Menskag, den 18. Juli 1933
„-r/voei. t/z/o
DMche Waren an Sie erste Stelle
sprungsvermerk „made in germany" sich als ex-
portfördernd erwiesen Hal.
Als praktische Folgerung ergibt sich hieraus
nun für die deutsche Wirtschaft und die deutsche
Verbraucherschaft:
1. die Notwendigkeit, daß jeder Erzeuger
deutscher Ware das Recht zur Führung des
Zeichens erwirbt und dass seine Ware, soweit es
sich um deutsche Erzeugnisse handelt und von
einer gewissen Güte sind,, durch das Zeichen als
solche kenntlich gemacht wird.
2. die Notwendigkeit für den Händler, die
Verbraucherschast ständig auf das Zeichen hinzu-
weise», beispielsweise durch Auslagen, Reklame
bevorzugtes Angebot usw.
3. die Notwendigkeit für den Verbraucher,
Gs geht aufwiivtsr
Stimmen zum Arbeilsbelchastungsprogramm
Auch das deutsche Braugewerbe begrüßt aufs
wärmste den Arbeitsbeschaffungsplan vom 1.
Juni 1933. Der Präsident des deutschen Brauer-
Bundes E. V., Rudolf Funke, schreibt darüber
folgendes:
„Im Gegensatz zu den zahlreichen Ankurbe-
lungsversuchen der früheren Regierungen haben
das Arbeitsbeschaffungsgesetz und die freiwillige
Spende zur Förderung der nationalen Arbeit
den großen Vorzug, und unmittelbar gerade für
die letzten Verbraucher laufkraftspcndens zu wir-
ken. Durch die starke Bevorzugung von ausge-
sprochen arbeitsintensiven Unternehmen der öf-
fentlichen sowie der privaten Wirtschaft vor
kapitalintensiven wird gesichert, daß jahrelang
aus dem Arbeitsprozeß ausgeschaltet gewesene
Bevölkerungsteile den ebenso lange unbefriedigt
gebliebenen Bedarf an notwendigsten Gegen-
ständen des täglichen Lebens steigernd befriedi-
gen können.
Eine derartige planmäßige Kaufkrafterhöhung
mutz von besonderer Bedeutung für ein Gewerbe
sein, das gleichzeitig unmittelbar, d. h. ohne
lange Zwischenvertriebsstrecken, an den Ver-
braucher herankommt und den Charakter einer
Schlüsselindustrie besitzt. Beides gilt aber für
Deutschlands Brauwirtschaft. Selbst wenn mau
die sich aus Bedarfsdeckungs-Psychologie erklä-
rende Einschränkung macht, daß bei dem Güter-
einkauf des endlich wieder zur regelmäßigen
Beschäftigung zurückgekehrten Volksgenossen
der Bierkonsum hinter den drängendsten Lebens-
notwendigkeiten eine etwas stark Nachgeordnete
Stellung entnimmt, werden doch in rascherer
Wechselwirkung die erheblichen Mittel aus dem
Arbcitsbeschaffungsgesetz sowie den Spenden
und Sammlungen zu Gunsten der nationalen
Arbeit mit Hilfe des zusätzlichen Bierverbrauchs
belebenden Eingang vornehmlich in die Land-
wirtschaft und in kaum minderem Grade in die
einzelnen Industriezweige sowie in das Hand-
werk finden.
Wenn es gelingt, noch in den Sommermona-
ten sehr erhebliche Mengen von Arbeitslosen
durch «auf gezeichneter Waren seine Funktion
als Arbeitgeber des deutschen Volkes zu er.
füllen.
Es wird sogar in Verbindung hiermit in
Erwägung zu ziehen sein, ob nicht diejenigen
Verbraucher, die entsprechend ihrem Einkom-
men ganz besonders durch den Kauf deutscher
mit der Marke versehenen Erzeugnisse Arbeits-
beschaffung gefördert haben, für ihre praktische
Mitarbeit an der Arbeitsbeschaffung in irgend-
einer Form besonders auszuzeichnen sind.
Wird eine so organische Mitarbeit zwischen
Erzeuger, Händler und Verbraucher unter dem
deutschen Wirtschaftsadler erzielt, so wird der
Reichsregierung im W;ge der Selbsthilfe aller
Volkskreise die wertvollste Unterstützung ge-
leistet, und es wird das Ziel, drei Millionen
Arbeitslosen wieder Arbeit und Brot zu geben
und gleichzeitig Deutschlands Wirtschaft stärker
zu machen, in kurzer Frist erreicht werden.
zu Lohnbeziehern zu machen, würde daS allein
über die Brauereien hinweg eine Beschleunigung
und Vergrößerung der kommenden Ernicbewe-
gung sowie eine Erleichterung für deren Finan-
zierung bedeuten.
Das deutsche Braugewerbe, das im Gegen-
satz zu zahlreichen anderen Wirtschaftszweigen
in seinem Vesten Nachkriegsjahr 1929/30 npr
knapp 85 v. v. H. seines Vorkriegsabsatzes er-
reichen konnte, hat in den letzten drei Jahren
genau einen 50 Prozent Rückgang seiner Er-
zeugnisse zu verzeichnen gehabt. Dieser Ge-
schästsverfall mußte dahin führen, daß zahl-
reiche, an sich längst erforderliche Neuanlagen
von Maschinen, Reparaturen, Instandsetzungen
und Neubauten immer wieder zurückgestellt
werden mußten. Wenn nun dank der begrüßens-
werten Volkswirtschaftslenkung durch die natio-
nalsozialistische Regierung wieder ein Aufstieg
des Bierabsatzes erreicht wird, steht es außer
Frage, daß in Kürze mindestens ein Teil des
gestauten Befchaffungsbedarfes der Brauereien
ebenfalls eingedeckt wird. In diesem Sinne
hat auch bereits der deutsche Brauer-Bund
mehrfache eindringliche Aufrufe an seine Mit-
glieder herausgegcben, durch rasche Auftrags-
erteilung den Bemühungen der Regierung der
nationalen Revolution eine verstärkte Wirkung
zu verleihen."
Magermttch. ein gutes KMgeWt r
Deutschland ist aus volks- und wehrpoliti-
schen Gründen gezwungen, seinen Bedarf an
Nahrungsmitteln in weitgehendstem Mabe aus
eigener Scholle zu decken. Die neue Regierung
ergreift in richtiger Erkenntnis dieser Zeiterfor-
dernisse geeignete Maßnahmen, um die Einfuhr
ausländischer Nahrungs- und Futtermittel auf
das Mindestmaß zu beschränken. Es gilt daher
auch für die deutsche Geflügelhaltung, sich für
die Zukunft auf eine Fütterung mit Produkten
aus der heimischen Wirtschaft umzustellcn.
Ein -geeignetes, eiweißhaltiges, inländisches
Futtermittel für das Geflügel ,das neben dem
Das Kuratorium für deutschen Volkswirt-
schastsdienst schreibt:
Der Kampf um die Arbeitsbeschaffung, um
die Eingliederung der noch arbeitslosen 5 Mil-
lionen deutscher Volksgenossen hat unter Füh-
rung der Reichsregierung mit allen Mitteln
eingesetzt. Straßen bauten, Reichsbahnaufträge,
Industrialisierung bisher vernachlässigter Pro-
vinzen in Verbindung mit der Hebung deutscher
Gewerbezweige sollen vielen Hunderttausenden
deutscher Volksgenossen neue Arbeit bringen.
Neben diese gewaltigen Maßnahmen der Re-
gierung mutz jedoch der deutsche Verbraucher
treten. Von der Erkenntnis ausgehend, daß
jeder Verbraucher gleichzeitig Arbeitgeber seiner
deutschen Volksgenossen ist, wird es in Zukunft
weit mehr als bisher notwendig sein, daß sich
der Verbraucher einheitlich auf den Kauf deut-
scher Waren und Erzeugnisse einstellt. Welche
Bedeutung diese Einstellung des deutschen Ver-
brauchers, die Funktion des Verbrauchers als
Arbeitgeber für die gesamte deutsche Wirtschaft
hat, ergibt sich am besten daraus, daß, wie
kürzlich Staatssekretär Feder ausführte, und
wie auch mehrfach in wissenschaftlichen Unter-
suchungen erwiesen ist, 6 Milliarden Reichsmark
nicht unbedingt notwendiger Einfuhr für den
deutschen Arbeitsmarkt nicht weniger als drei
Millionen Erwerbslose bedeuten.
Schon diese wenigen Zahlen, die auf fast
allen Wirtschaftsgebieten durch konkrete Bei-
spiele ergänzt werden können, beweisen die un-
geheure Bedeutung, die jedem Einzelnen, selbst
dem ärmsten Verbraucher, im Rahmen des
Volksganzen und im Hinblick auf die Arbeits-
beschaffung zukommt. Jeder Pfennig, der für
deutsche gleichwertige Erzeugnisse anstelle aus-
ländischer angewendet wird, gibt deutschen Ar-
beitern Arbeit und Brot.
Um einen bekannten, noch aus dem lib-eralisti-
schen Denken entsprungenen Einwand vorweg
zu nehmen, wird durch eine solche Arbeitsbe-
schaffung von der Verbraucherseite her auch
nicht etwa der deutsche Export geschädigt Gerade
die Londoner Konferenz hat bewiesen, daß die
Wirtschastsentwicklung der gesamten Welt un-
abwendbar zux Gestaltung von Nationalwirt-
schaften führt. Der Grundsatz, daß eine Welt-
wirtschaft lediglich auf der Basis gesunder Na-
tionalwirtschaften aufgebaut sein kann, ist heute
Allgemeingut der Völker geworden. Eine der-
artige gesunde Nationalwirtschaft bedarf selbst-
verständlich zu ihrer Ergänzung eines gesunden
Außenhandels, der innerhalb dieser National-
wirtschaft erneut aufblühen kann. Wir wollen
und müssen exportieren. Wir müssen ebenfalls
unentbehrliche und im Land nicht vorhandene
Rohstoffe importieren, aber was wir im Land
selbst erzeugen, das werden wir, ebenso wie alle
anderen Staaten mit Rücksicht auf die Arbeits-
beschaffung und die Devisenlage nicht vom Aus-
land beziehen können.
Um dem Verbraucher nun aber diese Mitwir-
kung innerhalb dieses gewaltigen Arbeitsbefchaf-
fungsprogrammes von der Verbraucherseite her,
das gleichzeitig mit einer Ausgestaltung der na-
tionälwirtschastlichen Selbständigkeit Deutschlands
verbunden ist, zu ermöglichen, muß der Verbrau-
chern die Lage gesetzt werden, durch ein einheit-
liches allgemein bekanntes und anerkanntes
Zeichen, eine deutsche Ware überhaupt zu erken-
nen. Was nützt dem Verbraucher der beste
Vorsatz, beispielsweise deutsche Schuhe oder deut-
sche Werkzeuge zu kaufen, wenn er nicht Weitz,
ob die ihm an-gebotenen und vielleicht auch vom
Verkäufer als deutsch bezeichneten Waren nun
wirklich deutschen Ursprungs sind, von einer deut-
schen Firma mit deutschen Arbeitskräften aus,
wenn möglich sogar deutschen Rohstoffen, herge-
stellt sind. Abgesehen von einigen wenigen Mar-
kenartikeln fehlt dem Verbraucher bisher jede
Möglichkeit einer solchen Kontrolle. Und selbst
bei diesen Markenartikeln Weitz man nicht immer,
ob sie nun tatsächlich in Deutschland von einem
deutschen Unternehmen hergestellt worden sind.
Die erste Voraussetzung dieses Kampfes
um Arbeitsbeschaffung ist also eine allgemeine u.
einheitliche Kennzeichnung des deutschen Er-
zeugnisses. Der Verbraucher mutz -dazu erzogen
werden, daß er überall da, wo deutsche Quali-
tätserzeugnisse vorhanden sind, möge es nun
aus landwirtschaftlichem oder industriellem Ge-
biete fein, deutsche Erzeugnisse kauft. Er kann
hierzu erzogen werden, wenn -er durch ein ein-
heitliches deutsches Warenzeichen über den deut-
schen Charakter einer Ware unterrichtet ist.
Von diesem Gesichtspunkte her gewinnt die
Aufgabe des Kuratoriums für Deutschen Volks-
wirtschaftsdicnst e. V., Berlin W 8, Mauerstratze
61—62, ein einheitliches deutsches Warenzeichen
einzuführen, eine besondere Bedeutung auch für
die Arbeitsbeschaffung. Je früher diese allge-
meine Kennzeichnung der deutschen Ware ge-
lingt, umso schneller läßt sich die Arbeitsbeschaf-
fung von der Verbraucherseite durchführen. Daß
diese Ausgabe so rasch wie möglich ge-
lingt, ist aber auch für den deutschen Erzeuger
und den Händler von größter Wichtigkeit. Denn
der Erzeuger soll ja durch Führung des Zeichens
gerade in die Lage gesetzt werden, seinen Abneh-
merkeeis im Inland zu erweitern und damit
gleichzeitig neue Arbeitskräfte einzustellen. Der
Händler wird infolge der mit der neuen Ar-
beitseinstellung verbundenen Hebung der Kauf-
kraft einen höheren Umsatz erzielen und gleiche
zeitig durch bevorzugtes Angebot der mit dem
deutschen Wirtschastsad-ler gekennzeichneten Ware
auch seinerseits die Funktion des Arbeitgebers
des ganzen deutschen Volkes erfüllen.
Schließlich soll, da mit, dem Zeichen eine ge-
wisse Güte verknüpft ist — nur die Kr ihre Zwecke
brauchbare Ware soll das Zeichen erhalten —
auch der Export, insbesondere nach den über-
seeischen Ländern mit Hilfe des Zeichen gestei-
gert werden, ähnlich wie auch früher der Ur-
Von küon vörssn
kronUlurler vSrse
Stimmung: fest.
Die Börse setzte ihre Festigkeit auch zu Beginn der neuen
Woche fort. Die Beruhigung in der Wirtschaft IW aus
erhöhte Dispositionen und Umsatzentwicklung hosten, wodurch
wieder in erhöhtem Umsange Aufträge der Bankentund-
schast eingelausen sind. Die Maßnahmen der Reichsregie-
rung für die Wirtschaft, die Steuererleichterungen und
dis Ausführungen der massgeblichen Wirtschastsinstanzen ver-
anlaßten auch die Börsenkulisse zu regsamerer Tätigkeit und
zu Meinungskiiuscn. Die Hauptanregung ging von Mon-
tanwerten aus, die unter Führung von Klöckner recht
freundlich waren. Klöckner selbst lagen auf die Verlust-
beseitigung hin ttft Prozent befestigt, daneben auch Phö-
nir um ttft, Stahlverein ttft, Gelsenkirchen um 1 Prozent
höher, Mannesmann gewannen »ft, Harpener i/., Rhein-
stahl »ft Prozent. Schissahrtswerte waren gefragt. Nordd.
Lloyd zogen um »ft, Hapag um »ft Prozent an. Auch der
Elektromarkt, der seit Tagen sehr still gelegen hatte, ist
durch Aufträge lebhaft und ziemlich freundlich. Schlickert
lagen um 4 Prozent, Siemens 3»ft Prozent Häher. Wetter
waren AEG um »ft, Licht und Kraft um r/.,, Lahmcyer
um ttft Prozent befestigt. Der Markt der Zcllstofswcrte
war kaum verändert. Kunstseideaktten gleichfalls sehr still.
Ziemlich vernachlässigt waren zu Beginn I. E. Farben.
Diese hatten einen Rückgang vis auf 13L»ft, zogen aber
im Verlauf in Verfolg der allgemein freundlichen Stim-
mung bis aus 133»/, an.
Von einzelnen Werten gewannen Zement Heidelberg 1,
Dt. Linoleum 1>ft, Holzmann 1, Conti Gummi 2>/» Pro-
zent. Adlerwerke Kleyer waren bei 34 Prozent schwächer
angeboten.
Der Rentenmarkt war zwar ruhiger, aber etwas freund-
licher. Späte Schuldbücher lagen bei 3Sift Prozent gut ge-
halten. Altbesitzanleihe gaben zunächst auf 7btft nach, za-
gen dann aber wieder aus 7Sr/» Prozent an. Ncubesitz
notierten anfänglich ruhiger, befestigten sich im Verlauf >e-
doch wieder bis aus 18,95 (10,75). Pfandbriefe waren ge-
sucht. Auslandsrenten lagen dagegen kaum verändert.
Der wettere Verlaus der Börse blieb ausgesprochen
freundlich:
Tagesgeld bei S Prozent.
plannneimer kllekienvSrse
Die Tendenz war weitet freundlich. Farben
132.75. Höher waren auch Westerregeln und Dt.
Linoleum, ferner von Nebenwerten Konserven
Braun und Ludwigshafener Walzmühle. Banken
und Versicherungen -unverändert. Bei Renten
Altbesitz 75.5, Goldpfandbriese gut behauptet.
6 Proz. Staat 84, 7 Proz. Heidelberg —, 8 Proz.
Ludwigshafen 60, Mannh. Ablös 61, 8 Proz.
Mannheim Stadt 64, 8 Proz. Pfälz. Hyp. Gold-
pfandbriefe 85, 8 Proz. Rhein. Hyp. Goldpfand-
briefe 84, 6 Proz. Farbenfonds 118, Bremen-
Besigheim 76, Brown Boveri 16, Cement Hei-
delberg 82, Daimler-Benz 30.75, Dt. Linoleum
445, Durlocher Hof LI, Eichbaum-Werger 60,
Enzinger-Union 72, IG. Farbenind. 132.75, 10
Proz. Großkraft Mannheim 110, Kleinlein 51,
Knorr 180, Konserven Braun 54, Ludwigshafener
Aktienbrauerei 76.5, Mez 50, Pfälz. Mühlen 73,
Pfälz. Preßhefe 83, Rheinele-lrra 93 excl. Divi-
dende, do. VA. 90 excl. Rhcinmühlcn —,
S-chwartzstorchen 80, Seilwolff 15, Sinner 65,
Südd. Zucker 152, Ver. dt. Oele 84, Westerregeln
127, Zellstoff Waldhof 41.5.
Badische Bank 106, Dedibank 54, Pfälz. Hyp.
Bank 63, Rhein. HYP. Bank 98, Commerzbank
50.25, Dresdner Bank 45.25.
Bad. Affecuranz —, Mannh. Vers. 23, Württ.
Transport 36.
Ludwigshafener Walzmühle 68, Altbesitz 75.5,
Neubesitz 10.5.
Wsronmsrkls
llonnNeliner proauklenvürse
Infolge der fortgesetzt ungünstigen Witterungs-
verhältnisse hat sich die Tendenz für Brotge-
treide wesentlich befestigt. Die Preise sind durch-
weg erhöht, ebenso für Futtermittel bei knappem
Angebot ausgesprochen fest. Im Vormitlags-
verkehr hörte man folgende Preise waggonfrei
Mannheim Per 100 Kilo:
Weizen inl. 21.20—21.30, mitield. per August/
September 20.30, Roggen inl. 18-25—18.50, Ha-
fer inl. 16—16.25, Wintergerste neue 18.25—18.50,
Jndustriegerste 17.50, Futtergerste 16.50, Plata-
mais 21, Biertreber 12.75—13, Weizenmehl südd.
Spez. Null mit Austauschweizen 31.75—32, In-
lands-Vermahlung alterntig 30.25—30.50, neu-ern-
tig 29.25—29.50, Weizenauszugsmehl 34.75 bis
35, bczw. 33.25—33.5, bez-w. 32.25—32.50, Weizen-
brotmehl A.75—24 bezw. 22.25—22.50. bezw.
21.25—21.50, Roggenmehl nordd. 23.25—23.50,
südd. und pfälz. 24.50—25-50, Weizenkleie fein
7.75-8, Erdnußkuchen 15.50 RM.
ovsr uns «emltse
Großmarkthaüe Handschuhsheim. Kirschen
1. Sorte 14—19, 2. Sorte 7—13, Erdbeeren 21—29,
Walderdbeeren 63—66, Sauerkirschen 14—18,
Himbeeren 16—19, Johannisbeeren 9—13, Sta-
chelbeeren 1. Sorte 16—23, 2. Sorte 12—15, Pfir-
siche 1. Sorte 20—24, 2. Sorte 17—19, Birnen 10
bis 20, Pflaumen 19, Aepfel 14—18, Tomateti
17—19, Bohnen 10—13, Gurken 17—21, Erbsen
7—9. Anfuhr und Nachfrage gut. Versteigerung
täglich 17 Uhr.
*
Die Lag« der Landwirtschaft Im Sani.
Aus den Berichten der Landwirtschastsknmmern geht
hervor, datz man in allen Landesstellen mit mehr Ver-
trauen in die Zukunst steht. Dabei ist man sich aber dar-
Vvrlinor Vvvissn
Seid
Krick
Veld
Krick
kuen. Lik.
0,928
0.932
Italien
22,18
22,23
Kanada
2,792
2,798
lux-oslsvien
5,195
5,205
Konstantin.
1,998
2,002
Kovno
41,76
41,84
lapan
0,879
0,881
Kopcntiax.
62,54
62,66
Kairo
14,37
14,41
KIsssdon
12,74
12,76
l.ondon
13,99
14,03
Oslo
70,28
70,42
tlcvvortz
2,927.
2,933
Paris
16,42
16,46
Klo dc 1»n.
0,234
0,236
prax
12,52
I >,54
Uruqusv
1,449
I.4SI
Island
63,19
63,31
Itmstcrdsm
169,53
169,87
kls-
73,18
73,32
lttben
2,408
2,412
Sckvelr
81,17
81,33
Krüssel
58,49
58,61
Sokia
3,047
3,053
kutzsrrst
2,488
2,492
Spsnlen
35,04
35,12
kudapcs!
—
—
Ltockkoim
72,18
12,32
Osnriz
3I.S2
81,78
Kcvai
71,43
71,57
tlelsinxkors
6,184
6,196
Wien
46,95
47,05
kohlenhyd ratreichen Grundsutter wie Korn,
Schrot, Kartoffeln, Rüben usw., zu verarbeiten
ist, stellt die Magermilch dar. Sie ist keines-
falls, wie mitunter angenommen worden ist,
ein minderwertiges Futtermittel, sondern besitzt
bis auf das Fett dieselben Nährstoffe wie die
Vollmilch. Sie kann sowohl in frischem als auch
in saurem Zustande Verwendung finden. Allein
die nur unsaure Magermilch ist besonders für
Kücken gefährlich, da sie Durchfall und den Tod
der Tiere zur Folge haben kann.
Es ist selbstverständlich, daß Magermilch nicht
als alleiniges Futtermittel in Betracht kommen
kann. Sie ist als Beifutter in der Menge von
etwa 150 g. je Lier und Tag an die Legehennen
zu verabreichen. Durch diese Beigabe zu dem
Korn-Schrot und Hackfruchtfutter erreicht man,
daß das Eiweiß-Stärkewertverhältnis genügend
eng gestaltet wird, sodaß eine günstige Ausnut-
zung des gesamten Futters die Folge ist.
Es ist ferner daraus hinzuweisen, daß durch
die Fütterung von Magermilch die Leistung und
der Gesundheitszustand der Tiere günstig beein-
flußt werden. So ist es erwiesen, daß hierdurch
die Legetätigkeii der Hennen eine starke Anrei-
zung erfährt. Neuere Versuche haben weiterhin
die günstigen Wirkungen auf die Befruchtung
und di« Schlüpfprozertte der K ücken dar g etan.
Wegen ihrer Leichtverdaulichkeit und günstigen
Zusammensetzung ist die Magermilch schließlich
auch ein wertvolles Aufzuchtfutter für Kücken.
Es empfiehlt sich allerdings, in den ersten Ta-
gen nach dem Schlüpfen keine Milch zu verab-
reichen. Doch ist etwa vom achten Tage ab
eine Zugabe von Magermilch sehr anzuraten.
Der Prozentsatz an Kückenverlustcn ist bei dieser
Fütterung sehr gering, die Gewichtzunahme und
Futterverwertung der Tiere hingegen eine sehr
günstige. Durch die Magermilchsütterung wer-
den sowohl die Gefahren einer zu guten Füt-
terung (Eiweitzvcrgistung) als auch die Schä-
den einer Unterernährung der Kücken vermie-
den. Die Magermilch ist daher als bestes Bei-
futter bei der Aufzucht zu bezeichnen.
Neben der frischen bzw. sauren Magermilch,
können Buttermilch, Quark, Molke, Kafin sowie
überhaupt alle Milchpräparate ruft demselben
günstigen Ergebnis verwendet werden.
WMenkasev a«fgr»»M
Ilmenau» 17. Juli. Bei Haussuchungen,
die in der vergangenen Rachk in Groß-Brei-
tenbach bei Ilmenau (Thüringer Wald) vor-
genommen wurden, sind 28 in Oelpapier ver-
packte gebrauchsfertige Infankeriegewehre ge-
funden und beschlagnahmt worden. Weitere
Untersuchungen sind im Gange.
iiher klar, daß der Heilungsprvzcst nur langsam vor sich
gehen kann. Der Ernndstücksmarkt bewegte sich im Juni
in außerordentlich engen Grenzen. Die Ausbringung der
Steuern und Soziallasten bereitete trotz gewisser Erleich-
terungen weiterhin erhebliche Schwierigkeiten. Die Kredit-
lage war außerordentlich angespannt. Der Stand des Ge-
treides und der Hackfrüchte war am Monatsende säst überall
befriedigend. Dis landwirtschaftlichen Preise haben sich nur
wenig verändert. Bei der Versorgung mit Betriebsmit-
teln machte sich eine leichte Tendenz zur Besserung des
Absatzes von Landmaschinen bemerkbar.
«
Beschlüsse der Reichsstelle für Getreide, Futter-
mittel und sonstige landwirtschaftliche Produkte.
H: Berlin, 17. Juli. Der Verwattungsrat dct
Reichsstelle hat beschlossen:
1. Die bisher geltende Preisrcgelung für
Mais, Dari, Getreide und anderer Art, Reis,
Reisabsälle, Rückstände von der Stärkerzeugung
aus Mais wird bis zum 10. 10. 33 einschließlich
beibehalten.
2. Die bisher geltende Preisregeluug für
Oelsaaten und Oelfrüchte wird bis zum 9. 1. 3-1
einschließlich beibehatten niit der Maßgabe, daß
der Monopolzuschlag für ausländische Oelsaalcn
und Oelfrüchte zu allgemeinen Futterzwecken dem
Monopolzuschlag für inländische Oelsaaten zu
allgemeinen Futterzwccken gleichgestellt wird.
Eine besondere Regelung wegen Ucbcr-
nahme solcher Oelsaaten und Oelfrüchte auslän-
discher Erzeugung, die zu allgemeinen Futter-
zwecken bestimmt sind, durch die Reichsstelle bleibk
Vorbehalten.
3. Für Oclkuchen inländischer und ausländi-
scher Erzeugung sind mit Wirkung bis 9. 1. 34
einMießLich folgende Mwnopolzuschläge festge-
setzt:
Leinkuchen RM 53 je Tonne
Erdnutzkuchen RM 60 je Tonne
Soyaschrot RM 63 je Tonne
alle übrigen
Oelkuchen RM. 55 je Tonne.
Ter bisherige Ausgleich für Oelkuchen in-
ländischer Erzeugung wird beibehatten.
LvrMMsse
Hüttenwerk Eisengießerei und Maschinenfabrik
Michelstadt i. O.
Die mit 300 000 RM Kapital ausgestattete
Gesellschaft schließt für 1932 unt. Berücksichttigung
von 57 UM Gewinnvortrag mit einem Verlust
hon 61 063 RM ab, wobei allerdings zu berück-
sichtigen ist, daß man von der Möglichkeit der Ak-
tivierung des K rise ne ntw er tu ng Skontos in Höhe
von 38 352 RM Gebrauch gemacht hat.
„-r/voei. t/z/o
DMche Waren an Sie erste Stelle
sprungsvermerk „made in germany" sich als ex-
portfördernd erwiesen Hal.
Als praktische Folgerung ergibt sich hieraus
nun für die deutsche Wirtschaft und die deutsche
Verbraucherschaft:
1. die Notwendigkeit, daß jeder Erzeuger
deutscher Ware das Recht zur Führung des
Zeichens erwirbt und dass seine Ware, soweit es
sich um deutsche Erzeugnisse handelt und von
einer gewissen Güte sind,, durch das Zeichen als
solche kenntlich gemacht wird.
2. die Notwendigkeit für den Händler, die
Verbraucherschast ständig auf das Zeichen hinzu-
weise», beispielsweise durch Auslagen, Reklame
bevorzugtes Angebot usw.
3. die Notwendigkeit für den Verbraucher,
Gs geht aufwiivtsr
Stimmen zum Arbeilsbelchastungsprogramm
Auch das deutsche Braugewerbe begrüßt aufs
wärmste den Arbeitsbeschaffungsplan vom 1.
Juni 1933. Der Präsident des deutschen Brauer-
Bundes E. V., Rudolf Funke, schreibt darüber
folgendes:
„Im Gegensatz zu den zahlreichen Ankurbe-
lungsversuchen der früheren Regierungen haben
das Arbeitsbeschaffungsgesetz und die freiwillige
Spende zur Förderung der nationalen Arbeit
den großen Vorzug, und unmittelbar gerade für
die letzten Verbraucher laufkraftspcndens zu wir-
ken. Durch die starke Bevorzugung von ausge-
sprochen arbeitsintensiven Unternehmen der öf-
fentlichen sowie der privaten Wirtschaft vor
kapitalintensiven wird gesichert, daß jahrelang
aus dem Arbeitsprozeß ausgeschaltet gewesene
Bevölkerungsteile den ebenso lange unbefriedigt
gebliebenen Bedarf an notwendigsten Gegen-
ständen des täglichen Lebens steigernd befriedi-
gen können.
Eine derartige planmäßige Kaufkrafterhöhung
mutz von besonderer Bedeutung für ein Gewerbe
sein, das gleichzeitig unmittelbar, d. h. ohne
lange Zwischenvertriebsstrecken, an den Ver-
braucher herankommt und den Charakter einer
Schlüsselindustrie besitzt. Beides gilt aber für
Deutschlands Brauwirtschaft. Selbst wenn mau
die sich aus Bedarfsdeckungs-Psychologie erklä-
rende Einschränkung macht, daß bei dem Güter-
einkauf des endlich wieder zur regelmäßigen
Beschäftigung zurückgekehrten Volksgenossen
der Bierkonsum hinter den drängendsten Lebens-
notwendigkeiten eine etwas stark Nachgeordnete
Stellung entnimmt, werden doch in rascherer
Wechselwirkung die erheblichen Mittel aus dem
Arbcitsbeschaffungsgesetz sowie den Spenden
und Sammlungen zu Gunsten der nationalen
Arbeit mit Hilfe des zusätzlichen Bierverbrauchs
belebenden Eingang vornehmlich in die Land-
wirtschaft und in kaum minderem Grade in die
einzelnen Industriezweige sowie in das Hand-
werk finden.
Wenn es gelingt, noch in den Sommermona-
ten sehr erhebliche Mengen von Arbeitslosen
durch «auf gezeichneter Waren seine Funktion
als Arbeitgeber des deutschen Volkes zu er.
füllen.
Es wird sogar in Verbindung hiermit in
Erwägung zu ziehen sein, ob nicht diejenigen
Verbraucher, die entsprechend ihrem Einkom-
men ganz besonders durch den Kauf deutscher
mit der Marke versehenen Erzeugnisse Arbeits-
beschaffung gefördert haben, für ihre praktische
Mitarbeit an der Arbeitsbeschaffung in irgend-
einer Form besonders auszuzeichnen sind.
Wird eine so organische Mitarbeit zwischen
Erzeuger, Händler und Verbraucher unter dem
deutschen Wirtschaftsadler erzielt, so wird der
Reichsregierung im W;ge der Selbsthilfe aller
Volkskreise die wertvollste Unterstützung ge-
leistet, und es wird das Ziel, drei Millionen
Arbeitslosen wieder Arbeit und Brot zu geben
und gleichzeitig Deutschlands Wirtschaft stärker
zu machen, in kurzer Frist erreicht werden.
zu Lohnbeziehern zu machen, würde daS allein
über die Brauereien hinweg eine Beschleunigung
und Vergrößerung der kommenden Ernicbewe-
gung sowie eine Erleichterung für deren Finan-
zierung bedeuten.
Das deutsche Braugewerbe, das im Gegen-
satz zu zahlreichen anderen Wirtschaftszweigen
in seinem Vesten Nachkriegsjahr 1929/30 npr
knapp 85 v. v. H. seines Vorkriegsabsatzes er-
reichen konnte, hat in den letzten drei Jahren
genau einen 50 Prozent Rückgang seiner Er-
zeugnisse zu verzeichnen gehabt. Dieser Ge-
schästsverfall mußte dahin führen, daß zahl-
reiche, an sich längst erforderliche Neuanlagen
von Maschinen, Reparaturen, Instandsetzungen
und Neubauten immer wieder zurückgestellt
werden mußten. Wenn nun dank der begrüßens-
werten Volkswirtschaftslenkung durch die natio-
nalsozialistische Regierung wieder ein Aufstieg
des Bierabsatzes erreicht wird, steht es außer
Frage, daß in Kürze mindestens ein Teil des
gestauten Befchaffungsbedarfes der Brauereien
ebenfalls eingedeckt wird. In diesem Sinne
hat auch bereits der deutsche Brauer-Bund
mehrfache eindringliche Aufrufe an seine Mit-
glieder herausgegcben, durch rasche Auftrags-
erteilung den Bemühungen der Regierung der
nationalen Revolution eine verstärkte Wirkung
zu verleihen."
Magermttch. ein gutes KMgeWt r
Deutschland ist aus volks- und wehrpoliti-
schen Gründen gezwungen, seinen Bedarf an
Nahrungsmitteln in weitgehendstem Mabe aus
eigener Scholle zu decken. Die neue Regierung
ergreift in richtiger Erkenntnis dieser Zeiterfor-
dernisse geeignete Maßnahmen, um die Einfuhr
ausländischer Nahrungs- und Futtermittel auf
das Mindestmaß zu beschränken. Es gilt daher
auch für die deutsche Geflügelhaltung, sich für
die Zukunft auf eine Fütterung mit Produkten
aus der heimischen Wirtschaft umzustellcn.
Ein -geeignetes, eiweißhaltiges, inländisches
Futtermittel für das Geflügel ,das neben dem
Das Kuratorium für deutschen Volkswirt-
schastsdienst schreibt:
Der Kampf um die Arbeitsbeschaffung, um
die Eingliederung der noch arbeitslosen 5 Mil-
lionen deutscher Volksgenossen hat unter Füh-
rung der Reichsregierung mit allen Mitteln
eingesetzt. Straßen bauten, Reichsbahnaufträge,
Industrialisierung bisher vernachlässigter Pro-
vinzen in Verbindung mit der Hebung deutscher
Gewerbezweige sollen vielen Hunderttausenden
deutscher Volksgenossen neue Arbeit bringen.
Neben diese gewaltigen Maßnahmen der Re-
gierung mutz jedoch der deutsche Verbraucher
treten. Von der Erkenntnis ausgehend, daß
jeder Verbraucher gleichzeitig Arbeitgeber seiner
deutschen Volksgenossen ist, wird es in Zukunft
weit mehr als bisher notwendig sein, daß sich
der Verbraucher einheitlich auf den Kauf deut-
scher Waren und Erzeugnisse einstellt. Welche
Bedeutung diese Einstellung des deutschen Ver-
brauchers, die Funktion des Verbrauchers als
Arbeitgeber für die gesamte deutsche Wirtschaft
hat, ergibt sich am besten daraus, daß, wie
kürzlich Staatssekretär Feder ausführte, und
wie auch mehrfach in wissenschaftlichen Unter-
suchungen erwiesen ist, 6 Milliarden Reichsmark
nicht unbedingt notwendiger Einfuhr für den
deutschen Arbeitsmarkt nicht weniger als drei
Millionen Erwerbslose bedeuten.
Schon diese wenigen Zahlen, die auf fast
allen Wirtschaftsgebieten durch konkrete Bei-
spiele ergänzt werden können, beweisen die un-
geheure Bedeutung, die jedem Einzelnen, selbst
dem ärmsten Verbraucher, im Rahmen des
Volksganzen und im Hinblick auf die Arbeits-
beschaffung zukommt. Jeder Pfennig, der für
deutsche gleichwertige Erzeugnisse anstelle aus-
ländischer angewendet wird, gibt deutschen Ar-
beitern Arbeit und Brot.
Um einen bekannten, noch aus dem lib-eralisti-
schen Denken entsprungenen Einwand vorweg
zu nehmen, wird durch eine solche Arbeitsbe-
schaffung von der Verbraucherseite her auch
nicht etwa der deutsche Export geschädigt Gerade
die Londoner Konferenz hat bewiesen, daß die
Wirtschastsentwicklung der gesamten Welt un-
abwendbar zux Gestaltung von Nationalwirt-
schaften führt. Der Grundsatz, daß eine Welt-
wirtschaft lediglich auf der Basis gesunder Na-
tionalwirtschaften aufgebaut sein kann, ist heute
Allgemeingut der Völker geworden. Eine der-
artige gesunde Nationalwirtschaft bedarf selbst-
verständlich zu ihrer Ergänzung eines gesunden
Außenhandels, der innerhalb dieser National-
wirtschaft erneut aufblühen kann. Wir wollen
und müssen exportieren. Wir müssen ebenfalls
unentbehrliche und im Land nicht vorhandene
Rohstoffe importieren, aber was wir im Land
selbst erzeugen, das werden wir, ebenso wie alle
anderen Staaten mit Rücksicht auf die Arbeits-
beschaffung und die Devisenlage nicht vom Aus-
land beziehen können.
Um dem Verbraucher nun aber diese Mitwir-
kung innerhalb dieses gewaltigen Arbeitsbefchaf-
fungsprogrammes von der Verbraucherseite her,
das gleichzeitig mit einer Ausgestaltung der na-
tionälwirtschastlichen Selbständigkeit Deutschlands
verbunden ist, zu ermöglichen, muß der Verbrau-
chern die Lage gesetzt werden, durch ein einheit-
liches allgemein bekanntes und anerkanntes
Zeichen, eine deutsche Ware überhaupt zu erken-
nen. Was nützt dem Verbraucher der beste
Vorsatz, beispielsweise deutsche Schuhe oder deut-
sche Werkzeuge zu kaufen, wenn er nicht Weitz,
ob die ihm an-gebotenen und vielleicht auch vom
Verkäufer als deutsch bezeichneten Waren nun
wirklich deutschen Ursprungs sind, von einer deut-
schen Firma mit deutschen Arbeitskräften aus,
wenn möglich sogar deutschen Rohstoffen, herge-
stellt sind. Abgesehen von einigen wenigen Mar-
kenartikeln fehlt dem Verbraucher bisher jede
Möglichkeit einer solchen Kontrolle. Und selbst
bei diesen Markenartikeln Weitz man nicht immer,
ob sie nun tatsächlich in Deutschland von einem
deutschen Unternehmen hergestellt worden sind.
Die erste Voraussetzung dieses Kampfes
um Arbeitsbeschaffung ist also eine allgemeine u.
einheitliche Kennzeichnung des deutschen Er-
zeugnisses. Der Verbraucher mutz -dazu erzogen
werden, daß er überall da, wo deutsche Quali-
tätserzeugnisse vorhanden sind, möge es nun
aus landwirtschaftlichem oder industriellem Ge-
biete fein, deutsche Erzeugnisse kauft. Er kann
hierzu erzogen werden, wenn -er durch ein ein-
heitliches deutsches Warenzeichen über den deut-
schen Charakter einer Ware unterrichtet ist.
Von diesem Gesichtspunkte her gewinnt die
Aufgabe des Kuratoriums für Deutschen Volks-
wirtschaftsdicnst e. V., Berlin W 8, Mauerstratze
61—62, ein einheitliches deutsches Warenzeichen
einzuführen, eine besondere Bedeutung auch für
die Arbeitsbeschaffung. Je früher diese allge-
meine Kennzeichnung der deutschen Ware ge-
lingt, umso schneller läßt sich die Arbeitsbeschaf-
fung von der Verbraucherseite durchführen. Daß
diese Ausgabe so rasch wie möglich ge-
lingt, ist aber auch für den deutschen Erzeuger
und den Händler von größter Wichtigkeit. Denn
der Erzeuger soll ja durch Führung des Zeichens
gerade in die Lage gesetzt werden, seinen Abneh-
merkeeis im Inland zu erweitern und damit
gleichzeitig neue Arbeitskräfte einzustellen. Der
Händler wird infolge der mit der neuen Ar-
beitseinstellung verbundenen Hebung der Kauf-
kraft einen höheren Umsatz erzielen und gleiche
zeitig durch bevorzugtes Angebot der mit dem
deutschen Wirtschastsad-ler gekennzeichneten Ware
auch seinerseits die Funktion des Arbeitgebers
des ganzen deutschen Volkes erfüllen.
Schließlich soll, da mit, dem Zeichen eine ge-
wisse Güte verknüpft ist — nur die Kr ihre Zwecke
brauchbare Ware soll das Zeichen erhalten —
auch der Export, insbesondere nach den über-
seeischen Ländern mit Hilfe des Zeichen gestei-
gert werden, ähnlich wie auch früher der Ur-
Von küon vörssn
kronUlurler vSrse
Stimmung: fest.
Die Börse setzte ihre Festigkeit auch zu Beginn der neuen
Woche fort. Die Beruhigung in der Wirtschaft IW aus
erhöhte Dispositionen und Umsatzentwicklung hosten, wodurch
wieder in erhöhtem Umsange Aufträge der Bankentund-
schast eingelausen sind. Die Maßnahmen der Reichsregie-
rung für die Wirtschaft, die Steuererleichterungen und
dis Ausführungen der massgeblichen Wirtschastsinstanzen ver-
anlaßten auch die Börsenkulisse zu regsamerer Tätigkeit und
zu Meinungskiiuscn. Die Hauptanregung ging von Mon-
tanwerten aus, die unter Führung von Klöckner recht
freundlich waren. Klöckner selbst lagen auf die Verlust-
beseitigung hin ttft Prozent befestigt, daneben auch Phö-
nir um ttft, Stahlverein ttft, Gelsenkirchen um 1 Prozent
höher, Mannesmann gewannen »ft, Harpener i/., Rhein-
stahl »ft Prozent. Schissahrtswerte waren gefragt. Nordd.
Lloyd zogen um »ft, Hapag um »ft Prozent an. Auch der
Elektromarkt, der seit Tagen sehr still gelegen hatte, ist
durch Aufträge lebhaft und ziemlich freundlich. Schlickert
lagen um 4 Prozent, Siemens 3»ft Prozent Häher. Wetter
waren AEG um »ft, Licht und Kraft um r/.,, Lahmcyer
um ttft Prozent befestigt. Der Markt der Zcllstofswcrte
war kaum verändert. Kunstseideaktten gleichfalls sehr still.
Ziemlich vernachlässigt waren zu Beginn I. E. Farben.
Diese hatten einen Rückgang vis auf 13L»ft, zogen aber
im Verlauf in Verfolg der allgemein freundlichen Stim-
mung bis aus 133»/, an.
Von einzelnen Werten gewannen Zement Heidelberg 1,
Dt. Linoleum 1>ft, Holzmann 1, Conti Gummi 2>/» Pro-
zent. Adlerwerke Kleyer waren bei 34 Prozent schwächer
angeboten.
Der Rentenmarkt war zwar ruhiger, aber etwas freund-
licher. Späte Schuldbücher lagen bei 3Sift Prozent gut ge-
halten. Altbesitzanleihe gaben zunächst auf 7btft nach, za-
gen dann aber wieder aus 7Sr/» Prozent an. Ncubesitz
notierten anfänglich ruhiger, befestigten sich im Verlauf >e-
doch wieder bis aus 18,95 (10,75). Pfandbriefe waren ge-
sucht. Auslandsrenten lagen dagegen kaum verändert.
Der wettere Verlaus der Börse blieb ausgesprochen
freundlich:
Tagesgeld bei S Prozent.
plannneimer kllekienvSrse
Die Tendenz war weitet freundlich. Farben
132.75. Höher waren auch Westerregeln und Dt.
Linoleum, ferner von Nebenwerten Konserven
Braun und Ludwigshafener Walzmühle. Banken
und Versicherungen -unverändert. Bei Renten
Altbesitz 75.5, Goldpfandbriese gut behauptet.
6 Proz. Staat 84, 7 Proz. Heidelberg —, 8 Proz.
Ludwigshafen 60, Mannh. Ablös 61, 8 Proz.
Mannheim Stadt 64, 8 Proz. Pfälz. Hyp. Gold-
pfandbriefe 85, 8 Proz. Rhein. Hyp. Goldpfand-
briefe 84, 6 Proz. Farbenfonds 118, Bremen-
Besigheim 76, Brown Boveri 16, Cement Hei-
delberg 82, Daimler-Benz 30.75, Dt. Linoleum
445, Durlocher Hof LI, Eichbaum-Werger 60,
Enzinger-Union 72, IG. Farbenind. 132.75, 10
Proz. Großkraft Mannheim 110, Kleinlein 51,
Knorr 180, Konserven Braun 54, Ludwigshafener
Aktienbrauerei 76.5, Mez 50, Pfälz. Mühlen 73,
Pfälz. Preßhefe 83, Rheinele-lrra 93 excl. Divi-
dende, do. VA. 90 excl. Rhcinmühlcn —,
S-chwartzstorchen 80, Seilwolff 15, Sinner 65,
Südd. Zucker 152, Ver. dt. Oele 84, Westerregeln
127, Zellstoff Waldhof 41.5.
Badische Bank 106, Dedibank 54, Pfälz. Hyp.
Bank 63, Rhein. HYP. Bank 98, Commerzbank
50.25, Dresdner Bank 45.25.
Bad. Affecuranz —, Mannh. Vers. 23, Württ.
Transport 36.
Ludwigshafener Walzmühle 68, Altbesitz 75.5,
Neubesitz 10.5.
Wsronmsrkls
llonnNeliner proauklenvürse
Infolge der fortgesetzt ungünstigen Witterungs-
verhältnisse hat sich die Tendenz für Brotge-
treide wesentlich befestigt. Die Preise sind durch-
weg erhöht, ebenso für Futtermittel bei knappem
Angebot ausgesprochen fest. Im Vormitlags-
verkehr hörte man folgende Preise waggonfrei
Mannheim Per 100 Kilo:
Weizen inl. 21.20—21.30, mitield. per August/
September 20.30, Roggen inl. 18-25—18.50, Ha-
fer inl. 16—16.25, Wintergerste neue 18.25—18.50,
Jndustriegerste 17.50, Futtergerste 16.50, Plata-
mais 21, Biertreber 12.75—13, Weizenmehl südd.
Spez. Null mit Austauschweizen 31.75—32, In-
lands-Vermahlung alterntig 30.25—30.50, neu-ern-
tig 29.25—29.50, Weizenauszugsmehl 34.75 bis
35, bczw. 33.25—33.5, bez-w. 32.25—32.50, Weizen-
brotmehl A.75—24 bezw. 22.25—22.50. bezw.
21.25—21.50, Roggenmehl nordd. 23.25—23.50,
südd. und pfälz. 24.50—25-50, Weizenkleie fein
7.75-8, Erdnußkuchen 15.50 RM.
ovsr uns «emltse
Großmarkthaüe Handschuhsheim. Kirschen
1. Sorte 14—19, 2. Sorte 7—13, Erdbeeren 21—29,
Walderdbeeren 63—66, Sauerkirschen 14—18,
Himbeeren 16—19, Johannisbeeren 9—13, Sta-
chelbeeren 1. Sorte 16—23, 2. Sorte 12—15, Pfir-
siche 1. Sorte 20—24, 2. Sorte 17—19, Birnen 10
bis 20, Pflaumen 19, Aepfel 14—18, Tomateti
17—19, Bohnen 10—13, Gurken 17—21, Erbsen
7—9. Anfuhr und Nachfrage gut. Versteigerung
täglich 17 Uhr.
*
Die Lag« der Landwirtschaft Im Sani.
Aus den Berichten der Landwirtschastsknmmern geht
hervor, datz man in allen Landesstellen mit mehr Ver-
trauen in die Zukunst steht. Dabei ist man sich aber dar-
Vvrlinor Vvvissn
Seid
Krick
Veld
Krick
kuen. Lik.
0,928
0.932
Italien
22,18
22,23
Kanada
2,792
2,798
lux-oslsvien
5,195
5,205
Konstantin.
1,998
2,002
Kovno
41,76
41,84
lapan
0,879
0,881
Kopcntiax.
62,54
62,66
Kairo
14,37
14,41
KIsssdon
12,74
12,76
l.ondon
13,99
14,03
Oslo
70,28
70,42
tlcvvortz
2,927.
2,933
Paris
16,42
16,46
Klo dc 1»n.
0,234
0,236
prax
12,52
I >,54
Uruqusv
1,449
I.4SI
Island
63,19
63,31
Itmstcrdsm
169,53
169,87
kls-
73,18
73,32
lttben
2,408
2,412
Sckvelr
81,17
81,33
Krüssel
58,49
58,61
Sokia
3,047
3,053
kutzsrrst
2,488
2,492
Spsnlen
35,04
35,12
kudapcs!
—
—
Ltockkoim
72,18
12,32
Osnriz
3I.S2
81,78
Kcvai
71,43
71,57
tlelsinxkors
6,184
6,196
Wien
46,95
47,05
kohlenhyd ratreichen Grundsutter wie Korn,
Schrot, Kartoffeln, Rüben usw., zu verarbeiten
ist, stellt die Magermilch dar. Sie ist keines-
falls, wie mitunter angenommen worden ist,
ein minderwertiges Futtermittel, sondern besitzt
bis auf das Fett dieselben Nährstoffe wie die
Vollmilch. Sie kann sowohl in frischem als auch
in saurem Zustande Verwendung finden. Allein
die nur unsaure Magermilch ist besonders für
Kücken gefährlich, da sie Durchfall und den Tod
der Tiere zur Folge haben kann.
Es ist selbstverständlich, daß Magermilch nicht
als alleiniges Futtermittel in Betracht kommen
kann. Sie ist als Beifutter in der Menge von
etwa 150 g. je Lier und Tag an die Legehennen
zu verabreichen. Durch diese Beigabe zu dem
Korn-Schrot und Hackfruchtfutter erreicht man,
daß das Eiweiß-Stärkewertverhältnis genügend
eng gestaltet wird, sodaß eine günstige Ausnut-
zung des gesamten Futters die Folge ist.
Es ist ferner daraus hinzuweisen, daß durch
die Fütterung von Magermilch die Leistung und
der Gesundheitszustand der Tiere günstig beein-
flußt werden. So ist es erwiesen, daß hierdurch
die Legetätigkeii der Hennen eine starke Anrei-
zung erfährt. Neuere Versuche haben weiterhin
die günstigen Wirkungen auf die Befruchtung
und di« Schlüpfprozertte der K ücken dar g etan.
Wegen ihrer Leichtverdaulichkeit und günstigen
Zusammensetzung ist die Magermilch schließlich
auch ein wertvolles Aufzuchtfutter für Kücken.
Es empfiehlt sich allerdings, in den ersten Ta-
gen nach dem Schlüpfen keine Milch zu verab-
reichen. Doch ist etwa vom achten Tage ab
eine Zugabe von Magermilch sehr anzuraten.
Der Prozentsatz an Kückenverlustcn ist bei dieser
Fütterung sehr gering, die Gewichtzunahme und
Futterverwertung der Tiere hingegen eine sehr
günstige. Durch die Magermilchsütterung wer-
den sowohl die Gefahren einer zu guten Füt-
terung (Eiweitzvcrgistung) als auch die Schä-
den einer Unterernährung der Kücken vermie-
den. Die Magermilch ist daher als bestes Bei-
futter bei der Aufzucht zu bezeichnen.
Neben der frischen bzw. sauren Magermilch,
können Buttermilch, Quark, Molke, Kafin sowie
überhaupt alle Milchpräparate ruft demselben
günstigen Ergebnis verwendet werden.
WMenkasev a«fgr»»M
Ilmenau» 17. Juli. Bei Haussuchungen,
die in der vergangenen Rachk in Groß-Brei-
tenbach bei Ilmenau (Thüringer Wald) vor-
genommen wurden, sind 28 in Oelpapier ver-
packte gebrauchsfertige Infankeriegewehre ge-
funden und beschlagnahmt worden. Weitere
Untersuchungen sind im Gange.
iiher klar, daß der Heilungsprvzcst nur langsam vor sich
gehen kann. Der Ernndstücksmarkt bewegte sich im Juni
in außerordentlich engen Grenzen. Die Ausbringung der
Steuern und Soziallasten bereitete trotz gewisser Erleich-
terungen weiterhin erhebliche Schwierigkeiten. Die Kredit-
lage war außerordentlich angespannt. Der Stand des Ge-
treides und der Hackfrüchte war am Monatsende säst überall
befriedigend. Dis landwirtschaftlichen Preise haben sich nur
wenig verändert. Bei der Versorgung mit Betriebsmit-
teln machte sich eine leichte Tendenz zur Besserung des
Absatzes von Landmaschinen bemerkbar.
«
Beschlüsse der Reichsstelle für Getreide, Futter-
mittel und sonstige landwirtschaftliche Produkte.
H: Berlin, 17. Juli. Der Verwattungsrat dct
Reichsstelle hat beschlossen:
1. Die bisher geltende Preisrcgelung für
Mais, Dari, Getreide und anderer Art, Reis,
Reisabsälle, Rückstände von der Stärkerzeugung
aus Mais wird bis zum 10. 10. 33 einschließlich
beibehalten.
2. Die bisher geltende Preisregeluug für
Oelsaaten und Oelfrüchte wird bis zum 9. 1. 3-1
einschließlich beibehatten niit der Maßgabe, daß
der Monopolzuschlag für ausländische Oelsaalcn
und Oelfrüchte zu allgemeinen Futterzwecken dem
Monopolzuschlag für inländische Oelsaaten zu
allgemeinen Futterzwccken gleichgestellt wird.
Eine besondere Regelung wegen Ucbcr-
nahme solcher Oelsaaten und Oelfrüchte auslän-
discher Erzeugung, die zu allgemeinen Futter-
zwecken bestimmt sind, durch die Reichsstelle bleibk
Vorbehalten.
3. Für Oclkuchen inländischer und ausländi-
scher Erzeugung sind mit Wirkung bis 9. 1. 34
einMießLich folgende Mwnopolzuschläge festge-
setzt:
Leinkuchen RM 53 je Tonne
Erdnutzkuchen RM 60 je Tonne
Soyaschrot RM 63 je Tonne
alle übrigen
Oelkuchen RM. 55 je Tonne.
Ter bisherige Ausgleich für Oelkuchen in-
ländischer Erzeugung wird beibehatten.
LvrMMsse
Hüttenwerk Eisengießerei und Maschinenfabrik
Michelstadt i. O.
Die mit 300 000 RM Kapital ausgestattete
Gesellschaft schließt für 1932 unt. Berücksichttigung
von 57 UM Gewinnvortrag mit einem Verlust
hon 61 063 RM ab, wobei allerdings zu berück-
sichtigen ist, daß man von der Möglichkeit der Ak-
tivierung des K rise ne ntw er tu ng Skontos in Höhe
von 38 352 RM Gebrauch gemacht hat.