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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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/I Ws. Lchriftleituag: Pruunengaste tv/24, gernruf Z74!>. Die «VollSgemeinfchast' irscheint I mal
"chentlich und kostet mouatlich 1.70 RM. bei Trägerzustellun» zo Vsg . bet Vostzustellung 42 Vfg. mehr.

Ast die gettung <nn Erschetnen sauch dnrch hbher» Gewalts oe»^rndert, bestebt kein stnspruch uus Ent»
schädigung. «bbestellungen wü sen bis spälestenS 2S d. M. sür den solgendeu Monat direk« betm Derlag
liugereicht werdeu. Lusschliebltcher »erichtsstand Heidelberg. «nzeigenpretse laut auslregendem Taris.

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fl'killkl'llüUl 10 klg. k. Ml'ggllg Nl>. 273

?ieichsverusswet<kampf

im Zeichen des Vierjahresplans

Auch -ie deutsche Lugend wird an der Beseiiigurrg der Rohstoffnot mithelfen

Verli«, 1. Oktober

. Der Neichsausschu'g für den vierten Reichsberufs-
»er deutschen Jugend 1837 trat Don-
s^btüg vormittag im Haus der Deutschen Arbeits-
zu seiner ersten Sitzung zusammen. Erschie-
waren führende Vertrcter der Eliederungen
Bewegung, des Staates und der Wirtschast,
d? »n der Gestaltung des Wettkampses mitwirken,
Nud ^'Eer sämtlicher Reichsbetriebsgemeinschasten
s» , Dienststellen der DAF, namhaste Wirt-
s^Ussührer und der Leiter des Jngendamtes der

^achdem Obergebietsführer Axmann die Ta-
^mens des Reichsorganisationsleiter- Dr.
erösfnet harte, sprach Hauptamisleiter Claus
rh^ner Lber den tiefeien Sinn des R°ichsbc-
rj-^^etttamvses, der in der Crhö'hung der schöpse-
'tvne" Schafsenskraft liege. Die Deutsche Arbeits-
sgj glücklich, bei der Durchführung des vom
>,^.ter errcilten Au'


aftrages zur Förberung der Be-

Aj^tziehung mit der HI ebenso wie auch mit der
W^bstudentenbundsführuna in inniger und orga-
h >cher Verbindung und Eeme>n!chafttsarbeit zu
tz^En. seien tzjx besten Voraussetzungen für das
ka^^rtstreiben dieses riesenhaften Leistungs-
^Mes gegeben und aus diese Weise die stärksten
zu schöpjerischer und idealistischer Weise
^nigt.

d^^dcrgebietsführer Axmann hob hervor, datz
^jj. nächstjährige Weltkampf im Zeichen des oom
aufgestellten Vierjahresplanes stehen werde.
chle --b werde die Iugend dazu ausgerusen, auch
dx??>eits durch gesteigerte Leistung und
je>."nppelten Pflichteifer an der Beseitlgung aller
Mängel mitzuhelfen. Der Obcrgebietssührer
lstw -^ich die F r e i w i l l i g k e i t dieses Wett-
der damit in krassem Eegensatz zu dem
„^^iberischen Stachanow-System stehe. Auch dies-
tzx ' wicder sollc der Wettkampf für den jungen
tzx?>chen ein Erlebnis werden Das freiwillige
H bnntnis bringe am stärksten das Wesen dieses
'"ampfes zum Ausdruck.

dpekl an -ie Iugend

Axmann kündigte an. datz auch der nächst-
>f^!Se Wettkampf sich wieder an drc gesamte
bp^che Jugend und insbesondere auch an die an-
Ipx,i-Nmgelernten Juaendlichen richten werde. Der
rvxM'che Charakter des Reichsberufswettkampfes
Nstp > durch die Stellung auch weltanschaulicher
M»,rtlicher Aufgaben keineswegs beeinträchtigt
'dti,,. beschmälert. Im Eegenteil, die Verufsausbil-

k

Ebene der Weltanschauung

müsse auf der
^geführt werden.

den weiteren Einzelheiten, die der Ober-
tzz^^führer über die technilche Durchfllhrung des
Eiiro, Mpfes gab, sei Hervorgehoben. datz das Kon-
stiH?nt der Teilnebmer im Gegensatz zum Vorjahre
auf die Zahl von einer Million beschränkt
sMx könne damit rechnen, daß die

1083 000 Teilnebmern im Iahre 1937
kc^""ich Lberschritten werde, zumal der Wett-
^>s in die kleinsten Orte hineinge-
bc^n werden solle. Die Werbung sür den Reichs-
>vc^wettkamvf, die Ende des Iahres einsetzen
stch vor allem auch auf das dritte und
^ehrjahr erstrecken. Es wiirde auch im näch-
^.^°hr zum Reichskamvf nicht lediglich die drei
°ksten, sondern alle Eausieger zusammenberu-
kg!,??rden. Der R->dner sprach die Erwartung aus,
Betriebssührer nicht dazu übergehen wüc-

^ , h , . . . .

^^konim -eü ^e'chüberuküwettkamvkeü

3 estpIan für den nächstjährigen Reichs-
Ü^Mwettkampf gestaltet sich folgendermatzen: Vis

' ?en Lohn des Lehrlings oder Iungarbeiters
i>> Zeit seiner Teilnahme am Berufswettkampf

zum 11. Februar 1937 dauern die schon jetzt be-
g'.nneuden Vorbereitungen; vom 1. Februar bis
i Mai werden die Orts-, Gau- und Reichswett-
kampfe durchgefllhrt und vom 1. Mai bis 1. Okto-
ber wird an der Auswertung der Ergebnisie ge-
arbeitct, so datz Vorbereitung, Durchführung und
Auswertung das ganze Jahr in Anspruch nehmen.
Der Ortswettkamvf ift in die Zeit vom 14. bis 28.
Februar 1937 gelegt worden: der Reichsnährstand
führt diesen Ortswettbewerb vom 3. bis 4. März
durch, die Gauweitkämpfe finden in der Zeit vom
18 bis 21 März statt, der Reichskamps in den Ta-
gen vom 2S. April bis 1. Mai

Die Eauwettkampfleiter werden im Dezember
zwecks einheitlicher Schulung nach Berlin berufen,
und im Ianuar werden die Wettkampfleiter der
Orte zr> einheitlicher Schulung im Reich zusam-
menkommen.

Der Obergebietsführer hob zum Schlutz hervor,
datz gerade auch im Hinblick auf den Vierjahres-
plan dem Berufswettkampf der Studenten beson-
dere Bedeutung zukomme, könnten dcch gerade hier
Aufgaben und Themen gestellt werden, die in eng-
ster' Vezichung zu dem gewaltigen Aufbauwerk
stünden.

Oas MarLyrlum eines priesiers

Orei Tage lang gefoltert und schließlich erschoffen

Sevilla, 1. Oktober

Immer neue Ereueltaten der spanischen Marxi-
sten werden aach der Eroberung Toledos bekannt.
So erzählt man sich mit besonderem Grauen das
surchtbare Ende dcs Riarrers von Torrijos, einer
etwa 2V Kilometer von Toledo, an der Heerstratze
nach Maqueda gelegenen Ortschaft.

Es klingt besonders erschütternd, wenn man
bört, datz dieser allseits beliebte Priester von der
Mordkommune unter der Leitung einer sogenann-
ten roten „Humanitäts-Eesellschaft" zu Tode ge-
martert wurde Das aus Tatanera qeslohsne Re-
nolutionskomitee hattc sich nach Torrijos unter
Mitnakmie von künf Mill'onen Peieten in Sicher-
beit gebracht. Auf seine Veranlassung wurde der
Pfarrer aus seiner Wohnunq gezerrt und aufgs-
fordert. Eott zu läüern. Als dieser erklärte. er
zrehe vor, sür Chrisius zu leidcn, risien ihm die
roten Banditen die Kleider vom Leibe und wiestsr-
bolten mit ibrem Ovier in zynilcher Roheit die
Leidensgesch'chte Christi, soweit sie sich ihrer noch
entsinnen konnten.

Sie beluden den E-istlichen mrt schweren Holr-
balken und schickt-n ihn unter iortgesetzten Stock-
schlägen und wllsten Beschimvkunaen durch die
Stratze des Ortes. Um ihre sadistischen Triebe ganz
ru befriedigen. zoaen sie ibm dann die Kleidungs-
siücke eines Anaebörigen der roten Miliz an und
setzten ibm eine Dornenkrone aufs Haupt. Dieses
furchtbare Martyrium dauerte drei
Tage, während wescher das unglückliche Opfer
immer wieder zu Eotteslästerungen aufoefordert
wurde. Nach lanaen Beratunaen, ob der Eeisiliche
qckreinigt oder erichosi"N werden solle. entichied sich
die ..Humanitäts-Ess-llschost" schsietzliK für die Er-

schietzung, die auf eincm Felde vor dem Dorf voll-
zogen wurde.

5000 Torenkffelne aus einen Arzt

Französische Flüchtlinge erzählen

Paris. 1. Oktober

Jn Oran tras der französische Torpedobootszer-
siörer „Railleuse" ein. der 51 svanische und 38sran-
zösische Flüchtlinge an Bord hatte.

Einer der französischen Flüchtlinge äuherte sich
über den roten Terror in Svanien. beionders in
Katalonien. Alles, was man über die Ereignisse
in Svanien erzäble und lese. enisvreche den Tat-
iachen. Man dllrse kogar sicher sein, dah es in
Wirklichkeit noch viel schlimmer sei.

Jn Varcelona babe ein einziger Arzt über
5000 Totenscheine aussiellen müfsen. Alle waren
Ovfer des roten Terrors.

Von Valencia bis Alicante hätten die Flücht-
linge zahlreiche Leichen in den Chausieegräben ge-
iunden. Die Ermordeten seien alle Ovfer der Anar-
chitten und Kommunisien gewesen. — Jn Barce-
lona habe die Regierung Comvanys überhauvt
nichts mehr zu sagen. Sie sei vollkommen ohn-
mächtig. denn die wahre Eewalt liege >n den Sän-
den der Kommunisien. Ueberall habe man den
Eindruck. als ob Comvanys befürchte, dah er auch
eines Tages erschosien werde.

Jn einem Dorse in der Nähe von Lerida gebe
es überhaupt kein Lebewesen mehr. Die Roien
bätten alles zerstört. in Brand gesteckt und gemor-
det. Die schlimmsien Massenschlachtungen seien
durchgefübrt worden Jeder arbeite unter der Kon-
trolle der iberisch-anarchischen Vereinigung. Wer
sich ihren Eesetzen nicht unterwerfen wolle. werde
obne Federlesens an die Wand gesiellt.

Jede Nacht vlllnderten die Roten die Privat-
wohnungen aus. Wenn man sich überraschend als
Augenzeuge bei derartigen Handlungen einsinde.
so werde einem einfach geantwortet' Das Eesetz
sind wir. Der sriedliebenden Bevölkerung bleibe
daher nichts anderes übrig, als sich zu beugen.
wenn sie sich nicht den schlimmsten Eewaltmahnah-
men ausfetzen wolle.

Endkampf in Gpanien

Die Waagschale der Entscheidung neigt sich im
spanischen Vürgerkrieg immer mehr zugunsien der
Nationalisien. Nach dem Fall oon Toledo. dessen
heldenmütige Kadetten noch in letzter Stunde ge-
rettet werden konnten, ist die Front vor Madris
für das bolschewisiisch-anarchisiische Kabinett >o gui
wie aussichtslos. Der Ring zieht sich von Tag
zu Tag enger und der Fall der Hauptstadt kann
nur noch eine Frage von einigen wenigen Wochen
sein.

Als ein sicheres Symptom für die Hosfnungs.
losigkeit der bolschewistischen Weltrevolutionäre
dars es angesehen werden. dah selbst Moskau
seine „svanischen Brüder" preiszugeben im Ve-
griffe isi. Sowohl der Moskauer Sender, wie auch
die fowjetruisische Presse verbreiteten gestern „be-
unruhigende Eerüchte" über die Kriegslage in Sva-
nien. Die Madrider Regierung scheint aber inzwi-
schen schon endgültig den rechtzeitigen Ab-
transvort nach Valencia vorzubereiten. ,Amt-
lich" verlautet aus Madrid selbst, dah einige rore
Minisier unter dem Versvrechen, in 24 Stundcn
zurllck zu sein — das ist notwendig! —, in veson-
derer Mission per Flugzeug an einige „strategisch
wichtige Punkte" abgereist sind. Versieht sich von
selbst, dah sie als Quartiermacher Caballeros
ihre besondere Mission ersüllen, und dah dabei er-
götzlich und ebenso bezeichnend lediglich der Um-
stand ist. dah man in Madrid anscheinend selbst
schon besürchtet, dah die roten Eenossen es gleich
vorziehen tönnten, ihcen Heldenmut an sichereren
Plätzen als an der Front des unaushalisamen na»
tionalistischen Vormarsches unter Beweis zu siellen.

So wie die Dinge liegen, pseist der Bolschewrs»
mus auf dem letzten Loch. Die Ratten ver»
lassendassinkende Schisf und charakteri.
stisch sür die wirkliche Lage ist es nur noch. dah
sich mit der Erbärmlichkeit des roten „Widersian-
des" die unmenschlichen Ereuel häusen. die
immer ein sicheres eKnnzeichen dafür waren, dah
die Vertiertheit des bolfchewisiischen Untermen-
schentums keinen anderen Ausdruck mehr finden
konnte. Zu seige und zu erbärmlich, an der Front
zu kämvien. „kämpft" man gegen Frauen, Kinder
und Ereise, gegen Priester und Nonnen. indern
man sie schändet und mordet und indem man
brennt und vlündert. So ist der letzte Akt des
Ivanischen Dramas auch der surchtbarsie. Möge es
gelingen. dah die Urheber und die Verantwort-
lichen dieser surchtbarsten und sadisiischsten Verbre»
chen am svanischen Volke und an der ganzen Mensch-
heit noch gefaht werden, bevor sie da weiter „kämv-
fen". wo dio Eoldvorräte der Bank von Svanien
schon liegen.

Das war schon immer das charakterisiischsie
Merkmal aller bolschewisiischen Exverimente: Be-
stialischsie Erausamkeit. gevaart mit erbärmlichsier
Feigheit. Die letzte Abrechnung im svanischen Frei-
heitskrieg wird diesen Umstand berücksichtigen müi»
sen.

Oas ist Gowjeirußland!

70 000 Menfchen auS ihren Wohnungen verlrieben

rck. Moskau, 1. Oktober

Wre die Wochenzeitung „Nowoje Slowo" vom
27. 9. 36 berichtet, sind allein im September dieses
Iahres in verschiedenen Grotzstädten der UdSSR
70 800 Menschen ihre Wohnungen genommen wor-
den.

Jn Moskau wurden 12 000 Personen aus ihren
Wohnungen vertrieben, in Leningrad 19 600, in
Charkow 11500, in Kiew 22 300 und in Odessa
7 700.

Die „Aussiedlungen" erfolgten auf Erund einer
Verfügung des Polit-Vüros der Kommunistischen
Partei der UdSSR vom 25. August d. 2. unter
dem Vorwand, datz die Wohnungen der ehemali-
gen „Vourgeois" — die in Wirklichkeit in der
Cowjetunion fchon seit Jahren „liquidiert", d. h.
verbannt oder in den EPU-Kellern zu Tode gefol-
tert worden sind — „für die Arbeiter" benötigt
würden.

Selbstverständlich ist diese „Begründung" bluti-
ger Hohn, da es eine „besitzende Klässe" der
„Bourgeois" nach 18jähriger Sowjetherrschaft
schwerlich geben dürfte.

Es ist also schon eine Bestialität, die fllr ein
menschliches Hirn kaum vorstellbar ist, wenn »an
sich vergegenwärtigt, datz die bolschewistische „So-
zialpolitik" sich damit hilft, datz man 70 000wahr-
scheinlich „politisch verdächtige" Menschen vor dem
russischen Winter aus ihren Wohnungen vertreibt
und sie damit dem sicheren Elendstod
prei-gibt.

Die Meldung über diese grauenerregenden Zu-
stände, die aus russischer Quelle selbst kommt, wird
vervollständigt durch die bekannte Tatsache, datz
auch jetzt noch die berüchtigten Aussiedlungen „sow-
jetrussischer" Finnen in den sowjetrussisch-finnischen
Erenzgebieten weiterght. Auch hier handelt es sich
um nichts anderes äls darum, dah mit blutiger
Konsequenz Hunderttausende von Menschen aus-
gerottet werden, indem man ihnen die Wahl
zwischen dem sofortigen Tod oder einem „neuen
Leben" in der sibirischen Hölle freistellt.

4-

Jm Zuge der Moskauer Machtkämvfe wurde,
wie amtlich mitgeteilt wird, der Volkskommissar
sür die Holzindusirie. Lobow, aus seinem Amte
entfernt. An seiner Stelle wurde Jwanow zum
Volkskommisiar sür die Holzindusirie ernannt.

^ampk tlein jterüerb" in üei kr»te<lsnlr Oe; äeuttcben Oollre;
 
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