Dienstag, den 8. August IMS.
K«ASgvv«ng »es US-AviUfsoeevandes Deutküfer
Kstegsopsve e.«. Berlek Meslortf
Die zweite Vezirksversammlung der NS«
Kriegsopferversorgung am Sonntag, den SO. Juli
1933 im großen Saal des Deutschen Hofes in
Wiesloch gestaltete sich zu der machtvollsten Kund-
gebung, die je von Kriegsopferverbänden im
Amtsbezirk Wiesloch abgehalten wurde. Die
große Vereinigung aller Gruppen und Grüpp-
chen hat sich hier in mustergültiger, kameradschaft-
licher Weise vollzogen. Der alte Kameradschafts-
geist ist unter dem Einfluß der nationalen Er-
hebung zu neuem Leben erwacht. Die um 2 Uhr
beginnende Amtswaltertagung der Obmänner
und der Vertreter und Vertreterinnen zu den
Bezirks- und Ortsausschüssen, war aus dem gan-
zen Bezirk beschickt. Nach den Instruktionen über
den organisatorischen Aufbau seitens des Kreis-
obmannes Hemmer werden in kurzer Zeit
alle Kriegsopfer des Bzirks von der NS-Kriegs-
opfsrversorgung erfaßt sein. Der Leiter der amtl.
Bezirksfüriorgestelle Kamerad Seeberger hob
das innige Zusammenarbeiten mit der NS-
Kriegsopferversorgung besonders hervor und be-
tonte, daß auf diesem Gebiete eine Umwälzung
gegen früher eingetreten sei. Im nationalsozia-
listischen Geiste sollen die Vertreter der Aus-
schüsse an ihre Arbeit Herangehen. Unterdessen
war der große Saal zur Kundgebung schon dicht
besetzt. In markanten Worten begrüßte der Kreis-
obmann die Kriegsopfer und die Vertreter des
Bezirksamts. Während wir uns hier zu der
größten Kundgebung des Bezirks versammelt
haben, stehen 100 000 auf der Roten Erde in
Dortmund, um dem Führer unserer gewaltigen
Organistatiou, dem Kamerad Oberlindober
ein Treubekenntnis abzulegen. Was man auf der
ersten Kundgebung vor vier Wochen nur ahnte,
ist Wirklichkeit geworden, — die Einheitsfront
der deutschen Kriegsopfer. Die organisatorischen
Vorarbeiten bieten die Gewähr, daß in kurzer
Zeit alle Kriegsopfer des Bezirks sich zu dieser
Einheitsfront bekennen werden. Ein großzügiger
Werhsfeldzug wird in den kommenden Wochen
einsetzen. Ein neues Versorgungsgesetz ist von
dem Volkskanzler Adolf Hitler in Auftrag gege-
ben und wir schöpfen neuen Lebensmut zur Auf-
bauarbeit im neuen Reich. D-<- Versammlung
hatte sich spontan zu einem dreifachen Sieg-Heil
von ihren Sitzen erhoben. Hierauf ergriff Kam,
Bujard, Pfarrer aus Tairnbach zu seinem
Thema: „Wandlungen in der Stellung und Ein-
stellung deutscher Kriegsopfer seit 1914" das
Wort. Der Redner stellte die drei Jahreszahlen
1914,/1918, 1933 als bedeutsame nebeneinander,
jede dieser Zahlen umfaßt einen Zeitraum, der
für die Kriegsopfer seinen eigenen Wert hat.
1914, das Jahr voll hoher gutwilliger Begei-
sterung, verlangte soldatischePflicht. Dem, der i«
dieser Pflicht Kriegsopfer wurde, begegneten
Staat und Volk mit aller Achtung nad Hilfsbe-
reitschaft. Anerkannt blieb die Ehre des geleiste-
ten Dienstes, und das gab den Verwundeten und
Hinterbliebenen von Gefallenen Kraft zum Tra-
gen und Ueberwinden. Der sich in Feigheit und
Drückebergerei äußernde Materialismus bilde-
ten, den Üebergang zu dem zweiten Zeitraum.
1918. Noch erkannte der Staat grundsätzlich
seine Verpflichtung gegenüber den Kriegsopfern
an, doch begann er den soldatischen Ehrendienst
und Leistung beiseite zu schiebe» und damit die
lebendigen Opfer des Krieges herabzuwürdigeu
und herabzuziehe». Das Volk leistete sich mit der
Zeit ein recht respektables Stück an Spott und
Rentenneid. Dazwischen stand das Kriegsopfer
verbittert über die schädliche Rolle, in die es
hineingezwungen wurde. Aus diesem zermürben-
den und erbitternden Kampf heraus führte
die Hoffnung, die das Geschehen und die Grund-
sätze der deutschen Revolution.
1933 weckte. Der Leistung und den Leiden der
Kriegsopfer wird heute wieder die Achtung zu-
teil, die sich gehört. Zugleich sind sie zu neuem
Vaterlandsdienst gerufen, den niemand anders
so leisten kann. Die Kriegsopfer sind aufgerufen,
in ihrer Haltung Träger des alte« Opfergeistes
zu sein gegenüber ihrem Vaterland und ihren
Kameraden, und Vorbilder dieses Dienstes zu
werden für eine Jugend, die damit ihrem Vater-
land zu dienen lernen muß. Es ist Zeit, daß das
Volk seine Gleichgültigkeit, Mißachtung und Miß-
gunst aufgibt und endlich versteht, daß das Kriegs-
opfer weder mehr will noch von einem armen Va-
terland mehr bekommen kann als einen „Ehren-
sold", mit dem aber in keinem Fall Leistung und
Leiden der Kriegsopfer entgolten werden soll und
kann. Kürz zusammengefaßt führt das Lahr 1933
die Kriegsopfer zum Wiedergewinn großer Hoff-
nung, zu einer Erneuerung alter, lange genug
liegen gebliebener Kameradschaft untereinander
und zu dankbarem Aufblick auf das wiedererstan-
dene deutsche Vaterland, seinen Erhalter von
Hindenburg und seinen Reuschöpfer Adolf
Hitler.
In der folgenden Aussprache bekannte« sich
alle Diskussionsredner zum neue» Staat und z«
seinem Führer, dem Volkskanzler Adolf Hitler.
Vom Stützpunkt Herrenberg
Die Pflichkversammlung des Stützpunktes
fand um 16. Juli im Gasthaus zum „Hirsch"
hier statt. Stühpunkkleiter Georg Hillen-
brand begrüßte die zahlreich Erschienenen.
Hierauf machte Haupklehrer Trab old par-
teiamtliche Mitteilungen und sprach dann noch
ausführlich über das Programm unseres Füh-
rers. — Am 21. Juli konnte im Gasthaus zum
„Wilden Mann" die Gründungsversammlung
der AS-Bauernschaft abgehalten .werden.
SkühpLnktleiter Aillenbrand hieß die erschie-
nenen Bauern herzlich willkommen und er-
teilte Pg. Landwirtschaftslehrer Konrad,
Wiesloch, das Wort zu seinem Referat über
„Der Bauer im Dritten Reich". Zum Führer
der/neugegründeten Ortsgruppe wurde Kilian
Hille und zu dessen Stellvertreter Eugen
Knopf ernannt. Kassier wurde Pius Knopf.
— Auch eine NSBO-Ortsgruppe wurde ge-
gründet. Die Gründungsversammlung wurde
durch die NSBO-Ortsgruppe Tairnbach ein-
berufen in den „Wilden Mann". Betriebszel-
lenobmann Pg, Fink, Tairnbach, sprach
über Zweck und Ziel der Organisation. Die
ganze Belegschaft der Firma Erhard hat sich
sofort geschlossen zum Eintritt bereit erklärt.
Ortsgruppenleiter wurde Auchus Fuchs,
Kassenwart Friedrich Heikel, Schriftwart
Karl Wagner und Kassier Arthur Fröh-
lich. ......
Me DmüMe Ardeiisjront marschiert
in St. Leon
Am Freitag, 29. Juli, kamen bei Pg. Götz-
mann zur Rose, trotz vorausgegangener schwe-
rer Erntearbeit, 200 Arbeiter und Arbeiterin-
nen, hauptsächlich Tabakarbeiter, zusammen, um
aus berufenem Mund zu erfahren, was die
deutsche Arbeitsfront will. Pg. Beller, Hei-
delberg, wußte seine müden Zuhörer durch leb-
hafte, klare Ausführungen zu begeistern. Aus-
gehend von der zersplitternden, nur einseitigen
Interessen dienenden alten Gewerkschaftsbewe-
gung, zeigte der Redner die Entwicklung Zur heu-
tigen einigenden und werteschaffenden deutschen
Arbeitsfront. Arbeitnehmer und Arbeitgeber
sollen künftig in einer tätigen und opfernden
Front stehen! Wer sich ausschlietzt, geht seines
Staatsbürgerrechtes und damit u. a. auch des
Rechtes auf Arbeit und Brot verlustig. Tarif-
lohn, Einheitstarifvertrag, Sicherung des Exi-
stenzminimums und Urlaub kommen nur dem
national fühlenden Arbeiter zu. Die NS. Be-
triebszellen sind die Schrittmacher ihres Führers
Adolf Hitler, der den Arbeiter der Faust aus
Arbeitslosigkeit und Verzweiflung zu Wohlstand
und Zufriedenheit führen wird. — Die zahlrei-
chen, die Organisation betreffenden Anfragen
wurden erschöpfend beantwortet. Mit einem Heil
auf unseren Führer schloß Pg. Beller. Pro-
pagandaleiter Hauptlehrer Hönig, der die
Versammlung leitete, gab frohen Ausblick, er-
munterte zum/Anschluß und bat um treue Mit-
kämpfer. Dann durchbrauste das Horst-Wessel-
Lied den großen Saal.
Nachdem schon vorher viele die Aufnahneer-
klärung unterschrieben hatten, erhöhten sich die
Beitritte auf mehrere Hundert.
BöM-KreistteSen in Wiesloch
Im Rahmen des monatlich statkfindenden
Kreistreffens des Bundes deutscher Mädel
hakten sich am Sonntag, den 30. Juli, etwa
140 Hitlermädels mit ihren Führerinnen im
„Erbprinzen" in Wiesloch eingefunden. Dank
der vortrefflichen Vorarbeit der Wieslocher
Kreisführerin BdM, Frau Else Voß, wären
die Gruppen aus allen Dörfern der Umgebung
Wieslochs herbeigekommen, um mit gleichge-
sinnten Kameradinnen einige Stunden zu ver-
bringen und viel Neues zu lernen. Mit fröh-
lichen Liedern kamen sie an,/ hoffnüngsfrohe
deutsche Jugend.
Das gemeinsam gesungene Bundeslied des
BdM „Und wenn wir marschieren,^ dann
leuchtet ein Licht", war der Auftakt, und dann
ergriff die Bezirks-Führerin, Margaret
K l e i n, Heidelberg, das Work zu längeren
Ausführungen. Sie machte u. a. den erschie-
nenen BdM - Kameradinnen klar, welche
Verpflichtungen -i« deutsch« Jugend und ganz
besonders das deutsche Mädel im neuen Staat
dem Volksgenossen gegenüber zu erfüllen hat,
und daß ganz oesonders die in der national-
sozialistischen Jugendbewegung züsammenge.
faßten Jungens und Mädels der gesamten
deutschen Jugend Vorbild und Führer sein
müssen. Das muß sich schon in unserem
Aeußeren kennzeichnen, Modetorheiten jeder
Art werden von uns bewußt abgelehnt, wir
erstreben Erneuerung nach außen und nach
innen.
Margret Klein erklärte dann noch die
technischen Einrichtungen des Bundes deut-
scher Mädel und übte 8 neue Lieder mit den
Mädels ein. Mik dem Versprechen, daß
regelmäßig einmal monatlich ein Kreistreffen
stattflnden wird, bei dem tüchtig gelernt wer-
den soll, schied di« allseits beliebte Bezirks-
Führerin von ihren Mädels.
Fröhlich, mit blanken Augen sind sie dann
heimmarschierk und kragen den Geist der neuen
Jugend in ihre Dörfer.
Stützpunkt Rauenberg bet der Arbeit
Bei der Kundgebung des hiesigen Stützpunkts
am Sonntag, 23. Juli, wies der erste Redner,
Landwirtschaftslehrer Konrad, nach der Be-
grüßung durch Propagandaleiter Sieber zu-
nächst auf die Stellung des Bauernstandes im
neuen Staat hin. Adolf Hitler habe erkannt,
daß die Gesundung unseres Volkes nur über die
Erstarkung des Bauern führe, und führe seine
Regierungsarbeit in diesem Sinne. Die Regie-
rung müsse aber bei ihrer Arbeit unterstützt
werden, und der Redner forderte deshalb auf
zum Eintritt in die Bad. Bauernschaft.
Der zweite Redner Pg. Reich, Pforzheim,
ging eingangs auf die bisherige Regierungsar-
bett Adolf Hitler« et«, der durch sein» Tatkraft
Deutschland und ganz Europa vor dem Kommu-
nismus gerettet habe. Weiter hätte er mit der
Gleichschaltung die unselige Mainlinie über-
brückt und den Parteienstaat beseitigt. Eine Groß-
tat auf kulturellem Gebiet sei der Abschluß des
Konkordats mit dem Heiligen Stuhl gewesen.
Zum ersten Male hätte das deutsche Reich im
Ganzen einen solchen Vertrag abgeschlossen und
damit einen Kulturkampf in unserem Vaterland
unmöglich gemacht. In der heutigen Zeitwende
sei ein Rückblick notwendig von den 70er Jah-
ren des vorigen Jahrhunderts ab, wo Deutsch-
land vom Agrar- zum Industriestaat wurde und
die Zerreißung der Volksgenossen in Bürger und
Proletarier einsetzte. Nach dem Weltkrieg hin-
derten hohe Zollmauern die deutsche Industrie an
der Ausfuhr. Der einzige Weg für Arbeit und
Brot für alle Volksgenossen sei die langsame
Umwandlung vom Industrie- zum Agrarstaat
und die Stärkung des Jnlandmarktes. Als
wirtschaftsbelebend werde eine Steuerverein-
fachung und eine Zinssenkung durchgeführt wer-
den. Zur notwendigen besseren BodenVenutzung
werde der Arbeitsdienst eingeführt, dessen wirt-
schaftliche Rentabilität und erzieherische Not-
wendigkeit der Redner bewies. Pg. Reich schloß
seine klaren Ausführungen, die mit großer Auf-
merksamkeit ausgenommen wurden, mit einem
Sieg-Heil auf unseren verehrten Reichskanzler,
worauf man das Deutschland- und das Horst-
Wessel-Lied sang.
Anschließend forderte Bürgermeister Menges
die Eemeindemitglieder auf, durch tatkräftige
Unterstützung der NS.-Bewegung dem Vaterland
rückhaltlos zu dienen. Gedankt sei noch dem
Musikverein Rauenberg, der durch flotte Weisen
uneigennützig zur Verschönerung der Veranstal-
tung beitrug.
Heil Hitler!
Vsn FranWrt nach Bnöapch tm
Schleppllug
Von Robert Kronfeld.
Schleppflüge sind schon viele gemacht worden,
aber fast immer nur als Startmittel für den
Segelflug und über kürzere Strecken. Was wir
mit unserem „kleinen Europa-Rundschlepp" be-
weisen wollen, ist, daß man bei schlechtem Wetter
über lange Strecken regelmäßig reisen kann. Da-
bei können größere Lasten mitgefllhrt werden
als im Motorflug ohne Anhänger, Der Ge-
schwindigkeitsverlust durch den Anhänger ist als
bedeutend zu bezeichnen.
So waren wir schon von Italien über Frank-
reich nach Deutschland gekommen, nachdem wir
ein gutes Stück von Belgien ohne Landung
überquert hatten. Wir starteten an einem
schönen Tage mit unserem Langstrecken-Schlepp-
flugzeug, der „BFW", D 1886 und der „KR 1",
„D Austria II". gebaut in der „Ingenieurschule
Weimar" vom Flugplatz in Frankfurt o. M.
Der vorzüglich arbeitende Wetterdienst hatte uns
Rückenwind vorhergesagt, und so zogen wir
schnell über die Stelle am Spessart, an der ich
tags zuvor Notlandung „gebaut" hatte. Es ist
in Fliegerkreisen anerkannt, daß das Schlepp-
fliegen eine der anstrengendsten Tätigkeiten der
Fliegerei überhaupt ist. Schon das Abschleppen
eines Autos auf der Straße ist nicht leicht. Beim
Schleppen von Flugzeugen gibt es nicht nur
rechts Und links, um die Entfernung zu regeln,
sondern oben und unten ebenfalls. Bei meinem
Start von Frankfurt a. M. nach Wien waren
wir, mein treuer Freund und Schleppilot Karl
Henkelmann (Köthen) und ich, im Spessart
über die Wolken gegangen, da es unten regnete.
Plötzlich wurden wir zwischen zwei Wolken-
schichten, deren obere sich senkte, eingeklemmt.
Ich sah nichts mehr von meiner „Schlepploko-
motive". Auf einmal gab es zwei harte Rucke,
die von einem Krachen begleitet wurden. Dieses
Geräusch kannte ich schon. Als ich bei der
„Austria I" den Flügel verlor, klang es ähnlich.
Wieder einmal mit dem Fallschirm ausstetgen?
Gott sei Dank war das diesmal nicht nötig.
Durch den scharfen Ruck hatte sich lediglich die
an der Rumpfspitze befestigte Asuklinvorrichtung
für das Kabel selbständig gemacht und ein Teil
der Rumpfspitze hatte sich „verabschiedet". Ich
hatte Luftkühlung um die Beine, da der Fahrt-
wind auf einmal vorn beim Rumpf hereinblietz.
Eine Notlandung auf einem kleinen Sumpffeld
im Spessart war die Folge. Max Gernsr, Frank-
furts Flugzeugbauer, hatte mit seinen Leuten
den Schaden über Nacht ausgebessert. Am näch-
sten Tage ging es von neuem los und bald kam
Würzburg, in Sicht/ Ich telefonierte durch das
Schleppkabel nach vorn „Den Platz aufliegen".
Dort winkten wir „Papa Ereim" einen Gruß
zu, dem pour le merite-Flieger und Flugschul-
leiter, dem sowohl Henkelmann als auch ich un-
sere . Flugausbildung im Motorflug verdanken.
Weiter ging es mit Rückenwind über all die
deutschen Dörfer und Städte, die zum Zeichen
der neuen Zeit mit ihrem Flaggenschmuck von
Schwarz-Weiß-Rot styd Hakenkreuz zu uns her-,
aufzuwinken schienen. In Passau ging es genau
über den Ankerplatz der/ „Do X" hinweg. Das
Donautal machte unserem Schleppgespann mit
einigen festgelaüfenen. Gewittern allerhand zu
schaffen. Bei Linz hätte uns die Schweizer
Schnellvsrkehrsmaschine niit ihrem 300 Klm.-
Tempo beinahe über den Haufen geflogen. Dann
begannen wir, nach Notlandeplätzen Ausschau zu
halten. Wir waren nämlich nicht sicher, ob unser
Venzinvorrat noch reichen würde. So eilte Hen-
kclmann nach Aspern, als ich über dem schönen
Wien, nachdem ich losgeklingt hatte, allein noch
meine Kreise zog. In S Stunden und 10 Minu-
ten hatten wir 610 Kilometer Strecke zurück-
gelegt.
Der Start meines Postschleppzuges auf dem
Flugplätze Aspern war nicht ganz leicht. Zur
Verringerung des Luftwiderstandes meiner
„Austria II" im Fluge startete ich nicht auf Rä-
dern, sondern auf der Kufe. Daher mutzten beide
Monteure der Oesterreichischen Luftverkehrs AG.,
die immer vorzüglichen Startdienst leisten, an
den beiden Flügelenden feste mitschieben. In der
flachen Kurve ging es über das Westende des
Flugplatzes, dann nahmen wir Kurs nach Bu-
dapest. Wir hatten 50 Kilometer Rückenwind
und starke Sonnenböigkeit. Es war nicht leicht,
bei dem Auf- und Niedertanzen der beiden Ma-
schienen Rucke am Kabel zu vermeiden. Eine
Notlandung wie im Spessart wollte ich auf
meinem Wege nach Budapest mit meiner Post
nicht mehr erleben. So flogen wir besonders
vorsichtig. Nach dem Start um 11.15 Uhr waren
wir um 13 Uhr über Budapest eingetroffen. Vor
Budapest löste ich das Schleppkabel. Eine Stunde
segelte ich dann noch allein über Ungarns Haupt-
stadt mit Hilfe von Warmströmungen, um auch
den Budapestern zu zeigen, was neuzeitlicher
Segelflug ist, trotzdem das mit 5 Kg. Post in
der Maschine nicht gerade leicht war. Die Auf-
nahme war von ungarischer Herzlichkeit. Sehr
schnell wurde dann auch die Post abgegeben und
schon wieder der Weiterstart vorbereitet.
Die für den 26. und 27. August angesetzten
Endspiele um die deutsche Wasserball-Meisterschaft
mußten verlegt werden. Sie finden nunmehr am
2. und 3. September in Erfurt statt.
Ktt-kSMK-S'rMaKM
für Mittwoch, den 8. August.
Deutschlandsender: 5.45 Wetter, Abendnachrichten. 6 Gym-
nastik. 8.15 Wetter, Taaesspruch. 6.2« Aus Leipzig: Frsth-
konzert. 8 Sperrzeit. 8.35 Gymnastik für die Frau. (Fort-
geschrittene/!. 8 Schulfunk. 8.35 Kindergymnasttk. 8.5« Für
die Frau. 10 Nachrichten. 10.10 Schulfunk. 11.38 Zeitfunk.
11.15 Deutsche Wanderfkizzen. 12 Wetter; anschl. Schall-
platten. 13 Sperrzeit. 13.45 Nachrichten. 14 Fortsetzung
der Schallplatten. 14.45 Kinderstunde. 15.30 Wetter und
Börse. 15.45 Dichter reisen. 18 Aus Hamburg: Konzert.
17 Präziston. Artisten bei der Arbeit. 17.2« Divertimenti
des 18jährigen Mozart. 18 Das Gedicht. 18.05 Was uns
bewegt. Ansprache Pfarrer Kessel, Spandau. 18!35 Vier-
telstunde Funktechnik. 18.5« Wetter, Kurzberichte. 18
Stunde der Nation: Das Heimlichs Reich. 28 Kernspruch;
anschl. Zur Jubiläumsfunkausstellung: Dis Arbeit der
Rundfunkkammer. 20.1« Orchesterkonzsrt. Max von Schil-
lings zum Gedächtnis. 28.58 Winke, bunter Wimpel; eins
Ballade. 22.18 Wetter, Tages- und Sportnachrichten. 23
Aus Königsberg: Nachtkonzert.
Mühlacker: 6 Zeit, Wetter, Gymnastik. 8.38 Gymnastik. 7
Zeit, Nachrichten, Wetter. 7.15 Friihkonzert des Kur-
orchesters Bad Mergentheim. 18 Nachrichten. 18.18 Kla-
viermusik. 18.48 Ouvertüre zu „Dis diebisch- Elster" von
Rossini. 11.25 Aus Mannheim: Badischer Wirtschaftsdienst.
11.48 Funkwerbungskonzert. 11.55 Wetter. 12 Mittags-
konzert. 13 Schallplatten. 13.15 Zett, Nachrichten, Wetter,
Piogrammänderungs«. 13.38 Richard Strautz (Schallpl.).
14 Fnnkwerbupgskonzsrt. 44.45 NS-Erzieherfunk: Staats-
politische Erziehung auf Grund vbn Blut und Boden.
15.3« Kinderstnnde. 18.38 Konzert des Kurorchestsrs Ba-
denweiler. 17.45 Plauderet: Wie kommt der Schall aus
die Platte? 18.18 Zwiegespräch: Militärische Jugend-
erzishung im Ausland. 18.48 Zeit, Kurzmeldungen, Land-
wirtschastsnachrichten, Wetter. 18 Stund- der Nation. 2«
Das Schweineschlachten; heiteres VoUsstiick. 21.28 Unter-
baltungskonzert des Siidsunkorchsstsrs. 22.38 Zeit, Nach-
richten, Sport, Programmäuderungen. 22.58 Vortrag über
Oesterreich. 23.W Nachtmusik»
K«ASgvv«ng »es US-AviUfsoeevandes Deutküfer
Kstegsopsve e.«. Berlek Meslortf
Die zweite Vezirksversammlung der NS«
Kriegsopferversorgung am Sonntag, den SO. Juli
1933 im großen Saal des Deutschen Hofes in
Wiesloch gestaltete sich zu der machtvollsten Kund-
gebung, die je von Kriegsopferverbänden im
Amtsbezirk Wiesloch abgehalten wurde. Die
große Vereinigung aller Gruppen und Grüpp-
chen hat sich hier in mustergültiger, kameradschaft-
licher Weise vollzogen. Der alte Kameradschafts-
geist ist unter dem Einfluß der nationalen Er-
hebung zu neuem Leben erwacht. Die um 2 Uhr
beginnende Amtswaltertagung der Obmänner
und der Vertreter und Vertreterinnen zu den
Bezirks- und Ortsausschüssen, war aus dem gan-
zen Bezirk beschickt. Nach den Instruktionen über
den organisatorischen Aufbau seitens des Kreis-
obmannes Hemmer werden in kurzer Zeit
alle Kriegsopfer des Bzirks von der NS-Kriegs-
opfsrversorgung erfaßt sein. Der Leiter der amtl.
Bezirksfüriorgestelle Kamerad Seeberger hob
das innige Zusammenarbeiten mit der NS-
Kriegsopferversorgung besonders hervor und be-
tonte, daß auf diesem Gebiete eine Umwälzung
gegen früher eingetreten sei. Im nationalsozia-
listischen Geiste sollen die Vertreter der Aus-
schüsse an ihre Arbeit Herangehen. Unterdessen
war der große Saal zur Kundgebung schon dicht
besetzt. In markanten Worten begrüßte der Kreis-
obmann die Kriegsopfer und die Vertreter des
Bezirksamts. Während wir uns hier zu der
größten Kundgebung des Bezirks versammelt
haben, stehen 100 000 auf der Roten Erde in
Dortmund, um dem Führer unserer gewaltigen
Organistatiou, dem Kamerad Oberlindober
ein Treubekenntnis abzulegen. Was man auf der
ersten Kundgebung vor vier Wochen nur ahnte,
ist Wirklichkeit geworden, — die Einheitsfront
der deutschen Kriegsopfer. Die organisatorischen
Vorarbeiten bieten die Gewähr, daß in kurzer
Zeit alle Kriegsopfer des Bezirks sich zu dieser
Einheitsfront bekennen werden. Ein großzügiger
Werhsfeldzug wird in den kommenden Wochen
einsetzen. Ein neues Versorgungsgesetz ist von
dem Volkskanzler Adolf Hitler in Auftrag gege-
ben und wir schöpfen neuen Lebensmut zur Auf-
bauarbeit im neuen Reich. D-<- Versammlung
hatte sich spontan zu einem dreifachen Sieg-Heil
von ihren Sitzen erhoben. Hierauf ergriff Kam,
Bujard, Pfarrer aus Tairnbach zu seinem
Thema: „Wandlungen in der Stellung und Ein-
stellung deutscher Kriegsopfer seit 1914" das
Wort. Der Redner stellte die drei Jahreszahlen
1914,/1918, 1933 als bedeutsame nebeneinander,
jede dieser Zahlen umfaßt einen Zeitraum, der
für die Kriegsopfer seinen eigenen Wert hat.
1914, das Jahr voll hoher gutwilliger Begei-
sterung, verlangte soldatischePflicht. Dem, der i«
dieser Pflicht Kriegsopfer wurde, begegneten
Staat und Volk mit aller Achtung nad Hilfsbe-
reitschaft. Anerkannt blieb die Ehre des geleiste-
ten Dienstes, und das gab den Verwundeten und
Hinterbliebenen von Gefallenen Kraft zum Tra-
gen und Ueberwinden. Der sich in Feigheit und
Drückebergerei äußernde Materialismus bilde-
ten, den Üebergang zu dem zweiten Zeitraum.
1918. Noch erkannte der Staat grundsätzlich
seine Verpflichtung gegenüber den Kriegsopfern
an, doch begann er den soldatischen Ehrendienst
und Leistung beiseite zu schiebe» und damit die
lebendigen Opfer des Krieges herabzuwürdigeu
und herabzuziehe». Das Volk leistete sich mit der
Zeit ein recht respektables Stück an Spott und
Rentenneid. Dazwischen stand das Kriegsopfer
verbittert über die schädliche Rolle, in die es
hineingezwungen wurde. Aus diesem zermürben-
den und erbitternden Kampf heraus führte
die Hoffnung, die das Geschehen und die Grund-
sätze der deutschen Revolution.
1933 weckte. Der Leistung und den Leiden der
Kriegsopfer wird heute wieder die Achtung zu-
teil, die sich gehört. Zugleich sind sie zu neuem
Vaterlandsdienst gerufen, den niemand anders
so leisten kann. Die Kriegsopfer sind aufgerufen,
in ihrer Haltung Träger des alte« Opfergeistes
zu sein gegenüber ihrem Vaterland und ihren
Kameraden, und Vorbilder dieses Dienstes zu
werden für eine Jugend, die damit ihrem Vater-
land zu dienen lernen muß. Es ist Zeit, daß das
Volk seine Gleichgültigkeit, Mißachtung und Miß-
gunst aufgibt und endlich versteht, daß das Kriegs-
opfer weder mehr will noch von einem armen Va-
terland mehr bekommen kann als einen „Ehren-
sold", mit dem aber in keinem Fall Leistung und
Leiden der Kriegsopfer entgolten werden soll und
kann. Kürz zusammengefaßt führt das Lahr 1933
die Kriegsopfer zum Wiedergewinn großer Hoff-
nung, zu einer Erneuerung alter, lange genug
liegen gebliebener Kameradschaft untereinander
und zu dankbarem Aufblick auf das wiedererstan-
dene deutsche Vaterland, seinen Erhalter von
Hindenburg und seinen Reuschöpfer Adolf
Hitler.
In der folgenden Aussprache bekannte« sich
alle Diskussionsredner zum neue» Staat und z«
seinem Führer, dem Volkskanzler Adolf Hitler.
Vom Stützpunkt Herrenberg
Die Pflichkversammlung des Stützpunktes
fand um 16. Juli im Gasthaus zum „Hirsch"
hier statt. Stühpunkkleiter Georg Hillen-
brand begrüßte die zahlreich Erschienenen.
Hierauf machte Haupklehrer Trab old par-
teiamtliche Mitteilungen und sprach dann noch
ausführlich über das Programm unseres Füh-
rers. — Am 21. Juli konnte im Gasthaus zum
„Wilden Mann" die Gründungsversammlung
der AS-Bauernschaft abgehalten .werden.
SkühpLnktleiter Aillenbrand hieß die erschie-
nenen Bauern herzlich willkommen und er-
teilte Pg. Landwirtschaftslehrer Konrad,
Wiesloch, das Wort zu seinem Referat über
„Der Bauer im Dritten Reich". Zum Führer
der/neugegründeten Ortsgruppe wurde Kilian
Hille und zu dessen Stellvertreter Eugen
Knopf ernannt. Kassier wurde Pius Knopf.
— Auch eine NSBO-Ortsgruppe wurde ge-
gründet. Die Gründungsversammlung wurde
durch die NSBO-Ortsgruppe Tairnbach ein-
berufen in den „Wilden Mann". Betriebszel-
lenobmann Pg, Fink, Tairnbach, sprach
über Zweck und Ziel der Organisation. Die
ganze Belegschaft der Firma Erhard hat sich
sofort geschlossen zum Eintritt bereit erklärt.
Ortsgruppenleiter wurde Auchus Fuchs,
Kassenwart Friedrich Heikel, Schriftwart
Karl Wagner und Kassier Arthur Fröh-
lich. ......
Me DmüMe Ardeiisjront marschiert
in St. Leon
Am Freitag, 29. Juli, kamen bei Pg. Götz-
mann zur Rose, trotz vorausgegangener schwe-
rer Erntearbeit, 200 Arbeiter und Arbeiterin-
nen, hauptsächlich Tabakarbeiter, zusammen, um
aus berufenem Mund zu erfahren, was die
deutsche Arbeitsfront will. Pg. Beller, Hei-
delberg, wußte seine müden Zuhörer durch leb-
hafte, klare Ausführungen zu begeistern. Aus-
gehend von der zersplitternden, nur einseitigen
Interessen dienenden alten Gewerkschaftsbewe-
gung, zeigte der Redner die Entwicklung Zur heu-
tigen einigenden und werteschaffenden deutschen
Arbeitsfront. Arbeitnehmer und Arbeitgeber
sollen künftig in einer tätigen und opfernden
Front stehen! Wer sich ausschlietzt, geht seines
Staatsbürgerrechtes und damit u. a. auch des
Rechtes auf Arbeit und Brot verlustig. Tarif-
lohn, Einheitstarifvertrag, Sicherung des Exi-
stenzminimums und Urlaub kommen nur dem
national fühlenden Arbeiter zu. Die NS. Be-
triebszellen sind die Schrittmacher ihres Führers
Adolf Hitler, der den Arbeiter der Faust aus
Arbeitslosigkeit und Verzweiflung zu Wohlstand
und Zufriedenheit führen wird. — Die zahlrei-
chen, die Organisation betreffenden Anfragen
wurden erschöpfend beantwortet. Mit einem Heil
auf unseren Führer schloß Pg. Beller. Pro-
pagandaleiter Hauptlehrer Hönig, der die
Versammlung leitete, gab frohen Ausblick, er-
munterte zum/Anschluß und bat um treue Mit-
kämpfer. Dann durchbrauste das Horst-Wessel-
Lied den großen Saal.
Nachdem schon vorher viele die Aufnahneer-
klärung unterschrieben hatten, erhöhten sich die
Beitritte auf mehrere Hundert.
BöM-KreistteSen in Wiesloch
Im Rahmen des monatlich statkfindenden
Kreistreffens des Bundes deutscher Mädel
hakten sich am Sonntag, den 30. Juli, etwa
140 Hitlermädels mit ihren Führerinnen im
„Erbprinzen" in Wiesloch eingefunden. Dank
der vortrefflichen Vorarbeit der Wieslocher
Kreisführerin BdM, Frau Else Voß, wären
die Gruppen aus allen Dörfern der Umgebung
Wieslochs herbeigekommen, um mit gleichge-
sinnten Kameradinnen einige Stunden zu ver-
bringen und viel Neues zu lernen. Mit fröh-
lichen Liedern kamen sie an,/ hoffnüngsfrohe
deutsche Jugend.
Das gemeinsam gesungene Bundeslied des
BdM „Und wenn wir marschieren,^ dann
leuchtet ein Licht", war der Auftakt, und dann
ergriff die Bezirks-Führerin, Margaret
K l e i n, Heidelberg, das Work zu längeren
Ausführungen. Sie machte u. a. den erschie-
nenen BdM - Kameradinnen klar, welche
Verpflichtungen -i« deutsch« Jugend und ganz
besonders das deutsche Mädel im neuen Staat
dem Volksgenossen gegenüber zu erfüllen hat,
und daß ganz oesonders die in der national-
sozialistischen Jugendbewegung züsammenge.
faßten Jungens und Mädels der gesamten
deutschen Jugend Vorbild und Führer sein
müssen. Das muß sich schon in unserem
Aeußeren kennzeichnen, Modetorheiten jeder
Art werden von uns bewußt abgelehnt, wir
erstreben Erneuerung nach außen und nach
innen.
Margret Klein erklärte dann noch die
technischen Einrichtungen des Bundes deut-
scher Mädel und übte 8 neue Lieder mit den
Mädels ein. Mik dem Versprechen, daß
regelmäßig einmal monatlich ein Kreistreffen
stattflnden wird, bei dem tüchtig gelernt wer-
den soll, schied di« allseits beliebte Bezirks-
Führerin von ihren Mädels.
Fröhlich, mit blanken Augen sind sie dann
heimmarschierk und kragen den Geist der neuen
Jugend in ihre Dörfer.
Stützpunkt Rauenberg bet der Arbeit
Bei der Kundgebung des hiesigen Stützpunkts
am Sonntag, 23. Juli, wies der erste Redner,
Landwirtschaftslehrer Konrad, nach der Be-
grüßung durch Propagandaleiter Sieber zu-
nächst auf die Stellung des Bauernstandes im
neuen Staat hin. Adolf Hitler habe erkannt,
daß die Gesundung unseres Volkes nur über die
Erstarkung des Bauern führe, und führe seine
Regierungsarbeit in diesem Sinne. Die Regie-
rung müsse aber bei ihrer Arbeit unterstützt
werden, und der Redner forderte deshalb auf
zum Eintritt in die Bad. Bauernschaft.
Der zweite Redner Pg. Reich, Pforzheim,
ging eingangs auf die bisherige Regierungsar-
bett Adolf Hitler« et«, der durch sein» Tatkraft
Deutschland und ganz Europa vor dem Kommu-
nismus gerettet habe. Weiter hätte er mit der
Gleichschaltung die unselige Mainlinie über-
brückt und den Parteienstaat beseitigt. Eine Groß-
tat auf kulturellem Gebiet sei der Abschluß des
Konkordats mit dem Heiligen Stuhl gewesen.
Zum ersten Male hätte das deutsche Reich im
Ganzen einen solchen Vertrag abgeschlossen und
damit einen Kulturkampf in unserem Vaterland
unmöglich gemacht. In der heutigen Zeitwende
sei ein Rückblick notwendig von den 70er Jah-
ren des vorigen Jahrhunderts ab, wo Deutsch-
land vom Agrar- zum Industriestaat wurde und
die Zerreißung der Volksgenossen in Bürger und
Proletarier einsetzte. Nach dem Weltkrieg hin-
derten hohe Zollmauern die deutsche Industrie an
der Ausfuhr. Der einzige Weg für Arbeit und
Brot für alle Volksgenossen sei die langsame
Umwandlung vom Industrie- zum Agrarstaat
und die Stärkung des Jnlandmarktes. Als
wirtschaftsbelebend werde eine Steuerverein-
fachung und eine Zinssenkung durchgeführt wer-
den. Zur notwendigen besseren BodenVenutzung
werde der Arbeitsdienst eingeführt, dessen wirt-
schaftliche Rentabilität und erzieherische Not-
wendigkeit der Redner bewies. Pg. Reich schloß
seine klaren Ausführungen, die mit großer Auf-
merksamkeit ausgenommen wurden, mit einem
Sieg-Heil auf unseren verehrten Reichskanzler,
worauf man das Deutschland- und das Horst-
Wessel-Lied sang.
Anschließend forderte Bürgermeister Menges
die Eemeindemitglieder auf, durch tatkräftige
Unterstützung der NS.-Bewegung dem Vaterland
rückhaltlos zu dienen. Gedankt sei noch dem
Musikverein Rauenberg, der durch flotte Weisen
uneigennützig zur Verschönerung der Veranstal-
tung beitrug.
Heil Hitler!
Vsn FranWrt nach Bnöapch tm
Schleppllug
Von Robert Kronfeld.
Schleppflüge sind schon viele gemacht worden,
aber fast immer nur als Startmittel für den
Segelflug und über kürzere Strecken. Was wir
mit unserem „kleinen Europa-Rundschlepp" be-
weisen wollen, ist, daß man bei schlechtem Wetter
über lange Strecken regelmäßig reisen kann. Da-
bei können größere Lasten mitgefllhrt werden
als im Motorflug ohne Anhänger, Der Ge-
schwindigkeitsverlust durch den Anhänger ist als
bedeutend zu bezeichnen.
So waren wir schon von Italien über Frank-
reich nach Deutschland gekommen, nachdem wir
ein gutes Stück von Belgien ohne Landung
überquert hatten. Wir starteten an einem
schönen Tage mit unserem Langstrecken-Schlepp-
flugzeug, der „BFW", D 1886 und der „KR 1",
„D Austria II". gebaut in der „Ingenieurschule
Weimar" vom Flugplatz in Frankfurt o. M.
Der vorzüglich arbeitende Wetterdienst hatte uns
Rückenwind vorhergesagt, und so zogen wir
schnell über die Stelle am Spessart, an der ich
tags zuvor Notlandung „gebaut" hatte. Es ist
in Fliegerkreisen anerkannt, daß das Schlepp-
fliegen eine der anstrengendsten Tätigkeiten der
Fliegerei überhaupt ist. Schon das Abschleppen
eines Autos auf der Straße ist nicht leicht. Beim
Schleppen von Flugzeugen gibt es nicht nur
rechts Und links, um die Entfernung zu regeln,
sondern oben und unten ebenfalls. Bei meinem
Start von Frankfurt a. M. nach Wien waren
wir, mein treuer Freund und Schleppilot Karl
Henkelmann (Köthen) und ich, im Spessart
über die Wolken gegangen, da es unten regnete.
Plötzlich wurden wir zwischen zwei Wolken-
schichten, deren obere sich senkte, eingeklemmt.
Ich sah nichts mehr von meiner „Schlepploko-
motive". Auf einmal gab es zwei harte Rucke,
die von einem Krachen begleitet wurden. Dieses
Geräusch kannte ich schon. Als ich bei der
„Austria I" den Flügel verlor, klang es ähnlich.
Wieder einmal mit dem Fallschirm ausstetgen?
Gott sei Dank war das diesmal nicht nötig.
Durch den scharfen Ruck hatte sich lediglich die
an der Rumpfspitze befestigte Asuklinvorrichtung
für das Kabel selbständig gemacht und ein Teil
der Rumpfspitze hatte sich „verabschiedet". Ich
hatte Luftkühlung um die Beine, da der Fahrt-
wind auf einmal vorn beim Rumpf hereinblietz.
Eine Notlandung auf einem kleinen Sumpffeld
im Spessart war die Folge. Max Gernsr, Frank-
furts Flugzeugbauer, hatte mit seinen Leuten
den Schaden über Nacht ausgebessert. Am näch-
sten Tage ging es von neuem los und bald kam
Würzburg, in Sicht/ Ich telefonierte durch das
Schleppkabel nach vorn „Den Platz aufliegen".
Dort winkten wir „Papa Ereim" einen Gruß
zu, dem pour le merite-Flieger und Flugschul-
leiter, dem sowohl Henkelmann als auch ich un-
sere . Flugausbildung im Motorflug verdanken.
Weiter ging es mit Rückenwind über all die
deutschen Dörfer und Städte, die zum Zeichen
der neuen Zeit mit ihrem Flaggenschmuck von
Schwarz-Weiß-Rot styd Hakenkreuz zu uns her-,
aufzuwinken schienen. In Passau ging es genau
über den Ankerplatz der/ „Do X" hinweg. Das
Donautal machte unserem Schleppgespann mit
einigen festgelaüfenen. Gewittern allerhand zu
schaffen. Bei Linz hätte uns die Schweizer
Schnellvsrkehrsmaschine niit ihrem 300 Klm.-
Tempo beinahe über den Haufen geflogen. Dann
begannen wir, nach Notlandeplätzen Ausschau zu
halten. Wir waren nämlich nicht sicher, ob unser
Venzinvorrat noch reichen würde. So eilte Hen-
kclmann nach Aspern, als ich über dem schönen
Wien, nachdem ich losgeklingt hatte, allein noch
meine Kreise zog. In S Stunden und 10 Minu-
ten hatten wir 610 Kilometer Strecke zurück-
gelegt.
Der Start meines Postschleppzuges auf dem
Flugplätze Aspern war nicht ganz leicht. Zur
Verringerung des Luftwiderstandes meiner
„Austria II" im Fluge startete ich nicht auf Rä-
dern, sondern auf der Kufe. Daher mutzten beide
Monteure der Oesterreichischen Luftverkehrs AG.,
die immer vorzüglichen Startdienst leisten, an
den beiden Flügelenden feste mitschieben. In der
flachen Kurve ging es über das Westende des
Flugplatzes, dann nahmen wir Kurs nach Bu-
dapest. Wir hatten 50 Kilometer Rückenwind
und starke Sonnenböigkeit. Es war nicht leicht,
bei dem Auf- und Niedertanzen der beiden Ma-
schienen Rucke am Kabel zu vermeiden. Eine
Notlandung wie im Spessart wollte ich auf
meinem Wege nach Budapest mit meiner Post
nicht mehr erleben. So flogen wir besonders
vorsichtig. Nach dem Start um 11.15 Uhr waren
wir um 13 Uhr über Budapest eingetroffen. Vor
Budapest löste ich das Schleppkabel. Eine Stunde
segelte ich dann noch allein über Ungarns Haupt-
stadt mit Hilfe von Warmströmungen, um auch
den Budapestern zu zeigen, was neuzeitlicher
Segelflug ist, trotzdem das mit 5 Kg. Post in
der Maschine nicht gerade leicht war. Die Auf-
nahme war von ungarischer Herzlichkeit. Sehr
schnell wurde dann auch die Post abgegeben und
schon wieder der Weiterstart vorbereitet.
Die für den 26. und 27. August angesetzten
Endspiele um die deutsche Wasserball-Meisterschaft
mußten verlegt werden. Sie finden nunmehr am
2. und 3. September in Erfurt statt.
Ktt-kSMK-S'rMaKM
für Mittwoch, den 8. August.
Deutschlandsender: 5.45 Wetter, Abendnachrichten. 6 Gym-
nastik. 8.15 Wetter, Taaesspruch. 6.2« Aus Leipzig: Frsth-
konzert. 8 Sperrzeit. 8.35 Gymnastik für die Frau. (Fort-
geschrittene/!. 8 Schulfunk. 8.35 Kindergymnasttk. 8.5« Für
die Frau. 10 Nachrichten. 10.10 Schulfunk. 11.38 Zeitfunk.
11.15 Deutsche Wanderfkizzen. 12 Wetter; anschl. Schall-
platten. 13 Sperrzeit. 13.45 Nachrichten. 14 Fortsetzung
der Schallplatten. 14.45 Kinderstunde. 15.30 Wetter und
Börse. 15.45 Dichter reisen. 18 Aus Hamburg: Konzert.
17 Präziston. Artisten bei der Arbeit. 17.2« Divertimenti
des 18jährigen Mozart. 18 Das Gedicht. 18.05 Was uns
bewegt. Ansprache Pfarrer Kessel, Spandau. 18!35 Vier-
telstunde Funktechnik. 18.5« Wetter, Kurzberichte. 18
Stunde der Nation: Das Heimlichs Reich. 28 Kernspruch;
anschl. Zur Jubiläumsfunkausstellung: Dis Arbeit der
Rundfunkkammer. 20.1« Orchesterkonzsrt. Max von Schil-
lings zum Gedächtnis. 28.58 Winke, bunter Wimpel; eins
Ballade. 22.18 Wetter, Tages- und Sportnachrichten. 23
Aus Königsberg: Nachtkonzert.
Mühlacker: 6 Zeit, Wetter, Gymnastik. 8.38 Gymnastik. 7
Zeit, Nachrichten, Wetter. 7.15 Friihkonzert des Kur-
orchesters Bad Mergentheim. 18 Nachrichten. 18.18 Kla-
viermusik. 18.48 Ouvertüre zu „Dis diebisch- Elster" von
Rossini. 11.25 Aus Mannheim: Badischer Wirtschaftsdienst.
11.48 Funkwerbungskonzert. 11.55 Wetter. 12 Mittags-
konzert. 13 Schallplatten. 13.15 Zett, Nachrichten, Wetter,
Piogrammänderungs«. 13.38 Richard Strautz (Schallpl.).
14 Fnnkwerbupgskonzsrt. 44.45 NS-Erzieherfunk: Staats-
politische Erziehung auf Grund vbn Blut und Boden.
15.3« Kinderstnnde. 18.38 Konzert des Kurorchestsrs Ba-
denweiler. 17.45 Plauderet: Wie kommt der Schall aus
die Platte? 18.18 Zwiegespräch: Militärische Jugend-
erzishung im Ausland. 18.48 Zeit, Kurzmeldungen, Land-
wirtschastsnachrichten, Wetter. 18 Stund- der Nation. 2«
Das Schweineschlachten; heiteres VoUsstiick. 21.28 Unter-
baltungskonzert des Siidsunkorchsstsrs. 22.38 Zeit, Nach-
richten, Sport, Programmäuderungen. 22.58 Vortrag über
Oesterreich. 23.W Nachtmusik»