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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Juli-August)

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Nr. 190-220 (1. - 31. August)
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Doirnerskag. Sen 17. August 1933.

Die erste Woche im Mettslager Buchen

I sich gerne, denn sie fühlen, darin liegt ihre Frei-
heit. Sie schulen Körper und Geist, um jeder-
zeit bereit zu stehen für die eine Pflicht, zu der
sie aufgerufen werden wollen, und die sie Mit-
wirken läßt an dem Aufbau und der Befrsm rg
ihres Vaterlandes. Tag für Tag werden es
mehr. Ein halbes Hundert schaffen die Vorar-
beiten, um mehr als Zweihundert in diesem La-
ger Platz zu machen. Auf, daß es ihnen ge-
lingt. K. R.

sen Sie uns, liebe Leser, einmal besuchen. Sie
sollen dieses kameradschaftliche Treiben gesehen
haben. Du, deutsche Jugend aber, Du mutzt es
erleben: Seite an Seite leben Studenten, Ar-
beiter und Bauernsöhne für ein Ziel, das da
heißt „Deutschland". Von früh bis spät sind sie
an die Volksgemeinschaft gebunden. Sie binden

GBiSs

Würzburg, Mitte August 1933.
Wenn der Heidelberger nach Würzburg reist,
fühlt er sich immer heimisch, denn ähnlich ist die
Stadt, ähnlich das Klima, ähnlich die Gemütlich-
keit, und wahrhaftig, er findet auf den Straßen,
in den Anlagen, in den Restaurants immer wie-
der Bekannte, immer wieder Heidelberger. Die
Stadt bietet auch alles aus, um den Aufenthalt
für die Fremden so angenehm wie möglich zu
machen. Schon beim Eintritt in die Stadt fällt
dem Fremven die große Sauberkeit, die sich beim
Stratzenwesen und den zahlreichen öffentlichen
Gärten und Parkanlagen äußert, auf. Den näch-
sten Stratzenreiniger darüber gefragt, äußert er
sich wie folgt: „Wissens, seit wir den neuen
Oberbürgermeister Memmel haben, seitdem
sind auch eine große Anzahl Leute mehr bei der
Stadt tätig, da dem Oberbürgermeister viel
daran liegt, Würzburg im Interesse des Frem-
denverkehrs zu heben und sauber zu halten."
Die schönste Erholung für den Naturfreund
bieten immer die öffentlichen Anlagen, die in
Würzburg besonders gepflegt werden. Der
Schwede Jöns Person Lindahl schuf dieselben
vor fünfzig Jahren in Gestalt der berühmten
Elacisanlagen, welche unter Verwendung der
beiden Stadtbäche Pleichach und Kürnach reich-
lich mit Kaskaden, Wasserläufen und Teichen
ausgestattet werden konnten. Besonders be-
liebt ist die Anlage „Klein-Nizza". Der mehr
als 12 Meter tiefe Graben des Walles wurde
dort seinerzeit aufgefüllt, die häßliche Erdbrust-
wehr auf dem Hofgartenwall abgetragen und
somit eins Pflanzungsfläche von einem Kilo-
meter Länge und durchschnittlich 40 Meter Breite
gewonnen. Es ist dort wahrhaftig eine herrliche
Landschaft entstanden, die erst in jüngster Zeit
wieder bedeutend verbessert worden ist. Aber
auch außer den Ringanlagen hat Würzburg zahl-
reiche Volksgärten und große Parkanlagen, die
mit Hilfe des Verschönerungsvereins geschaffen
worden sind. Besonders gern wird daher das
Käppele besucht, denn von hier aus gelangt man
durch musterhafte Parkanlagen zur Franken-
warte, einem beliebten Würzburger Aussichts-
punkt. Gern geht man weiter, um den Abstieg
durch die Annaschlucht zu machen, die ehedem ein
unpassierbarer Wildgraben war und heute eine
zierliche und malerische Landschaft darstellt.
Aber auch die Residenz wird gerne besucht.
Man ergötzt sich immer wieder an den Sehens-
würdigkeiten derselben. Ganz Bedeutendes hat
die Stadt bei Neubauten in den letzten Jahren
geschaffen. Man braucht nur heute einen Blick
von der Marienfeste oder Kävvele oder einem
andern Aussichtspunkt in die schöne Stadt wer-
fen, dann sieht man die zahlreichen Bauten, die
in den letzten Jahren dort geschaffen worden
sind. Mitten im Innern der Stadt entstanden
bedeutende Bauwerke, wie das Umspannwerk
des Elektrizitätswerkes an der Prymstraße, der
Sparkassenneubau, die Varbarakirchs, das Luit-
poldkrankenhaus und das daneben sich befindende
Tuberkulosenkrankenhaus, das Benediktinerkolleg
an der Alleenstratze und gar manche mehr.
Was Würzburg immer wieder anzieht, das
sind die herrlichen Kirchen und Klöster. Und es
sind deren gar viele und prachtvoll ausgestattete.
Das Christentum hat eben hier wegen der Auf-
geschlossenheit im Verkehr schon sehr früh Boden
fassen können. Es würde zu weit führen, die
Geschichte dieser meist im Barock gehaltenen al-
ten Kirchen zu beschreiben. Es fällt nur auf, daß
die Stadt keinen Wert darauf legt, die Kirchen
gegen Entgelt zur Schau zu stellen, und das ehrt
sie ganz besonders. In vielen Städten wird nicht
das geboten und trotzdem ein Eintritt verlangt,


in der Regel 30 Pfennig. In Würzburg kann
man solche Schönheiten unentgeltlich besichtigen
und gleichzeitig andächtig sein. Und so sieht man
dieselben immer von zahlreichen Andächtigen be-
sucht, kommt man Sonntags oder während der
Woche.
Soeben tagen die „Neuner" in Würzburg,
denn ehedem hatte die Stadt als Garnison das
Neunte Infanterie-Regiment. Fast alle wallen
hinaus zum neuen Kriegerdenkmal, wo 6 Ka-
meraden ihren toten Kameraden das letzte Ge-
leite geben. Fürwahr ein sinnig-schönes Denk-
mal, das die Stadt ihren Gefallenen gegeben hat
und das an einer der schönsten und würdigsten
Stätte in den Elacisanlagen Aufstellung erhal-
ten hat. Würzburg ist auch bekannt, preiswerte
gute Getränke, Bier und Wein, zu haben. Ein
Versuch bestätigt dieses. D.
Vom BMZhMS Ser MSmrevttoren
tmö WirWaMyrUAr
Die Gaugruppe Baden des Rerchsbundcs
der Bücherrevisoren und Wirtschaftsprüfer
(RBM.) Sitz Lübeck e. V. hielt am 9. August 33,
abends 7 Uhr, in der Frank'schen Weinstube ihre
erste Mitgticderversainnllung ab. Gaugrnppen-
sichrer, Bücherrevisor Löhrke-Heidelberg, begrüßte
die erschienenen Kollegen und führte weiter etwa
folgendes aus: Die verschiedenen Reden unseres
Reichskanzlers und Führers, Adolf Hitler, und
die seines neubetrauten Reichswirtschaftsminh
stsrs haben nicht zum letzten in den Herzen aller
zur Neuausbauarboit der deutschen Wirtschaft
Berufenen und im Besonderen auf uns Bücher-
revisoren und Wirtschaftsprüfer einen tiefen
Eindruck gemacht. Im Gedanken an die gewal-
tige Aufgabe der Volksrevolution stellen wir uns
als verantwortungsbewußte Sachwalter und Be-
rater der Wirtschaft pflichttreu zur Verfügung
mit dem Gelöbnis, all unser Ersahrnngswissen
und Können erschöpfend in vaterländischer Be-
geisterung cinzusetzen. Als Männer der Wirt-
schaft begrüßen wir daher freudig die Aufforde-
rung, innerlich die großen Probleme der Neu-
gestaltung aufzugreifen, um bei der Entwicklung
eines gesunden Aufbaues tatkräftig mitzuschaf-
sen. Vom festen Glauben beseelt, daß der K ö n-
ner und Schaffer den stärksten Schutz im
neuen Staate hat, find wir tief bewegt, daß der
Herr Reichswirtschaftsminister unseren obersten
Führer als Garant solcher Einstellung bezeichnen
durste. Der geplante ständische Aufbau, der als
Fundament volksstaatlich gebundenen wirtschaft-
lichen Lebens erstrebt wird, soll nach den Ideen
des obersten Führers in ruhiger Entwicklung
heranreichen, aber Nicht durch experimentierende
Theoretiker verdorben und fehlgeleitet werden.
Die praktische Arbeit der Gegenwart soll in
erster Linie die Organisation der vorhandenen
praktischen realen Wirtschaftsmöglichkeiten um-
fassen. Im Schritt-Vor-Schritt-Vorwärtsschrei-
ten unter Ausschluß bürokratischer Konstruktio-
nen wird die organische Aufbauentwicklung der
vollkommenen Einschaltung des Berufsstandes
der Bücherrevisoren und Wirtschaftsprüfer um-
somehr bedürfen, als darin wertvollste ausge-
retste Aufbaukräfte entwickelt sind. Wenn dem
ständischen Aufbau nun die Ausgabe zugedacht
ist im Volke von oben bis unten dafür zu sorgen,
daß man den Staat und feine Absichten verstehe,
daß man geistig unser Volk zum Nationalsozia-
lismus hinsührt und für die Zukunft alle Kreise
in dem groben Gedanken erzieht und schult:
„Wir sind eine Einheit und wollen alle dasselbe,
wir hängen alle von einander ab", dann glau-
ben wir die Anregung geben zu dürfen, daß bei
Gliederung des ständischen Ausbaues unser Be-
rufsstand seiner nationalwirtschaftlichen Bedeu-
tung entsprechend und feinen Leistungsfähigkei-
ten gemäß in die Reihe der freien Berufe ein-
gruppiert wird. In seiner Leipziger Rede be-
tonte unser erhabener Führer: „Die gewaltigen

Schwer und schwarz hängen die Wolken über
dem Häusermeer der Stadt; düster und naßkalt
zieht der erste Augusttag — in den von monoto-
nem Regen begleitet unser Zug fährt — dahin.
Die Dörfer, die wir durchfahren, erscheinen nur
silhouettenartig hinter den verschlossenen, ange-
laufenen Fenstern und das gleichmäßige Gepol-
ter der Wagenräder ermahnt uns: wir fahren'
ins Ungewisse. Umsteigen; warten. Und wie-
der Fahrt, bis nach Buchen ins Arbeitslager.
Ein halbes Dutzend Unentwegter finden wir bei
der Arbeit vor; für uns gibt es nur noch einen
Gang durch das Städtchen. Aber kein Mensch
läßt sich bei solchem Wetter auf der Straße er-
blicken. Wir schreiten wie auf zerbrechlichen Ge-
genständen durch die aufgeweichten Straßen einer
scheinbar ausgestorbenen Stadt, bis nach einem
festen Abendbrot uns der Strohsack barmherzig
in seine Arme schließt und uns düstere Träume
in den zweiten Tag hinüberführen.
„Guten Morgen, Kameraden!" erschallt um 6
Uhr die Stimme unseres Lagerführers. Und
wenige Minuten darnach laufen wir, mit leich-
ten Sportkleidern bekleidet, über das'morgen-
frische Feld. Tief aufatmen, Rumpf gebeugt,
Beine gespreizt, Rumpf drehen usw. Das mar
der Anfang. Für heute erwarten uns nur noch
Arbeiten, die im Lager zu verrichten sind: ein
ausgedehntes Fabrikgelände und eine Turnerba-
racke müssen wohnlich gemacht werden. Alte
Pfannen werden mit Wasser und Eartsnsand
vorgereinigt usw., alles Arbeiten, die in uns die
lieblichsten Erinnerungen aus der Kindheit wach
werden lassen. Daß unsere Maurer, Zimmerleute
und Schreiner heute ihre Berufsarbeiten verrich-
ten und sich dabei ganz besonders in ihrem Ele-
ment fühlen, ist ja gerade nicht so ganz beson-
ders bemerkenswert; aber — und darum möchte
ich wetten — wenn die Mutter unseres Juristen
ihren Sohn so an der Kaffeemühle nach allen
Schlager- und Volksliedermelodien den besten
„Rhythmus der Arbeit" ausklügeln sehen würde,
sie hätte bestimmt ihren größten Spatz daran.—
Wieder fünf hoffnungsfrohe Arbeitswillige sind
zu uns gekommen. Ein Teil davon kam aus
reiner Anhänglichkeit zu unserem Führer. De-
nen geht es heute genau so, wie uns gestern.
Gymnastik, Waschen und Frühstück leiten auch
den dritten Tag ein. Unsere Heimarbeiten sind
nun so weit gediehen, daß wir uns die schwere
Arbeit für die kommenden Wochen (Straßenbau)
betrachten können. Wir sind uns alle darüber
einig: wir werden es schon schaffen. Das halbe
Dutzend der Erstlinge hat sich vervierfacht und
schon dürfen wir uns einen Wachposten vor dem
Lager erlauben. Selbstverständlich darf der Phi-
losoph da draußen die ersten Betrachtungen an-
stellen. Heute kommen die Neulinge ganz aus
der Ferne. Sie versichern uns, daß sie zum
Orderten (Arbeiten) geboren sind. Am Freitag
werden sie es uns zeigen.
Punkt sieben Uhr sind wir an der Arbeits-
stelle. Schaufeln und Picken stehen bereit und
auch die Hämmer, dis für den Straßenbau uner-
läßlich sind, sind in bester Ordnung. Kolonne 1
gräbt den Schacht zur Kanalisation, Kolonne 2
muß stücken (Steine setzen) und Kolonne 3 hat
die ..angenehme" Beschäftigung, zu köpfen. Zwar
ist dieses Köpfen nicht ganz so grausam, wie das
Käufen auf dem Schafott, aber Blut fließt dabei
doch, und zwar, wenn die Schwielen an den
Händen aufplatzten. Gleich einem Symbol ar-
beitet in unserer Mitte ein Theologe. Seine
Hände mußten am meisten Blut hergeben; den-
noch hält er durch und — Sie werden staunen —
er asht uns mit bestem Beispiel voran.
War auch die Arbeit für den ersten Tag bart:
im Lager können wir uns ausruhen und dabei
der Stimme unseres zukünftigen „Heldentsnors"
lauschen.
Morgen ist Feiertag. Darum werfen wir uns
heute noch einmal mit ganzer Kraft an die Ar-
beit. Wenn es so weitergeht, dann wird die
Straße bald fertig sein und die Buchener dürfen
sich darüber freuen. Beim Vesper ist es wohl am
interessantesten für den Zuschauer, mit welcher
Geschicklichkeit mit einem Streichholz die Pfeifen
und Zigaretten der ganzen Gemeinschaft ange-
zündet werden. Pfeife an Pfeife ziehen sie sich
das Feuer nach beiden. Seiten. — Dreimal in
der Woche ist nachmittags Urlaub. Auch heute
wird alles geputzt und bald arüßen uns freund-
' lich die Einwohner. „Heil Hitler" grüßen sie
und wünschen uns einen „Guten Tag". Dieser
Tag war aber auch wirklich gut. Das erste Mal
lacht die Sonne in ihrer ganzen Pracht vom
Himmel.
Am Sonntag morgen weckt uns das Hafenkon-
zert des Rundfunks. Ein großer Teil von uns
besucht die Kirche und andere wieder lauschen da
draußen der Andacht des Sonntagmorgens. Wie
erhebend wirkt doch gerade für den Großstädter
ein solcher Sonntag auf dem Lande. Er lauscht
dem K,lang der Glocken von Nah und Fern und
freut sich ob der Stille. Nur seine Nerven sind
vorerst noch einen anderen Takt gewöhnt; er
eilt zum Platzkonzert, veranstaltet durch die
Stadtkapslle. Dort findet er einen vertrauteren
Ton und auch der Sonntagnachmittag im
Schwimmbad ist ihm nichts Ungewöhnliches. So
müde und zufrieden wie an einem Arbeitstag
geht es zu Bett.
Am siebenten, oder einem späteren Tag, müs-

likk:i8
Redaktionsschluß täglich 18 Uhr.
Bad. Bauernschaft, Kreis Heidelberg. Heute Donnerstag,
17. August 1933, abends 8.30 Uhr: findet in Gaiberg eine
Bauernuersammlung statt. Redner Pg. Schanl; Themen:
Wiederaufbau der Landwirtschaft im 3. Reich, und zur Lage
am Milchmarlt.
NEKK. Bezirk Kurpsalz. Morgen Freitag abend, 7.45
Uhr, treten alle Korps des Bezirkes vor dem „Schwarzen
Schiff'/ in Nsuenheim an. Ort, an welchem der Formaldienst
stattsindei, wird bei dem Antreten bekannt gegeben. Er-
scheinen Pflicht, nur: dringende Verhinderung entschuldigt. —
Heute abend Werbeversammlung im „Rötzle" in Leimen.
Antreten 7.45 Uhr, Bismarckstrahe. Der Bezirkssiihrer.
Fachschaft Polizeiverwaltung. Am Freitag, den 18. August
1933, 20.30 Uhr, findet in der Brauerei Ziegler, Berg-
heimer Stratze, eine Versammlung statt. Als Redner wurde
Pg. Prosessor Schmiedel gewonnen. Teilnahme an der
Versammlung ist für die Mitglieder der Fachschaft Pflicht.
Fernbleiben nur bei dringender Entschuldigung. Gäste will-
kommen.

NS.-Frauenschast H.-Kirchheim. Heute und am Donners-
tag, den 24. August 1933, fallen die Heimabende des Kirch-
weihfestes wegen aus.
Nat. Eoz. Kriegsopserversorgting e. V. Ab 17. August
ds. Js. befinden sich unsere Geschäftsräume nicht mehr im
Eewerlschastshaus, sondern in der Unteren Ncckarstratze II,
ebener Erde, in unmittelbarer Nähe der Stadthallo. Die
Sprechstunden der Bezirksnebenstelle, welche im gleichen
Hause untergebracht ist, werden weiterhin Montags und
Donnerstags von 2—8 Uhr abgehalten. Ich bitte dringend,
diese Zeit nach Möglichkeit einzuhalten, da sonst dem Ge-
schäftsführer keine Zeit bleibt, dis große Anzahl der Ver-
sorgungssälle zu bearbeiten.
Der Kreisobmann: Julius Weber.

Aufgaben der Zukunft, Vas wissen wir, werben
nicht gelöst äußerlich durch Bekenntnisse, sondern
sie werden nur gelöst werden durch Dien st-
und Pflichterfüllung." Unsere erz-ieheri-
sche Dienstpflicht erAMen wir skisziert darin:
als staatlich anerkannte und ausschließlich zuge-
lassene BerussamlswaAer, als Könner und
Schass er mit der gesamten Betriebswirtschaft,
dem Handel und Gewerbe verflochten zu wer-
den, um durch restlosen Einsatz all unseres Er-
sährungswissens und Könnens die Wirtschaft
mit nationalfozialistifchem Gedankengut zu durch-
dringen, sie zu beraten und gleichzeitig aus
staats-- und Wirtschafts- wie steuerpolitischen Er.
Wägungen verantwortlich zu überprüfen. Da-
durch wird bei stnugeuMßer Anwendung des
Leistungsprinzips nicht blos der Grundsatz:
„Gemeinnutz geht vor Eigennutz" volkstümlich
realisiert in Fleisch und Blut übergeleitet, es
wird darüber hinaus die Volkswirtschaft erst auf
das ihr vorbereitete überlegen konkurrenzfähige
Leistungsniveau emporgeführt und nicht zum
letzten zwangsläufig die chegle Steuergerechiig-
keit durch ehrliche SteueMstenverteilung Weit-
möglichst erreicht.
Die unheilvolle Verworrenheit, die in unserem
Berufsstande gewiß nicht zum Vorteil der Wirt-
schaft herrscht, und die sich schon rein äußerlich
in oen vielseitigen Berufsbezeichnungen offen-
bart und keine klare einheitliche oder eindeutige
Begriffsbestimmung zuläßt, mutz endlich einer
begriffsklaren und begriffseinheitlichen staatlich
anerkannten und geschützten Berufsbezeichnung,
ähnlich wie im darin längst vorbildlichen Eng-
land, weichen. Aus all diesen Erwägungen er-
gibt sich die zwingende und dringliche Notwen-
digkeit der Schaffung eines einheitlich qualifi-
zierten, organisch entwickelten Berufsstandes der
Wirtschaftswalter zur freiberuflichen Betätigung
in allen Sparten des weiträumigen Arbeitsge-
bietes. Unser Reichsbund erstrebt nichts ande-
res als Arbeit., Arbeit und immerfort Arbeit
für alle würdigen und fähigen Könner und
Schaffer. Jeder unserer Könner und Schaffer will
freudig mitschaffen zum allgemeinen Volkswohl-
Sie alle wollen nicht nur dabei gewesen sein, sie
wollen im Kampfe weiter durchhalten, weiter-
kämpfen, immer schaffen zur Erreichung des tri-
umphalen Sieges oer deutschen Evolution. Nach
Erledigung der umfangreichen Tagesordnung
wurde die Versammlung mit einem „Sieg Heil",
geschlossen.
Donnerstag, 17. August:
Echlotzhos, 29.30 Uhr: Sersnadenkongort.
Heute abend 8.30 Uhr im Schlotzhof 12. Sere-
nadenkonzert des Stdät. Orchesters. Leitung:
Musikdir. Overhoff. Am Anfang des Konzerts
werden vierstimmige Inventionen und Kanons
von dem einheimischen Komponisten Dr. Friedr-
Eckart gespielt, bei denen ein kleines Fernor-
chester verwendet wird. Heinrich Brumm spielt
das kleine Konzertstück „Tancred" für Tello und
Orchester von Brandt-Vuys. Von Richard Strauß
wird die Suite in B-Dur für 13 Bläser zum er-
sten Mal hier vorgetragen. Den Schluß bildet
die reizende Mozart-Serenade Nr. 8 i« D-Dur«
Eine Heidelbergerin im Rundfunk. Fräulein
Dore Venz aus Heidelberg spricht am Frei-
tag, den 18. August, um 15 Uhr am Deutsch-
landsender über: „Was mutz das deutsche
Mädel von Vererbungslehre u. Eugenik wissen?"

KMS/MLS'r'Msmm
für Freitag, den 18. August.
Deutschlandsender: 5.45 Wetter, Absndnachrichten. 8 Gym-
nastik. 8.15 Wetter, Tagesspruch. 6.30 Friihkonzert. s
Sperrzeit. 8.35 Gymnastik für dis Frau, g Schulfunk.:
9.45 Viertelstunde für die Frau. 19 Nachrichten. 10.10
Schulfunk. 11 Eröffnung der Jubiläumsausstellung. Es
spielen die SA.» und SS.-Kapellen von Berlin. 11.45
Unterhaltungskonzert. 12.30 Tanzmusik. 12.55 Zeitzeichen.
13 Sperrzeit. 13.45 Nachrichten. 14 Unterhaltungskonzert.
14.30 Instrumentalmusik. 15 Jungmädchenstunde. 15.30
Wetter und Börse. 18 Orchesterkonzert aus Berlin. 18
Das Gedicht. 18.05 Italienische Vollsmelodien. 18.38 Der

WO Kr SMtts WM!
nordische Mensch als Jäger. 18.50 Wetter für die Land-
wirtschaft. 19 Stunde der Nation: Der Heimkehrer. 22
Wetter, Tages- und Sportnachrichten. 23 Nachtkonzert.
Mühlacker: 6 Zeit, Wetter, Gymnastik. 6.30 Gymnastik. 7
Nachrichten, Wetter. 7.10 Frühkonzert auf Schallplatten.
1V Nachrichten. 19.10 Heitere Vormittagsmustk. 10.40
Deutschs Arien von Händel. 11.55 Wetter. 12 Bayreuther
Erinnerungen. 13.15 Zeit, Nachrichten, . Witter, Pro-
grammanderungen. 13.30 Aus Köln: Unterhaltungskonzert.
14 Funkwerbungskonzert. 14.30 Englisch für Fortgeschrit-
tene. 15.15 Operettenkonzert des Slldsunkorchesters. 16.30
Nachmittagslonzert. 17.45 Vortrag: Kurzwellen. 18.10 Vor-
trag: Sorgen und Zweifel einer jungen Mutter, 18.35
Zeit, Kurzmeldungen, Landwirtschaftsnachrichten, Wetter-
bericht. 19 Stunde der Nation. 20.05, Aus Berlin:- Grö-
hes Orchesterkonzert zur Eröffnung der Funkausstellung.
22 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.25 Kleine Stücke für
Violine.
München: 6.30 Zeit, Wetter, Nachrichten. 6.45 Gymnastik.
7 Frühkonzert lSchallpl.). 10 Für die Hausfrau, 10.15
Stunde der Fortbildung. 10.35 Kurzschrift. 10.55 Marli-
bericht, Wetter, Nachrichten. 11.30 Schallplatte» mit Ge-
schästsnachrichtcn. 12 Buntes Konzert lSchallpl.). 13.15
Zitherkonzert. 14 Wetter, Nachrichten, Börse. 14.20 Schall-
platte» mit Eeschästsnachrichten. 15 Stunde der Frau.
15.55 Wetter, Landwirtschaftsdienst. 16.05 Für die Ju-
gend. 16.30 Vesperkonzert. 17.45 Junge Generation: der
Sinn von Zücht und Mühe. 18.05 Deutsches Lied zur
Laute. 18.25 Vortrag: Wolfgang v. Goethe und die deut-
sche Revolution. 18.45 Weiter, Landwirischastsdienst. 19
Stunde der Nation. 20 Konzert, des Musikzuges der SA.
Standarte. 21 Vorbereitungen zum Reichspartcitag der
NSDAP. Bericht von Oberbürgermeister Liebel, Nürnberg.
21.10 Funkzeitspiegel. 21.20 Unterhaltungskonzert: 22.29
Wetter, Nachrichten, Sport.

Wenn Ihr Haar gesund bleiben soll, dann
spülen Sie es nach jeder Wäsche mit „Haarglanz"
nach. Durch dieses „Neutralisieren" wird es,straff,
elastisch und glänzt wundervoll. „Haarglanz"
liegt jedem Beutel Schwarzkopf-Schaumpon bei.

Achtung! Bekanntmachung der Krcisiauernschast Heidel-
berg! Am Sonntag, den 20. August 1933, findet nachmittags
2 Uhr im Stolzenecksaal in Eberbach eine grohe Bauern-
tagung-für Eberbach und Umgebung statt. Bei der Tagung
wird die Eingliederung des landwirtschaftlichen Bezirlsvcr-
eins und Landbundes in die bäuerliche Einheitsfront der Ba-
dischen Bauernschaft vorgenommen. Redner: Pg. Schank,
Themen: Wiederaufbau der Landwirtschaft im dritten Reich
und Bericht über die Durchführung des 8 38 des Reichs-
milchgesetzes. Den LOF wird es zur Psiicht gemacht, mit
ihren Ortsgruppen vollzählig zu erscheinen.
Der Krelsbaucrnsährer.
 
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