Mittwoch, 17. Ma! 1938.
Gedenktage.
1706 Benjamin Franklin geboren.
Heute abend Deutliche Verbrennung
der jüdisch-marxistischen Zersetzungsliteratur
Wir verweisen nochmals auf die heute
abend gegen 10 Uhr auf dem Universitätsplatz
stattfindende öffentliche Verbrennung von anti-
völkischen Propagandaschriften und jüdisch-
marxistischer Zersetzungsliteratur. An dem
Fackelzug, der um 9 Uhr auf dem Jubiläums-
platz seinen Beginn nimmt und sich durch den
Neckarstaden, Sofienstratze und Hauptstraße be-
wegt, nehmen außer dem NS-Studentenbund
und den studentischen Korporationen Abord-
nungen der SA, SS, PO. Stahlhelm und der
Wehrverbände teil. — Besonders weisen wir
auch auf den Vortrag im Kampfbund für
Deutsche Kultur über Bolschewismus und Kunst
hin. Beginn 20.18 Uhr im Hörsaal 13 der
Neuen Universität.
RetchsltMaller Wagner
land- und dem Horst-Wessellied und mit einem
dreifachen Sieg-Heil auf den ehrwürdigen gro-
ßen Deutschen, den Reichspräsidenten von Hin-
denburg und auf den Führer Reichskanzler Adolf
Hitler geschlossen. Bei dem darauf folgenden ge-
mütlichen Beisammensein wurde in edlem Wett-
streit viel Ernstes und Heiteres geboten.
Die neue Volks-, Berufs- und Betriebs-
zahlung.
700 ehrenamtliche Zähler werden gesucht.
Zur Durchführung der Volks-, Berufs-
und Betriebszählung in Heidelberg werden
etwa 700 ehrenamtliche Zähler benötigt. Ob-
wohl in den Ausführungsbestimmungen vor-
gesehen ist, daß Beamte und Lehrer, die sich
an der Zählung beteiligen, Diensterleichterun-
gen erhalten sollen, so ist die schnelle und ge-
naue Durchführung dieses volkswirtschaftlich
so wertvollen Werkes nur möglich, wenn sich
auch aus den Reihen der Bürgerschaft frei-
willige Helfer und Mitarbeiter zur Verfügung
stellen. Jeder, der sich hierbei als Zähler be-
tätigen will, wird gebeten, sich umgehend beim
Zählungskommissar im Rathaus, Zimmer 57,
anzumelden. Außerdem wird an alle Orga-
nisationen die Aufforderung gerichtet, aus ih-
ren Mitgliederkreisen ehrenamtliche Zähler
anzumelden. Die Aufgabe der ehrenamtlichen
Zähler wird es sein, das vor der Zählung zur
Ausgabe gelangende Zählmaterial wieder ein-
zusammeln und zu prüfen. 3m Gegensatz zu
den früheren Zählungen wird die Verteilung
des Materials an die Haushaltungsvorskände
diesmal nicht von den ehrenamtlichen Zählern
vorgenommen. Sie sollen vielmehr anhand
einer Grundstücksliste für ihren Zählbezirk
das Zählmaterial bei Betrieben und Familien
einfammeln, an Ork und Stelle überprüfen, zu
Hause einer zweiten Durchsicht unterziehen
und dann im Rathaus, abliefern. Die Ein-
sammlung der Papiere erfolgt ab 17. Juni
und muß spätestens am 19. Juni beendet sein.
Sinn heutige VerbrenlmnrsaN
kommt nach Heidelberg
Neichsstatthalter Wagner kommt nach Heidelberg
Anläßlich der Einrichtung eines technischen
Amtes der Deutschen Studentenschaft an der
Universität Heidelberg wird Reichsstatthal^c
Wagner am kommenden Samstag nach .-»Mo-
berg kommen, um den EröffnungsfeierlichkeM»
beiznwohnen.
-o-
ALschiedsfeier beim Finanzamt. Die Beamten
und Angestellten des Finanzamts veranstalteten
zu Ehren ihres infolge der Altersgrenze aus dem
Dienste scheidenden Dienstvorstehers, Herrn Ober-
regierungsrat Zeiser, am vergangenen Samstag
einen Abschiedsabend im Kaffee Häberlein. Der
Leiter des Abends, Obersteuerinspektor Geiger
gab in seiner Begrüßung der Freude Ausdruck,
daß der Ehrenabend des Herrn Oberregierungs-
rats so einmütig von allen Kollegen ohne Unter-
schied des Ranges besucht sei. Die Beamten und
Angestellten des Reiches seien ein notwendiges
und unentbehrliches Glied am wiedergeeinten
deutschen Volk. Der scheidende Chef sei für jeden
Beamten ein Vorbild treuer Pflichterfüllung ge-
wesen. Regierungsrat Schulz würdigte in sei-
ner Festansprache die Verdienste, die sich Herr
Zeiser als Vorsteher des Finanzamts von Alt-
Heidelberg um den Ausbau des Amtes erworben
habe und rühmte besonders seinen steten Willen
zur unbedingten Gerechtigkeit. Er gab dem
Wunsche Ausdruck, daß Oberregierungsrat Zeiser
sich noch viele Jahre des wohlverdienten Ruhe-
standes erfreuen und seine Mitarbeiter nicht ver-
gessen möge. Da der scheidende Dienstvorsteher
durch sein Verbleiben in Heidelberg zeige, daß
er sein Herz in Heidelberg verloren habe, über-
reichte er ihm als ein kleines Erinnerungszeichen
namens aller Mitarbeiter einige der schönsten Ra-
dierungen von Heidelberg. Oberregierungsrat
Zeiser dankte in bewegten Worten für die ihm
gewordene Ehrung. Er dankte allen für die
treue Unterstützung während seiner Amtszeit. Die
Feier war umrahmt von künstlerischen Musikvor-
vorträgen der Hauskapelle, von Gesangsvorträ-
gen der Gesangsabteilung und von dem Gesang
allgemeiner vaterländischer und heimatlicher Lie-
der. Die offizielle Feier wurde mit dem Deutsch-
„Latzt uns den Ernst der Stunde fühlen!",
das ist die Mahnung an alle, die heute abend
an dem Schauspiel der Verbrennung jüdischer
und marxistischer Schriften auf dem Universitäts-
platz teilnehmen werden. Wir trennen uns durch
dieses Feuer von einer Epoche deutscher Ge-
schichte, die unserem Volke die schwere Gefahr des
Aufgehens in anderen Kulturen und Völkern
brachte. Es ist hier nicht der Platz, auf all die
Unkulturen der höheren und niederen Gessll-
schaftsschichten einzugehen, aber festgestellt sei,
daß die letzten 14 Jahre neben den Verfallser-
scheinungen einen- verzweifelten, innerlichen
Kampf des gesunden deutschen Stammes gegen
alles Zersetzende und Gemeine aufweisen, wie er
einzig dasteht. Neben der befreienden Tat des
deutschen Staatsmannes steht die gewaltige Lei-
stung des deutschen Künstlers und Schriftstellers,
der eine gesunde Grundlage deutschen Empfin-
dens gegenüber dem Preisen des Gemeinen und
Ordinären gebaut hat. Wir wollen heute der
stillen, unbekannten Männer gedenken, die den
Kampf ums Deutschtum mit schwerster materieller
Not bezahlen mutzten und den Mut and die
Hoffnung auf eine Gesundung deutschen Volks-
empfindens doch nicht sinken ließen. Ihnen ge-
hörte Sieg!
Am heutigen Mittwoch stehen wir am Schei-
terhaufen marxistischer Weltanschauung und
überkultivierter Literatensprache. Denn die
schlichte deutsche Sprache eines Hans Frank,
Friedr. Griese und Hanns Grimm hat sich sieg-
reich Bahn verschafft gegenüber Künstelei und
Psychologie, die trotz mancher guten Ansätze sich
in die Freude am Gemeinen, am Niedrigen aus-
lief, nur deshalb, weil es abhängig war von
fremder Kulturen.
Wir ziehen heute den Trennungsstrich zwi-
schen einer Zeit schwerer Krankheit und schwe-
ren Ringens und einer Zeit, der wir den Stem-
pel aufdrücken sollen, insbesondere wir jungen
Akademiker gegenüber dem deutschen Schrifttum
und der deutschen Kunst.
Deshalb sei uns das Feuer Symbol sieghaf-
ten Ringens über alles Volksfeindliche und ein
stolzes Bekenntnis zu den deutschbewutzten Kämp-
fern der letzten 14 Jahre. Zugleich unterwerfen
wir uns der Forderung, aus der Erkenntnis der
letzten 14 Jahre heraus,
alles was nicht aus dem Geiste und der
Seele unseres Volkes, unserer Nasse stammt,
abzustreifen und anzusehen, als das, was
es seiner Natur nach ist, als das uns nicht
Eigene.
Und aus diesem Grunde' trennen wir uns
bewußt von dem Judentum, weil von diesen füh-
renden jüdischen Staatsbürgern ein Einfluß auf
Wissenschaft und Kunst ausging, der mit dem
Empfinden deutscher Volksgenossen nichts zu tun
hat. _
Kundgebung der Reichsvereinigung Deutscher
Hausfrauen.
Die Bundesvorsitzende der Deutschen Haus-
frauen hat nachstehenden Aufruf erlassen:
Seit zwölf Jahren ist die Reichsvereinigung
Deutscher Hausfrauen den Weg gegangen, den
der Herr Reichskanzler in seiner großen Rede
vom 1. Mai dem deutschen Volks vorgezeichnet
hat, den Weg ernster Arbeit im nationalen Geiste
und engster Volksgemeinschaft, lieber die Enge
parteipolitischer Interessen hinweg sind allen
Mitgliedern die Kausfraueninteressen gleichbe-
deutend gewesen mit nationalen Pflichten und
unter lleberbrückung aller Standesunterschiede
hat in der Reichsvereinigung Deutscher Haus-
frauen von jeher tiefster Gemeinschaftsgeist, ge-
genseitiges Verstehen und Achten geherrscht. Die
Reichsvereinigung Deutscher Hausfrauen hat seit
ihrem Bestehen für die Erhaltung des deutschen
Familienlebens und damit des deutschen Fami-
lienhaushaltes gekämpft und bewußt die Ueber-
tragung fremder Gewohnheiten auf den deutschen
Familienhaushalt vermieden. Was bisher in
der Reichsvereinigung Deutscher Hausfrauen ge-
lungen ist, muß nun im ganzen deutschen Volke
Platz greifen. Auch für die Förderung des Hrn.
Reichskanzlers in Bezug auf Arbeitsbeschaffung
durch Arbeitsvergebungen von privater Seite hat
die Reichsversinigung Deutscher Hausfrauen seit
Jahren gearbeitet. Immer wieder hat sie an
ihre Mitglieder die dringende Bitte gerichtet,
Arbeiten zu vergeben, Handwerker zu beschäftig
gen, deutsche Waren zu kaufen, deutsche Erzeug-
nisse zu schützen.
Diesen Weg wird die Reichsvereinigung
Deutscher Hausfrauen nunmehr im Sinne der
nationalen Regierung weitergehen und mit ihr
das ganze deutsche Volk.
VsvanftaUungs
Mittwoch, den 17. Mai:
Verein Heidelberger Lichtbildner, 20 Uhr
Vortrag im Essighaus.
Sonntag, den 21. Mai:
Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
vorm. 11 Uhr, Karlstraße 4, Festsitzung.
Heidelberger Kanuverein, vorm. 10.30 Uhr,
im Park-Kaffee Harlatz Bootshaus-Weihe.
Dienstag, den 23. Mai.
Heidelberger Kunstverein, 20.30 Uhr, Kaffee
Haeberlein, a. o. Mitgliederversammlung.
Im Verein Heidelberger Lichtbildner spricht
heute abend Freiherr von Pichmann-Hamburg.
Beginn 20 Uhr im oberen Saal des Essighauses.
Das städtische Orchester konzertiert heute
abend 8.15 Uhr im Stadtgarten. Die Leitung
hat Kapellmeister Hans I. Leger aus Mann-
heim. Die Konzerte am Samstag und Sonn-
tag fallen aus, da das Orchester bei der
Brahms-Gedenkfeier beschäftigt ist.
-o——
Anoniem zwecklos!
(Den vielen anonymen Kreaturen ins
Stammbuch.)
E' grotzi unn e hehri Zeit
Derf's deitsche Volk erlewe,
In derre 's voller Eenigkeit
Hochziele dhud erschtrewe.
D'r heldische Gedanke schun
Allää schtitzt Tret unn Glaawe,
Der iwwer jeden nied're Dreck
Uns naushebt, hocherhaawe.
Doch schmierig schleicht im Dunkle noch
E' manchi gift'gi Schlang,
Wo määnt, sie könnt ihr schleimig Gift,
Noch schpritze jahrelang.
Besonders anonieme Leit
Zählt m'r zu derre Sort,
Die diene aa 'me Helde-„dumm"
Unn meide 's offe Wort.
Glaabt so e Sort, sie könnt vielleicht
Norr ergendjemand nitze,
Gebore aus d'r Feigheit raus,
Gemeinheit zu verschpritze?! —
Ihr kennt uns schlecht, ihr Krottewar.
Sunscht dheed 'r eich scheniere,
Mit so babier'nem Mannesmut,
Die Oeffe uns zu schiere.
Drum äänzig unn allää' kricht's Volk
Vor eich Hallunke Ruh,
Wann Ohnmacht, Geifer, Gift unn Gall
Drickt eich die Gorgl zu.
Richard Braun.
-0-
Handschuhsheimer Marktbericht vom IS. Mai.
Rhabarber 4, Kopfsalat 1. Sorte 4—5,20, 2.
Sorte 3—4, Mangold 5—5U-, Sellerie 4—5,
Gurken 37. Versteigerungen täglich um 15 Uhr.
Aus den Vereinen:
Rund um Afrika.
Hedwig von Bredows Briefe.
Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesell-
schaft (Berlin W. 35, Magdeburgerstr. 4) hat die
Briefe von Hedwig Bredow 1931—32 in einem
schön ausgestatteten Heft „Rund um Afrika"
herausgegeben. Briefe einer 78jährigen Frau,
die allein in die einstigen deutschen Kolonien
reist, dort tausende von Kilometern im Kraft-
wagen zurücklegt, Schulen und Zweigvereine
„ihres" Frauenbundes und die Siedlungen der
Afrikadeutschen besucht. Jeder ist ihr ein lieber
Freund, allen tritt sie mütterlich, freundschaftlich
nahe. Ihr Erscheinen wird als Fest begrüßt,
wohin sie auch kommt.
Daneben ist es das Schicksal der Afrikadeut-
schen, an dem Frau von Bredow den lebhaften
Anteil nimmt. Sie erzählt von der Härte und
Einfachheit ihres Lebens, von ihren drückenden
Geldsorgen, von den vernichtenden Zollmatznah-
men der Südafrikanischen Union in Südwest.
Ueber allem stehl der Wunsch, ihnen bei der Er-
ziehung ihrer Kinder zu helfen, damit ein deut-
scher Nachwuchs einst in diesen Ländern deutscher
Arbeit wohnen könne. Im Glauben an ihre
Wiedervereinigung mit Deutschland ist Hedwig
von Bredow am Schluß ihrer Reise in Tsumeb
gestorben. So wird das Büchlein zum Vermächt-
nis, das eindringlich und ergreifend für ihren
Lebensgedanken wirbt. Erhältlich beim Frauen-
bund der Deutschen Kolonialgesellschaft Berlin
W. 35, Madeburgerstr. 4 zu 1.25 RM zuzüglich
Porto.
Der Bund der Reichsbahninspekkoren und
Amtmänner, Ortsgruppe Heidelberg, hielt am
Sonntag, den 7. Mai 1933, in Franks Wein-
stube eine außerordentliche Versammlung ab.
Auf der Tagesordnung stand als einziger
Punkt die Gleichschaltung. Der bisherige. 1.
Vorsitzende Reichsbahninspekkor Pg. Friedrich
Bauer wurde erneut mit der Führung der
Ortsgruppe betraut und ernannte seinerseits
als Beisitzer den Reichsbahnoberinspektor Pg.
Ludwig Benz und den Reichsbahnobersekretär
Pg. Edmund Skörr. Die noch nicht vollstän-
dig geregelte Umgruppierung der früheren
Reichsbahnbeamtenorganisationen in den
Bund der Reichsbahnbeamken unter Führung
des von Reichskommissar Sprenger ernannten
Eisenbahnsekretärs Peppmüller, M. d. R.,
rief eM lebhafte Diskussion hervor, die wie-
der ihren Niederschlag in einer an die Be-
zirksleitung Karlsruhe gerichteten Entschlie-
ßung fand. Es herrschte volle Einigkeit in
dem unbedingten Verlangen der Rückkehr der
Reichsbahn-Gesellschaft zum Reiche und Stel-
lung hinter die nationale Regierung. —r.
Semester-Eröffnungsfeier in der Deutsch-
Ausländischen Gesellschaft.
Die Akademische Auslandsstelle und die
Deutsch-Ausländische Gesellschaft hatten am
Samstag, den 13. ds. Mts., zu einer Seme-
ster-Eröffnungsfeier in das Klubheim der
DAG geladen. Zahlreiche in. und auslän-
dische Gäste, unter denen man Seine Magni-
fizenz den Rektor Herrn Prof. Dr. An-
dreas, Herrn Staatsrat Dr. Schmitt-
Henner, Herrn Ministerialrat Prof. Dr.
Fehrle, sowie viele Dozenten bemerkte, wa-
ren der Einladung gefolgt. Nach der Begrü-
ßung durch Herrn Prof. Dr. C. Brink-
mann, dessen Ausführungen mit einem
Hoch auf das Vaterland in dem Deutschland-
lied schlossen, sprach Herr Ministerialrat Prof.
Dr. Fehrle über die nationale Erhebung
in Deutschland, unsere Einstellung zum Aus-
land und insbesondere zum ausländischen .Stu-
denten. Seine Ansprache fand ihren Abschluß
im Horst Wessel-Lied.
Die Feier war umrahmt durch Rezitatio-
nen von Fräulein Helga Panzer und mu-
sikalische Darbietungen der Herren Brüder
Treiber, Aeckin und Ludwig.
Der Landesverband badischer Gartenbaube-
triebe, Bezirk Heidelberg, Ebcrbach, Mosbach im
Reichsverband des deutschen Gartenbaues hielt
am Sonntag, den 14. Mai 1933 in der Gaststätte
„Kaiserhof" seine diesjährige Frühjahrsversamm-
lung ab. Bei Eröffnung der Versammlung be-
grüßte der Obmann, Herr B. Voth, mit herz-
lichen Worten den Herrn Geschäftsführer Zink
vom Amt für Agrarpolitik Kreis Heidelberg.
Nach Verlesung der zahlreichen Eingänge, insbe-
sondere der Richtlinien betr. Gleichschaltung,
legte der Eesamtvorstand seine Aemtsr nieder.
Die Neuwahlen ergaben: B Voth, Ob nanu,
K. Weisbrod, Obmann-Stellvertreter, H.
Baur, 1. Schriftführer und Kassenwart, C.
Kamm, 2. Schriftführer; Beisitzer die Herren:
I. Pollich und E. Kämmerling, Heidelberg, I.
Schlickenrieder, Eberbach, O. Prestinari, Wieb-
lingen, A. Kaufmann, Sinsheim, A. Wagner,
Wiesloch, A. Loestcr, Meckesheim. Zu Punkt 4
der Tagesordnung, wirtschaftliche Fragen und
Preisbildung, fand eine lebhafte Aussprache
statt, bei welcher die große Notlage des deutschen
Gartenbaues eingehend geschildert wurde. 2n
seinem Schlußworte gedachte der Obmann der
nationalen Regierung und sprach die Hoffnung
aus, daß endlich für den deutschen Gartenbau
eine bessere Zeit kommen möge.
Versammlung der Ortsgruppe Heidelberg-West.
Die Ortsgruppe Heidelberg-West hielt vor
einigen Tagen im Saale der „Brauerei Zieg-
ler" eine Versammlung ab. In dem vollbesetz-
ten Saal sprach Pg. Reich (Pforzheim) Mer.
den „Wiederaufstieg im Dritten Reich" . und
fand für seine vorzüglichen Ausführungen star-
ken Beifall von den begeisterten Zuhörern. --
Schneidige Märsche umrahmten die Versamm-
lung. Kampfspcnde sehr gut.
Filmwelt.
Vauerukriegs-Film und Rechtsresorm.
Der Reichsjustizkommissar und bayerische
Staatsminister der Justiz, Dr. Frank, Führer des
nationalsozialistischen Juristcnbundes, hat für
die vorbereitenden Arbeiten von Richard Schnei-
der-Edenkoben für den großen Bauernkriegs-
Film der Ufa regstes Interesse gezeigt. Er hat
sich bereit erklärt, bei der Herausarbsitung der
diesem Stoff zugrunde liegenden historischen An-
tithese „Römisches Advokatenrccht und deutsches
Volksrecht" den Autor beraten zu lassen.
Vergegenwärtigt man sich, daß der National-
sozialismus bei seinem Wollen auf dem Gebiete
der deutschen Rechtsreform — historisch gesehen
— gleichsam dort ankniipft, wo der Rechtsgegen-
satz zwischen deutschem und römischem Recht den
Bauernkrieg heraufbeschworen hat, so gewinnt
das politisch-wissenschaftliche Interesse dieser na-
tionalsozialistischen Autorität auf dem Rechtsge-
biet an der Arbeit von Richard Schneider-Eden-
koben an besonderem Gewicht.
Hans Albers in „Flüchtlinge".
Hans Albers wird die Hauptrolle in dein
neuen Ufa-Tonfilm der Günther Stapenhorst-
Produktion „Flüchtlinge" spielen, dessen
Manuskript Gerhard Menzel nach seinem er-
folgreichen Buch schreibt. Die Regie des Films
wird Gustav Ucicky führen.
„Heideschulmeister Uwe Karsten" bei der UFA.
Der erfolgreiche Roman „H e i d e s ch u l m e r¬
ster Uwe Karsten" von Felicitas Ross w
von der Ufa zur Verfilmung erworben worden
Das Manuskript schreibt Kurt Heynicke. Der
neue Tonfilm wird innerhalb der Produktion
von Alfred Zeisler hergestellt werden, x
Gedenktage.
1706 Benjamin Franklin geboren.
Heute abend Deutliche Verbrennung
der jüdisch-marxistischen Zersetzungsliteratur
Wir verweisen nochmals auf die heute
abend gegen 10 Uhr auf dem Universitätsplatz
stattfindende öffentliche Verbrennung von anti-
völkischen Propagandaschriften und jüdisch-
marxistischer Zersetzungsliteratur. An dem
Fackelzug, der um 9 Uhr auf dem Jubiläums-
platz seinen Beginn nimmt und sich durch den
Neckarstaden, Sofienstratze und Hauptstraße be-
wegt, nehmen außer dem NS-Studentenbund
und den studentischen Korporationen Abord-
nungen der SA, SS, PO. Stahlhelm und der
Wehrverbände teil. — Besonders weisen wir
auch auf den Vortrag im Kampfbund für
Deutsche Kultur über Bolschewismus und Kunst
hin. Beginn 20.18 Uhr im Hörsaal 13 der
Neuen Universität.
RetchsltMaller Wagner
land- und dem Horst-Wessellied und mit einem
dreifachen Sieg-Heil auf den ehrwürdigen gro-
ßen Deutschen, den Reichspräsidenten von Hin-
denburg und auf den Führer Reichskanzler Adolf
Hitler geschlossen. Bei dem darauf folgenden ge-
mütlichen Beisammensein wurde in edlem Wett-
streit viel Ernstes und Heiteres geboten.
Die neue Volks-, Berufs- und Betriebs-
zahlung.
700 ehrenamtliche Zähler werden gesucht.
Zur Durchführung der Volks-, Berufs-
und Betriebszählung in Heidelberg werden
etwa 700 ehrenamtliche Zähler benötigt. Ob-
wohl in den Ausführungsbestimmungen vor-
gesehen ist, daß Beamte und Lehrer, die sich
an der Zählung beteiligen, Diensterleichterun-
gen erhalten sollen, so ist die schnelle und ge-
naue Durchführung dieses volkswirtschaftlich
so wertvollen Werkes nur möglich, wenn sich
auch aus den Reihen der Bürgerschaft frei-
willige Helfer und Mitarbeiter zur Verfügung
stellen. Jeder, der sich hierbei als Zähler be-
tätigen will, wird gebeten, sich umgehend beim
Zählungskommissar im Rathaus, Zimmer 57,
anzumelden. Außerdem wird an alle Orga-
nisationen die Aufforderung gerichtet, aus ih-
ren Mitgliederkreisen ehrenamtliche Zähler
anzumelden. Die Aufgabe der ehrenamtlichen
Zähler wird es sein, das vor der Zählung zur
Ausgabe gelangende Zählmaterial wieder ein-
zusammeln und zu prüfen. 3m Gegensatz zu
den früheren Zählungen wird die Verteilung
des Materials an die Haushaltungsvorskände
diesmal nicht von den ehrenamtlichen Zählern
vorgenommen. Sie sollen vielmehr anhand
einer Grundstücksliste für ihren Zählbezirk
das Zählmaterial bei Betrieben und Familien
einfammeln, an Ork und Stelle überprüfen, zu
Hause einer zweiten Durchsicht unterziehen
und dann im Rathaus, abliefern. Die Ein-
sammlung der Papiere erfolgt ab 17. Juni
und muß spätestens am 19. Juni beendet sein.
Sinn heutige VerbrenlmnrsaN
kommt nach Heidelberg
Neichsstatthalter Wagner kommt nach Heidelberg
Anläßlich der Einrichtung eines technischen
Amtes der Deutschen Studentenschaft an der
Universität Heidelberg wird Reichsstatthal^c
Wagner am kommenden Samstag nach .-»Mo-
berg kommen, um den EröffnungsfeierlichkeM»
beiznwohnen.
-o-
ALschiedsfeier beim Finanzamt. Die Beamten
und Angestellten des Finanzamts veranstalteten
zu Ehren ihres infolge der Altersgrenze aus dem
Dienste scheidenden Dienstvorstehers, Herrn Ober-
regierungsrat Zeiser, am vergangenen Samstag
einen Abschiedsabend im Kaffee Häberlein. Der
Leiter des Abends, Obersteuerinspektor Geiger
gab in seiner Begrüßung der Freude Ausdruck,
daß der Ehrenabend des Herrn Oberregierungs-
rats so einmütig von allen Kollegen ohne Unter-
schied des Ranges besucht sei. Die Beamten und
Angestellten des Reiches seien ein notwendiges
und unentbehrliches Glied am wiedergeeinten
deutschen Volk. Der scheidende Chef sei für jeden
Beamten ein Vorbild treuer Pflichterfüllung ge-
wesen. Regierungsrat Schulz würdigte in sei-
ner Festansprache die Verdienste, die sich Herr
Zeiser als Vorsteher des Finanzamts von Alt-
Heidelberg um den Ausbau des Amtes erworben
habe und rühmte besonders seinen steten Willen
zur unbedingten Gerechtigkeit. Er gab dem
Wunsche Ausdruck, daß Oberregierungsrat Zeiser
sich noch viele Jahre des wohlverdienten Ruhe-
standes erfreuen und seine Mitarbeiter nicht ver-
gessen möge. Da der scheidende Dienstvorsteher
durch sein Verbleiben in Heidelberg zeige, daß
er sein Herz in Heidelberg verloren habe, über-
reichte er ihm als ein kleines Erinnerungszeichen
namens aller Mitarbeiter einige der schönsten Ra-
dierungen von Heidelberg. Oberregierungsrat
Zeiser dankte in bewegten Worten für die ihm
gewordene Ehrung. Er dankte allen für die
treue Unterstützung während seiner Amtszeit. Die
Feier war umrahmt von künstlerischen Musikvor-
vorträgen der Hauskapelle, von Gesangsvorträ-
gen der Gesangsabteilung und von dem Gesang
allgemeiner vaterländischer und heimatlicher Lie-
der. Die offizielle Feier wurde mit dem Deutsch-
„Latzt uns den Ernst der Stunde fühlen!",
das ist die Mahnung an alle, die heute abend
an dem Schauspiel der Verbrennung jüdischer
und marxistischer Schriften auf dem Universitäts-
platz teilnehmen werden. Wir trennen uns durch
dieses Feuer von einer Epoche deutscher Ge-
schichte, die unserem Volke die schwere Gefahr des
Aufgehens in anderen Kulturen und Völkern
brachte. Es ist hier nicht der Platz, auf all die
Unkulturen der höheren und niederen Gessll-
schaftsschichten einzugehen, aber festgestellt sei,
daß die letzten 14 Jahre neben den Verfallser-
scheinungen einen- verzweifelten, innerlichen
Kampf des gesunden deutschen Stammes gegen
alles Zersetzende und Gemeine aufweisen, wie er
einzig dasteht. Neben der befreienden Tat des
deutschen Staatsmannes steht die gewaltige Lei-
stung des deutschen Künstlers und Schriftstellers,
der eine gesunde Grundlage deutschen Empfin-
dens gegenüber dem Preisen des Gemeinen und
Ordinären gebaut hat. Wir wollen heute der
stillen, unbekannten Männer gedenken, die den
Kampf ums Deutschtum mit schwerster materieller
Not bezahlen mutzten und den Mut and die
Hoffnung auf eine Gesundung deutschen Volks-
empfindens doch nicht sinken ließen. Ihnen ge-
hörte Sieg!
Am heutigen Mittwoch stehen wir am Schei-
terhaufen marxistischer Weltanschauung und
überkultivierter Literatensprache. Denn die
schlichte deutsche Sprache eines Hans Frank,
Friedr. Griese und Hanns Grimm hat sich sieg-
reich Bahn verschafft gegenüber Künstelei und
Psychologie, die trotz mancher guten Ansätze sich
in die Freude am Gemeinen, am Niedrigen aus-
lief, nur deshalb, weil es abhängig war von
fremder Kulturen.
Wir ziehen heute den Trennungsstrich zwi-
schen einer Zeit schwerer Krankheit und schwe-
ren Ringens und einer Zeit, der wir den Stem-
pel aufdrücken sollen, insbesondere wir jungen
Akademiker gegenüber dem deutschen Schrifttum
und der deutschen Kunst.
Deshalb sei uns das Feuer Symbol sieghaf-
ten Ringens über alles Volksfeindliche und ein
stolzes Bekenntnis zu den deutschbewutzten Kämp-
fern der letzten 14 Jahre. Zugleich unterwerfen
wir uns der Forderung, aus der Erkenntnis der
letzten 14 Jahre heraus,
alles was nicht aus dem Geiste und der
Seele unseres Volkes, unserer Nasse stammt,
abzustreifen und anzusehen, als das, was
es seiner Natur nach ist, als das uns nicht
Eigene.
Und aus diesem Grunde' trennen wir uns
bewußt von dem Judentum, weil von diesen füh-
renden jüdischen Staatsbürgern ein Einfluß auf
Wissenschaft und Kunst ausging, der mit dem
Empfinden deutscher Volksgenossen nichts zu tun
hat. _
Kundgebung der Reichsvereinigung Deutscher
Hausfrauen.
Die Bundesvorsitzende der Deutschen Haus-
frauen hat nachstehenden Aufruf erlassen:
Seit zwölf Jahren ist die Reichsvereinigung
Deutscher Hausfrauen den Weg gegangen, den
der Herr Reichskanzler in seiner großen Rede
vom 1. Mai dem deutschen Volks vorgezeichnet
hat, den Weg ernster Arbeit im nationalen Geiste
und engster Volksgemeinschaft, lieber die Enge
parteipolitischer Interessen hinweg sind allen
Mitgliedern die Kausfraueninteressen gleichbe-
deutend gewesen mit nationalen Pflichten und
unter lleberbrückung aller Standesunterschiede
hat in der Reichsvereinigung Deutscher Haus-
frauen von jeher tiefster Gemeinschaftsgeist, ge-
genseitiges Verstehen und Achten geherrscht. Die
Reichsvereinigung Deutscher Hausfrauen hat seit
ihrem Bestehen für die Erhaltung des deutschen
Familienlebens und damit des deutschen Fami-
lienhaushaltes gekämpft und bewußt die Ueber-
tragung fremder Gewohnheiten auf den deutschen
Familienhaushalt vermieden. Was bisher in
der Reichsvereinigung Deutscher Hausfrauen ge-
lungen ist, muß nun im ganzen deutschen Volke
Platz greifen. Auch für die Förderung des Hrn.
Reichskanzlers in Bezug auf Arbeitsbeschaffung
durch Arbeitsvergebungen von privater Seite hat
die Reichsversinigung Deutscher Hausfrauen seit
Jahren gearbeitet. Immer wieder hat sie an
ihre Mitglieder die dringende Bitte gerichtet,
Arbeiten zu vergeben, Handwerker zu beschäftig
gen, deutsche Waren zu kaufen, deutsche Erzeug-
nisse zu schützen.
Diesen Weg wird die Reichsvereinigung
Deutscher Hausfrauen nunmehr im Sinne der
nationalen Regierung weitergehen und mit ihr
das ganze deutsche Volk.
VsvanftaUungs
Mittwoch, den 17. Mai:
Verein Heidelberger Lichtbildner, 20 Uhr
Vortrag im Essighaus.
Sonntag, den 21. Mai:
Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
vorm. 11 Uhr, Karlstraße 4, Festsitzung.
Heidelberger Kanuverein, vorm. 10.30 Uhr,
im Park-Kaffee Harlatz Bootshaus-Weihe.
Dienstag, den 23. Mai.
Heidelberger Kunstverein, 20.30 Uhr, Kaffee
Haeberlein, a. o. Mitgliederversammlung.
Im Verein Heidelberger Lichtbildner spricht
heute abend Freiherr von Pichmann-Hamburg.
Beginn 20 Uhr im oberen Saal des Essighauses.
Das städtische Orchester konzertiert heute
abend 8.15 Uhr im Stadtgarten. Die Leitung
hat Kapellmeister Hans I. Leger aus Mann-
heim. Die Konzerte am Samstag und Sonn-
tag fallen aus, da das Orchester bei der
Brahms-Gedenkfeier beschäftigt ist.
-o——
Anoniem zwecklos!
(Den vielen anonymen Kreaturen ins
Stammbuch.)
E' grotzi unn e hehri Zeit
Derf's deitsche Volk erlewe,
In derre 's voller Eenigkeit
Hochziele dhud erschtrewe.
D'r heldische Gedanke schun
Allää schtitzt Tret unn Glaawe,
Der iwwer jeden nied're Dreck
Uns naushebt, hocherhaawe.
Doch schmierig schleicht im Dunkle noch
E' manchi gift'gi Schlang,
Wo määnt, sie könnt ihr schleimig Gift,
Noch schpritze jahrelang.
Besonders anonieme Leit
Zählt m'r zu derre Sort,
Die diene aa 'me Helde-„dumm"
Unn meide 's offe Wort.
Glaabt so e Sort, sie könnt vielleicht
Norr ergendjemand nitze,
Gebore aus d'r Feigheit raus,
Gemeinheit zu verschpritze?! —
Ihr kennt uns schlecht, ihr Krottewar.
Sunscht dheed 'r eich scheniere,
Mit so babier'nem Mannesmut,
Die Oeffe uns zu schiere.
Drum äänzig unn allää' kricht's Volk
Vor eich Hallunke Ruh,
Wann Ohnmacht, Geifer, Gift unn Gall
Drickt eich die Gorgl zu.
Richard Braun.
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Handschuhsheimer Marktbericht vom IS. Mai.
Rhabarber 4, Kopfsalat 1. Sorte 4—5,20, 2.
Sorte 3—4, Mangold 5—5U-, Sellerie 4—5,
Gurken 37. Versteigerungen täglich um 15 Uhr.
Aus den Vereinen:
Rund um Afrika.
Hedwig von Bredows Briefe.
Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesell-
schaft (Berlin W. 35, Magdeburgerstr. 4) hat die
Briefe von Hedwig Bredow 1931—32 in einem
schön ausgestatteten Heft „Rund um Afrika"
herausgegeben. Briefe einer 78jährigen Frau,
die allein in die einstigen deutschen Kolonien
reist, dort tausende von Kilometern im Kraft-
wagen zurücklegt, Schulen und Zweigvereine
„ihres" Frauenbundes und die Siedlungen der
Afrikadeutschen besucht. Jeder ist ihr ein lieber
Freund, allen tritt sie mütterlich, freundschaftlich
nahe. Ihr Erscheinen wird als Fest begrüßt,
wohin sie auch kommt.
Daneben ist es das Schicksal der Afrikadeut-
schen, an dem Frau von Bredow den lebhaften
Anteil nimmt. Sie erzählt von der Härte und
Einfachheit ihres Lebens, von ihren drückenden
Geldsorgen, von den vernichtenden Zollmatznah-
men der Südafrikanischen Union in Südwest.
Ueber allem stehl der Wunsch, ihnen bei der Er-
ziehung ihrer Kinder zu helfen, damit ein deut-
scher Nachwuchs einst in diesen Ländern deutscher
Arbeit wohnen könne. Im Glauben an ihre
Wiedervereinigung mit Deutschland ist Hedwig
von Bredow am Schluß ihrer Reise in Tsumeb
gestorben. So wird das Büchlein zum Vermächt-
nis, das eindringlich und ergreifend für ihren
Lebensgedanken wirbt. Erhältlich beim Frauen-
bund der Deutschen Kolonialgesellschaft Berlin
W. 35, Madeburgerstr. 4 zu 1.25 RM zuzüglich
Porto.
Der Bund der Reichsbahninspekkoren und
Amtmänner, Ortsgruppe Heidelberg, hielt am
Sonntag, den 7. Mai 1933, in Franks Wein-
stube eine außerordentliche Versammlung ab.
Auf der Tagesordnung stand als einziger
Punkt die Gleichschaltung. Der bisherige. 1.
Vorsitzende Reichsbahninspekkor Pg. Friedrich
Bauer wurde erneut mit der Führung der
Ortsgruppe betraut und ernannte seinerseits
als Beisitzer den Reichsbahnoberinspektor Pg.
Ludwig Benz und den Reichsbahnobersekretär
Pg. Edmund Skörr. Die noch nicht vollstän-
dig geregelte Umgruppierung der früheren
Reichsbahnbeamtenorganisationen in den
Bund der Reichsbahnbeamken unter Führung
des von Reichskommissar Sprenger ernannten
Eisenbahnsekretärs Peppmüller, M. d. R.,
rief eM lebhafte Diskussion hervor, die wie-
der ihren Niederschlag in einer an die Be-
zirksleitung Karlsruhe gerichteten Entschlie-
ßung fand. Es herrschte volle Einigkeit in
dem unbedingten Verlangen der Rückkehr der
Reichsbahn-Gesellschaft zum Reiche und Stel-
lung hinter die nationale Regierung. —r.
Semester-Eröffnungsfeier in der Deutsch-
Ausländischen Gesellschaft.
Die Akademische Auslandsstelle und die
Deutsch-Ausländische Gesellschaft hatten am
Samstag, den 13. ds. Mts., zu einer Seme-
ster-Eröffnungsfeier in das Klubheim der
DAG geladen. Zahlreiche in. und auslän-
dische Gäste, unter denen man Seine Magni-
fizenz den Rektor Herrn Prof. Dr. An-
dreas, Herrn Staatsrat Dr. Schmitt-
Henner, Herrn Ministerialrat Prof. Dr.
Fehrle, sowie viele Dozenten bemerkte, wa-
ren der Einladung gefolgt. Nach der Begrü-
ßung durch Herrn Prof. Dr. C. Brink-
mann, dessen Ausführungen mit einem
Hoch auf das Vaterland in dem Deutschland-
lied schlossen, sprach Herr Ministerialrat Prof.
Dr. Fehrle über die nationale Erhebung
in Deutschland, unsere Einstellung zum Aus-
land und insbesondere zum ausländischen .Stu-
denten. Seine Ansprache fand ihren Abschluß
im Horst Wessel-Lied.
Die Feier war umrahmt durch Rezitatio-
nen von Fräulein Helga Panzer und mu-
sikalische Darbietungen der Herren Brüder
Treiber, Aeckin und Ludwig.
Der Landesverband badischer Gartenbaube-
triebe, Bezirk Heidelberg, Ebcrbach, Mosbach im
Reichsverband des deutschen Gartenbaues hielt
am Sonntag, den 14. Mai 1933 in der Gaststätte
„Kaiserhof" seine diesjährige Frühjahrsversamm-
lung ab. Bei Eröffnung der Versammlung be-
grüßte der Obmann, Herr B. Voth, mit herz-
lichen Worten den Herrn Geschäftsführer Zink
vom Amt für Agrarpolitik Kreis Heidelberg.
Nach Verlesung der zahlreichen Eingänge, insbe-
sondere der Richtlinien betr. Gleichschaltung,
legte der Eesamtvorstand seine Aemtsr nieder.
Die Neuwahlen ergaben: B Voth, Ob nanu,
K. Weisbrod, Obmann-Stellvertreter, H.
Baur, 1. Schriftführer und Kassenwart, C.
Kamm, 2. Schriftführer; Beisitzer die Herren:
I. Pollich und E. Kämmerling, Heidelberg, I.
Schlickenrieder, Eberbach, O. Prestinari, Wieb-
lingen, A. Kaufmann, Sinsheim, A. Wagner,
Wiesloch, A. Loestcr, Meckesheim. Zu Punkt 4
der Tagesordnung, wirtschaftliche Fragen und
Preisbildung, fand eine lebhafte Aussprache
statt, bei welcher die große Notlage des deutschen
Gartenbaues eingehend geschildert wurde. 2n
seinem Schlußworte gedachte der Obmann der
nationalen Regierung und sprach die Hoffnung
aus, daß endlich für den deutschen Gartenbau
eine bessere Zeit kommen möge.
Versammlung der Ortsgruppe Heidelberg-West.
Die Ortsgruppe Heidelberg-West hielt vor
einigen Tagen im Saale der „Brauerei Zieg-
ler" eine Versammlung ab. In dem vollbesetz-
ten Saal sprach Pg. Reich (Pforzheim) Mer.
den „Wiederaufstieg im Dritten Reich" . und
fand für seine vorzüglichen Ausführungen star-
ken Beifall von den begeisterten Zuhörern. --
Schneidige Märsche umrahmten die Versamm-
lung. Kampfspcnde sehr gut.
Filmwelt.
Vauerukriegs-Film und Rechtsresorm.
Der Reichsjustizkommissar und bayerische
Staatsminister der Justiz, Dr. Frank, Führer des
nationalsozialistischen Juristcnbundes, hat für
die vorbereitenden Arbeiten von Richard Schnei-
der-Edenkoben für den großen Bauernkriegs-
Film der Ufa regstes Interesse gezeigt. Er hat
sich bereit erklärt, bei der Herausarbsitung der
diesem Stoff zugrunde liegenden historischen An-
tithese „Römisches Advokatenrccht und deutsches
Volksrecht" den Autor beraten zu lassen.
Vergegenwärtigt man sich, daß der National-
sozialismus bei seinem Wollen auf dem Gebiete
der deutschen Rechtsreform — historisch gesehen
— gleichsam dort ankniipft, wo der Rechtsgegen-
satz zwischen deutschem und römischem Recht den
Bauernkrieg heraufbeschworen hat, so gewinnt
das politisch-wissenschaftliche Interesse dieser na-
tionalsozialistischen Autorität auf dem Rechtsge-
biet an der Arbeit von Richard Schneider-Eden-
koben an besonderem Gewicht.
Hans Albers in „Flüchtlinge".
Hans Albers wird die Hauptrolle in dein
neuen Ufa-Tonfilm der Günther Stapenhorst-
Produktion „Flüchtlinge" spielen, dessen
Manuskript Gerhard Menzel nach seinem er-
folgreichen Buch schreibt. Die Regie des Films
wird Gustav Ucicky führen.
„Heideschulmeister Uwe Karsten" bei der UFA.
Der erfolgreiche Roman „H e i d e s ch u l m e r¬
ster Uwe Karsten" von Felicitas Ross w
von der Ufa zur Verfilmung erworben worden
Das Manuskript schreibt Kurt Heynicke. Der
neue Tonfilm wird innerhalb der Produktion
von Alfred Zeisler hergestellt werden, x