Donnerstag, den 13. Juli 1933.
t/-V0
Meinungsverschiedenheiten hei den Verhandlun-
gen, die jedoch anscheinend langsam überbrückt
werden konnten. Der Stand der Verhandlungen
ist augenblicklich günstig und es verlautet,
datz in drei dis vier Tagen eine vollständige
Einigung zu erwarten sei.
Der ungarische Vertreter bei den Verhand-
lungen ist der Sektionschef Winckler vom un-
garischen Wirtschaftsministerium.
Säuberung bei der Gemeinschaft der Freunde,
Wüstenrot.
Nachdem die neue Leitung der Gemeinschaft
der Freunde, Wüstenrot, Sitz Ludwigsburg, die
Verbindung nach der Zentrumsseite hin durch
Ausscheiden der t Aufstchtsrüte Otte, General-
sekretär der christlichen Gewerkschaften, Kaplan
Schmitt, Generalsekretär der katholischen Ar-
beitervereine und Direktor Becker von der ka-
tholischen Lebensversicherung, Berlin, gelöst hat,
hat sie nunmehr einen weiteren Schritt in der
Säuderungsaktion unternommen. Die Auf-
sichisratssitzung vom 8. Juli hat die Direktoren
Dr. Schuon und Notar Oechslin mit sosor-
Von 6vn Sörsvn
Nkmnkelmer ktteklenvvi^e
Die heutige Börse war sehr ruhig, hatte aber
freundliche Tendenz. Farven zogen aus 130,75
an. Von Nebenwerten waren Brown Boveri und
10°/° Grotzkraft Mannheim fester. Badische Bank
lagen abgeschwächt, ebenso Mannheimer Ver-
sicherung am Versicherungsmarkt- Renten still.
Es notierten:
6°/° Baden Staat 1W7 84, 7»/° Heidelberg
Stadt —, 8°/° Ludwigshafen Stadt 60, Mannh.
Ablösung —, 8°/° Mannh. Stadt 65, 8°/° Pfalz.
HYP. Gold 85, 8°/o Rhein. HYP. Gold 82,25, 6°/°
Farbenbonds 118.
Bremen-Besigheim 77, Brown Boveri 15,
Cement Heidelberg 81, Daimler-Benz 27.75, Dt.
Linol 39,5, Durlacher Hof 51, Eichbaum 59,
Einz-inger 70, Farben 130,75, 10°/» Grotzkraft
Mannheim 1100, Kleinlein 51, Knorr Heilbronn
177, Konserven Braun 50, LudwigSH. Mtienbr.
76,5, Mez 50, Psälz. Mühlenwerke 73, Pfalz.
Preßhefen 83, Rheag 96, dto. Vorzüge 95,
Rheinmühlen —, Schwarzstorchen 80, Seilwolff
Sinner, 65, Waldhos 40.
Badische Bant 104,5, DD-Dank 54, Pfalz.
HYP. 62, Rhein. HYP. Bk. 98.
Bad. Assekuranz —, Mannh. Vers. 28,25,
Württ. Transport 36, Eommerzvank 50,50,
Dresdner Bk. 45,25, Ludwigsh. Walzmühle 63,
Altbesitz 75,5, Neubesitz 10.
tiger Wirkung beurlaubt. Wie wir erfahren,
sollen diese beiden Herren nicht mehr in die
Lesung der G.d.F. zurückkehren. Ihr Ausschei-
den bedeutet nicht nur eine Vereinfachung und
Kostenersparung, sondern man hat sich mit ihnen
bewußt von zwei Vertretern der November-
politik getrennt.
Stand »ee Sa». Saat
am 7. Juni
Karlsruhe, IS. Juli. Aktiva: Goldbestand
8744 297, deckungSfähige Devisen 56 531, sonstige
Wechsel und Schecks 19 090 OSS, deutsche Scheide-
münzen 16802, Noten anderer Banken 371 790,
Lomvardforderungen 5 024 181. Wertpapiere
7 916 983, sonstige Aktiva 28985504. — Passiva:
Grundkapital 8300 000, Rücklagen 3500 000, Di-
vidende-ErgSnzungssonds 500000, Betrag der
umlaufenden Noten 20 076700, sonstige täglich
digungsfrist gebundene Verbindlichkeiten RM
24 357 369, sonstige Passiva 2 255 069, Verbind-
lichkeiten aus weitergegebenen, im Inlands
zahlbaren Wechseln 233 300.
rranniurler vürse
Stimmung: Montanaktien und Renten
freundlich. Die zuversichtliche Stimmung, die
schon seit einigen Tagen vorherrscht, kam auch
an der heutigen Börse zum Ausdruck. Beson-
deres Interesse war am Montanmarkt zu ver-
zeichnen. Hier gab es unter Führung von Har-
pener und Buderus Kursvesserungen. Harpe-
ner waren mit 98,5 (Plus 2,25) und Buderus
mit 72 (plus 1,5°/°) notiert. Ebenso gewannen
Klöckner 1,25, Mannesmann 0,25, Rhein.
Braunkohlen 2,5°/°, Stahlverein '/- und Phönix
0,25°/°. Die herrschende Marktleere und die
mangelnde Unternehmungslust der Spekulation
brachte dagegen für andere Hauptwerte keine
Veränderungen. Farven, die schon vorbörslich
mit 131,5 genannt waren, waren dann wegen
Ordermangels mit 130,75 gut behauptet. Gold-
schmidt lagen lediglich 2,25°/» fester. Der Elek-
tromarkt verzeichnete gut behauptete Kurs«. Licht
und Kraft gewannen 1,25, ferner Siemens 1,
Gessürel 00,25 und Schlickert 0,75°/» anziehend.
Waldhos waren ebenfalls 1,5°/° erhöht. Kunst-
seidenwerte unverändert. Verkehrs-Werte lagen
ruhig. Hapag behaupteten den Vortagskurs,
Nordd. Lloyd waren '/«»/» schwächer. Kaliwerte
zeigten kaum Veränderungen. Von Einzelwer-
ten waren Holzmann 1'/-, Metallgesellschaft 0,25,
Südd. Zucker 1, Dl. Linol 0,25°/» erhöht.
Der Rentenmarkt, der sehr lebhaft lag, gab
zu Beginn der Börse das Gepräge. Späte
Schuldbücher zogen 0,25°/» an. Fest lagen Stahk-
Verein-Obligationen plus 1,5°/°. Auch Dollar-
bonds konnten einen Punkt gewinnen. Altbe-
Em mmeres Ergebnis -er Rhein.
WMhrtsverhanSiungen
Die Sitzung der ZentraAommission Kr die
Rheinschisfahrt in Straßburg legt nun ein
ziemlich mageres Ergebnis für die Sanierung
der Rheinschiffahrt vor. Als Kompromiß für
die verschiedenen Vorschläge wird eine Konven-
tion mit der vorläufigen Vertragsdauer bis
31 .Dezember 1934 vorgeschlagen, wobei jeder
Staat auch schon vorher mit Monatsfrist das
Kündigungsrecht besitzt. Es wird ein Ausschuß
eingesetzt mit dem Sitz in Straßburg, in dem
die 5 Rheinuferstaaten vertreten sind. Der Aus-
schuß soll eine Abzeichnung von 10,20 oder 30°/°
festsetzen. Dabei erhält jedes Schiff eine neue
Eichungsurkunde. Die Ueberschreitung der neuen
Ladelinic ist mit einer Strafe von 600 hfl. be-
droht. Diese Konvention wird erst rechtswirk-
sam durch die Zustimmung der Parlamente der
beteiligten Staaten. Man erwartet, daß Frank-
reich und die Schweiz ihren ablehnenden Stand-
punkt gegen diese Beschlüsse nicht aufgeben, son-
dern die Wirksamkeit der Konvention immer noch
fraglich ist. Zumindest ist zu befürchten, daß sie
nicht vor dem 1. Januar 1934 in Kraft treten
kann. Die endgültige Bereinigung in der Rhein-
schiffahrt ist auch nach der jetzigen Tagung der
Internationalen Rheinschrsfahrtskommission noch
problematisch.
EuropöWe WeizeMnöMsni
gegen Aeberke
London, 12. Juli. Zwischen den vier wei-
zenerzeugenden Donaustaaten, Ungarn, Rumä-
nien, Südslawien und Bulgarien, finden seit et-
wa drei Tagen Verhandlungen über das Wei-
zenproblem statt, die auf die Schaffung eines
einheitlichen Blockes dieser Getreidestaaten mit
einem gemeinsamen Verkaussbüro hinzielen, um
gegenüber den Forderungen der großen Weizen-
länder Amerika, Kanada, Australien und Ar-
gentinien eine geschlossene Stellung einnehmen
zu können. Von einer Einigung zwischen den
großen Weizenländern und den Donaustaaten
kann also, wie von zuverlässiger Stelllle verlautet,
noch keineswegs die Rede sein. Die gegenseiti-
gen Verhandlungen werden erst in den nächsten
Tagen beginnen und es ist anzunehmen, daß die
Donaustaaten dem von dem großen Block aus-
gearbeiteten Plan der Produktionsregelung
starke Widerstände entgegensetzen werden.
lieber den Verlaus der Verhandlungen der
Donauländer verlautet noch im einzelnen: Am
zweiten Tage wollte sich auch Polen anschließen.
Die anderen Länder nahmen jedoch nur einen
polnischen Beobachter an, da Polen nicht als
eigentliches Ausfuhrland für Weizen in Frage
komme. In den ersten Tagen gab es starke
Vvrlinvr Ovvlson
Oelä
Kriek
velck
Kriek
kuen, äir.
0,928
0.932
Italien
22,28
22,32
Kanacka
2,837
2,843
juxoslavlen
5,195
5,205
Konstantin.
1,998
2,002
Kovno
41,96
42,04
lapan
0,869
0,871
Kopendas.
62,24
62,36
Kairo
14,31
14,35
Uaaabon
12,67
12,69
Tonckon
13,93
13,97
Oslo
70,03
70,17
dlevvork
2,987
2,993
pari»
16,42
16,46
Klo cZe Ian.
0,234
0,236
Prag-
12,54
12,56
Upuquav
1,449
1,451
klanck
62,94
63,06
Lmaterciam
169,53
169,87
Nixa
73,18
73,32
^tken
2,408
2,412
Sckvelr
81,32
81,48
krllaasl
58,54
58,66
§ok!a
3,047
3,053
kukarsst
2,488
2,492
Lpanien
35,11
35,19
kuclapLst
—
—
Stockliolm
71,93
72,07
vanrlx
81,72
81,88
keval
71,93
72,07
Nelsinskora
6,174
6,186
Vien
46,95
47,05
sitz Waren 0,5 und Neubefitz 0,10 fester. Am HP-
pothskenmarkt kam in der ersten Stunde kein Ge-
schäft zustande.
Im weiteren Verlaufe hielt die freundliche
Grundstimmung hei kleinen Umsätzen an. Ta-
gesgeld 3,5 Prozent.
Wsrvmnsrkl«
Karlsruher Produkte«»»»!«.
Karlsruhe, 12. Juli. Au der Karlsruher Produktenbörse
wurden heute folgende Preise notiert: Jnlandsweizen 21—
21,50, Jnlandsroggsn 18,50—18,75, Futter- und Sortier,
g-rsts je nach Qualität 18,50—17,75, Jnlandshaser 15,75—
18, Weizenmehl Spezial Null mit Austauschweizeu per Juli/
August 31,58—31,75, Weizenmehl Spezial Null mit Inlands-
Mahlung per Juli/Auguft 88—38,25, Weizenmehl Spezial
Null per September bis Oktober 28—28,25, Roggenmehl
24—21,58, Weizenbollmehl 18,25—18,58, Weizenklele sein«
8—8,25, W-izenkleis grob- 8,58—8,75, Biertreber 12,75—13,
Trockenschnitzel lose 7,58—7,75. Malzkeime 11—11,58, Erdnuß-
kuchen 12, Palmkuchen 9, Sopaschrot 9,59, Leintuchenmehl
12, sür die vier letzten Positionen zuzüglich Monopolabgab«
(nominell), frühe Kartoffeln 5L9—S, Futter, und Wirt-
schaftskartoffeln nicht notiert, Wiesenheu 5—5,56, Luzerne
8,58—7, Weizen- und Roggsnstroh 2,86. Tendenz: Der Brot-
getreidemarkt ist in den letzten Tagen wieder etwas fester
geworden. Die inzwischen herausgekommenen SpLtjahrs-
offerten für Weizenmehl begegnen vorerst noch Zurückhal-
tung. Di« Mühlennachxrodukte sind unverändert still
vl>8i una vemllse
Haudschuksüeimtt Marktberichte.
Marktbericht »am 12. Juli. Kirsche« 1. Sorte 14-1«,
2. Sorte 18—13, Erdbeeren 1. Sorte 19—28, 2. Sorte 16--
18, Walderdbeeren 54—65, Sauerkirschen 18—26, Himbeeren
28—22, Johannisbeeren 9—13, Stachelbeeren 12—26, Früh-
birnen 18—17, Tomaten 19—28, Bohnen 9—13, Gurken 15—
28. Anfuhr sehr gut. Nachfrage gut. Täglich Versteigerung
17 Uhr. Die Erzeuger werden dringend ersucht, »or der
Versteigerung anzuliefern.
Weinheimer Obstgrotzmarkt.
Weinheim, 12. Juli. Zum heutigen Obstgrotzmarkt waren
etwa 188 Zentner angsliessrt. Es notierten: Kirschen 16—
22, Pfirsiche 15-25, Erdbeeren 18—22, Himbeeren 22—24,
Stachelbeeren 8—17, Birnen 16—17, Aepfel 22, Frühzwetsch-
gen 21—22, Spillings 21, Johannisbeesren rot 8—12
(Mittelpreeis pro Zentner 18,56 RM.), Johannisbeeren
schwarz 15—18. Absatz und Nachfrage gut.
Viel» an« Vlekerre«sn>85e
Schwctzinger Schweinemarkt.
Schwetzingen, 12. Juli. Zum heutigen Schweinemarkt
waren 151 Milchschweins und 86 Läufer ungefähren. Preis
pro Paar Milchschweine 24-34, Läufer 48-68 RM. Markt,
verlauf lebhaft, Heiner Ueberstand.
KoÜLKLZSLLS LsrSsrMde
Line sligenreine HebersiÄirt
Unser Heimatland Baden verfügt bekannt-
lich über einen Waldbestand, der es zu dem
waldreichsten dex größeren deutschen Länder
stempelt. Besitzt doch Baden eine Waldfläche
von rund 590 000 ha, mit anderen Worten,
von der Gesamtbodenfläche Badens sind rund
40 Prozent mit Wald bestanden, während der
Aeichsdurchschnikt sich um eine Bewaldungs-
ziffer von 27 Prozent bewegt. In den Besitz
dieser ausgedehnten Waldslächen teilen sich
der Badische Staat, die Gemeinden, öffent-
lich-rechtliche Körperschaften und der recht an-
sehnliche Privatbesitz.
Diese kurzen statistischen Darlegungen über
den Umfang des badischen Waldbestandes
lassen die Bedeutung des badischen Waldes
als maßgebenden Faktor der badischen Wirt-
schaft ohne weiteres erkennen. Der Werk-
stoff Holz spielt in wirtschaftlicher Beziehung
in unserm Lande als Handelsobjekt nicht nur
in den Privatbetrieben, sondern gerade auch
in den Etats des Landes, der Gemeinden und
der Körperschaften eine außerordentlich be-
achtliche Rolle.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre
hak durch ihre Borliebe für andere Bau- und
Werkstoffe dem Umsatz und der Verwendung
von Holz starken Abbruch getan. Dazu kommt
noch die durch . Einführung ausländischer Höl-
zer in starkem Maße gedrückte Marktpreis-
lage und nicht zuletzt die Beschneidung jeder
Ausfuhrmöglichkeik unseres früher in den
Nachbarländern sehr geschätzten und begehr-
ten einheimischen Holzes an das Ausland.
Die oben geschilderten Einflüsse ließen den
bodenständigen Werkstoff ins Hintertreffen
geraten. Um dem Holz wieder seinen ihm ge-
bührenden Platz zu verschaffen, um besonders
auch die wirtschaftliche Bedeutung des Holzes
für unsere einheimische badische Wirtschaft
erneut und eindringlich darzukun und zu festi-
gen, bedarf es einer umfassenden, aufklären-
den und überzeugenden Propaganda.
Es ist deshalb durchaus erklärlich, wenn
die staatliche Eewerbeförderungsstelle Badens,
das Landesgewerbeamk, in Zusammenarbeit
mit der Forstabteilung des badischen Ministe-
riums der Finanzen und der Wirtschaft den
Entschluß faßte, unterstützt von Erzeuger- und
Verbraucherkreisen, diese Propagandatätig-
keit für unfern einheimischen Werkstoff Holz
in die Form einer großangelegten Ausstellung
Zu kleiden, die nun als „Badische Holzschaü
Karlsruhe" am 1. Juli 1933 eröffnet wurde
und während 8 Wochen dem Publikum zu-
gänglich sein wird.
Um die Ausstellung umfassend zu gestal-
ten und einen möglichst lückenlosen Aeberblick
über alles das, was mit Holz im weitesten
Sinne des Wortes zusammenhängt, zu geben,
ist die Badische Holzschau in zwei räumlich
getrennte Abteilungen gegliedert, deren eine
als belehrende Schau in der Landesgewerbe-
halle, die andere als werbende Schau in der
Stadt Karlsruhe in dankenswertester Weise
von der Stadt Karlsruhe in dankenswerter
Weise kostenlos überlassenen städt. Ausstel-
lungshalle und dem zugehörigen Freigelände
untergebrachk.
In der Landesgewerbehalle fallen uns
schon beim Eintritt im Vorgarten zwei
riesige, Jahrhunderte alte Stämme aus dem
Ford ach er Wald der Murgschifferschafk
Gernsbach auf. Im Vorraum zeigt das
badische Ministerium der Finanzen und der
Wirtschaft-Forstabkeilung eine Auswahl von
Abschnitten von den in badischen Forsten
wachsenden Holzarten in den verschiedenen
Schnittflächen (Hirn-, Radial- und Tangen-
tialschnikk). Der gleiche Aussteller zeigt wei-
ter im Podestraum an der Rückwand
die zum Holzfällen benützten Werkzeuge, de-
ren Anwendung jeweils bildlich dargeskellk ist.
Ebenfalls im Podeskraum gibt das Botanische
Institut der Techn. Hochschule Karlsruhe (Dr.
Schwartz) einen umfassenden Ueberblick über
den Bau, die Eigenschaften und die Krank-
heiten des Holzes.
Der Vorraum zum Lichthof gibt den im
Verein Südweskdeutscher Holzinteressenken zu-
sammengeschlossenen Firmen Gelegenheit, ihre
Leistungsfähigkeit aus dem Gebiete der Fer-
tigung und Konservierung von Schwellen,
Masten, Pfählen und Stangen dem Beschauer
darzulegen.
Weiter zeigt im Lichthof selbst derselbe
Verein Blocktypen, Kantholz, Schnitt- und
Hobelware der verschiedenen Nadelhölzer und
Laubhölzer. Die Fabrikation von weiteren
Holzhalbfabrikaken, Holzmehl und Holzwolle,
Messerfurniere und Sperrplatten finden hier
ebenfalls Aufnahme.
Die den Lichthof an drei Seiten umziehen-
den Kojen bringen in verschiedenen Dar-
stellungen lehrhafter Art dis einzelnen Bear-
beikungsphasen von Holz. Modernste Verar-
beitunasmetboden des Werkstoffes Holz zei-
gen die Kojen an der Ostseike des Lichthofs.
Hier wird dem Beschauer in Modellen, Mu-
stern und graphischen Darstellungen Aufklä-
rung gegeben über die Fabrikation von Pa-
pier, Holzstoff und Zellstoff. Der Oberflächen-
behandlung des Holzes widmet das Landes-
gewerbeamk in verschiedenen Darstellungen
furnierter Hölzer eine weitere Koje.
Die Nordseike der Landesgewerbehalle
zeigt in ihren Kojen in Fotografien Anwen-
dungen des Werkstoffs Holz in Bauten an-
derer Länder z. B. Schweden, Oesterreich und
Dänemark. Im Anschluß an diese ausländi-
schen Anrvendungsarken des Werkstoffs Holz
sür Bauzwecke werden auch deutsche Holz-
bauten in Fotografien gezeigt. In einer Koje
südlich Les Vorraums erläutert das Landes-
gewerbeamk die Möglichkeit der Verwendung
von Holz in der Innenarchitektur.
Die Galerien unterrichten über die Man-
nigfaltigsten Möglichkeiten der Ausnützung
von Holz für die verschiedensten Gebrauchs-
zwecke. Wir verfolgen den Marketeur bei
der Anwendung seiner Kunst, wir nehmen
Einblick in die Arbeit der Hersteller von
Druckstöcken, Holzstücken, Springerlemodellen,
wir bewundern die Kunst der Holzbildhauer
und Holzschnitzer, wir denken wieder daran,
daß unsere Musikinstrumente, die Geige, die
Orgel, das Piano, die Harmonika Holz zum
Grundstoff haben.
Auch unser badisches Schindelgewerbe
zeigt Verschindelungen verschiedenster Art.
Die Ausstellungsstücke in den weiteren Kojen
erinnern uns daran, daß Holz verwendet wird,
an unserer Nähmaschine, am Radioapparat,
an den Ähren und Eisschränken, daß einer
der Haupkverbrauchszwecken von Holz die
Herstellung von Wohn, und Büromöbel ist.
Den Abschluß dieser Ausstellung bilden
Schnitzereien aller Art aus den Werkstätten
der Badischen Schnihereischule Furkwangen.
Wenden wir uns nun den in und um die
städtische Ausstellungshalle erbauten anderen
Abteilungen der Ausstellung zu. Im Freige-
lände fallen in erster Linie die, eigens zum
Zweck der Besichtigung während der Holz-
ausstellung erbauten, Holzhäuser und Holz-
bauten ins Auge. Diese Holzbauten dienen
verschiedensten Zwecken: wir sehen ein Forst-
haus, ein Bienen- und Gartenhaus, Einfami-
lienhäuser, Wohnlauben, Jagd- und Wochen-
endhäuser, einen Zeitungskiosk und nicht zu-
letzt moderne, für die Landwirtschaft der heu-
tigen Zeit bald unentbehrliche Banken der
Holzsilos.
Die Deutsche Reichsbahngesellschaft zeigt
ein Tunnelporkal und Bahnoberbaubedarf aus
Holz, die städtische Straßenbahn Karlsruhe
Wagenkonstruktionen, weiter verschiedene Fir-
men Masten, Blockware, Wagen, Feldkreu-
ze, Grabkreuze und Grabkafeln aus Holz, wei-
ter die Verwendung von Holz zu Zäunen,
Bänken und landwirtschaftlichen Geräten.
Wir betreten die städt. Ausstellungshalle und
wenden uns der Miktelhalle zu, in der Aus-
stellerfirmen des Verbands Bad. Holzindustriel-
ler Möbel in jeder Art, in jedem Geschmack
und in jeder Holzart zeigen. Dis westliche
Seikenhalle umfaßt Darstellungen des Flam-
men- und Pilzschuhes an Holz, der Holzschuh-
anstriche. Hier finden Ähren und Gehäuse,
Wohn- und Büromöbel, Skuhlsitze aus deut-
schem Holz und vieles andere Aufnahme.
Eine für den Beschauer außerordentlich inter-
essante Abteilung, die von der Versuchsanstalt
für Stein, Holz und Eisen (Prof. Dr. Gaber)
an der Techn. Hochschule Karlsruhe einge-
richtet wurde, gibt dem Besucher die Möglich-
keit, sich über die Wichtigkeit wissenschaft-
licher Materialprüfung von Holz anhand von
Versuchsstücken wie auch anhand von am
Ork selbst durchgeführken Prüfungen mittels
modernster Prüfmaschinen eingehend zu un-
terrichten. Die Badische Wasser- und Skra-
ßenbaudirekkion stellt Hilfsmittel für Strom-
bau, ferner Pläne und Fotos von Tiefbau-
arbeiten, bei denen Holz in' größerem Maß-
stab verwendet wird, aus. Die Rotunde wird
eingenommen von Plänen und Entwürfen,
von Modellen, von Holzgroßkonstruktionen
und Holzplastiken der verschiedensten Einzel-
darsteller, wie auch der Verbände. Daran
schließen sich Konstrukkionsmodelle und Zeich-
nungen von Holzkonstruktionen des Badischen
Skaatskechnikums an. Eine weitere Verwen-
dung von Holz, nämlich die im Schiffsbau,
illustrieren einige Originalbooke. Die Deutsche
Reichsposk zeigt die Verwendung von Holz
für den Bau von Kraftwagen und Funkkür-
men. Nun folgt eine Reihe von modernsten
Holzbearbeitungsmaschinen aller Art, sowie
von Konskrukkionshilfsmikkeln für den Holz-
bau, weiter neueste Modelle von Heizungs-
kesseln für Holzfeuerung von Holzkrockenan-
lagen und Feuchtigkeitsmessern, ferner das
große Gebiet der Holzbearbeikungswerkzeuge.
Das Badische Gewerbeaufsichksamt weist in
verschiedenen Darstellungen auf dis Notwen-
digkeit des Anfallschuhes an Holzbearbeitungs-
maschinen hin. Den Beschluß dieser Abteilung
machen weitere Darstellungen der Aolzver-
wendung und fotografische Darstellungen vo:>
Kraftanlagen, dis mit Holzgas betrieben wer-
den.
t/-V0
Meinungsverschiedenheiten hei den Verhandlun-
gen, die jedoch anscheinend langsam überbrückt
werden konnten. Der Stand der Verhandlungen
ist augenblicklich günstig und es verlautet,
datz in drei dis vier Tagen eine vollständige
Einigung zu erwarten sei.
Der ungarische Vertreter bei den Verhand-
lungen ist der Sektionschef Winckler vom un-
garischen Wirtschaftsministerium.
Säuberung bei der Gemeinschaft der Freunde,
Wüstenrot.
Nachdem die neue Leitung der Gemeinschaft
der Freunde, Wüstenrot, Sitz Ludwigsburg, die
Verbindung nach der Zentrumsseite hin durch
Ausscheiden der t Aufstchtsrüte Otte, General-
sekretär der christlichen Gewerkschaften, Kaplan
Schmitt, Generalsekretär der katholischen Ar-
beitervereine und Direktor Becker von der ka-
tholischen Lebensversicherung, Berlin, gelöst hat,
hat sie nunmehr einen weiteren Schritt in der
Säuderungsaktion unternommen. Die Auf-
sichisratssitzung vom 8. Juli hat die Direktoren
Dr. Schuon und Notar Oechslin mit sosor-
Von 6vn Sörsvn
Nkmnkelmer ktteklenvvi^e
Die heutige Börse war sehr ruhig, hatte aber
freundliche Tendenz. Farven zogen aus 130,75
an. Von Nebenwerten waren Brown Boveri und
10°/° Grotzkraft Mannheim fester. Badische Bank
lagen abgeschwächt, ebenso Mannheimer Ver-
sicherung am Versicherungsmarkt- Renten still.
Es notierten:
6°/° Baden Staat 1W7 84, 7»/° Heidelberg
Stadt —, 8°/° Ludwigshafen Stadt 60, Mannh.
Ablösung —, 8°/° Mannh. Stadt 65, 8°/° Pfalz.
HYP. Gold 85, 8°/o Rhein. HYP. Gold 82,25, 6°/°
Farbenbonds 118.
Bremen-Besigheim 77, Brown Boveri 15,
Cement Heidelberg 81, Daimler-Benz 27.75, Dt.
Linol 39,5, Durlacher Hof 51, Eichbaum 59,
Einz-inger 70, Farben 130,75, 10°/» Grotzkraft
Mannheim 1100, Kleinlein 51, Knorr Heilbronn
177, Konserven Braun 50, LudwigSH. Mtienbr.
76,5, Mez 50, Psälz. Mühlenwerke 73, Pfalz.
Preßhefen 83, Rheag 96, dto. Vorzüge 95,
Rheinmühlen —, Schwarzstorchen 80, Seilwolff
Sinner, 65, Waldhos 40.
Badische Bant 104,5, DD-Dank 54, Pfalz.
HYP. 62, Rhein. HYP. Bk. 98.
Bad. Assekuranz —, Mannh. Vers. 28,25,
Württ. Transport 36, Eommerzvank 50,50,
Dresdner Bk. 45,25, Ludwigsh. Walzmühle 63,
Altbesitz 75,5, Neubesitz 10.
tiger Wirkung beurlaubt. Wie wir erfahren,
sollen diese beiden Herren nicht mehr in die
Lesung der G.d.F. zurückkehren. Ihr Ausschei-
den bedeutet nicht nur eine Vereinfachung und
Kostenersparung, sondern man hat sich mit ihnen
bewußt von zwei Vertretern der November-
politik getrennt.
Stand »ee Sa». Saat
am 7. Juni
Karlsruhe, IS. Juli. Aktiva: Goldbestand
8744 297, deckungSfähige Devisen 56 531, sonstige
Wechsel und Schecks 19 090 OSS, deutsche Scheide-
münzen 16802, Noten anderer Banken 371 790,
Lomvardforderungen 5 024 181. Wertpapiere
7 916 983, sonstige Aktiva 28985504. — Passiva:
Grundkapital 8300 000, Rücklagen 3500 000, Di-
vidende-ErgSnzungssonds 500000, Betrag der
umlaufenden Noten 20 076700, sonstige täglich
digungsfrist gebundene Verbindlichkeiten RM
24 357 369, sonstige Passiva 2 255 069, Verbind-
lichkeiten aus weitergegebenen, im Inlands
zahlbaren Wechseln 233 300.
rranniurler vürse
Stimmung: Montanaktien und Renten
freundlich. Die zuversichtliche Stimmung, die
schon seit einigen Tagen vorherrscht, kam auch
an der heutigen Börse zum Ausdruck. Beson-
deres Interesse war am Montanmarkt zu ver-
zeichnen. Hier gab es unter Führung von Har-
pener und Buderus Kursvesserungen. Harpe-
ner waren mit 98,5 (Plus 2,25) und Buderus
mit 72 (plus 1,5°/°) notiert. Ebenso gewannen
Klöckner 1,25, Mannesmann 0,25, Rhein.
Braunkohlen 2,5°/°, Stahlverein '/- und Phönix
0,25°/°. Die herrschende Marktleere und die
mangelnde Unternehmungslust der Spekulation
brachte dagegen für andere Hauptwerte keine
Veränderungen. Farven, die schon vorbörslich
mit 131,5 genannt waren, waren dann wegen
Ordermangels mit 130,75 gut behauptet. Gold-
schmidt lagen lediglich 2,25°/» fester. Der Elek-
tromarkt verzeichnete gut behauptete Kurs«. Licht
und Kraft gewannen 1,25, ferner Siemens 1,
Gessürel 00,25 und Schlickert 0,75°/» anziehend.
Waldhos waren ebenfalls 1,5°/° erhöht. Kunst-
seidenwerte unverändert. Verkehrs-Werte lagen
ruhig. Hapag behaupteten den Vortagskurs,
Nordd. Lloyd waren '/«»/» schwächer. Kaliwerte
zeigten kaum Veränderungen. Von Einzelwer-
ten waren Holzmann 1'/-, Metallgesellschaft 0,25,
Südd. Zucker 1, Dl. Linol 0,25°/» erhöht.
Der Rentenmarkt, der sehr lebhaft lag, gab
zu Beginn der Börse das Gepräge. Späte
Schuldbücher zogen 0,25°/» an. Fest lagen Stahk-
Verein-Obligationen plus 1,5°/°. Auch Dollar-
bonds konnten einen Punkt gewinnen. Altbe-
Em mmeres Ergebnis -er Rhein.
WMhrtsverhanSiungen
Die Sitzung der ZentraAommission Kr die
Rheinschisfahrt in Straßburg legt nun ein
ziemlich mageres Ergebnis für die Sanierung
der Rheinschiffahrt vor. Als Kompromiß für
die verschiedenen Vorschläge wird eine Konven-
tion mit der vorläufigen Vertragsdauer bis
31 .Dezember 1934 vorgeschlagen, wobei jeder
Staat auch schon vorher mit Monatsfrist das
Kündigungsrecht besitzt. Es wird ein Ausschuß
eingesetzt mit dem Sitz in Straßburg, in dem
die 5 Rheinuferstaaten vertreten sind. Der Aus-
schuß soll eine Abzeichnung von 10,20 oder 30°/°
festsetzen. Dabei erhält jedes Schiff eine neue
Eichungsurkunde. Die Ueberschreitung der neuen
Ladelinic ist mit einer Strafe von 600 hfl. be-
droht. Diese Konvention wird erst rechtswirk-
sam durch die Zustimmung der Parlamente der
beteiligten Staaten. Man erwartet, daß Frank-
reich und die Schweiz ihren ablehnenden Stand-
punkt gegen diese Beschlüsse nicht aufgeben, son-
dern die Wirksamkeit der Konvention immer noch
fraglich ist. Zumindest ist zu befürchten, daß sie
nicht vor dem 1. Januar 1934 in Kraft treten
kann. Die endgültige Bereinigung in der Rhein-
schiffahrt ist auch nach der jetzigen Tagung der
Internationalen Rheinschrsfahrtskommission noch
problematisch.
EuropöWe WeizeMnöMsni
gegen Aeberke
London, 12. Juli. Zwischen den vier wei-
zenerzeugenden Donaustaaten, Ungarn, Rumä-
nien, Südslawien und Bulgarien, finden seit et-
wa drei Tagen Verhandlungen über das Wei-
zenproblem statt, die auf die Schaffung eines
einheitlichen Blockes dieser Getreidestaaten mit
einem gemeinsamen Verkaussbüro hinzielen, um
gegenüber den Forderungen der großen Weizen-
länder Amerika, Kanada, Australien und Ar-
gentinien eine geschlossene Stellung einnehmen
zu können. Von einer Einigung zwischen den
großen Weizenländern und den Donaustaaten
kann also, wie von zuverlässiger Stelllle verlautet,
noch keineswegs die Rede sein. Die gegenseiti-
gen Verhandlungen werden erst in den nächsten
Tagen beginnen und es ist anzunehmen, daß die
Donaustaaten dem von dem großen Block aus-
gearbeiteten Plan der Produktionsregelung
starke Widerstände entgegensetzen werden.
lieber den Verlaus der Verhandlungen der
Donauländer verlautet noch im einzelnen: Am
zweiten Tage wollte sich auch Polen anschließen.
Die anderen Länder nahmen jedoch nur einen
polnischen Beobachter an, da Polen nicht als
eigentliches Ausfuhrland für Weizen in Frage
komme. In den ersten Tagen gab es starke
Vvrlinvr Ovvlson
Oelä
Kriek
velck
Kriek
kuen, äir.
0,928
0.932
Italien
22,28
22,32
Kanacka
2,837
2,843
juxoslavlen
5,195
5,205
Konstantin.
1,998
2,002
Kovno
41,96
42,04
lapan
0,869
0,871
Kopendas.
62,24
62,36
Kairo
14,31
14,35
Uaaabon
12,67
12,69
Tonckon
13,93
13,97
Oslo
70,03
70,17
dlevvork
2,987
2,993
pari»
16,42
16,46
Klo cZe Ian.
0,234
0,236
Prag-
12,54
12,56
Upuquav
1,449
1,451
klanck
62,94
63,06
Lmaterciam
169,53
169,87
Nixa
73,18
73,32
^tken
2,408
2,412
Sckvelr
81,32
81,48
krllaasl
58,54
58,66
§ok!a
3,047
3,053
kukarsst
2,488
2,492
Lpanien
35,11
35,19
kuclapLst
—
—
Stockliolm
71,93
72,07
vanrlx
81,72
81,88
keval
71,93
72,07
Nelsinskora
6,174
6,186
Vien
46,95
47,05
sitz Waren 0,5 und Neubefitz 0,10 fester. Am HP-
pothskenmarkt kam in der ersten Stunde kein Ge-
schäft zustande.
Im weiteren Verlaufe hielt die freundliche
Grundstimmung hei kleinen Umsätzen an. Ta-
gesgeld 3,5 Prozent.
Wsrvmnsrkl«
Karlsruher Produkte«»»»!«.
Karlsruhe, 12. Juli. Au der Karlsruher Produktenbörse
wurden heute folgende Preise notiert: Jnlandsweizen 21—
21,50, Jnlandsroggsn 18,50—18,75, Futter- und Sortier,
g-rsts je nach Qualität 18,50—17,75, Jnlandshaser 15,75—
18, Weizenmehl Spezial Null mit Austauschweizeu per Juli/
August 31,58—31,75, Weizenmehl Spezial Null mit Inlands-
Mahlung per Juli/Auguft 88—38,25, Weizenmehl Spezial
Null per September bis Oktober 28—28,25, Roggenmehl
24—21,58, Weizenbollmehl 18,25—18,58, Weizenklele sein«
8—8,25, W-izenkleis grob- 8,58—8,75, Biertreber 12,75—13,
Trockenschnitzel lose 7,58—7,75. Malzkeime 11—11,58, Erdnuß-
kuchen 12, Palmkuchen 9, Sopaschrot 9,59, Leintuchenmehl
12, sür die vier letzten Positionen zuzüglich Monopolabgab«
(nominell), frühe Kartoffeln 5L9—S, Futter, und Wirt-
schaftskartoffeln nicht notiert, Wiesenheu 5—5,56, Luzerne
8,58—7, Weizen- und Roggsnstroh 2,86. Tendenz: Der Brot-
getreidemarkt ist in den letzten Tagen wieder etwas fester
geworden. Die inzwischen herausgekommenen SpLtjahrs-
offerten für Weizenmehl begegnen vorerst noch Zurückhal-
tung. Di« Mühlennachxrodukte sind unverändert still
vl>8i una vemllse
Haudschuksüeimtt Marktberichte.
Marktbericht »am 12. Juli. Kirsche« 1. Sorte 14-1«,
2. Sorte 18—13, Erdbeeren 1. Sorte 19—28, 2. Sorte 16--
18, Walderdbeeren 54—65, Sauerkirschen 18—26, Himbeeren
28—22, Johannisbeeren 9—13, Stachelbeeren 12—26, Früh-
birnen 18—17, Tomaten 19—28, Bohnen 9—13, Gurken 15—
28. Anfuhr sehr gut. Nachfrage gut. Täglich Versteigerung
17 Uhr. Die Erzeuger werden dringend ersucht, »or der
Versteigerung anzuliefern.
Weinheimer Obstgrotzmarkt.
Weinheim, 12. Juli. Zum heutigen Obstgrotzmarkt waren
etwa 188 Zentner angsliessrt. Es notierten: Kirschen 16—
22, Pfirsiche 15-25, Erdbeeren 18—22, Himbeeren 22—24,
Stachelbeeren 8—17, Birnen 16—17, Aepfel 22, Frühzwetsch-
gen 21—22, Spillings 21, Johannisbeesren rot 8—12
(Mittelpreeis pro Zentner 18,56 RM.), Johannisbeeren
schwarz 15—18. Absatz und Nachfrage gut.
Viel» an« Vlekerre«sn>85e
Schwctzinger Schweinemarkt.
Schwetzingen, 12. Juli. Zum heutigen Schweinemarkt
waren 151 Milchschweins und 86 Läufer ungefähren. Preis
pro Paar Milchschweine 24-34, Läufer 48-68 RM. Markt,
verlauf lebhaft, Heiner Ueberstand.
KoÜLKLZSLLS LsrSsrMde
Line sligenreine HebersiÄirt
Unser Heimatland Baden verfügt bekannt-
lich über einen Waldbestand, der es zu dem
waldreichsten dex größeren deutschen Länder
stempelt. Besitzt doch Baden eine Waldfläche
von rund 590 000 ha, mit anderen Worten,
von der Gesamtbodenfläche Badens sind rund
40 Prozent mit Wald bestanden, während der
Aeichsdurchschnikt sich um eine Bewaldungs-
ziffer von 27 Prozent bewegt. In den Besitz
dieser ausgedehnten Waldslächen teilen sich
der Badische Staat, die Gemeinden, öffent-
lich-rechtliche Körperschaften und der recht an-
sehnliche Privatbesitz.
Diese kurzen statistischen Darlegungen über
den Umfang des badischen Waldbestandes
lassen die Bedeutung des badischen Waldes
als maßgebenden Faktor der badischen Wirt-
schaft ohne weiteres erkennen. Der Werk-
stoff Holz spielt in wirtschaftlicher Beziehung
in unserm Lande als Handelsobjekt nicht nur
in den Privatbetrieben, sondern gerade auch
in den Etats des Landes, der Gemeinden und
der Körperschaften eine außerordentlich be-
achtliche Rolle.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre
hak durch ihre Borliebe für andere Bau- und
Werkstoffe dem Umsatz und der Verwendung
von Holz starken Abbruch getan. Dazu kommt
noch die durch . Einführung ausländischer Höl-
zer in starkem Maße gedrückte Marktpreis-
lage und nicht zuletzt die Beschneidung jeder
Ausfuhrmöglichkeik unseres früher in den
Nachbarländern sehr geschätzten und begehr-
ten einheimischen Holzes an das Ausland.
Die oben geschilderten Einflüsse ließen den
bodenständigen Werkstoff ins Hintertreffen
geraten. Um dem Holz wieder seinen ihm ge-
bührenden Platz zu verschaffen, um besonders
auch die wirtschaftliche Bedeutung des Holzes
für unsere einheimische badische Wirtschaft
erneut und eindringlich darzukun und zu festi-
gen, bedarf es einer umfassenden, aufklären-
den und überzeugenden Propaganda.
Es ist deshalb durchaus erklärlich, wenn
die staatliche Eewerbeförderungsstelle Badens,
das Landesgewerbeamk, in Zusammenarbeit
mit der Forstabteilung des badischen Ministe-
riums der Finanzen und der Wirtschaft den
Entschluß faßte, unterstützt von Erzeuger- und
Verbraucherkreisen, diese Propagandatätig-
keit für unfern einheimischen Werkstoff Holz
in die Form einer großangelegten Ausstellung
Zu kleiden, die nun als „Badische Holzschaü
Karlsruhe" am 1. Juli 1933 eröffnet wurde
und während 8 Wochen dem Publikum zu-
gänglich sein wird.
Um die Ausstellung umfassend zu gestal-
ten und einen möglichst lückenlosen Aeberblick
über alles das, was mit Holz im weitesten
Sinne des Wortes zusammenhängt, zu geben,
ist die Badische Holzschau in zwei räumlich
getrennte Abteilungen gegliedert, deren eine
als belehrende Schau in der Landesgewerbe-
halle, die andere als werbende Schau in der
Stadt Karlsruhe in dankenswertester Weise
von der Stadt Karlsruhe in dankenswerter
Weise kostenlos überlassenen städt. Ausstel-
lungshalle und dem zugehörigen Freigelände
untergebrachk.
In der Landesgewerbehalle fallen uns
schon beim Eintritt im Vorgarten zwei
riesige, Jahrhunderte alte Stämme aus dem
Ford ach er Wald der Murgschifferschafk
Gernsbach auf. Im Vorraum zeigt das
badische Ministerium der Finanzen und der
Wirtschaft-Forstabkeilung eine Auswahl von
Abschnitten von den in badischen Forsten
wachsenden Holzarten in den verschiedenen
Schnittflächen (Hirn-, Radial- und Tangen-
tialschnikk). Der gleiche Aussteller zeigt wei-
ter im Podestraum an der Rückwand
die zum Holzfällen benützten Werkzeuge, de-
ren Anwendung jeweils bildlich dargeskellk ist.
Ebenfalls im Podeskraum gibt das Botanische
Institut der Techn. Hochschule Karlsruhe (Dr.
Schwartz) einen umfassenden Ueberblick über
den Bau, die Eigenschaften und die Krank-
heiten des Holzes.
Der Vorraum zum Lichthof gibt den im
Verein Südweskdeutscher Holzinteressenken zu-
sammengeschlossenen Firmen Gelegenheit, ihre
Leistungsfähigkeit aus dem Gebiete der Fer-
tigung und Konservierung von Schwellen,
Masten, Pfählen und Stangen dem Beschauer
darzulegen.
Weiter zeigt im Lichthof selbst derselbe
Verein Blocktypen, Kantholz, Schnitt- und
Hobelware der verschiedenen Nadelhölzer und
Laubhölzer. Die Fabrikation von weiteren
Holzhalbfabrikaken, Holzmehl und Holzwolle,
Messerfurniere und Sperrplatten finden hier
ebenfalls Aufnahme.
Die den Lichthof an drei Seiten umziehen-
den Kojen bringen in verschiedenen Dar-
stellungen lehrhafter Art dis einzelnen Bear-
beikungsphasen von Holz. Modernste Verar-
beitunasmetboden des Werkstoffes Holz zei-
gen die Kojen an der Ostseike des Lichthofs.
Hier wird dem Beschauer in Modellen, Mu-
stern und graphischen Darstellungen Aufklä-
rung gegeben über die Fabrikation von Pa-
pier, Holzstoff und Zellstoff. Der Oberflächen-
behandlung des Holzes widmet das Landes-
gewerbeamk in verschiedenen Darstellungen
furnierter Hölzer eine weitere Koje.
Die Nordseike der Landesgewerbehalle
zeigt in ihren Kojen in Fotografien Anwen-
dungen des Werkstoffs Holz in Bauten an-
derer Länder z. B. Schweden, Oesterreich und
Dänemark. Im Anschluß an diese ausländi-
schen Anrvendungsarken des Werkstoffs Holz
sür Bauzwecke werden auch deutsche Holz-
bauten in Fotografien gezeigt. In einer Koje
südlich Les Vorraums erläutert das Landes-
gewerbeamk die Möglichkeit der Verwendung
von Holz in der Innenarchitektur.
Die Galerien unterrichten über die Man-
nigfaltigsten Möglichkeiten der Ausnützung
von Holz für die verschiedensten Gebrauchs-
zwecke. Wir verfolgen den Marketeur bei
der Anwendung seiner Kunst, wir nehmen
Einblick in die Arbeit der Hersteller von
Druckstöcken, Holzstücken, Springerlemodellen,
wir bewundern die Kunst der Holzbildhauer
und Holzschnitzer, wir denken wieder daran,
daß unsere Musikinstrumente, die Geige, die
Orgel, das Piano, die Harmonika Holz zum
Grundstoff haben.
Auch unser badisches Schindelgewerbe
zeigt Verschindelungen verschiedenster Art.
Die Ausstellungsstücke in den weiteren Kojen
erinnern uns daran, daß Holz verwendet wird,
an unserer Nähmaschine, am Radioapparat,
an den Ähren und Eisschränken, daß einer
der Haupkverbrauchszwecken von Holz die
Herstellung von Wohn, und Büromöbel ist.
Den Abschluß dieser Ausstellung bilden
Schnitzereien aller Art aus den Werkstätten
der Badischen Schnihereischule Furkwangen.
Wenden wir uns nun den in und um die
städtische Ausstellungshalle erbauten anderen
Abteilungen der Ausstellung zu. Im Freige-
lände fallen in erster Linie die, eigens zum
Zweck der Besichtigung während der Holz-
ausstellung erbauten, Holzhäuser und Holz-
bauten ins Auge. Diese Holzbauten dienen
verschiedensten Zwecken: wir sehen ein Forst-
haus, ein Bienen- und Gartenhaus, Einfami-
lienhäuser, Wohnlauben, Jagd- und Wochen-
endhäuser, einen Zeitungskiosk und nicht zu-
letzt moderne, für die Landwirtschaft der heu-
tigen Zeit bald unentbehrliche Banken der
Holzsilos.
Die Deutsche Reichsbahngesellschaft zeigt
ein Tunnelporkal und Bahnoberbaubedarf aus
Holz, die städtische Straßenbahn Karlsruhe
Wagenkonstruktionen, weiter verschiedene Fir-
men Masten, Blockware, Wagen, Feldkreu-
ze, Grabkreuze und Grabkafeln aus Holz, wei-
ter die Verwendung von Holz zu Zäunen,
Bänken und landwirtschaftlichen Geräten.
Wir betreten die städt. Ausstellungshalle und
wenden uns der Miktelhalle zu, in der Aus-
stellerfirmen des Verbands Bad. Holzindustriel-
ler Möbel in jeder Art, in jedem Geschmack
und in jeder Holzart zeigen. Dis westliche
Seikenhalle umfaßt Darstellungen des Flam-
men- und Pilzschuhes an Holz, der Holzschuh-
anstriche. Hier finden Ähren und Gehäuse,
Wohn- und Büromöbel, Skuhlsitze aus deut-
schem Holz und vieles andere Aufnahme.
Eine für den Beschauer außerordentlich inter-
essante Abteilung, die von der Versuchsanstalt
für Stein, Holz und Eisen (Prof. Dr. Gaber)
an der Techn. Hochschule Karlsruhe einge-
richtet wurde, gibt dem Besucher die Möglich-
keit, sich über die Wichtigkeit wissenschaft-
licher Materialprüfung von Holz anhand von
Versuchsstücken wie auch anhand von am
Ork selbst durchgeführken Prüfungen mittels
modernster Prüfmaschinen eingehend zu un-
terrichten. Die Badische Wasser- und Skra-
ßenbaudirekkion stellt Hilfsmittel für Strom-
bau, ferner Pläne und Fotos von Tiefbau-
arbeiten, bei denen Holz in' größerem Maß-
stab verwendet wird, aus. Die Rotunde wird
eingenommen von Plänen und Entwürfen,
von Modellen, von Holzgroßkonstruktionen
und Holzplastiken der verschiedensten Einzel-
darsteller, wie auch der Verbände. Daran
schließen sich Konstrukkionsmodelle und Zeich-
nungen von Holzkonstruktionen des Badischen
Skaatskechnikums an. Eine weitere Verwen-
dung von Holz, nämlich die im Schiffsbau,
illustrieren einige Originalbooke. Die Deutsche
Reichsposk zeigt die Verwendung von Holz
für den Bau von Kraftwagen und Funkkür-
men. Nun folgt eine Reihe von modernsten
Holzbearbeitungsmaschinen aller Art, sowie
von Konskrukkionshilfsmikkeln für den Holz-
bau, weiter neueste Modelle von Heizungs-
kesseln für Holzfeuerung von Holzkrockenan-
lagen und Feuchtigkeitsmessern, ferner das
große Gebiet der Holzbearbeikungswerkzeuge.
Das Badische Gewerbeaufsichksamt weist in
verschiedenen Darstellungen auf dis Notwen-
digkeit des Anfallschuhes an Holzbearbeitungs-
maschinen hin. Den Beschluß dieser Abteilung
machen weitere Darstellungen der Aolzver-
wendung und fotografische Darstellungen vo:>
Kraftanlagen, dis mit Holzgas betrieben wer-
den.