SamStag, 23. Februar 1933
v/vo IV//?7Se//-r^7
14 Mll WwM rote EystemwtrtWM
Die Zerstörung aller Vermögenswerte zeigt bleie nüchterne Bilanz!
Sn der öffentlichen Verwaltung
D«r Finanzbedars der gesamten öffentlichen
Verwaltung in Reich, Länder, Gemeinden und
in der Sozialversicherung betrug (in Kauf-
kraft Januar 1933s IS Milliarden im Jan «ar
1982 gegenüber 9,9 Milliarden i. I. 1913. Das
Waren 1918 18,1 Prozent des Volkseinkom-
mens, 1982 aber 42,2 Prozent.
Die Fehlbeträge in sämtlichen öffentlichen
Verwaltungen betragen heute rund 1 Milliar-
den Mark. Dazu kommen beim Reich noch 2,2
Milliarden für übernommene und noch lau-
fende Bürgschaften und Garantien und 1,1
Milliarden für hingegebene Darlehen, deren
Rückzahlung zweifelhaft ist.
Die Vorbelastung der kommenden Haushalt,
fahre, die entweder durch Mehreinnahmen
oder Minderausgaben gedeckt werden muß, be-
trägt 8ch Milliarden Mark, die sich bis 1938
«erteilen.
Sie Wiederherstellung des Gleich-
gewichts in den SauSlmlten erfor-
bert die Summe von 19 Milliarden
Reichsmark!
Die Steuer, und SozialLelastuug im Deut-
schen Reich betrug (in Kaufkraft Januar 1933s
im Jahre 1913 8,9 Milliarden ober 11 Proz-nt
vom Gesamteinkommen deS Stcuerzahl°rS,
1932 aber 18,7 Milliarden oder 88,4 Prozent
des Gesamteinkommens des Steuerzahlers.
Die öffentliche Verschuldung von Reich.
Ländern, Gemeinden und Gcmetndevcrbäudcn
betrug 1928 14L Milliarden, am 31. März 1932
aber schon über 2S Milliarden.
Sa der deutfchen Wirtschaft
Die Gesamtverschnldung betrug am 30. Juni
1931 95 Milliarden, davon 33 Milliarden kurz-
fristig. Die sich daraus ergebende Zinseulast
beträgt 7,95 Milliarden Reichsmark.
Die Summe der im Ausland ausgenomme-
nen Anleihen und Kredite, mit denen man die
freiwillige Fortsetzung der deutschen Tribut-
zahlung ermöglichte, wuchs in den Jahren 1024
bis 1930 aus 32,8 Milliarden Mark, davon ^4,6
Milliarden Mark kurzfristig. Die Zinsenlast
daraus ist von 828 Millionen im Jahre 1425
auf 1,6 Milliarden im Jahre 1931 gestiegen.
1913 hatte Deutschland nur 400 Millionen
Zinsverpflichtungen an das Ausland.
Die Zahl der Arbeitslosen betrug 1913 et-
ma 300 000, heute aber mehr als 8 Millionen
non den Arbeitsämtern statistisch erfaßte und
weitere Millionen „stille" Erwerbslose.
Die industrielle Produktion Deutschlands ke-
trug ^gemessen an 1928s im August 1932 51,8
Prozent. Im Jahre 1980 sss stand sie schon ^uf
64,0 Prozent. Wir sind also aus den Stand ces
vorigen Jahrhunderts zurückgcworfen.
Die Zahl der Konkurse betrug im Zeitraum
von 1924 bis 1930 über -119 000, die Zahl der
Vergleichsverfahren über 47 000
Das gesamte deutsche Volkseinkommen be-
trug (in Kaufkraft Januar 1933s im Jahre
1913 53,7 Milliarden, im Jahre 1932 aber nur
45 Milliarden. Die Kopfzahl der Bevölkerung
stieg dabei noch von 59,8 auf 64,9 Millionen.
Aus den Kops der Vollpcrson gerechnet, ging
das Einkommen um 27,8 Prozent zurück.
Sn der deutfchen Landwirtschaft
Trotzdem der Anteil der Land- und Forst-
wirtschaft an der Gesamtproduktion bedeutend
höher ist als vor dem Krieg, sank der Ber«
kansserlös lin Kaufkraft Januar 1933s von
12,6 Milliarden im Jahre 1912/13 auf nur 6,3
Milliarden i. I. 1931/32.
Die Preise für Schlachtkühe erreichten im
* Berlin, 24. FeVr. DaS Reichsernäh-
rungsministerium hat die Negierungen der
Länder ausgesordert, zur Frage einer etwaigen
Senkung der Vieh- und Schlachthosgcbühren
Stellung zu nehmen. Noch Eingang der Ant-
worten und nach Sichtung des Materials be-
absichtigt baS Reichsernährnngsministerium,
die Vertreter der Länderrcgiernngen zu einer
Aussprache über diese Frage nach Berlin zu
bitten.
Zahlen der Not
Nahezu die Hälfte der Berliner Bolksschüler
bedürftig.
Berlin, 22. Febr. Feststellungen der Ber-
liner zentralen Schulverwaltung, die gemacht
wurden, um einen Maßstab für die Gewäh-
rung von Lernmitteln an bedürftige Schul-
kinder zu gewinnen, haben ergeben, daß von
insgesanik 284 288 Berliner Volks- und Son-
derschülern 126126 oder 44,4 v. H. bedürftig
sind. Als bedürftig wurden alle Kinder an-
gesehen, deren erziehungspflichtige Väter oder
Mütter Krisen- bezw. Wohlsahrtsunterstütz-
ung erhalten, oder deren Unterhaltspflichtige
durch verkürzte Arbeitszeit oder aus anderen
Gründen ein so geringes Einkommen haben,
bah sie hiervon die Lernmittel für ihre Kin-
Januar 1933 nur 41,7 A des Preises von 1913.
Die Erzenguugs- und Betriebskosten sind
von 15 A im Jahre 1924/25 aus 59 H im Ja-
nuar 1933 gestiegen.
Die Verschuldung der Landwirtschaft betrug
Ende 1931 etwa 11F Milliarden Mark.
Die Zinscnlast betrug 1913 rund 7 A des
Verkaufserlöses, 1931/32 aber rund 14 A.
Die Zahl der Zwangsversteigerungen hat
sich gegenüber 1924 im Jahre 1930/31 veracht-
facht. Versteigert wurden von 1924 bis 1939
rund 389 009 Hektar.
So wurde in 14-jähriger Mißwirtschaft zer-
trümmert, was zertrümmert werden konnte
und ein ganzes Volk au den Bettelstab ge-
bracht.
Bler Fahre nur wist die Regierung
Mer Zett zum Wiederaufbau.
Volksgenossen! Shr mW diefe kurze
Frist bewilligen!
Wählt aste Litte 1
der nicht selbst beschaffen können. Die Kinder
von Erziehungspflichtigen, die Arbeitslosen-
unterstützung beziehen, waren ebenfalls mitzu-
rechnen, wenn diese Personen kein Einkom-
men aus anderen Quellen haben. Auch die
Kinder ans kinderreichen Familien waren ge-
gebenenfalls zu berücksichtigen.
Bei den höheren Schulen wurden von
68 882 Schülern 20 704 oder 30,1 v. H. und bei
den Mittelschulen von 12 453 Schülern 4 764
oder 38,3 A als bedürftig festgcstellt. Die Hun-
dertsätze sind der Durchschnitt für ganz Ber-
lin.
In den ausgesprochenen Arbeitervierteln
steigt der Bedürstigkeitsanteil bis aus 88. v. H.
an.
Aber 8voo Svel Wagen
tu Berlin verkauft
Rüsselsheim, 24. Febr. Auf der Berliner
Automobilausstellung hat die Adam Opel-A.G.
in den letzten Tagen Aufträge aus dem Aus-
land über mehr als 8900 Wagen hereingenom-
men. Man hofft, bis zur Schließung ber
Ausstellung auf über 10 000 Wagen zu kom-
men. Auch das Jnlandsgcschäft ist noch Mit-
teilung der Gesellschaft auf der Automobilaus-
stellung sehr zufriedenstellend.
Bor einrr Senkung -er Vieh- un-
Schlachthsfge-ühren
Kerttnsr 8ö>te
VerN«, L4. F-br. Im Züss«menh<rna mit »«r morzlgsn
Prämie nerNärung kam beute vereinzelt Wäre an di«
Märkte. Das Angebot war aber keineswegs nennenswert.
Die Kurse bröckelten überwiegend leicht ab. Di« Entwick-
lLing in Amerika wird weiter mit großer Reserve versolgt.
.Das Umsichgreisen der Gutbabensperre bei den amerila-
5nischsn Banken und dis schweren Kursrückschläge In Wcll-
strcet drücken der Tendenz der internationalen Börsen wei-
ter ihren Stempel auf. Von internationalen Werten wa.
reu heute wieder Chade Söi Mark schwächer. Kunstseiden-
werte waren knapp behauptet. Gelsenkirchen gaben erneut
U Proz. her. Auch Linoleumwerte bröckelten ab. In Far-
ben hatte das Interesse wesentlich nachgelassen. Die Aktien
waren im Verlaus A Proz. schwächer. Auch in Siemens
(—IN) kam Ware heraus. Retchsbanlanteile verloren eben-
falls IN Pröz. Akkumulatoren waren weiter befestigt, ob-
wohl die Bonushofsnungen zum mindesten als verfrüht
bezeichnet werden. Tariswsrte waren gut gehalten, nur
RWE. —IN. Am Montanaltienmarki gaben die Kurse
bis Proz. nach. Beachtet waren Phönix. Hösch ber.
loren 1. Rbeinstahl 1^. Kaliwerts waren bis 2 Proz.
schwächer. Maschinenwerte waren behauptet, nur Schubert
4 Sälzer minus 4. Stolberger Zink wurden IN höher
bezahlt. Im Freiverkehr waren Wintershall «plus L) be-
ichtet. Am Rentenmarkt war die Stimmung nachdem
sich die Diskonlhossnungen als versrüht erwiesen haben,
«her erleichtert. Altbesitz verloren it. Obligationen wa-
ren bis 1 Pro,, schwächer. Lediglich für Reichsbahnvor-
rugSaktien (plus -4) bestand wieder Interesse.
Tagesgeld ersorderte unverändert 414 Proz. Das Pfund
sag mit 3,4114 etwas schwächer.
t^annkeimei» Lttslttenböfle
Mannheim, L3. Febr. DI- Erholung setzte sich weiter
forl. ' Farben und Westeregeln je 1 Proz. höher. Von
Kassawerien waren Enzinger-Union um S Proz erholt.
Leicht nachgebend waren nur Sinncr aus die Dividenden-
ermäßigung. Banken und Versicherungswerte unverändert.
Am Rentenmarlt waren Alt- und Ncubesitz sowie Gold-
pfandbr. gefragt.
s Proz. Baden Staat 7S, 7 Proz. Heidelberg V4, 8 Proz.
Ludwigshafen 6S, Mannheimer Ablös. öS, 8 Proz. Mannh.
Stadt 88, 8 Proz. Pfälz. Hyp. Goldpsdbr. 87. 8 Proz.
Rhein. HYP. Goldpsdbr. 84 25, 8 Proz. FarbenbondS gv,5.
Bremen-Besigheim 8L, Brown Bober! 28, Ccmcnt Heidel-
berg S2, Daimler-Benz 24,e, Dl. Linoleum 35. Durlacher
Hof 44, Eichbanm-Wergcr 51, Enzinger Union 71, I. G.
Farbenind. los. 10 Proz. Graßlrast Mannh, 100, IS Proz.
dto. 140, Kleinlein so, Knorr 185, Konserven Braun IS.
Ludwigshafener Aktienbr. öS, Mez 50, Psälz. Mühlen 75,
Pfälz. Preßhefe 88 S, Rheinelelira SS. dio BA. 85 5,
Rhsinmühlen -, Schwartzstorchcn 88, Scilwolss 25, Linner
67. Südd. Zucker 143. Per. dt. Oele 83, Westeregeln US,
Zellstoss Waldhos 48,5.
Badische Bank 120, DeDi-Bank 71.75, Psälz. Hyp. Bk. 77,
Kb. HYP. Bk. 07, Commerzbank 53,5 Dresdner Bk. 61,75.
Badische Assecuranz »1, Mannh. Vers, re, Würtl. Trans-
port 33.
Altbesttz 88,5, Neubesttz s, Ludwigshafener Walzmühl« 7S.
öefttner Oeviken
vom 24. Februar
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6.366
Wien
48 45
48.55
öerliner beigste
Berlin, 24. Febr. Mctallnotiernng für i« Ivo Kg. —
Elelirotytlupser prompt cif Hamburg, Bremen oder Rot-
terdam sNotierung der Bereinigung f. d. Dt. Elellrolhl»
kupsernoliz) 48,50 RM. — Notierungen der Kommission
des Berliner Metallbörsenborstandes idle Preise verstehen
sich ab Lager in Deutschland sür prompte Lieferung und
Bezahlung): Originalhüllenaluminlum, SS bis 89 Proz. in
Blöcken 160 RM., desgl. in Walz- oder Drahibarren SS
Proz. 164 RM-, Reinnickel 98 bis SS Proz. 35L, Anlimon
Regulus S7-3S RM., Feinsilber I Kg. sein 38,5-40 RM.
Berlin, 23. Febr. (Funkspr.).
Küpser. Febr. 37,5 bcz., 37 G„ 37,5 Br.: März 37.25
bez., 37,25 G., 37,5 Br.-, 'April 37.5 G., 38 Br.: Mai
37.75 G., 38.25 Br.; Juni 38.25 G.. 38,75 Br.: Juli 38.5
G., 38.75 Br.; Ang. 39 bez., 38,75 G„ 39 Br.; Sept. 38
G., 3S.2S Br.; Olt. 3S.2L G., 3S,5 Br.; Nov. 3S.5 G.,
35.75 Br.; Dez. 38,75 G., 40 Br.; Jan. 40 G., 40,5 Br.
— Tendenz: stetig.
«lci. Febr. 14,25 G., 14,5 Br.1 März 14.25 G., 14,75
Br.; Ap,il 14.5 G.. 15 Br.; Juni 14,5 G„ 15^5 Br.;
Juli 14,75 G., 15,7s Br.; Aug. IS G.. 18 Br.; Sept. 15
G.. 18 25 Br.; Olt. 15,25 G., 16 Br.; Nov. 15 2S G.,
16,S Br.; Dez. 15,25 G.. 16,5 Br.: Jan. 15,5 G., 1SL Br,
— Tendenz i lustlos.
Sknk. Febr. 19,28 T., 19,78 Sr.: Mär, 19,28 <8., 19,8
Br.: April IS 5 G.. 20 Br.; Mai >9.75 G.. 20 25 Br.;
Juni 20 G.. 20,25 Dr.; Juli 20,25 G.. 28.5 Br.; Aug.
20,25 G., 20,75 Br.; Sepi. 20,5 G., 21 Br.; Oki. 20 75
G.. 21.28 Br.; Rod. 20,75 G., 21 5 Br.: Dez. 21 G„ 21,75
Br-: Jan. 21 G., 22 Br. — Tendenz: lustlos.
Industrie- und ttsndslrbörle
Die Preise für Baumwollgarne und Banmwollgewkbe wa-
ren unvcraudcrt. ES notierten: Baumwollgarns, beste
südd. Ouol. Nr. 20 engl. Trossel, Warp, und Pincops
125—1,rs. Nr. so dto. 1,63-1 67, Nr 36 dto 1,70—1.74,
Nr. 42 engl. Pincops 1 80-1 84 RM. das Kilogramm.
Baumwollgewebe, beste südd. Qual. 58 Ztm. LrelonneS
16/18 p. 14 srz. Zoll aus 20/20-r 25 -28, 78 Ztm. Ten-
forces 18/18 per 14 fr,. Zoll aus 30/30er 24,50-25,50,
S2 Zlm. glaste Catlune oder Croises 19/18 per 14 srz. Zoll
aus 36/42er 19,60-20,60 Psg. das Mete» Nächste Börse
am 8. März.
keriiner produlstenb'drle
Berlin, 24. Febr. Weizen, ntärk. 198—288: Mär, 214
bis 14,5; Mai 216—16,5 Tendenz: sest. — Roggen, märk.
154-56; Mürz 170-170 25: Mai 172-72. Tendenz: fester.
— Braugerste 172-80: Futlsrgerste 163—71. Tendenz: sest.
— Haler, märk. l25—28: März 134,5; Mai' 138,75—38,75
G. Tendenz: sest. — Weizenmehl 23,5—27. Tendenz: fe-
ster. — Roggenmehl 20.75-22 75. Tendenz: sest. - Wei.
zenkleis 8.8—8 85. Tendenz: fester. - Roggenlleie 8,7-9.
Tendenz: behauptet. — Viltoriaerbsen 21—24, Speise-
erbsen IS-21; Fullererbsen 12-14; Peluschken 12—ISL;
Ackerbohnen 12—14,5; Wicken 13,5—15,5; Lupinen blau
8,5—10 gelb 11,5—12,75; Seradella 17—23: Leinkuchen
10,7; Erdnußluchen 10,6: Erdnußluchenmehl 10 8; Trocken,
schnitzel 8,8; extrah. Soyabohnenschrot S,3; dto. 10,3.
8sumvkoste
Bremer Banmwoll-Lokoknrs 7,14.
I^lszdebui'Fei' 2udkei'notie»'unz
Magdeburg, 24. Febr. Weißzucker, einschsteßllch Sack
und Verbrauchssteuer für 50 Kg. brutto sür netto ab Ber-
ladeslelle Magdeburg: Febr. 31,80 (iunerhasb 10 Togen);
März 31,S5. Tendenz: ruhig. — Febr. 5.20 bis 5,0; März
S,1S bis 5,0; April S,1S bis 5,0. Tendenz: stetig.
Frankfurt, 23. Febr. A uftrieb: 170 Rinder, 1178 Käl-
ber, 234 Schass, 844 Schweins. - Preise: Kälber 35
bis 38. 30-34 25-29; Schafe: 25—28, -, 21—24;
Schweine; —, 43-45, 43-45. 41-44. - Marllverlaus:
Kälber langsam; Schass: miklskmäßsg, geräumt; Schweine
mittelmäßig, zum Schluß abslauend, ausverlaust.
Unsere Enthüllungen wurden ün
Vergleichstermin restlos bestätigt
Der Zusammenbruch der Einzelhandelsbank
Baden AG. iu Karlsruhe tst begleitet mm
solchen gesetzwidrigen Begleitumständen, Laß
eine gerichtliche Auseinandersetzung die not-
wendige Folge sein muß.
Wir haben als erste und einzige badische
Zeitung sofort nachdem die Zahlungsunfähig-
keit der Bank offen zugegeben war, Lie Ursa-
chen und merkwürdigen Umstände um diesen
Zusammenbruch unter voller Namensnennung
der beteiligten Personen näher beleuchtet. Wie
wir es schon immer gewohnt waren, hat man
diese Enthüllungen als unwahr oder nur
„zum Teil wahr" bezeichnet und was derglei-
chen Mätzchen mehr waren, mit denen die In-
teressierten verhindern wollten, Latz ihre Ver-
gehen ans Licht kamen.
Am Donnerstag war nun der gerichtliche
Bergleichstermin vor dem Amtsgericht Karls-
ruhe anberaumt. Er wurde dann, nach einem
von Rechtsanwalt Gönner gegebenen Zwi-
fchenbericht und weiteren Erläuterungen LeS
Wirtschaftsprüfers Friedrich Vogt, den oom
Gericht bestellten Vertrauenspersone», von
Amtswcgen aus de» S7. April, vor»», halb 16
Uhr verlegt.
Die bekanntgegebene» Dinge decke» sich völ-
lig mit dem, was wir von Anfang an festge-
stellt hatten. Zunächst ist festzustelle», daß di«
am 39. Januar in Aussicht gestellt«
Quote von 72 Proz. völlig ausgeschlossen
erscheint. Eine Mindcstauote kann bei der Ab-
wicklung überhaupt nicht genannt werben. Es
ist überhaupt noch fraglich, ob der Vergleich
durchgeführt wird oder ob eS nicht zum Kon-
kurs kommt.
Die Nachprüfung der Statuszahlen zeigte,
baß sie mit den tatsächlichen Verhältnisse»
nicht in Einklang zu bringen sind. In Ler
Bilanz ist daS Aktienkapital mit 159 999 Mark
angegeben und auf 199 999 NM. abgcschriebcn.
Dieser Posten rührt aus der Golümarkumstel-
lung her, wobei das Papiermarkkäpitäl auf
12 599 Goldmark umgestellt wurde. Es wurde
eine Erhöhung aus NM. 259 906 beschlossen,
wovon NM. 237 599 zu zeichnen waren.
Als die Einzahlung gefordert wurde, erklLr»
ten die Zeichner, sie seien nichts mehr schul«
big «nd von einem Ansprach auf das nicht
einbezahlte Aktienkapital könne keine Rede
sein. Damit sind schon 180 888 Mark in
Frage gestellt.
Bei den KontokorrentLebitoren fallen wei-
tere IM 090 Mark aus, da eine große Anzahl
von Kunden zwei Konten — das eine mit
Gutschriften, daS andere mit Belastungen —
führte. Die Aufrechnungen ergeben de» ge-
nannten Ausfall.
Die Tatsache der von uns bereits genannte«
Devisenschiebungen des Direktors Apel wurde
im Termin ebenfalls bestätigt. Effekten aus
KunLenbcstänben wurden im Ausland ver-
kauft, dafür Werte hereingenommen, die im
Ausland niedriger notierten. Diese »Trans«
aktiou" verstößt natürlich gegen das Devisen-
gesetz.
Auch -ie von un» seinerzeit genannte Wei*
«ergäbe von Grundschuldbriesen und Hypothe-
ken an die Stadt. Sparkasse» wo sie mit einem
höheren Betrag belieben wurden, al» dies 'ei-
lens -er Einzelhandelsbank geschehen war»
wurde ebenfalls bestätigt. Ein solcher Grund-
schuldbrief lautete z. B. auf RM. 40 000.—. Da
ber KunLe der Bank gegenwärtig aber nur
ein Bruchteil dieser Summe schuldet, muß er
unter Umständen die Disserenz zwischen seiner
tatsächlichen Schuld und dem Betrag der
Schuld, aus den der Grunüschuldbries lautet,
aus seiner eigene« Tasche bezahlen.
Tatsache ist auch. Laß an gewisse ber Bank
nahestehende Personen besondere Kredite ge-
geben wurden — wie wir meldeten — die sich
auf über 250 000 NM. belaufen sollen.
Die Landcszcntrale desIBadischen Einzel-
handels bemüht sich nun darum, die Regreß-
ansprüche an frühere Aufsichtsrat. und Vor-
standsmitglieder auf dem Vergleichswege ab«
zufinden und versucht ferner, die Einzelhan-
delsbank an die Vereinsbank Karlsruhe e. G.
m. b. H. überzuführcn. Es kommt nun darauf
an, wieviel diese Bank bietet.
Man hofft, für die Einzelhandelsbank aus
dem 30 Mill. NM. MittelstanLskredit, der von
der Neichsregierung in den letzten Tagen be-
schlossen wurde, einen Betrag von 259 909 NM.
zu erhalten. Allerdings werden von zuständi-
ger Berliner Stelle genaue Aufklärungen dar-
über gefordert, inwieweit Kredite an Perso-
nen gegeben wurden, die der Verwaltung und
dem Aussichtsrat naheftehen. Im übrigen wird
von der Staatsanwaltschaft untersucht, inwie-
weit Depotunterschlagungen und Verstöße ge-
gen die Devisenverorbnnngen vorliegen.
»It liste 1
v/vo IV//?7Se//-r^7
14 Mll WwM rote EystemwtrtWM
Die Zerstörung aller Vermögenswerte zeigt bleie nüchterne Bilanz!
Sn der öffentlichen Verwaltung
D«r Finanzbedars der gesamten öffentlichen
Verwaltung in Reich, Länder, Gemeinden und
in der Sozialversicherung betrug (in Kauf-
kraft Januar 1933s IS Milliarden im Jan «ar
1982 gegenüber 9,9 Milliarden i. I. 1913. Das
Waren 1918 18,1 Prozent des Volkseinkom-
mens, 1982 aber 42,2 Prozent.
Die Fehlbeträge in sämtlichen öffentlichen
Verwaltungen betragen heute rund 1 Milliar-
den Mark. Dazu kommen beim Reich noch 2,2
Milliarden für übernommene und noch lau-
fende Bürgschaften und Garantien und 1,1
Milliarden für hingegebene Darlehen, deren
Rückzahlung zweifelhaft ist.
Die Vorbelastung der kommenden Haushalt,
fahre, die entweder durch Mehreinnahmen
oder Minderausgaben gedeckt werden muß, be-
trägt 8ch Milliarden Mark, die sich bis 1938
«erteilen.
Sie Wiederherstellung des Gleich-
gewichts in den SauSlmlten erfor-
bert die Summe von 19 Milliarden
Reichsmark!
Die Steuer, und SozialLelastuug im Deut-
schen Reich betrug (in Kaufkraft Januar 1933s
im Jahre 1913 8,9 Milliarden ober 11 Proz-nt
vom Gesamteinkommen deS Stcuerzahl°rS,
1932 aber 18,7 Milliarden oder 88,4 Prozent
des Gesamteinkommens des Steuerzahlers.
Die öffentliche Verschuldung von Reich.
Ländern, Gemeinden und Gcmetndevcrbäudcn
betrug 1928 14L Milliarden, am 31. März 1932
aber schon über 2S Milliarden.
Sa der deutfchen Wirtschaft
Die Gesamtverschnldung betrug am 30. Juni
1931 95 Milliarden, davon 33 Milliarden kurz-
fristig. Die sich daraus ergebende Zinseulast
beträgt 7,95 Milliarden Reichsmark.
Die Summe der im Ausland ausgenomme-
nen Anleihen und Kredite, mit denen man die
freiwillige Fortsetzung der deutschen Tribut-
zahlung ermöglichte, wuchs in den Jahren 1024
bis 1930 aus 32,8 Milliarden Mark, davon ^4,6
Milliarden Mark kurzfristig. Die Zinsenlast
daraus ist von 828 Millionen im Jahre 1425
auf 1,6 Milliarden im Jahre 1931 gestiegen.
1913 hatte Deutschland nur 400 Millionen
Zinsverpflichtungen an das Ausland.
Die Zahl der Arbeitslosen betrug 1913 et-
ma 300 000, heute aber mehr als 8 Millionen
non den Arbeitsämtern statistisch erfaßte und
weitere Millionen „stille" Erwerbslose.
Die industrielle Produktion Deutschlands ke-
trug ^gemessen an 1928s im August 1932 51,8
Prozent. Im Jahre 1980 sss stand sie schon ^uf
64,0 Prozent. Wir sind also aus den Stand ces
vorigen Jahrhunderts zurückgcworfen.
Die Zahl der Konkurse betrug im Zeitraum
von 1924 bis 1930 über -119 000, die Zahl der
Vergleichsverfahren über 47 000
Das gesamte deutsche Volkseinkommen be-
trug (in Kaufkraft Januar 1933s im Jahre
1913 53,7 Milliarden, im Jahre 1932 aber nur
45 Milliarden. Die Kopfzahl der Bevölkerung
stieg dabei noch von 59,8 auf 64,9 Millionen.
Aus den Kops der Vollpcrson gerechnet, ging
das Einkommen um 27,8 Prozent zurück.
Sn der deutfchen Landwirtschaft
Trotzdem der Anteil der Land- und Forst-
wirtschaft an der Gesamtproduktion bedeutend
höher ist als vor dem Krieg, sank der Ber«
kansserlös lin Kaufkraft Januar 1933s von
12,6 Milliarden im Jahre 1912/13 auf nur 6,3
Milliarden i. I. 1931/32.
Die Preise für Schlachtkühe erreichten im
* Berlin, 24. FeVr. DaS Reichsernäh-
rungsministerium hat die Negierungen der
Länder ausgesordert, zur Frage einer etwaigen
Senkung der Vieh- und Schlachthosgcbühren
Stellung zu nehmen. Noch Eingang der Ant-
worten und nach Sichtung des Materials be-
absichtigt baS Reichsernährnngsministerium,
die Vertreter der Länderrcgiernngen zu einer
Aussprache über diese Frage nach Berlin zu
bitten.
Zahlen der Not
Nahezu die Hälfte der Berliner Bolksschüler
bedürftig.
Berlin, 22. Febr. Feststellungen der Ber-
liner zentralen Schulverwaltung, die gemacht
wurden, um einen Maßstab für die Gewäh-
rung von Lernmitteln an bedürftige Schul-
kinder zu gewinnen, haben ergeben, daß von
insgesanik 284 288 Berliner Volks- und Son-
derschülern 126126 oder 44,4 v. H. bedürftig
sind. Als bedürftig wurden alle Kinder an-
gesehen, deren erziehungspflichtige Väter oder
Mütter Krisen- bezw. Wohlsahrtsunterstütz-
ung erhalten, oder deren Unterhaltspflichtige
durch verkürzte Arbeitszeit oder aus anderen
Gründen ein so geringes Einkommen haben,
bah sie hiervon die Lernmittel für ihre Kin-
Januar 1933 nur 41,7 A des Preises von 1913.
Die Erzenguugs- und Betriebskosten sind
von 15 A im Jahre 1924/25 aus 59 H im Ja-
nuar 1933 gestiegen.
Die Verschuldung der Landwirtschaft betrug
Ende 1931 etwa 11F Milliarden Mark.
Die Zinscnlast betrug 1913 rund 7 A des
Verkaufserlöses, 1931/32 aber rund 14 A.
Die Zahl der Zwangsversteigerungen hat
sich gegenüber 1924 im Jahre 1930/31 veracht-
facht. Versteigert wurden von 1924 bis 1939
rund 389 009 Hektar.
So wurde in 14-jähriger Mißwirtschaft zer-
trümmert, was zertrümmert werden konnte
und ein ganzes Volk au den Bettelstab ge-
bracht.
Bler Fahre nur wist die Regierung
Mer Zett zum Wiederaufbau.
Volksgenossen! Shr mW diefe kurze
Frist bewilligen!
Wählt aste Litte 1
der nicht selbst beschaffen können. Die Kinder
von Erziehungspflichtigen, die Arbeitslosen-
unterstützung beziehen, waren ebenfalls mitzu-
rechnen, wenn diese Personen kein Einkom-
men aus anderen Quellen haben. Auch die
Kinder ans kinderreichen Familien waren ge-
gebenenfalls zu berücksichtigen.
Bei den höheren Schulen wurden von
68 882 Schülern 20 704 oder 30,1 v. H. und bei
den Mittelschulen von 12 453 Schülern 4 764
oder 38,3 A als bedürftig festgcstellt. Die Hun-
dertsätze sind der Durchschnitt für ganz Ber-
lin.
In den ausgesprochenen Arbeitervierteln
steigt der Bedürstigkeitsanteil bis aus 88. v. H.
an.
Aber 8voo Svel Wagen
tu Berlin verkauft
Rüsselsheim, 24. Febr. Auf der Berliner
Automobilausstellung hat die Adam Opel-A.G.
in den letzten Tagen Aufträge aus dem Aus-
land über mehr als 8900 Wagen hereingenom-
men. Man hofft, bis zur Schließung ber
Ausstellung auf über 10 000 Wagen zu kom-
men. Auch das Jnlandsgcschäft ist noch Mit-
teilung der Gesellschaft auf der Automobilaus-
stellung sehr zufriedenstellend.
Bor einrr Senkung -er Vieh- un-
Schlachthsfge-ühren
Kerttnsr 8ö>te
VerN«, L4. F-br. Im Züss«menh<rna mit »«r morzlgsn
Prämie nerNärung kam beute vereinzelt Wäre an di«
Märkte. Das Angebot war aber keineswegs nennenswert.
Die Kurse bröckelten überwiegend leicht ab. Di« Entwick-
lLing in Amerika wird weiter mit großer Reserve versolgt.
.Das Umsichgreisen der Gutbabensperre bei den amerila-
5nischsn Banken und dis schweren Kursrückschläge In Wcll-
strcet drücken der Tendenz der internationalen Börsen wei-
ter ihren Stempel auf. Von internationalen Werten wa.
reu heute wieder Chade Söi Mark schwächer. Kunstseiden-
werte waren knapp behauptet. Gelsenkirchen gaben erneut
U Proz. her. Auch Linoleumwerte bröckelten ab. In Far-
ben hatte das Interesse wesentlich nachgelassen. Die Aktien
waren im Verlaus A Proz. schwächer. Auch in Siemens
(—IN) kam Ware heraus. Retchsbanlanteile verloren eben-
falls IN Pröz. Akkumulatoren waren weiter befestigt, ob-
wohl die Bonushofsnungen zum mindesten als verfrüht
bezeichnet werden. Tariswsrte waren gut gehalten, nur
RWE. —IN. Am Montanaltienmarki gaben die Kurse
bis Proz. nach. Beachtet waren Phönix. Hösch ber.
loren 1. Rbeinstahl 1^. Kaliwerts waren bis 2 Proz.
schwächer. Maschinenwerte waren behauptet, nur Schubert
4 Sälzer minus 4. Stolberger Zink wurden IN höher
bezahlt. Im Freiverkehr waren Wintershall «plus L) be-
ichtet. Am Rentenmarkt war die Stimmung nachdem
sich die Diskonlhossnungen als versrüht erwiesen haben,
«her erleichtert. Altbesitz verloren it. Obligationen wa-
ren bis 1 Pro,, schwächer. Lediglich für Reichsbahnvor-
rugSaktien (plus -4) bestand wieder Interesse.
Tagesgeld ersorderte unverändert 414 Proz. Das Pfund
sag mit 3,4114 etwas schwächer.
t^annkeimei» Lttslttenböfle
Mannheim, L3. Febr. DI- Erholung setzte sich weiter
forl. ' Farben und Westeregeln je 1 Proz. höher. Von
Kassawerien waren Enzinger-Union um S Proz erholt.
Leicht nachgebend waren nur Sinncr aus die Dividenden-
ermäßigung. Banken und Versicherungswerte unverändert.
Am Rentenmarlt waren Alt- und Ncubesitz sowie Gold-
pfandbr. gefragt.
s Proz. Baden Staat 7S, 7 Proz. Heidelberg V4, 8 Proz.
Ludwigshafen 6S, Mannheimer Ablös. öS, 8 Proz. Mannh.
Stadt 88, 8 Proz. Pfälz. Hyp. Goldpsdbr. 87. 8 Proz.
Rhein. HYP. Goldpsdbr. 84 25, 8 Proz. FarbenbondS gv,5.
Bremen-Besigheim 8L, Brown Bober! 28, Ccmcnt Heidel-
berg S2, Daimler-Benz 24,e, Dl. Linoleum 35. Durlacher
Hof 44, Eichbanm-Wergcr 51, Enzinger Union 71, I. G.
Farbenind. los. 10 Proz. Graßlrast Mannh, 100, IS Proz.
dto. 140, Kleinlein so, Knorr 185, Konserven Braun IS.
Ludwigshafener Aktienbr. öS, Mez 50, Psälz. Mühlen 75,
Pfälz. Preßhefe 88 S, Rheinelelira SS. dio BA. 85 5,
Rhsinmühlen -, Schwartzstorchcn 88, Scilwolss 25, Linner
67. Südd. Zucker 143. Per. dt. Oele 83, Westeregeln US,
Zellstoss Waldhos 48,5.
Badische Bank 120, DeDi-Bank 71.75, Psälz. Hyp. Bk. 77,
Kb. HYP. Bk. 07, Commerzbank 53,5 Dresdner Bk. 61,75.
Badische Assecuranz »1, Mannh. Vers, re, Würtl. Trans-
port 33.
Altbesttz 88,5, Neubesttz s, Ludwigshafener Walzmühl« 7S.
öefttner Oeviken
vom 24. Februar
üelck
Briet
Oelä
Kriek
tzusv -zir.
0,833
0 887
ltallsn
21 53
21.57
Kanada
3 596
3 51>
lusoslavisn
5.S54
5.566
Kon-tantin
2 0 >8
2 012
Kowno
41 8,s
41.9
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0.859
0,861
Kopenk Zon
63 99
64.11
Kairo
14.73
14 77
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3 06
13 08
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14.35
14.39
Oslo
73 5
73 72
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76.28
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H0.»1
üolsillpkors
6.354
6.366
Wien
48 45
48.55
öerliner beigste
Berlin, 24. Febr. Mctallnotiernng für i« Ivo Kg. —
Elelirotytlupser prompt cif Hamburg, Bremen oder Rot-
terdam sNotierung der Bereinigung f. d. Dt. Elellrolhl»
kupsernoliz) 48,50 RM. — Notierungen der Kommission
des Berliner Metallbörsenborstandes idle Preise verstehen
sich ab Lager in Deutschland sür prompte Lieferung und
Bezahlung): Originalhüllenaluminlum, SS bis 89 Proz. in
Blöcken 160 RM., desgl. in Walz- oder Drahibarren SS
Proz. 164 RM-, Reinnickel 98 bis SS Proz. 35L, Anlimon
Regulus S7-3S RM., Feinsilber I Kg. sein 38,5-40 RM.
Berlin, 23. Febr. (Funkspr.).
Küpser. Febr. 37,5 bcz., 37 G„ 37,5 Br.: März 37.25
bez., 37,25 G., 37,5 Br.-, 'April 37.5 G., 38 Br.: Mai
37.75 G., 38.25 Br.; Juni 38.25 G.. 38,75 Br.: Juli 38.5
G., 38.75 Br.; Ang. 39 bez., 38,75 G„ 39 Br.; Sept. 38
G., 3S.2S Br.; Olt. 3S.2L G., 3S,5 Br.; Nov. 3S.5 G.,
35.75 Br.; Dez. 38,75 G., 40 Br.; Jan. 40 G., 40,5 Br.
— Tendenz: stetig.
«lci. Febr. 14,25 G., 14,5 Br.1 März 14.25 G., 14,75
Br.; Ap,il 14.5 G.. 15 Br.; Juni 14,5 G„ 15^5 Br.;
Juli 14,75 G., 15,7s Br.; Aug. IS G.. 18 Br.; Sept. 15
G.. 18 25 Br.; Olt. 15,25 G., 16 Br.; Nov. 15 2S G.,
16,S Br.; Dez. 15,25 G.. 16,5 Br.: Jan. 15,5 G., 1SL Br,
— Tendenz i lustlos.
Sknk. Febr. 19,28 T., 19,78 Sr.: Mär, 19,28 <8., 19,8
Br.: April IS 5 G.. 20 Br.; Mai >9.75 G.. 20 25 Br.;
Juni 20 G.. 20,25 Dr.; Juli 20,25 G.. 28.5 Br.; Aug.
20,25 G., 20,75 Br.; Sepi. 20,5 G., 21 Br.; Oki. 20 75
G.. 21.28 Br.; Rod. 20,75 G., 21 5 Br.: Dez. 21 G„ 21,75
Br-: Jan. 21 G., 22 Br. — Tendenz: lustlos.
Industrie- und ttsndslrbörle
Die Preise für Baumwollgarne und Banmwollgewkbe wa-
ren unvcraudcrt. ES notierten: Baumwollgarns, beste
südd. Ouol. Nr. 20 engl. Trossel, Warp, und Pincops
125—1,rs. Nr. so dto. 1,63-1 67, Nr 36 dto 1,70—1.74,
Nr. 42 engl. Pincops 1 80-1 84 RM. das Kilogramm.
Baumwollgewebe, beste südd. Qual. 58 Ztm. LrelonneS
16/18 p. 14 srz. Zoll aus 20/20-r 25 -28, 78 Ztm. Ten-
forces 18/18 per 14 fr,. Zoll aus 30/30er 24,50-25,50,
S2 Zlm. glaste Catlune oder Croises 19/18 per 14 srz. Zoll
aus 36/42er 19,60-20,60 Psg. das Mete» Nächste Börse
am 8. März.
keriiner produlstenb'drle
Berlin, 24. Febr. Weizen, ntärk. 198—288: Mär, 214
bis 14,5; Mai 216—16,5 Tendenz: sest. — Roggen, märk.
154-56; Mürz 170-170 25: Mai 172-72. Tendenz: fester.
— Braugerste 172-80: Futlsrgerste 163—71. Tendenz: sest.
— Haler, märk. l25—28: März 134,5; Mai' 138,75—38,75
G. Tendenz: sest. — Weizenmehl 23,5—27. Tendenz: fe-
ster. — Roggenmehl 20.75-22 75. Tendenz: sest. - Wei.
zenkleis 8.8—8 85. Tendenz: fester. - Roggenlleie 8,7-9.
Tendenz: behauptet. — Viltoriaerbsen 21—24, Speise-
erbsen IS-21; Fullererbsen 12-14; Peluschken 12—ISL;
Ackerbohnen 12—14,5; Wicken 13,5—15,5; Lupinen blau
8,5—10 gelb 11,5—12,75; Seradella 17—23: Leinkuchen
10,7; Erdnußluchen 10,6: Erdnußluchenmehl 10 8; Trocken,
schnitzel 8,8; extrah. Soyabohnenschrot S,3; dto. 10,3.
8sumvkoste
Bremer Banmwoll-Lokoknrs 7,14.
I^lszdebui'Fei' 2udkei'notie»'unz
Magdeburg, 24. Febr. Weißzucker, einschsteßllch Sack
und Verbrauchssteuer für 50 Kg. brutto sür netto ab Ber-
ladeslelle Magdeburg: Febr. 31,80 (iunerhasb 10 Togen);
März 31,S5. Tendenz: ruhig. — Febr. 5.20 bis 5,0; März
S,1S bis 5,0; April S,1S bis 5,0. Tendenz: stetig.
Frankfurt, 23. Febr. A uftrieb: 170 Rinder, 1178 Käl-
ber, 234 Schass, 844 Schweins. - Preise: Kälber 35
bis 38. 30-34 25-29; Schafe: 25—28, -, 21—24;
Schweine; —, 43-45, 43-45. 41-44. - Marllverlaus:
Kälber langsam; Schass: miklskmäßsg, geräumt; Schweine
mittelmäßig, zum Schluß abslauend, ausverlaust.
Unsere Enthüllungen wurden ün
Vergleichstermin restlos bestätigt
Der Zusammenbruch der Einzelhandelsbank
Baden AG. iu Karlsruhe tst begleitet mm
solchen gesetzwidrigen Begleitumständen, Laß
eine gerichtliche Auseinandersetzung die not-
wendige Folge sein muß.
Wir haben als erste und einzige badische
Zeitung sofort nachdem die Zahlungsunfähig-
keit der Bank offen zugegeben war, Lie Ursa-
chen und merkwürdigen Umstände um diesen
Zusammenbruch unter voller Namensnennung
der beteiligten Personen näher beleuchtet. Wie
wir es schon immer gewohnt waren, hat man
diese Enthüllungen als unwahr oder nur
„zum Teil wahr" bezeichnet und was derglei-
chen Mätzchen mehr waren, mit denen die In-
teressierten verhindern wollten, Latz ihre Ver-
gehen ans Licht kamen.
Am Donnerstag war nun der gerichtliche
Bergleichstermin vor dem Amtsgericht Karls-
ruhe anberaumt. Er wurde dann, nach einem
von Rechtsanwalt Gönner gegebenen Zwi-
fchenbericht und weiteren Erläuterungen LeS
Wirtschaftsprüfers Friedrich Vogt, den oom
Gericht bestellten Vertrauenspersone», von
Amtswcgen aus de» S7. April, vor»», halb 16
Uhr verlegt.
Die bekanntgegebene» Dinge decke» sich völ-
lig mit dem, was wir von Anfang an festge-
stellt hatten. Zunächst ist festzustelle», daß di«
am 39. Januar in Aussicht gestellt«
Quote von 72 Proz. völlig ausgeschlossen
erscheint. Eine Mindcstauote kann bei der Ab-
wicklung überhaupt nicht genannt werben. Es
ist überhaupt noch fraglich, ob der Vergleich
durchgeführt wird oder ob eS nicht zum Kon-
kurs kommt.
Die Nachprüfung der Statuszahlen zeigte,
baß sie mit den tatsächlichen Verhältnisse»
nicht in Einklang zu bringen sind. In Ler
Bilanz ist daS Aktienkapital mit 159 999 Mark
angegeben und auf 199 999 NM. abgcschriebcn.
Dieser Posten rührt aus der Golümarkumstel-
lung her, wobei das Papiermarkkäpitäl auf
12 599 Goldmark umgestellt wurde. Es wurde
eine Erhöhung aus NM. 259 906 beschlossen,
wovon NM. 237 599 zu zeichnen waren.
Als die Einzahlung gefordert wurde, erklLr»
ten die Zeichner, sie seien nichts mehr schul«
big «nd von einem Ansprach auf das nicht
einbezahlte Aktienkapital könne keine Rede
sein. Damit sind schon 180 888 Mark in
Frage gestellt.
Bei den KontokorrentLebitoren fallen wei-
tere IM 090 Mark aus, da eine große Anzahl
von Kunden zwei Konten — das eine mit
Gutschriften, daS andere mit Belastungen —
führte. Die Aufrechnungen ergeben de» ge-
nannten Ausfall.
Die Tatsache der von uns bereits genannte«
Devisenschiebungen des Direktors Apel wurde
im Termin ebenfalls bestätigt. Effekten aus
KunLenbcstänben wurden im Ausland ver-
kauft, dafür Werte hereingenommen, die im
Ausland niedriger notierten. Diese »Trans«
aktiou" verstößt natürlich gegen das Devisen-
gesetz.
Auch -ie von un» seinerzeit genannte Wei*
«ergäbe von Grundschuldbriesen und Hypothe-
ken an die Stadt. Sparkasse» wo sie mit einem
höheren Betrag belieben wurden, al» dies 'ei-
lens -er Einzelhandelsbank geschehen war»
wurde ebenfalls bestätigt. Ein solcher Grund-
schuldbrief lautete z. B. auf RM. 40 000.—. Da
ber KunLe der Bank gegenwärtig aber nur
ein Bruchteil dieser Summe schuldet, muß er
unter Umständen die Disserenz zwischen seiner
tatsächlichen Schuld und dem Betrag der
Schuld, aus den der Grunüschuldbries lautet,
aus seiner eigene« Tasche bezahlen.
Tatsache ist auch. Laß an gewisse ber Bank
nahestehende Personen besondere Kredite ge-
geben wurden — wie wir meldeten — die sich
auf über 250 000 NM. belaufen sollen.
Die Landcszcntrale desIBadischen Einzel-
handels bemüht sich nun darum, die Regreß-
ansprüche an frühere Aufsichtsrat. und Vor-
standsmitglieder auf dem Vergleichswege ab«
zufinden und versucht ferner, die Einzelhan-
delsbank an die Vereinsbank Karlsruhe e. G.
m. b. H. überzuführcn. Es kommt nun darauf
an, wieviel diese Bank bietet.
Man hofft, für die Einzelhandelsbank aus
dem 30 Mill. NM. MittelstanLskredit, der von
der Neichsregierung in den letzten Tagen be-
schlossen wurde, einen Betrag von 259 909 NM.
zu erhalten. Allerdings werden von zuständi-
ger Berliner Stelle genaue Aufklärungen dar-
über gefordert, inwieweit Kredite an Perso-
nen gegeben wurden, die der Verwaltung und
dem Aussichtsrat naheftehen. Im übrigen wird
von der Staatsanwaltschaft untersucht, inwie-
weit Depotunterschlagungen und Verstöße ge-
gen die Devisenverorbnnngen vorliegen.
»It liste 1