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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1479

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H»r»v?gebrri verkaz DoMgemrinschsft ».«.». H.. Heidekberz, -«rvtktr G-mnnek»

">!>» Schriftleirung: Brunnengaffe A/2«, jsernrns Z7<0. Die »Vvlklgenieilllchast' «rscheint 7 mat
enllich nnd koitet mvnatlich 1.70 RM, bei Trägerzustellung Zü vtg . bei Dvkzustellung 42 Dfg. m«b«.

gft bte Kettung m» kkrfcheinen fanch burch hbbere »ewalts ve.^indert. befteht ket» tlnspruch uut Ent»
schädigung. «bbestellungen müllen bil iväiesteni 25 d. M. sür ben tvlgenden Mvna« dirett beim Derlag
»iugerercht werden. Lubschlieblicher Terichtsitand Heideiberg. Un>«igen»reite laut ausliegendem Laris.


lkkll 8. ÜMVVKI' 1838

ailiiilevkb vki'kllnüiWgsvisn illi' Sissis sna Kkinsinllk Skliai'akn

fl'MKI'llSlll 18 ?!g. '6.3slll'gsng Nn. 288

Z»Lk ekbrrr L^errsr?

Eine unverschämte Orohung

Bolschewiflische Attacke auf -as Aeutralitätsabkommen — Moskau propagiert offenes

Etngreifen in Gpanien

- Moskau, 8. Oktober

dj« Towjetpresie verösfentlicht cine Erklärung,

7. Vertrcter der Sowjetunion, Kagan, am
^ober vor dem in London tagenden kommu-
»Oefsentlichcn Komitee" in der Fragc der
Ab °""?>>chung in spanische Angelcgenhciten ab-
gc«' Diefx im Auftrag der Sowjetregierung ab-
v,« Erklärung enthält zunächst eine Reihe
'^°ifclhaften Angaben, die eine Verletzung des
Us>dder Nichteinmischung beweisen sollen»
rc«, 'chlietzt mit der Drohung, „dag die Sowjet-
v>e/^""8 sich, wenn die Verletzungen des Abkom-
«y»?. iiber die Nichteinmischung »icht unoerzüglich
«c« srei von den Verpslichtunge»

kt." chten
^8ebc« «

wird, die sich aus dem Abkommen

Vertreter der Sowjetbotschaft in London
^«?".>vie hier bestätigt wird — am Mittwoch im
- Office eine Entschliehung
vhj°r Regierung überreicht, datz die

k.

ail^^iregierung sich von ihren Verpflichtungen
r--^ch spanischen Nlchteinmischungspakt entbun-
rrl,«Mle. wenn nicht augenbliälich Matznahmen
Lrden, um die Verletzung des Abkom-
verhindern. Diese Sowjetentschlietzung

den Vorsitzenden des Nichteinmischungs-

"'ens

llllgl^N

^sSUsses. Lord Plymouth, gerichtet.

wirtz six auf der nächsten Sitzung am
. sg behandeln.

^^»s meldet Reuter, datz man die Drohung
aik««uns, stch nicht länger an das Neutralitäts-
^rtz.Uuen gcbunden zu fühlen, als autzer-
v>i ? utlich ernst betrachte. Man nehme

^itstt 8 die Sowjets ihre Drohungen wahrmachen
8icc«°U- ohne Verzug die spanische marxistische Re-
^ "Ug ofjen ^ unterstützen.

^ruhstzuna in paris

tlvjj.k? Vorstotz der Sowjetregierung in der Neu-
Il>ilk?'2frage gegenüber Spanien hat in Paris
vtz,tijUkiinruhigend gewirkt. Obwohl noch keine
">is s/U Verlautbarung oorliegt. gewinnt ,man
zesij/vr Morgenpresse den Eindruck, datz der fran-
" Volksfrontregieiung der neue Druck ihres
»v i»?uer Verbündeten nicht gerade willkommen
Icheint.

tv>,"^uurnal des Debats" schreibt. sürMos-
«»c u^ue der Bürgcrkrieg eine gnte Eelegenheit

It-lle....

^ejj.U'st die Karten durlheinanderzubringen. Die
>n Moskau rcchneten auf eine mächtige
!ej «Uutzung in England und in Frankreich. Es
slltzt^uvr wcnig wahrsckieinlich. datz die Art des
'olg.Unistischcn Vorgebens in England grohen Er-
^Nein. ' denn die dortigc Regierung scheine nicht
^'Nziis ,^u scin, sich aus ein spanisches Abenteuer
>ätj« u»eu. Also werde stch die kommunistisckie Be-
V>v tztUg voc allem aus Frankreich auswirken.
st»i« ? Moskauer Regierung sogar in der Regie-
?vlk°s ^brheit stchere Agenten habe und wo die
vei >'^vntvrxssc unter systematischer Entstellung
^vls^?»achen sogar in einem Teil der Massen die
^e j«j n Vorstellungen über Svanien und Lber
^ nieruationale Lage verbreitet habe.

,'n London,

Ausnahme der ,.T i m e s" veröffentlichen
<!katz°uglischeu Morgenblätter die sowjetrussische
!pauj??8, sich unter Umständen nicht mehr an das
>ähi«u?v Nichieinmischungsabkommen gebunden zu
^hine' örotzer Aufmachung. Eigene Stellung-
-Daii« ^r'ngen nur wenige Zeitungen. Die
^ Mail" nennt in ihrer Ueberschrift den

Schritt Moskaus „Eine unverschämte
Drohung". Jn einer Glosse, die allerdings
mchr auf die Stellungnahme der Arbeiterpartei zu
der spanischen Frage zugeschnitten ist, wird offen
für Franco Stellung genommen, gegen den be-
wafsnete Verbrecher kämpfen, die der „spanischc
Lenin" Caballero freigelassen habe, um zu plün-
dern, zu morden und zu brennen.

2m „News Chronicle" sagt Vernon
Vartlett, datz der sowjetrussische Schritt in
Madrid ermutigender wirken werde als irgendeine

UnterstLtzung -urch Lieferung von Flugzeugen
oder Tanks. Vartlett sieht eine internationale Ge-
fahr darin, datz die Seestreitkräfte der Nationa-
listen die Landung sowjetrussischer
Schiffe zu verhindern suchen würden.
Zum Schlutz heitzt es, was die rote Regierung Spa-
niens am nöiigsten brauche, seien Flugzeuge. 2n
einem weiteren Artikel dazu wird gesagt, datz die
neue Lage unzweifelhaft ernst sei. Die britische
Regierung werde sie jetzt nicht mshr übersehen
können.

Anrechnung von Wehr- und Arveitsdienfi

Keine Nachteile beim Llebergang in den Zivilberuf

Arbeitsplatz zurückkehren können, sondern an Ar-
beitsplätze anderer Betriebe verwiesen werden
müssen. Wer noch nicht in einem Bsschäftigungs-
verhältnis gestanden hat, soll dieser Vergünftiaung
erst nach sechsmonatiger Zugehörigkeit im Vetrieb
teilhaftig werden. Durch diese allgemeine Rege-
lung wird vermieden, datz der Volksgenosse, der
Wehr- und Arbeitsdienst geleistet hat, schlechter be-
treut wird als der gleichaltrige Volksgenosse, der
dieje Pflichten nicht erfüllen konnte.

Berlin. 8. Oktober

Zm Reichsgesetzblatt I Seite 865 vom 7. Oktober
1936 ist eine Perordnung folgenden Jnhaltes ver-
ösfentlicht worden:

Der llebergang in das Zivilleben soll den
Volksgenosien erleichtert werden, wenn ste die
attive Dienstpflicht in der Wehrmacht und die Ar-
beitsdienstpflicht erfüllt haben und in Ehren aus-
geschieden sind.

Aus der durch aktiven Wehrdienst oder Arbeits'
dienst bedingten Abwesenheit darf ein Nach-
teil nicht erwachjen. Kehrt der Soldat oder
Arbeitsmann — wie es in der Regel sein soll —
an seinen früheren Arbeitsplatz zurück, dann muh
er so behandelt werden, als ob er den Arbeitsplatz
nicht verlassen hätte. Dementsprechend sind auch
Anjprüche zu reaetn, wenn sie von einer bestimm-
ten Zeit der Betriebs- oder Berusszugehörigkeit
abhängen. Dem Gefolgsmann werden also die
Zeiten ersüllter aktiver Dienstpflicht und erfüllter
Arbeitsdienstpflicht angerechnet.

Das gleiche gtlt, wenn die ehemaligen Sol-
datcn und Arbeitsmänner nicht auf den früheren

Die jungen deutschen Männer, die dem Ruf des
Vaterlandes folgen, um als Soldat oder Arbeits-
mann zu dienen, scheiden aus dem bisherigen Be-
ichäftigungsverhältnis aus. Eine Kündigung ves
Untcrnchmers oder des Eefolgsmannes ist nicht
erforderlich.

Bei Uebungen oder bei Einberufung zu
kurzfristiger Ausbildung gelten jedoch an-
dere Vorschriften. Jn diesen Fällen mutz der
Unternehmer den einberufenen Eefolgsmann be-
urlauben. Er darf ihm aus diesem Anlah der Ein-
derufung nicht kündigen.

rir. Kslman vsrsnvi,
vorläukis mit cksr liesvNäftskiiNruns ües unßisri«
sclion IVIinistsroräsiliium« vsauftrast.

Scherl

Einsames Genf

Auf dem Genfer See kräuseln stch im srischen
Herbstwind die Wellen, und die guten Eenfer Bür-
ger beklagen sich über das schlechte Geschäft. Das
lhrige hat die schweizerische Abwertung getan.
Die Sparer fühlen stch enttäuscht, und es lätzt sich
nicht leugnen, dah die Preise klettern. Auf den
Fremdenverkehr rechnet man ohnehin schon lange
nicht mehr, und so bereitet man sich seelisch auf
neue, trübe Tage vor, die die Stimmung noch ge-
drückter und wehmutsvoller machen.

Eenf hat in der Tat seinen ehemals zauberhaf»
ten Klang verloren. Die ausländischen Journa-
Usten pflegen Lber das schlechte Wetter zu schimp-
sen, das schon aus prinzipiellen Rllcksichten jeweils
die großen Völkerbundstagungen begleitet. Was

Graf Eiano kommt nach Oeutschland

Berlin, 8. Oktober

Auf Einladung der Reichsregierung wird der
italienikche Auhenminister Eraf Ciano sich dem-
nächst nach Berlin begeben und den Reichsauhen.
minister, Freiherrn von Neurath, besuchen. Sei»
Aufenthalt in Deutschland wird dem italienischen
Staatsmann scrner die Gelegenbeit bieten, vom
Fllhrer und Reichslanzler emvsangen zu werden.

i„„»„»„»»»>»„„„»»»»>„„»„»„»»«»»»„„„»»„»»»„»,»»„„»»„»„„„„„„»»»»»»»»

nutzt die herrlichste Aussicht auf den Eenfer See
und auf das gegcnüberliegende majestütische Mas-
stv der Alpen, wenn ein Dunst von Nebelschleicrn
alles in ein undurchsichtiges Erau einhüllt? Auch
das neue Völkerbundspalais hat in seiner ganzen
lostspieligen und verschwenderischen Pracht diese
Tücke des Objektes nicht zu bannen vermocht. Es
ist sehr langmeilig und erdrückend uninteressant
geworden, von de'r grotzen Weltpolitik, die ihre
Achse in Eenf haben sollte, ganz zu schweigen.

Fragen wir uns, was Eenf jn den letzten drei
Wochen der Welt an Neuem und Posttioem be-
jchert hat, so gebietet es die Pslicht des Chroni-
sten, zunächst zu melden, datz die diesjäkriac Een-
fer Herbsttagung noch keineswegs abgeschloffen ist.
Die Welt hat sich zwar in den letzten drei Wochen.
in oenen es am Eenfer See hin und zvieder sogar
einige kleine Aufregungen und etwas Thcater-
d <

/iufbnliruns üos unsarisobsn IVIinistorprLsIllenten v. Lömdös lm Kaiserliof In IVlünvkion

Narionen in Eenf ihren termingemätzcn ?icrbst-
rampf nm ihre Existenzbercchtigm?g kämpft.

Aber die Objektioität gebietet es festzustellen,
SLerl I datz dieser Kampf weiter andauert, nnd datz es

Aleri! Kiml LM« >>i i« MerMM!
 
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