Sonnlag, den 9. IM 1933.
» Unsere badische Heimat»
Sonntags-Beilage -er „Volksgemeinschaft"
Kr/§ öer Keschrchke Ser
Mrche r/r SeM-erg
W. Sigmund, Heidelberg.
Man schreibt das Jahr 1886. Die Unioerfi-
tät Heidelberg feiert ihr SOOjähriges Jubiläum.
Aus ganz Deutschland strömen die Gäste herbei,
das Eeburtsfest der altehrwürdigen Ruperto
Carola mit zu begehen. Als Festsaal für die
hehre Feier dient die Heiliggeistkirche. Die
Scheidemauer, die seit 1720 bestanden, ist nieder-
gelegt, und nun zeigt sich die gewaltige drei-
schiffige Hallenkirche in ihrer großartigen Wir-
kung. Fahnen schmücken das Innere des Got-
teshauses, Kränze winden sich um Pfeiler und
Emporen. Es ist ein erhebendes Bild, die statt-
liche Festversammlung in dieser geheiligten
Halle.
Die festlichen Tage verrauschen. Die Bürger
der Stadt haben ob des herrlichen Gelingens
des Festes manches Lob eingeheimst, besonders
die gewaltige Wirkung der Festkirche wird rüh-
mend erwähnt, und sie hoffen nun, daß die tren-
nende Mauer der Kirche nicht mehr aufwachse,
sondern daß nach dem neu abgeschloffenen Ver-
trag zwischen der seither den Chor benützenden
altkatholischen Kirchengemeinde und der evang.
Gemeinde die ganze Kirche beiden Konfessionen
als Simultankirche dienen werde. Gegen diesen
Beschluß erhebt aber die römisch-katholische Kir-
chengemeinde als Eigentümerin der Chorkirche
(Teil gegen das Rathaus) Einsprache.
Daraufhin muß 1883 die Scheidemauer wieder
aufgeführt werden,
Schatz, welchen das römische Reich nicht mehr
zuwege bringen wird. Allein die manuseripta
oder geschriebenen Bücher hat man in die 80 000
Kronen wert geachtet. Summa: Sie hat mit
Ehren den Namen geführt: optimus Germaniae
litteratae thesaurus". — Nach der Sitte der da-
maligen Zeit waren die zum Studium erbetenen
kostbaren Bücher und Schriften an Ketten mit
Ringen an über die Tische laufenden Eisenstan-
gen festgemacht.
Der hohe lichte Chor umschließt die Grüfte
der Kurfürsten von Ruprecht III. an bis aus
Karl (1410—1685). Das Grabmal König Ru-
prechts und seiner Gemahlin Elisabeth von Ho-
henzollern bildet einen wertvollen Schmuck der
Chorkirche. — Wie 1693 die französische Solda-
teska bei der Zerstörung der Stadt unter den
Erabmälern und Grüften der Kurfürsten hauste,
das erzählt Pfarrer Schmidtmann in bewegten
Worten: Die schönen Epitaphia varen in Stücke
geschlagen, die Särge erbrochen, die Gebeine um-
hergeworfen. Aus den heiligen Gefäßen tran-
ken die Soldaten Wein; hernach wurden die Ein-
wohner in die Kirche getrieben, diese zugeschlos-
sen und mit starken Wachen verwahrt. Rings-
um Feuer und Brand, das Angstgeschrei der
Eingeschloffenen dringt durch die Mauern; end-
lich öffnen sich den Mißhandelten und Geängstig-
ten die Tore. Von den Gebäuden der Stadt
sind nach dem großen Brande nur die Heilig-
geistkirche und der „Ritter" übrig.
Die geflüchteten Einwohner kehren nach dem
Abzug der Franzosen langsam in die Stadt zu-
rück; es ist ihnen aber nicht erlaubt, die Stadt
neu aufzubauen, erst der Friede von Ryswpk
1697 gestattet dies. Die Heiliggeistkirche dient
beiden Konfessionen, den Katholiken und Prote-
stanten, für ihre Gottesdienste; ohne Scheide-
mauer steht sie da bis 1708. Dann erfolgt die
Teilung der Kirche durch Ausmauerung der drei
Bogenöffnungen zwischen Chor und Langhaus.
Vorübergehend wird 1719 die Mauer niedrrge-
legt, doch 1720 wieder aufgeführt, bis das 800-
jährige Jubiläum der Universität die ganze
Kirche als einen Festräum sieht.
Mit einer ungewöhnlichen Länge von 68 Me-
ter bei einer Schiffbreite von 20 Meter und
einer Höhe von 17 Meter macht das Innere der
Kirche einen gewaltigen Eindruck. Majestätisch
streben die schlanken Pfeiler zu ihrer Höhe em-
por; doch das Aeußere des Gotteshauses verlangt
durchgreifende Renovierung Das sieht man erst,
wenn man durch das kleine Türlein beim Brun-
nen an der Nordseite die enge Wendeltreppe zum
großen Turm emporsteigt, nach dem Altan mit
seinem herrlichen Weitblick. Sturm und Werter
haben das Gestein hier oben hart mitgenommen;
doch das Fundament und die Mauern des Tur-
mes sind von gewaltiger Stärke und tragen über
den Glocken das starkgefügte Valkengerippe, über
dem sich die welsche Haube des Turmes mit der
Laterne und dem Kreuz aufbaut.
Aus leicht erklärlichen Gründen kann der
Turm der Allgemeinheit nicht zugänglich ge-
macht werden; bei Schloßbeleuchtungen und der
früher üblichen Auffahrt der Schiffe von Ziegel-
hausen her bildete er einen interessanten und
lohnenden Auslug. Mit seinen 82 Metern ist
der Turm der höchste der Stadt, der der Jesuiten-
kirche ist nur 78 Meter hoch. Die Spitze des
Turms von Heiliggeist liegt etwa in gleicher
Höhe wie die Schloßterrasse.
Als Ueberbleibsel früherer Tage und aller
Rechte haben sich die kleinen Kramladen zwischen
den Strebepfeilern der Kirche erhalten. Ur-
sprünglich hatten die Stiftsbäcker das Recht, hier
ihre Waren auszulegen und zu verkaufen. Mit
der Zeit bekamen auch andere das Privilegium,
und heute sehen wir das Kunterbunt der Dinge,
die da .,im Schatten" der Kirche verkauft wer-
den. Beinahe wäre die Hsiliggeistkirche vor we-
nig Jahren am Weihnachtstag ein Opfer des
Feuers geworden, indem die Gasheizung eine
Holzverschalung in Brand setzte, ohne daß dis
selbsttätige Sicherheitsvorrichtung funktioniert
hatte. Durch den durch ein offenes Fenster ab-
ziehenden schwelenden Rauch wurde die Aufmerk-
samkeit der Vorübergehenden erregt, und die
rasch alarmierte Feuerwehr rettete das histori-
sche Bauwerk.
Schon vor zwei Jahren waren zwischen der
evangelischen und katholischen Kirchengemeinde
Verhandlungen über den Verkauf der Chorkirche
an die evangelische Gemeinde geführt worden.
Der Widerstand einzelner Männer gegen diesen
Verkauf scheint nun beseitigt zu sein; ob aber die
evangelische Kirchengemeinde in der jetzigen Zeit
den Kauf und die unumgänglich notwendige
Herstellung der äußeren Fassade aus eigenen
Mitteln finanzieren könnte, ist eine andere
Frage. Mit Hilfe des Staates und durch frei-
willige Spenden begüterter Männer ließe sich
aber das Werk durchsetzen. Das wäre eine Dat
des neuen Deutschlands, die nicht nur alle Bür-
ger der Stadt begrüßen würden, sondern auch
alle Freunde der Heimat, die Männer der Kunst
und die ganze deutsche Nation.
und die Altkatholiken benützen die Chorkirche,
die Evangelischen das Langhaus zu ihren Got-
tesdiensten. Für die römisch-katholische Kirche
als Eigentümerin kommt die Kirchenbenützung
überhaupt nicht in Frage; sie hat aber die Bau-
pflicht für ihr Eigentum. Als nämlich 1809 die
Heidelberger Jesuitenkirche zur katholischen
Pfarrkirche erklärt wurde, bekam die Lhorkirche
von Heiliggeist die Bedeutung einer katholischen
„Nebenkirche", und die katholische Kirchsnge-
meinde hatte die Baulast ohne allen Anspruch
auf irgend einen geistlichen Fonds.
Aufgrund eines Erlasses von Papst Pius IX.
vom 13. März 1873 unterblieb weiterhin die
Benützung der Chorkirche durch die römisch-ka-
tholische Gemeinde. Durch Ministerialerlaß vom
August 1874 wurde sie den Altkatholiken für ihre
Gottesdienste überlassen. Diese Bestimmung er-
regte damals böses Blut; die Orgel wurde be-
kanntlich in der Nacht abgebrochen und heimlich
nach dem Dilsberg gebracht. Verhaftungen er-
folgten; die Gerichte mußten sich mit der Sache
befassen; es erfolgte die Verurteilung eines
Geistlichen und eines Heidelberger Bürgers zu
einer Gefängnisstrafe. Die Darstellung dieser
ganzen Angelegenheit wäre eine Arbeit für sich.
Den Altkatholiken verblieb die Chorkirche;
die protestantische Kirchengemeinde ist Eigentü-
merin des Langhauses und des Turmes, die ka-
tholische Gemeinde als Eigentümerin des Chors
und der Sakristei nebst Zubehör ist „gemein-
schaftlich gebrauchsberechtigt" am Turm und am
Geläute und ist mit zur Instandhaltung des ho-
hen Turmes verpflichtet.
Ursprünglich stand auf dem Platz der Heilig-
geistkirche nur eine kleine Kirche; in ihr fand
1386 die feierliche Gründung und Bestätigung
der Universität statt unter Ruprecht I. (1353 bis
1390). Dessen Neffe, Ruprecht II., ließ die Kirche
niederlegen und an deren Stelle die heutige
Chorkirche im gotischen Stil erbauen. Das Lang-
haus nebst Turm erstand unter Ruprecht III.;
am 23. Oktober 1411 erfolgte in feierlicher Pro-
zession die Uebertragung des Kirchenschatzes vom
Schlosse in das Chor. Nach dem vorhande-
nen Verzeichnis gehörte zum Kirchenschatz nicht
nur eine große Zahl von Reliquien, sondern
auch Kunstgegenstände von hohem Wert.
Besonderes Interesse verdienen die Empo-
ren der Seitenschiffe des Langhauses. Auf
ihnen waren die Vücherschatze der Uni-
versität «ntergebracht. Die Bibliotheca Pa-
latina war sehr reichhaltig und zog Tausende
von Studenten an. Später fand sie durch lieber-
nähme der kurfürstlichen Bibliothek bedeutende
Bereicherung. Ueber der Türe der Heiliggeist-
kirche erzählt eine Inschrift: In dieser Kirche
stand die berühmte Pfälzische Universitäts- und
Landesbibliothek bis zu ihrer Wegführung nach
Rom 1623. Tilly hatte sie nach der Einnahme
der Stadt über die Alpen nach Rom bringen
lassen. Pfarrer Schmidt sagte 1640 in einer
Predigt: „Die Mutter aller Bibliotheken, nicht
nur in Deutschland, sondern auch in vielen an-
deren Landen und Königreichen, so zu Heyoel-
berg im oberen Teil der Kirchen zum H. Geist
gestanden, ist teils geraubt, teils sonst verderbt
worden: Ein Schatz, so nicht zu schätzen, ein
Neue EAeMiMche Lrmöe -er «5srrcharr/err
(Nachfolgender Grabungsbericht ist I
uns vom Archäologischen Institut der
Universität Heidelberg zugesandl wor-
den.)
Wir sehen nach den großen Freiheitskrie-
gen des vorigen Jahrhunderts das deutsche
Volk erwachen aus unseligem Schlummer.
Wir sehen es auf sich selbst besinnen, Inter-
esse gewinnen an seiner eigensten Volkheit,
an seiner Geschichte, an den Taten der Vä-
ter von tausenden von Jahren, deren Blut
noch in seinen Adern fließt. Das deutsche
Volk erlebte eine neue Jugend, einen neuen
Frühling, da es sich zu sich selbst bekannte.
Das gleiche Bild zeigen uns die letzten Mo-
nate seit dem großen Befreiungskrieg unseres
Führers von der Schmach der letzten vier-
zehn Jahre. Das Volk ist wieder erwacht.
Es ist kein Zufall, daß wir nun immer wie-
der von dem Interesse der breiten Massen an
ihrer eigenen Vorzeit berichten können. Es
ist uns eine Freude, zu sehen, mit welcher
Spannung unsere Arbeit der Aufklärung un-
serer eigenen Vorzeit verfolgt wird und diese
Teilnahme gibt uns die Kraft zu weiterem
freudigen Schaffen.
Wenn wir vor einigen Wochen von einer
großen Ausgrabung eines merovingerzeiklichen
Friedhofes bei Neckarelz berichten konnten,
so haben wir heute Gelegenheit, auf einem
noch Jahrtausende älteren Fund in unserer
nächsten Heimat hinzuweisen.
Es war am Montag, den 26. Juni, als
wir den fernmündlichen Bescheid von einem
aufgedeckken Grab in der Gegend von Sand-
haufen erhielten. Das in Sandhaufen unter-
gebrachte Lager des FAD unternimmt zur
Zeit in der Flur Feilheck, Gemeinde Heidel-
berg-Kirchheim, Meliorationsarbeiten. Es
gilt, die Gelände zu planieren und die alten
Sanddünen aus grauer Vorzeit abzukragen.
Bei dieser Gelegenheit stieß einer der jungen
Arbeitswilligen beim Abheben des Sandes
auf ein hartes Stück, das er zuerst für einen
Stein hielt, dann aber wegen seiner Schalen-
art für ein Tongefäß, bis sich endlich bei eini-
gen weiteren Spatenstichen herausstellke, daß
man den Schädel eines Menschen vor sich
hatte. Die Freude der jungen Leute war
unbeschreiblich und so schnell es nur die
jungen Hände vermochten, legte der Eifer und
das gesteigerte Interesse das Skelett eines
Menschen in seinen Konturen frei. Es ist
sehr bezeichnend für die große Aufmerksam-
keit, die den Funden der Vorzeit beigemessen
wird, daß einer der Jungens, der schon bei
der Freilegung des Stephanskloskers auf dem
Heiligenberg mikgearbeitet hakte, sofort wußte,
daß er auf dem schnellsten Wege den Fund
zu melden hatte. Sofort nach der Meldung
machte ich mich tm Auftrage der Leitung der
Denkmalspflege, Herrn Professor Dr. Wah-
les, auf den Weg zur Fundstätte, wo ich von
den jungen Leuten und ihrem sehr interessier-
ten Unterführer freudigst ausgenommen wurde.
Das Bild, das sich mir beim ersten Anblick
bot, war folgendes: In einer Tiefe von 80
cm. lag in west-östlicher Richtung das Skelett
eines in hockender Stellung bestatteten Man-
nes. Er lag auf der rechten Seite mit dem
Gesichtsfeld nach Süden. Die Ober- und
Unterschenkel lage.l nicht, wie sonst häufig
üblich, gegen den Oberkörper angezogen, son-
dern waren in sitzender Stellung mit unter-
geschlagenen Unterschenkeln gelagert. Der
rechte Oberarm war gegen die Knie hin ge-
streckt, während der linke im Ellenbogenge-
lenk abgebogen über den letzten Wirbeln des
Brustkorbes lag. Der Schädel, der wohl in-
folge des Druckes der Erdmassen von oben
etwas zur Seite gedrückt war, ist leider völ-
lig zerschmettert und nur in Fragmenten er-
halten. Das ganze Skelett maß in seiner
längsten Breite vom Kniegelenk zum Becken-
gelenk 60 cm und von den Fußknochen bis
zu den letzten Halswirbeln 1,00 m. Ungefähr
20 cm seitlich hinter dem Schädel lagen die
Reste eines ehemaligen Tongefäßes, das nach
dem Befund am ehesten eine ziemlich niedrige
Amphore bildete. So wie der Mensch im Leben
ging und wandelte, so wurde er auch ausge-
rüstet für die letzte Fahrt ins Jenseits. Die
steinerne Axt und der Meißel fehlten auch
hier nicht und in dem Gefäß mag einst das
Nötigste für die Wegzehrung enthalten ge-
wesen sein. Die kräftige Statur des Skeletts
und sein kriegerischer Habitus kennzeichnen
ihn als einen streitbaren Mann, der Hütte
und Leben mit der gleichen Waffe zu vertei-
digen vermochte, die ihm auch in das Grab
nachfolgke.
(Schluß folgt!)
Es ist eine Eigentümlichkeit vieler Volks-
lieder, daß man ihre Herkunft nicht ermitteln
kann. Sie sind eines Tages da, sie werden
überall gesungen, und dem Volksliedforscher
obliegt die schwierige Aufgabe, dieses Lied mit
allen seinen Beziehungen zu anderweitigen
Volksgesängen in die Geschichte des deutschen
Volkes einzuordnen.
In den „Dresdener Nachrichten" hak Prof.
Dr. Eugen Schmitz eingehende Untersuchun-
gen über die Struktur der Melodie angestellt,
und zahlreiche Zuschriften aus dem Leserkreise
steuern weiteres Material bei. Immer aber
ist es nur die erste Hälfte des Liedes, die in
Volkskreisen bereits bekannt ist und in vie-
len Varianten anzukreffen ist. Mit dem An-
fang des Horst Wessel-Liedes stimmt
ein altes Reservistenlied eines Kasseler Infan-
terie-Regimentes überein, das der hessische
Volksliedforscher Johann Lewalter schon 1892
im dritten Heft seiner Deutschen Volkslieder
veröffentlicht hat: „Was wandert dort so
lustig auf der Straße mit aufgerollken Achsel-
klappen hin?" Auch in -ex Marine fand das
Reservistenlied unter dem Text „Zum letzten
Mal hab'n wir an Bord geschlafen" Eingang.
Ferner gibt es ein Matrosenlied „Ein deut-
sches Schiff durchskreicht der Südsee Wogen",
ein volkstümliches Lied aus der Gegend der
Mestpriegnih mit dem Text „Es wollt' ein
Mann in seine Heimat reisen, es zog ihn hin
zu Weib und Kind", schließlich ein Skudentrn-
lied anscheinend sehr alten Ursprungs „So
fließe denn, du Bächlein, ruhig weiter durch
dieses Tal voll süßer Harmonie". Alle die
genannten Volkslieder zeigen in der ersten
Hälfte die gleiche Melodie wie das Horst
Wessel-Lied. Aber von der Stelle ab „Ka-
meraden, die Rotfront" mit dem typisch fan-
farenmäßigen Aufschwung der Melodie fehlt
jede Parallele. Hier weisen die genannten
Lieder eine gänzlich andere Melodiebildung
auf. Es scheint, als habe Horst Wessel diese
melodische Fortsetzung selbst komponiert.
» Unsere badische Heimat»
Sonntags-Beilage -er „Volksgemeinschaft"
Kr/§ öer Keschrchke Ser
Mrche r/r SeM-erg
W. Sigmund, Heidelberg.
Man schreibt das Jahr 1886. Die Unioerfi-
tät Heidelberg feiert ihr SOOjähriges Jubiläum.
Aus ganz Deutschland strömen die Gäste herbei,
das Eeburtsfest der altehrwürdigen Ruperto
Carola mit zu begehen. Als Festsaal für die
hehre Feier dient die Heiliggeistkirche. Die
Scheidemauer, die seit 1720 bestanden, ist nieder-
gelegt, und nun zeigt sich die gewaltige drei-
schiffige Hallenkirche in ihrer großartigen Wir-
kung. Fahnen schmücken das Innere des Got-
teshauses, Kränze winden sich um Pfeiler und
Emporen. Es ist ein erhebendes Bild, die statt-
liche Festversammlung in dieser geheiligten
Halle.
Die festlichen Tage verrauschen. Die Bürger
der Stadt haben ob des herrlichen Gelingens
des Festes manches Lob eingeheimst, besonders
die gewaltige Wirkung der Festkirche wird rüh-
mend erwähnt, und sie hoffen nun, daß die tren-
nende Mauer der Kirche nicht mehr aufwachse,
sondern daß nach dem neu abgeschloffenen Ver-
trag zwischen der seither den Chor benützenden
altkatholischen Kirchengemeinde und der evang.
Gemeinde die ganze Kirche beiden Konfessionen
als Simultankirche dienen werde. Gegen diesen
Beschluß erhebt aber die römisch-katholische Kir-
chengemeinde als Eigentümerin der Chorkirche
(Teil gegen das Rathaus) Einsprache.
Daraufhin muß 1883 die Scheidemauer wieder
aufgeführt werden,
Schatz, welchen das römische Reich nicht mehr
zuwege bringen wird. Allein die manuseripta
oder geschriebenen Bücher hat man in die 80 000
Kronen wert geachtet. Summa: Sie hat mit
Ehren den Namen geführt: optimus Germaniae
litteratae thesaurus". — Nach der Sitte der da-
maligen Zeit waren die zum Studium erbetenen
kostbaren Bücher und Schriften an Ketten mit
Ringen an über die Tische laufenden Eisenstan-
gen festgemacht.
Der hohe lichte Chor umschließt die Grüfte
der Kurfürsten von Ruprecht III. an bis aus
Karl (1410—1685). Das Grabmal König Ru-
prechts und seiner Gemahlin Elisabeth von Ho-
henzollern bildet einen wertvollen Schmuck der
Chorkirche. — Wie 1693 die französische Solda-
teska bei der Zerstörung der Stadt unter den
Erabmälern und Grüften der Kurfürsten hauste,
das erzählt Pfarrer Schmidtmann in bewegten
Worten: Die schönen Epitaphia varen in Stücke
geschlagen, die Särge erbrochen, die Gebeine um-
hergeworfen. Aus den heiligen Gefäßen tran-
ken die Soldaten Wein; hernach wurden die Ein-
wohner in die Kirche getrieben, diese zugeschlos-
sen und mit starken Wachen verwahrt. Rings-
um Feuer und Brand, das Angstgeschrei der
Eingeschloffenen dringt durch die Mauern; end-
lich öffnen sich den Mißhandelten und Geängstig-
ten die Tore. Von den Gebäuden der Stadt
sind nach dem großen Brande nur die Heilig-
geistkirche und der „Ritter" übrig.
Die geflüchteten Einwohner kehren nach dem
Abzug der Franzosen langsam in die Stadt zu-
rück; es ist ihnen aber nicht erlaubt, die Stadt
neu aufzubauen, erst der Friede von Ryswpk
1697 gestattet dies. Die Heiliggeistkirche dient
beiden Konfessionen, den Katholiken und Prote-
stanten, für ihre Gottesdienste; ohne Scheide-
mauer steht sie da bis 1708. Dann erfolgt die
Teilung der Kirche durch Ausmauerung der drei
Bogenöffnungen zwischen Chor und Langhaus.
Vorübergehend wird 1719 die Mauer niedrrge-
legt, doch 1720 wieder aufgeführt, bis das 800-
jährige Jubiläum der Universität die ganze
Kirche als einen Festräum sieht.
Mit einer ungewöhnlichen Länge von 68 Me-
ter bei einer Schiffbreite von 20 Meter und
einer Höhe von 17 Meter macht das Innere der
Kirche einen gewaltigen Eindruck. Majestätisch
streben die schlanken Pfeiler zu ihrer Höhe em-
por; doch das Aeußere des Gotteshauses verlangt
durchgreifende Renovierung Das sieht man erst,
wenn man durch das kleine Türlein beim Brun-
nen an der Nordseite die enge Wendeltreppe zum
großen Turm emporsteigt, nach dem Altan mit
seinem herrlichen Weitblick. Sturm und Werter
haben das Gestein hier oben hart mitgenommen;
doch das Fundament und die Mauern des Tur-
mes sind von gewaltiger Stärke und tragen über
den Glocken das starkgefügte Valkengerippe, über
dem sich die welsche Haube des Turmes mit der
Laterne und dem Kreuz aufbaut.
Aus leicht erklärlichen Gründen kann der
Turm der Allgemeinheit nicht zugänglich ge-
macht werden; bei Schloßbeleuchtungen und der
früher üblichen Auffahrt der Schiffe von Ziegel-
hausen her bildete er einen interessanten und
lohnenden Auslug. Mit seinen 82 Metern ist
der Turm der höchste der Stadt, der der Jesuiten-
kirche ist nur 78 Meter hoch. Die Spitze des
Turms von Heiliggeist liegt etwa in gleicher
Höhe wie die Schloßterrasse.
Als Ueberbleibsel früherer Tage und aller
Rechte haben sich die kleinen Kramladen zwischen
den Strebepfeilern der Kirche erhalten. Ur-
sprünglich hatten die Stiftsbäcker das Recht, hier
ihre Waren auszulegen und zu verkaufen. Mit
der Zeit bekamen auch andere das Privilegium,
und heute sehen wir das Kunterbunt der Dinge,
die da .,im Schatten" der Kirche verkauft wer-
den. Beinahe wäre die Hsiliggeistkirche vor we-
nig Jahren am Weihnachtstag ein Opfer des
Feuers geworden, indem die Gasheizung eine
Holzverschalung in Brand setzte, ohne daß dis
selbsttätige Sicherheitsvorrichtung funktioniert
hatte. Durch den durch ein offenes Fenster ab-
ziehenden schwelenden Rauch wurde die Aufmerk-
samkeit der Vorübergehenden erregt, und die
rasch alarmierte Feuerwehr rettete das histori-
sche Bauwerk.
Schon vor zwei Jahren waren zwischen der
evangelischen und katholischen Kirchengemeinde
Verhandlungen über den Verkauf der Chorkirche
an die evangelische Gemeinde geführt worden.
Der Widerstand einzelner Männer gegen diesen
Verkauf scheint nun beseitigt zu sein; ob aber die
evangelische Kirchengemeinde in der jetzigen Zeit
den Kauf und die unumgänglich notwendige
Herstellung der äußeren Fassade aus eigenen
Mitteln finanzieren könnte, ist eine andere
Frage. Mit Hilfe des Staates und durch frei-
willige Spenden begüterter Männer ließe sich
aber das Werk durchsetzen. Das wäre eine Dat
des neuen Deutschlands, die nicht nur alle Bür-
ger der Stadt begrüßen würden, sondern auch
alle Freunde der Heimat, die Männer der Kunst
und die ganze deutsche Nation.
und die Altkatholiken benützen die Chorkirche,
die Evangelischen das Langhaus zu ihren Got-
tesdiensten. Für die römisch-katholische Kirche
als Eigentümerin kommt die Kirchenbenützung
überhaupt nicht in Frage; sie hat aber die Bau-
pflicht für ihr Eigentum. Als nämlich 1809 die
Heidelberger Jesuitenkirche zur katholischen
Pfarrkirche erklärt wurde, bekam die Lhorkirche
von Heiliggeist die Bedeutung einer katholischen
„Nebenkirche", und die katholische Kirchsnge-
meinde hatte die Baulast ohne allen Anspruch
auf irgend einen geistlichen Fonds.
Aufgrund eines Erlasses von Papst Pius IX.
vom 13. März 1873 unterblieb weiterhin die
Benützung der Chorkirche durch die römisch-ka-
tholische Gemeinde. Durch Ministerialerlaß vom
August 1874 wurde sie den Altkatholiken für ihre
Gottesdienste überlassen. Diese Bestimmung er-
regte damals böses Blut; die Orgel wurde be-
kanntlich in der Nacht abgebrochen und heimlich
nach dem Dilsberg gebracht. Verhaftungen er-
folgten; die Gerichte mußten sich mit der Sache
befassen; es erfolgte die Verurteilung eines
Geistlichen und eines Heidelberger Bürgers zu
einer Gefängnisstrafe. Die Darstellung dieser
ganzen Angelegenheit wäre eine Arbeit für sich.
Den Altkatholiken verblieb die Chorkirche;
die protestantische Kirchengemeinde ist Eigentü-
merin des Langhauses und des Turmes, die ka-
tholische Gemeinde als Eigentümerin des Chors
und der Sakristei nebst Zubehör ist „gemein-
schaftlich gebrauchsberechtigt" am Turm und am
Geläute und ist mit zur Instandhaltung des ho-
hen Turmes verpflichtet.
Ursprünglich stand auf dem Platz der Heilig-
geistkirche nur eine kleine Kirche; in ihr fand
1386 die feierliche Gründung und Bestätigung
der Universität statt unter Ruprecht I. (1353 bis
1390). Dessen Neffe, Ruprecht II., ließ die Kirche
niederlegen und an deren Stelle die heutige
Chorkirche im gotischen Stil erbauen. Das Lang-
haus nebst Turm erstand unter Ruprecht III.;
am 23. Oktober 1411 erfolgte in feierlicher Pro-
zession die Uebertragung des Kirchenschatzes vom
Schlosse in das Chor. Nach dem vorhande-
nen Verzeichnis gehörte zum Kirchenschatz nicht
nur eine große Zahl von Reliquien, sondern
auch Kunstgegenstände von hohem Wert.
Besonderes Interesse verdienen die Empo-
ren der Seitenschiffe des Langhauses. Auf
ihnen waren die Vücherschatze der Uni-
versität «ntergebracht. Die Bibliotheca Pa-
latina war sehr reichhaltig und zog Tausende
von Studenten an. Später fand sie durch lieber-
nähme der kurfürstlichen Bibliothek bedeutende
Bereicherung. Ueber der Türe der Heiliggeist-
kirche erzählt eine Inschrift: In dieser Kirche
stand die berühmte Pfälzische Universitäts- und
Landesbibliothek bis zu ihrer Wegführung nach
Rom 1623. Tilly hatte sie nach der Einnahme
der Stadt über die Alpen nach Rom bringen
lassen. Pfarrer Schmidt sagte 1640 in einer
Predigt: „Die Mutter aller Bibliotheken, nicht
nur in Deutschland, sondern auch in vielen an-
deren Landen und Königreichen, so zu Heyoel-
berg im oberen Teil der Kirchen zum H. Geist
gestanden, ist teils geraubt, teils sonst verderbt
worden: Ein Schatz, so nicht zu schätzen, ein
Neue EAeMiMche Lrmöe -er «5srrcharr/err
(Nachfolgender Grabungsbericht ist I
uns vom Archäologischen Institut der
Universität Heidelberg zugesandl wor-
den.)
Wir sehen nach den großen Freiheitskrie-
gen des vorigen Jahrhunderts das deutsche
Volk erwachen aus unseligem Schlummer.
Wir sehen es auf sich selbst besinnen, Inter-
esse gewinnen an seiner eigensten Volkheit,
an seiner Geschichte, an den Taten der Vä-
ter von tausenden von Jahren, deren Blut
noch in seinen Adern fließt. Das deutsche
Volk erlebte eine neue Jugend, einen neuen
Frühling, da es sich zu sich selbst bekannte.
Das gleiche Bild zeigen uns die letzten Mo-
nate seit dem großen Befreiungskrieg unseres
Führers von der Schmach der letzten vier-
zehn Jahre. Das Volk ist wieder erwacht.
Es ist kein Zufall, daß wir nun immer wie-
der von dem Interesse der breiten Massen an
ihrer eigenen Vorzeit berichten können. Es
ist uns eine Freude, zu sehen, mit welcher
Spannung unsere Arbeit der Aufklärung un-
serer eigenen Vorzeit verfolgt wird und diese
Teilnahme gibt uns die Kraft zu weiterem
freudigen Schaffen.
Wenn wir vor einigen Wochen von einer
großen Ausgrabung eines merovingerzeiklichen
Friedhofes bei Neckarelz berichten konnten,
so haben wir heute Gelegenheit, auf einem
noch Jahrtausende älteren Fund in unserer
nächsten Heimat hinzuweisen.
Es war am Montag, den 26. Juni, als
wir den fernmündlichen Bescheid von einem
aufgedeckken Grab in der Gegend von Sand-
haufen erhielten. Das in Sandhaufen unter-
gebrachte Lager des FAD unternimmt zur
Zeit in der Flur Feilheck, Gemeinde Heidel-
berg-Kirchheim, Meliorationsarbeiten. Es
gilt, die Gelände zu planieren und die alten
Sanddünen aus grauer Vorzeit abzukragen.
Bei dieser Gelegenheit stieß einer der jungen
Arbeitswilligen beim Abheben des Sandes
auf ein hartes Stück, das er zuerst für einen
Stein hielt, dann aber wegen seiner Schalen-
art für ein Tongefäß, bis sich endlich bei eini-
gen weiteren Spatenstichen herausstellke, daß
man den Schädel eines Menschen vor sich
hatte. Die Freude der jungen Leute war
unbeschreiblich und so schnell es nur die
jungen Hände vermochten, legte der Eifer und
das gesteigerte Interesse das Skelett eines
Menschen in seinen Konturen frei. Es ist
sehr bezeichnend für die große Aufmerksam-
keit, die den Funden der Vorzeit beigemessen
wird, daß einer der Jungens, der schon bei
der Freilegung des Stephanskloskers auf dem
Heiligenberg mikgearbeitet hakte, sofort wußte,
daß er auf dem schnellsten Wege den Fund
zu melden hatte. Sofort nach der Meldung
machte ich mich tm Auftrage der Leitung der
Denkmalspflege, Herrn Professor Dr. Wah-
les, auf den Weg zur Fundstätte, wo ich von
den jungen Leuten und ihrem sehr interessier-
ten Unterführer freudigst ausgenommen wurde.
Das Bild, das sich mir beim ersten Anblick
bot, war folgendes: In einer Tiefe von 80
cm. lag in west-östlicher Richtung das Skelett
eines in hockender Stellung bestatteten Man-
nes. Er lag auf der rechten Seite mit dem
Gesichtsfeld nach Süden. Die Ober- und
Unterschenkel lage.l nicht, wie sonst häufig
üblich, gegen den Oberkörper angezogen, son-
dern waren in sitzender Stellung mit unter-
geschlagenen Unterschenkeln gelagert. Der
rechte Oberarm war gegen die Knie hin ge-
streckt, während der linke im Ellenbogenge-
lenk abgebogen über den letzten Wirbeln des
Brustkorbes lag. Der Schädel, der wohl in-
folge des Druckes der Erdmassen von oben
etwas zur Seite gedrückt war, ist leider völ-
lig zerschmettert und nur in Fragmenten er-
halten. Das ganze Skelett maß in seiner
längsten Breite vom Kniegelenk zum Becken-
gelenk 60 cm und von den Fußknochen bis
zu den letzten Halswirbeln 1,00 m. Ungefähr
20 cm seitlich hinter dem Schädel lagen die
Reste eines ehemaligen Tongefäßes, das nach
dem Befund am ehesten eine ziemlich niedrige
Amphore bildete. So wie der Mensch im Leben
ging und wandelte, so wurde er auch ausge-
rüstet für die letzte Fahrt ins Jenseits. Die
steinerne Axt und der Meißel fehlten auch
hier nicht und in dem Gefäß mag einst das
Nötigste für die Wegzehrung enthalten ge-
wesen sein. Die kräftige Statur des Skeletts
und sein kriegerischer Habitus kennzeichnen
ihn als einen streitbaren Mann, der Hütte
und Leben mit der gleichen Waffe zu vertei-
digen vermochte, die ihm auch in das Grab
nachfolgke.
(Schluß folgt!)
Es ist eine Eigentümlichkeit vieler Volks-
lieder, daß man ihre Herkunft nicht ermitteln
kann. Sie sind eines Tages da, sie werden
überall gesungen, und dem Volksliedforscher
obliegt die schwierige Aufgabe, dieses Lied mit
allen seinen Beziehungen zu anderweitigen
Volksgesängen in die Geschichte des deutschen
Volkes einzuordnen.
In den „Dresdener Nachrichten" hak Prof.
Dr. Eugen Schmitz eingehende Untersuchun-
gen über die Struktur der Melodie angestellt,
und zahlreiche Zuschriften aus dem Leserkreise
steuern weiteres Material bei. Immer aber
ist es nur die erste Hälfte des Liedes, die in
Volkskreisen bereits bekannt ist und in vie-
len Varianten anzukreffen ist. Mit dem An-
fang des Horst Wessel-Liedes stimmt
ein altes Reservistenlied eines Kasseler Infan-
terie-Regimentes überein, das der hessische
Volksliedforscher Johann Lewalter schon 1892
im dritten Heft seiner Deutschen Volkslieder
veröffentlicht hat: „Was wandert dort so
lustig auf der Straße mit aufgerollken Achsel-
klappen hin?" Auch in -ex Marine fand das
Reservistenlied unter dem Text „Zum letzten
Mal hab'n wir an Bord geschlafen" Eingang.
Ferner gibt es ein Matrosenlied „Ein deut-
sches Schiff durchskreicht der Südsee Wogen",
ein volkstümliches Lied aus der Gegend der
Mestpriegnih mit dem Text „Es wollt' ein
Mann in seine Heimat reisen, es zog ihn hin
zu Weib und Kind", schließlich ein Skudentrn-
lied anscheinend sehr alten Ursprungs „So
fließe denn, du Bächlein, ruhig weiter durch
dieses Tal voll süßer Harmonie". Alle die
genannten Volkslieder zeigen in der ersten
Hälfte die gleiche Melodie wie das Horst
Wessel-Lied. Aber von der Stelle ab „Ka-
meraden, die Rotfront" mit dem typisch fan-
farenmäßigen Aufschwung der Melodie fehlt
jede Parallele. Hier weisen die genannten
Lieder eine gänzlich andere Melodiebildung
auf. Es scheint, als habe Horst Wessel diese
melodische Fortsetzung selbst komponiert.