarbeitsminister Dr. Friedrich Snrup
zum Präsidenten der Rcichsanstalt für Arbeits-
losenvermittlung und Arbeitslosenversicherung
ernannt.
WsmiWzsugMe Ur Kartoffel«
fea-ungen
Freiburg, i. Br., 20. Febr. Die Hauptstelle
sür Pflanzenschutz am Badischen Weiubaninsti-
tut gibt folgendes bekannt:
Mit dem demnächst beginnenden Frühjahrs-
geschäft mit Kartoffeln werden auch mehr oder
weniger größere Mengen zum Export gelan-
gen. Auszuführende Kartofselsendungen müs-
sen von Ursprungsattesten begleitet sein, wel-
che von der Hauptstelle für Pflanzenschutz aus-
gestellt werden. Verzögerungen in der Aus-
stellung der Bescheinigung für die Ausfuhr
von Kartoffeln, Pflanzen usw. sind nur da-
durch zu vermeiden, daß die Exporteure mög-
lichst schon bei der Bestellung der Zeugnisse,
spätestens aber bei der Verladung der Sen-
dungen alle erforderlichen Unterlagen und An-
gaben beibringen — Name und Adresse des
Absenders und Empfängers, Anbauort, Sorte,
Menge, Verpackung, Stückzahl. Bei Kartof-
felsenöungen, die nach Italien ausgeführt wer-
den sollen, ist auch die Angabe des Inhabers
der Einfuhrermächtigung unbedingt nötig. Die
mit der Pflanzcnschau beauftragten Hauptstel-
len für Pflanzenschutz und Sachverständigen
sind strengstens angewiesen, keine Zeugnisse
auszuhändigen, bevor nichi die erforderlichen
Angaben darin vollständig eingetragen sind.