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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0451

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s Goldene Medaillen für Deutfchland

Eirr gewaltiger -eutscher Erfolg im Olympischen Kunflwettbewerb

Berlin, 31. Juli

. 8n der Halle VI des Ausstellunssgeländes am
«aiserdamm unter dem Funkturm wurde Freitag-
vittag iu feierlicher Form die Olqmpische Kunst-
ausstellung, der Funkwettbewerb der Olympischen
Epiele 1938, durch Reichsminister Dr. Goebbels
eröffnet. Dcm Festakt wohnten zahlrciche Mitglie-
der des Internationalen Olympischen Komitees,
»es Organisationskomitees, des diplomatischen
Korps, Bertreter der Partei und ihrer Eliederun-
Sen, der Wehrmacht, zahlreiche Eauleiter und
-ieichsstatthalter, viele Mitglieder des Kultur-
>e«ats sowie zahlreiche Ehrengäste bei.

Anschlies-^nd gab Staatssekretär a. D. Dr. Le-
v>ald die ersten olympischen Sieger, und zwar in
°en füns Wettbewerben bekannt.

Mit ungehcurem Beifall nahmen die Zuhörer
das autzerordentlich günstige Abschneiden der deut-
Ichen Wettkampfteilnehmer aus, die nicht wcniger
»ls z goldene, 5 filberne und 2 bronzenr Medaillen
^rringen konnten: ein wahrhaft prächtiger Austakt
der xi. Olympischen Spielr und der bisher gröhte
drutsche Ersolg bei den Olympischen Kunstwett-
bewerbcn!

Das Erpebnis des Kunstwettbewerbes der
^I. Olympischen Spiele lautet wie folgt:

! Dautunff

а) Städtebauliche Entwürfe: yoldene
Aedaille: Deutschland für Werner March
lNeichssportfeld). Silberne Medaille: Vereinigte
Maten von Nordamerika für Charles C. Lay
Marinepark, Brooklvn). Bronzene Medaille:
A..eutschland für Theo Nuhbaum (Stadtplan
^oln: Sportanlagen im Stadtgebiet).

^ d)Architektonische Entwürfe: Eoldene
sNedaille: Oesterreich für Hermann Kutschera
i.Tkistadion). Silberne Medaille: Deutschland
Llr Werner March (Reichssportfeld). Bronzene
^edaille: Oesterreich für Hermann Stieglholzer
^ud Herbert Kastinger (Kampsstätte fllr Auto-,
-aad- und Pferdesport in Wien).

^ Maleret und Graphik

^a) Gemälde in jeder Technik: Eoldene
TU.edaille: fällt aus. Silberne Medaille: Oester-
,E>ch für Hermann Eisenmenger (Leuchter). Bron-
Me Medaille: Japan für Takaharu Fujita (Eis-

9»ckey).

^ b)ZeichnungenundAyuarelle: Eol-
^lle Medaille: fällt aus. Silberne Medailte:
^alien für Romano Dazzi. Vromene Medaille:
Mpan für Sujaku Suzuki (Japanisches Klassifches
Pserderennen).

b.a) Arbeiten der graphischen Künste:
^>ne Medaillen.

б) Gebrauchsgraphik: Eoldene Medaille:
Mweiz für Alex Walter Diggelmann (Plakat
-s?osa i.). Silberne Medaille: Deutschlano
ulr Ulfred Hierl (Plakatentwurf Jnternatio-
-^lez Rennen). Bronzene Medaille: Polen für
^anislaw Ostoja Lhrostowski (Jachtklub).

D'lphauerkunst

Eoldene Medaille: Jtalien
Bignoli (Kulky-FLHrer). Silberne
Deutschland für Arno Breker
^"hnkämpfer), Vromene Medaille: Schweden für
'lg Blomberg (Ringende Knaben).
i d) Reliefs: Goldene Medaille: Deutsch

»nd

a) Rund-Plastiken:

für Emil Sutor (Hürdenläufer). Sil-
^ne Medatlle: Polen für Josef Klukowski
ull). Bronzene Meüaille fällt aus.

8,,^) Plaketten: Eoldene Medaille fällt aus.
x^ berne Medaille: Jtalien für Luciano Mer-
^t e. V'onzene Medaille: Belgien für Josue
^pon (Hindernis, Doppelsprung usw.).

lv

^'leralur

D . -L- h r'! ch?

Werke: Eoldene Medaille:

f^"Nchland für Emil Dühnen (Der Läu-

.Silbe'me Medaille: Jtalien für Bruno Fat-
(Profil Azzuri). Bron^ene Medaille:
^n^rreich für Hans Helmut Stoiber (Der

i>) Dramatiscke Werke: Keine Medaillen.
st- ?) Epische Werke: Eoldsne Medaillc:
tz.miland für Urho Karhumäki (Avoveteen).
u'.berne Medaille: Deutschland sür Wilhelm
Lchnier (Um d-n E'pfel der Welt). Bronzene
^^b- ille: Polen sür 2an Paradowski (Dysk Olim-

oio oeursono mannsen»ft vsrog ckss oivmplsobs vork
0«m klnrus 8lng elns kelerliodo plassenNIssung mit einei' /inspravds Ue« kieiodsspoi'tfüdrei-s (ln

«ler Mltte cles Vlsrevks) voraus SLerl-Bttderdtenii

V. Musik

a) Kompositionen für Solo- und Lhorgesang:
Eoldene Medaille: Deutfchland für Paul
Höffer (Olympischer Schwinger). Silberne
Medaille: Dentfchland für Kurt Thomas (Kan-
tate zur Olympiade 1936). Bronzene Medaille:
Deutschland sllr Harald Eenzner (Der Läufer).

d) Kompofitionen für ein Instru«
m e n t: Keine Medaillen.

o) Kompositionen für Orchester:
Eoldene Medaille: Deutschland für Werner
Egk (Olympische Festmufik). Silberne Medaille:
Jtalien für Lindo Liviabella (2l Vincitore).
Bronzene Medaille: Tschechoslowakei für 2aroslav
Kricka (Bergsuite).

Auherdem wurden in allen Wettbewerbsgruv-
pen ehrenvolle Anerkennungen ausgespiochen.

Friedlicher Kampf

Am heutigen Tage, da der Führer des deutschen
Volkes die Xl. Oiympischen Spiele erössnet, da in
Berlin die Jugentz von 53 Nationen der Wslt zum
fr'.cdlraien Wettkackpf angetreten ist, denken wir zu-
rück an jene dunklcn Jahre, in denen Millionen den
Glaubcn an das Leben und den Mut §um Leben
verloren hatten. Sie alle, friedlos und gehetzt, ohne
Arbeir und Leshalb ohne Freude, sahen keinen Sinn
ihres Lebsns mehr. Und diese scheinbare Sinnlosig.
keit des Leöens derer, die kampfmüde geworden
waren, bildete den besten Nährboden für oie Dra-
chensaat jener Elemente. die unter dem Deckmantel
einer alle Völker umiassenden „fozialistischen" Revo-
iution die Anarchie vorbereiteten, um dann aus dem
Zusammenbruch einer ganzen Welt, aus dsm Zerfall
ihrer Eesetze und ihres Elaubens, ihrer Kultur und
ihrer Wcltanschauungen, ihre Weltherrschaftspläne zu
verwirklichen.

Uns Deutsche hat AdoIf Hitler von dem
Abgrund, an dem viele von uns — grögtenteils.
ahnungslos — ihren Lebensweg schritten, zurückge.
nssen. Er gab uns Aufgaben, die auf Generationen
alle Kräfte beanjpruchen. Anfgaben, die nur ein
einiges, nicht aber ein sich gegenseitig zerfleischen.
des Volk vollbringen kann. Er lehrte uns die gegen«
seitige Achiung zwischen allen Ständen und Berufen;
die Achtung des Städters vor der Arbeit des
Vauern, der die Ernährung des Volkes sichert; di«
Achtung des Bauern vor der Arbeit der Indu,
st r i e, die ihm durch die Eemeinschaftsleistung der
Arbeiter, Ingenieure und llnternchmer die Mittel
pr Erfüllung feincr Aufgaben bereitstellt; di« gcgen.
eitige Achtung der HanL- und Kopfarbeiter, deren
Zusammenwirken allein fruchtbar sein kann.
Dqr Führer lehrte uns auf allcn Gcbieten die A ch«
tung oor der Leistung der Persönlich.
k e i t.

Er bewies uns durch die Tat, datz nicht drr
Kampf gegeneinander, sondern der edle Wett.
streit miteinander um die besten Leistungen für di«
Gemeinschast — auf die Dauer gesehen — allein
fruchtbringend und daher erfolgreich sein kann.

Und wie Adolf Hitler innen politisch durch ein«
Gemeinschastsausgabe alle Krafte Les Volkes empor»

Olympische Kunstausstellung eröffnet

Or. Goebbels über -en Einfluß -er Gpor<i-ee auf -ie Kunfl

< Berli», 31. Juli.

Reichsminister Dr. Eoebbels hielt bei der Eröff-
nung der Jnternationalen Olympischen Kunst-
ausstellung folgende Rede:

Ew. Exzellenzen!

Verehrte Eäste!

Meine Volksgenosfen und Valksgenosfinnen!

Die Internationale Olympische Kunstausstel-
lung 1936 zeigt die Ergebnisse des Kunstwettbe-
werbs der XI. Olympischen Spiele, der auf dem
Eebiet der bildenden Kunst nach den inter-
national festgelegten Bestimmungen durchoesührt
worden ist. Das Eesicht dieser Ausstellung ist des-
halb von vornherein eindeutig geprägt durch eine
festumrissene Zielsetzung:

Eestaltung der grotzen Jdee des Sports durch
die Kunst und insbefoudere durch dre Kuost von
heute.

Das in dieser Ausstellung in den vorgeschrie-
benen Diszeplinen der Vaukunst, Plastik und Ma-
lerei nunmehr vorliegende Ergebnis ist nach vie-
len Seiten autzerordentlich aufschlutzreich. Es de-
monstriert vor allem den unzerreitzbaren Zusam-
menhanq zwischen Auftragswillen und gestalten-
der künstlerischer Kraft.

Denn jede wirklich grohe künstlcrische Leistung
entsteht immer nur dort. wo dem Kiinstler der
klare und unmihverständlich formulierte Auftrag
erteilt wird, wie es bekanntlich bci allen grohen
Kunstschöpsungen der Vergangenheit der Fall ist.

Aus diesem Erund nun ist die geforderte Syn-
these zwischen Sport und Kunst zunächst und am
weitesten bei der Vaukunst, als der Mutter
aller Kllnste. vollzogen. Nicht nur, datz in Zu-
sammenhang mit der Berbreitung des Sport» in

aller Welt den Baukünstlern zahlreiche Aufträge
für Sportplätze und Kampsbahnen gegeben wur-
den, mehr noch: Gerade die absolute Neuheit und
Besonderheit der Aufgabe machte es notwendig,
datz der Architekt sich bei seinen Planungen tief
in das Wesen der Körperkultur und in die ihr
eigenen Anforderungen versenken mutzte. Er war
somit künstlerisch gezwungen, die Sportidee
in einem erhöhten Sinn mitzuerleben.

Nicht so unmittelbar, aber doch noch nahe ge-
nug ist auch heute der Zusammenhang zwischen
Plastik und Körperkultur. So ist eine ganze
Änzahl von Aufträgen an unsere besten Bild-
hauer für die Ausschmückung des Berliner Reichs-
sportfeldes gegeben worden, die naturgemätz sport-
liche Motive zum Eegenstand der Darstellung ha-
ben. Damit sind erneut die Wege beschritten, die
für die Zeiten höchster plastischer Kunst charak-
teristisch sind und die durch mehr als ein Jahr-
hundert sehr zum llnglück des Vildhauers ver-
lassen waren: die Einbindung des Kunst-
werks in den Bau.

Es darf dabei auch nicht Lbersehen werden,
dah bei aller Mannigfaltigkoit des hier gezeigten
der Maler dem sportlichen Eeschehen noch am
fernsten steht. Er arbeitet zwar, das mutz man
ihm zugute halten, unter besonders erschwerenden
Bedingungen. Er hat die starke Konkurrenz der
Vhotographie und des Films zu bestehen. Das
Auge vor allem des Sportmanns ist von der
Exaktheit der Wiedergabe des sportlichen Eesche-
hens durch die optische Linse verwöhnt. Er ist
deshalb geneigt, dieselbe unbedingte realistische
Wirklichkeit vom Maler zu verlangen und über-
" "!. datz die Kunst des Malens aus ganz an-
«r«n llrsprüngrn «ntstanden und deshalb

auch zu ganz anderen Ergebnissen führt. Es wer«
den darum im allgemeisten falsche Matzstäbe an»
gelegt bei der Vewertung der Malerei auf sport»
lichem Eebiet, was ersichtlich eine deutliche Ent-
fremdung zwischen Sport und Malerei zur Folge
hat.

Der Sport hat dem Maler nur deshalb we-
nig Aufträae gegeben, und umgekehrt ging der
Maler meistens nur, von autzen veranlatzt, nicht
aus künstlerischem Drana und innerer Ergriffen»
heit an die Darstellung sportlicher Motive. So ist
auch manches Symbolhafte zu erklären, dem wir
auf dieser Ausstellung im Malerischen begegnen.
Und doch zeigt gerade die Malerei am einpräg-
samsten, wie weit eine Jdee in die Tiefe des
Volksganzen eingedrungen ist.

Kunst und Sport sind moderne Lebenssorme«.
Beide werden im tiessten Erund aus der Seele
der Völker gestaltet. Hier stnd ihre SpitzenergeL-
nisse im Iahre 1936 zu Berlin in einer interna-
tionalen Eesamtscha« vereinigt. Das neuc Deutsch-
land grützt sie und heitzt sie vo» Herzeu will-
komme».

Möge aus den grotzen internationalen Wett-
bewerben des Zahres 1936 ia Verlin reicher Se-
gen nicht nur für Deutschland, sondern für alle
Völker entspringen! Das deutsche Volk, sein Füh»
rer und seine Rcgierung wünschen und wolle« das,

In diesem Sinn Legriihe ich die Künstler und
Sportler der Welt in der Hauptstadt des Deüt»
schen Reichs und erkläre die Internatiouale Olym-
pische Kunstausstellung di°s Jahres 1938 i« Ber»
li» sür eröfsnet.

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»erlog m>«> HerauSgeber: Derl-g vol»gem«!«Ichast «.».».H.Hetdecberg.Hauptstr. >«,!». «ammrk
Ik ÄWL. Schrillle>,ung Brunnengalb A>2«. Aerusprecher 374» Dir.»olkrgemeinlchaft' erlcheint r m-r
P-Schentlich nnb 'nste, mmiatli« I 70 «M. be> rräaerrustelluna M P'g. »-> i>ou,uuelluna « vi. niepr.

8st bie geituug am Srlchrtiln, lauch burch höhere «ewalt» o^hindert. befteht keln »ntpruch ant Snt»
schädigung tlbbestellungen müsten di» ipLtesten» N. d. M. sür den tolgenden Monai diretl deim Bertag
eiügereicht werden. Aubichl ietzticher Serichtsliand Heidelberg. Nnzeigcnpretl« lant auMegendem Taris.

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