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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Jan-Feb)

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Nr. 27-50 (1-28.Februar)
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Samstag, 25. Februar 1933.

MM das wedvfystsar, fsadew dte KvvSftang
AaHE MV DWaUI 7 Des supeev Lvee dtp r»ats«m KaSvnpoUtU!

Gründe, die ihn zu einem letzten Appell an
das Volk bestimmt haben.
Unter stürmischem Beifall schloß der Füh-(
per seine Rede mit einem Bekenntnis zu dem
«enen deutschen Reich, das ex aus der Not
und dem Elend der Gegenwart emporskeigen
sehe. Mil dem gemeinsamen Gesang der er-
sten Strophe der Nationalhymne und des
Horst Wesselliedes schloß die Kundgebung.

Uarxistisclis
LelkZtkelcemltmsse
Genosse Breikscheid!
NSK. Beim gegenwärtigen Wahlkampf
spielt als sozialdemokratischer Listenführer der
Genosse Breikscheid, der in Paris ein gern
gesehener Gast ist, eine große Rolle. Breit-
scheid hat, seit er von der USP reumütig zur
SPD zurückgekehrt ist und mit Herrn Schei-
demann sich in der Vereinigten Sozialdemo-
kratie freundnachbarlich in die Führung teilt,
manchen Artikel für das Zentralorgan, den
„Vorwärts", geschrieben.
Dieser jetzige Spitzenkandidat der SPD
wurde am 23. Iunl 1919 von demselben „Vor-
wärts", folgendermaßen charakterisiert:
„3m Klub Lassierer, von -em gewöhnliche
„Proleten" ferngehalten werden, wie ein
Komposthaufen vom Speisezimmer des Königs
von England, verkehren Herr Breikscheid, Er-
minister Simon, der Chefredakteur der „Frei-
heit", Dr. Hilferding und Helmut v. Gerlach,
der in seiner „Welk am Montag" alle Par-
keien außer den Unabhängigen und Kommu-
nisten herabseht.
Die Verschwörer des Klubs Cassierer lie-
ben nicht Gewalt. Sie wollen „die Revolu-
tion weikerlreiben", indem sie den Kommuni-
sten und erregten Proletariern, die die „Frei-
heit" lesen, überlasten, sich gegen dis Maschi-
nengewehre der „Noske-Garde" aufzulehnen.
Mißlingt der Putsch, so legen sie in der
^Freiheit" dar, daß sie die kommunistische
Taktik immer schon ablehnken. Glückt die
Revolte, so stürzen sie vom Klubsessel in der
Bellevuestraße schnell auf und eilen sporn-
streichs auf die Straße mit dem Rufe: „Ge-
noffen, wir haben gesiegt."
„Und dann verkeilen die Mitglieder des
Klubs Cassierer untereinander die Minister-
posten und sonstigen Stellen der Skaakswür-
denkräger. Einstwellen werden die Herren,
wenn sie einander begegnen, nur lächeln, wie
die römischen Auguren, jener Wahrsager, die
sich gegenseitig kannten."
Und so sprach Mehringi
Einer Ker marxistischen Parkeiheiligen,
der Obergenoste Franz Mehring hat ein-
mal die sozialdemokratische Bewegung fol-
gendermaßen geschildert:
„Was hat sie nun aber in Wahrheit den
Arbeitern geboten? Nichts als eine wahr-
haft hündische Schmeichelei, wie sie nicht
leicht verhängnisvoller von kriechenden Höf-
lingen gegen betörte Fürsten geübt werden
mag; nichts als im besten Falle die flachsten
Eitelkeiten der Welk, dis unfruchtbarsten Lärm-
und Spekkakelszenen."
So hak Mehring, als er noch Redak-
keur der „Gartenlaube" war, die Partei, die
Sklarz, Barmat, Kutisker, Parvus Helphand,
die Gebrüder Eklarek uud andere protegierte,
gekennzeichnet.
Genosse Bebel!
Die Marxisten haben einmal einen gro-
ßen Parkeipapst gehabt, den Genossen August
Bebel.
Auf den Parteitagen der SPD horchte
man auf. wenn Bebel sprach.
Da war wieder einmal ein Parteitag, und
zwar in Dresden vor nunmehr 30 Jahren, und
August Bebel las seiner Partei folgende
Epistel:
„Die bisherigen Verhandlungen haben bei
vielen Genossen schon ein Gefühl des
Widerwillens, ja des Ekels hervor-
gerufen, und neben der verlorenen kostbaren
Zeit bedauert man auch den Eindruck, den
diese Verhandlungen nach außen hin machen
müssen. Es ist aber nur zu natürlich (?), daß
in einer so großen Partei, wie der unserigen,
Krankheikserscheinungen aufkreken, daß hier
und da kleine (?) Fäulnisprozesse sich
entwickeln, daß Geschwüre zutage treten,
und so wenig es einem Arzte angenehm sein
kann, ein Geschwür aufzustechen, so nötig ist
es, daß sie einmal ausgeschnitten werden."
Armer Bebel! Wenn du heute deine
Partei sehen würdest, müßtest du sagen: S i e
ist eine einzige Eiterbeule!
Der Patient SPD aber schreit und wet-
tert nun, weil der Chirurg Hitler begonnen
hak, die Eiterbeule aufzustechen. St,
Das Berliner LiebkneM-Hans
VolireiW geMWen
Berlin, 24. Febr. Gestern sind in der
Ckky-Druckerei im Karl Liebknecht-Haus eine
ganze Reihe von Flugblättern der KPD be-
schlagnahmt worden, die zu hochverräterischer
Betätigung oder zu Gewalttätigkeiten auf-
forderten.
Das Karl Liebknecht-Haus ist daher bis
auf weiteres polizeilich geschloffen worden.

LISK Berti«, 23. Februar. Reichskanzler
Adolf Hiller gewährte dem Berliner Vertreter der
„Associated Preß", Louis P. Lochner, ein inter-
view über schwebende politische mrd wirtschaftliche
Angelegenheiten.
Der Reichskanzler beantwortete die einzelnen
Fragen folgendermaßen:
1. Unsere Beziehungen zu AineMa.
Die Einstellung der nationale« Regierung
Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von
Amerika ist, wie nicht anders denkbar, eine
aufrichtigfreundschaftliche.
2. Sie fragen mich, ob ich noch an meinem im
Dezember 1931 in einem interview mit der „Asso-
ciated Preß" ausgesprochenen Standpunkt fest-
halte,
daß private Auslandsschulden unter allen
Umständen bezahlt werden muffe«.
ich habe in dieser Frage immer den gleichen
Standpunkt eingenommen «nd nehme ihn heute
genau so ein. Ich habe aber auch nie eine« Zwei-
fel darüber gelassen, daß die Frage der Bezahlung
von Schulde» nicht nur eine Frage des Wol-
le«-, sondern auch des Könnens ist, daß vor
allem nicht durch politische oder wirtschaftliche
Maßnahmen ein Schuldner, von dem man Geld
zn erhallen hak, vorher vernichtet werde» darf.
3. Deutschlands Hoffnungen auf die
WelkwirtschaflSkonferenz.
ich möchte hoffen, daß die kommende Welk-
wirtschafkskonferenz wirkliche Wege findet, das in
Unordnung geratene wirtschaftliche Leb«« der
Welk wieder zu sanieren, ich möchte in diesem
Augenblick nicht über das von der deutsche« Dele-
gation vorzuschlagende Programm sprechen. Deutsch-
land ist in der Vergangenheit durch Weltkonse-
renzen oft enttäuscht worden. Was die Schutzmaß-
nahmen für di« deutsche Landwirtschaft betrifft,
die mittelbar zu einer Einschränkung der Ausfuhr
führe» können, so hat Deutschland sie nicht ergrif-
fe», weil es etwa fremde Produkte von sich fern-
halten wollte.
sonder« lediglich, well der deutsche Bauer
einfach nntergehk,
wen» ihm nicht wirksam geholfen wird.
4. Miliz nnü allgemeiner Arbeitsdienst.
ich möchte hierzu meine rein persönlichen Ge-
danke» äußern. Man kann die Miliz und den all-
gemeine« Arbeitsdienst nicht in einem Atem nen-
ne». Die Arbeitsdlenstpflicht, die wir anstreben.

Hamburg, 23. Febr. Auf einer großen
Wahlkundgebnng der NSDAP bei Sagebiel
sprach am Donnerstag abend Reichsinnenmi-
nister Dr. Frick vor etwa 10—12000 Zu-
hörern. Der Minister, von der Versamm-
lung überaus stürmisch begrüßt, führte u. a.
etwa folgendes aus: Die Reichsregierung
hat das Vertrauen zu dem deutschen Volk,
daß es die entscheidende Bedeutung dieser
Wahl erkannt hat und der Führung Adolf
Hitlers zustimmt und seine Politik billigt.
Wenn aber die Wohl am 3. März der heu-
tigen Reichsregierung nicht mit mindestens 51
v. H. das Vertrauen aussprichk, dann wird
sie krohdem auf ihrem Platz ausharren (Bei-
fall) und das eingeleikete RetkungswerK un-
beirrt bis zum Ziele durchführen, denn das
steht fest, wenn schon dis Nationalsozialisten
und ihre Verbündeten nicht diese Mehrheit
erzielen, dann wird es noch unmöglicher sein,
daß sich auf der anderen Seite eine Mehrheit
zusammenfindek. Damit ist aber der Skaats-
nokskand gegeben, der der Reichsregierung
die Vollmacht gibt am Platze zu bleiben zum
Wohle des deutschen Volkes.
Die Reichsregierung hat es für unumgäng-
lich notwendig gehalten, daß endlich mit der
sogenannten Hoheiksregierung in Preußen
aufgeräumt wird. Auch der Staaksgerichks-
hof, der sich ja noch mit diesen Dingen beschäf-
tigen muß, wird sich über die Skaatsnokwen-
diakeiken des deutschen Volkes nicht Hinweg-
setzen können. Ein Zurück kann es niemals
mehr geben (Stürmischer Beifall).
Wir haben nun, so fuhr der Minister fort,
die Tatsache zu verzeichnen, daß gewisse Län-
derregierungen den Sinn der neuen Zeit noch
nicht recht verstanden haben und der Politik
der Reichsregierung Widerstand leisten. Das
ist sowohl in stid-, als auch in norddeutschen
Ländern der Fall. Ich als Reichsinnenmini-
ster möchte diese Länder dringend warnen auf
diesem gefährlichen Pfade weikerzuwandern.
Für die Reichsregierung gibt es keine Main-
linie. Sie ist vielmehr entschlossen auch süd-
lich des Mains ihre Autorität durchzusehen.
... und der NMsVelmAnUer
Der Reichswehrminisker v. Blomberg
inspizierte die Münchener Garnison. Sein
Besuch wurde zu einem selbstverständlichen
Bekenntnis der Reichswehr zum Reich! Da-
mit dürfte der schwarzen Hetze gegen die
Reichsregierung ein sehr wirksamer Damm
entaegengesetzk sein. General v. Blomberg
hielt vor der 7. Division folgende Ansprache:

hak mik Miliz nichks zu tun.
Die Miliz soll ber Landesverteidigung
dienen. Di« Arbeiksdienstpflichk verdankt als Idee
ihr« Entstehung der katastrophalen wirtschaft-
lichen Rot und der daraus entspringende» Arbeits-
losigkeit.
Die Arbeiksdienstpflichk soll vor allem verhin-
dern, daß die Hunderttansende unserer Jungarbei-
ter hilflos auf der Skraße verkommen. Sie soll
aber weiter durch eine allgemeine Erziehung zur
Arbeit einer
Arberbrückung der Klaffengegensätze
dienen. Wer im Sommer auf der Landstraße reist
begegnet einem immer m Bewegung befindlichen
Heer arbeitsloser junger Lenke, die planlos von
Ork zu Ork ziehen, und man kann bemerken, daß
sie physisch und damit auch geistig und moralisch
immer tiefer sinken. Gerade diese jungen Lenke
wollen wir vor dem Untergang bewahren. Als
Nationalsozialist sehe ich auch in der allgemeinen
Arbeilsdirnstpflicht ein Mittel, um zur Achtung
vor der Arbeit zu erziehen.
Unsere jungen Lenke werden lerne», daß di«
Arbeit den Mensche» adelt.
Zur Frage der Einführung einer Miliz möchte
ich folgendes sagen:
Im Jahre 1919 wurde von Deutschland aus die
Anregung gegeben, uns eine Miliz zu genehmig«».
Damals forderte man von nnS die Einführung der
BerusSarmee mit 12jahrig«r Dienstzeit.
Deutschland besitzt daher keine irgendwie inS
Gewicht fallende» militärisch ausgebildete» Reser-
ven. Jetzt redet man plötzlich von Abschaffung der
BerusSarmee nnd Einführung der Miliz. Ich habe
die Empfindung, daß dies nur geschieht, um am
eigentliche» Kern des Problems vorbeizukommen.
Nicht die Frage der Wehrsysteme ist
entscheidend, sondern die Frage der
Gleichberechtigung.
Ist diese Frage entschieden, dann wird die Welk
von selbst zu einer vernünftigen allgemeinen Ab-
rüstung komme» könne«. Denn es wird doch nie-
mand behaupten wollen, daß die Welk etwa darun-
ter leidet, daß Deutschland ein lächerlich kleines
Berufsheer und keine Miliz besitzt.
Sie leidet darunter, daß durch den Friedens-
vertrag von Versailles die Idee von zweier-
lei Recht verewigt werden soll.
Diese unmögliche Aufteilung der Nationen in

„Soldaten der 7. Division! Ich bin stolz
vor Eure Front als Euer Reichswehrminisker
treten zu können, lieber drei Jahre habe ich
die Soldaten an der äußersten Nordostecke
des Deutschen Reiches befehligt. Nun stehe
ich vor Euch, die Ihr im Süden des Reiches
Wache haltet. Daraus ist zu erkennen, wie
die Wehrmacht wie eine stählerne Klammer
über das Reich gespannt ist. Welchem Stam-
me auch der einzelne Soldat angehörte als er
in die Wehrmacht einkrak, hat er sich ohne
Einschränkung durch Schwur und Willen dem
ganzen Deutschland verschrieben. Soldaten!
Deutschland durchlebt Tage, Wochen, Monate
tief innerlicher Erregung. Da blickt man scharf
auf die Wehrmacht, wie sie am anschaulichsten
Ihr und das Ansehen des Deutschen Reiches
darstellt. Wir Soldaten stehen außerhalb
des innerpolikischen Kampfes. Wir gehören
keiner Partei und keiner Klaffe, wir gehören
dem gesamten Volke. Wir dienen der Ge-
meinschaft. Wir Soldaten sind uns der Ver-
antwortung bewußt, daß wir die einzige be-
waffnete Macht in Deutschland sind und blei-
ben werden. Wer hinter uns neben uns sie-
hen viele Millionen entschlossener Männer
zwar unbewaffnet, aber entschlossen wie wir.
für das Vaterland zu leben und zu Kämpfen.
Unseren Bund mit ihnen wollen wir besiegeln
mit dem Ruf: Unser geliebtes Vaterland, das
stolze Deutsche Reich Hurra."
Die Soldaten antworteten mik einem drei-
maligen Hurra, während die Musik das
Deutschland-Lied intonierte.

Zur Hrmordmm öes StaNurter
Bürgermeisters Kasten
Der Schüler Mathes aus der Haft entlassen.
Magdeburg, 24. Febr. In der Angelegen-
heit der Ermordung des ersten Bürgermeisters
Kasten in Staßfurt wird uns von der Staats-
anwaltschaft in Magdeburg mitgeteilk: Der
Oberstaatsanwalt hat die Entlassung des der
Tat beschuldigten Schülers Mathes aus.der
Untersuchungshaft verfügt und die Aufhebung
des richterlichen Haftbefehls veranlaßt, da
dessen Voraussetzungen nicht mehr vorliegen.
Die Untersuchung nimmt ihren Fortgang. Die
Aussetzung der Belohnung von 1000 Mark
für sachdienliche Angaben bleibt bestehen. —
Bekanntlich berichtete die Journaille, der
„nationalsozialistische Schüler
Mathes" habe Kasten ermordet, mit seiner
Haftentlassung ist wieder eine der gemeinsten
Lügen aufgedeckt.

besiegte Nationen und damit Lebensniinderberech-
tigte ist unerträglich, führt zu allgemeinem Miß-
trauen und infolge davon wieder zu einer Ueber-
spannung militärischer Rüstungen.
An sich ist es »ns ganz gleich, welche Wehr-
systeme die anderen Nationen einzuführeu geden-
ken, unseretwegen ruhig BerusSarmee», aber nicht
gleich ist es, ob eine Nation hunderttausend
Mann ohne Reserven besitzt und eine andere mit
ihre» Verbündete» für de» Kriegsfall mehr als
12 Millionen. Und nicht ganz gleich ist es, ob eine
Nation vollständig technisch entwaffnet ist, wäh-
rend eine andere im Besitz der modernsten An-
griffSwafse» eine mehr als zehnfache überlegene
Stellung einnimmt.
Im FriodenSoerkrag von Versailles wurde nnS
auferlegt abzurüste», nicht, damit 13 Jahre später
eine Diskussion über Wehrsysteme stattfindet, son-
dern damit auch die anderen Völker abzurüsten in
der Lage sind. Auf diese Abrüstung war-
te» wir nunmehr seit mehr als zehn
Jahren. _

Der Kampf sogen dis
SoavnaUle
Die sozialbemokratische „Danziger Volks-
stimme" ist durch eine Verfügung des deut-
schen Reichsinnenministers Frick für das deut-
sche Reichsgebiet bis zum 31. Mal 1933 ver-
boten worden. Der Danziger Senat hakte,
wie gemeldet, bereits in einer amtlichen Mit-
teilung den betreffenden Artikel des Blattes
als mik den deutschen Interessen nicht verein-
bar scharf verurteilt.
Die von der politischen Polizei am Mitt-
woch beschlagnahmten kommunistischen Flug-
blätter haben sich auf 500 000 erhöht. Bei
einer weiteren Nachforschung nach kommu-
nistischen Druckschriften hak die politische Po-
lizei heute ein verstecktes Lager entdeckt und
dort 30 000 Flugblätter, Flugschriften und
Broschüren und andere kommunistische Hetz-
schriften, die zum großen Teil hochverräteri-
schen Inhalts sind, beschlagnahmt und einge-
zogen. Drei Personen sind im Zusammen-
hang hiermit wegen dringenden Verdachts der
Vorbereitung Les Hochverrats vorläufig fest-
genommen. *
Pg. Göring befiehlt schärfste Anwendung
der Pressenotverordnung.
Angesichts der Lässigkeit gewißer noch
immer systemtreuer Behörden, hak Pg. In-
nenminister Göring einen Erlaß an die
Oberpräsidenten und Regierungspräsidenten
herausgegeben, der schärfste Anwendung der
Pressenokverordnung fordert. Und zwar sol-
len die Behörden vor allem auch neben den
Zeitungen, die Flugblätter und Plakate regie-
rungsfeindlicher Gruppen kontrollieren. Pg.
Göring wird alle Dienststellen, die nicht mit
unnachsichtiger Schärfe vorgehen,
disziplinarisch belangen.
Der „Zwirkelerlah- gemAett
Berlin, 23. Februar. Die Bahrpolizeiver-
ordnung vom 18. August 1932 uud die zu ihrer Er-
gänzung ergangene interne Verordnung vom 28.
September 1932, die beiden sogenannten „Zwickel-
erlasse" werde», wie das Preußische Ministerium
des inner» der „Textilwoche" milkeilk, in nächster
Zelt geändert werden. Während hie Bracht'schs
Badepolizeiverordnung dir kurze Badehose für
Männer in Familienbädern grundsätzlich verbot,
wird nunmehr die mit einem Zwickel versehene
Badehose wieder gestattet. El» Zwang zum Tra-
gen eines vollkommenen Badeanzuges wird also
für Männer nicht mehr bestehen. Hingegen blei-
ben die Vorschriften hinsichtlich der weiblichen
Badekleidung unverändert in Kraft .
am 5. Uän
Sie kennen keine Pflichten
gegenüber Land und Nation.
Entrüstet erklärt heute die Sozialde-
mokratie, sie sei durch und durch „natio-
nal". Es sei nicht recht, ihr die „natio-
nale Gesinnung" abzusprechen.
Hören wir, was der SPD-Genosse
Seydewih im Januar 1929 über die
„n ationale Gesinnung" der SPD
schreibt:
„Der Vorwurf des Landesver-
rats ist nichts gegenüber einer Par-
tei, die keine Pflichten gegenüber Land
und Nation, die Pflichten lediglich
gegenüber der Klasse des Proletariats
hak!"
Gebt am 5. März darauf die Ant-
wort! Wer keine Pflichten gegenüber
Land und Nation kennt, der hat im
De"tsch!and Adolf Hitlers nichks mehr zu
melden.

Megerstaate» und dannk lekensberechkrgk »ich m

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