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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2139

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Nülksgemeinschast

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und HerauSgeVer: Derlag Doirsgemeinschaft G.m.b. H.. Heidelberg, Hauptstr. 126/128, Samme^
^ 3225. Schriftleitung: Brunnengasie 20/24, Fernruf 3740. Die ,Dolksgerneinfchaft" erschernt 7 mal
ochentlich und kostet monatlich 1.70 RM. bei Trägerzustellung 30 Pfg . bei Postzustellung 42 Pfg. mehr.

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GM-Zentrale in Barcelona

^ieschow Seklionöleiter für Westeuropa — Agententreffen am 30. November

Paris, 23. November

tzr ^ex „M at«n", der am Sonntag Enthüllungen
die Absichten der Komintern zur Volsche-
i merung dcs Mittelmeergebietes gebracht hatte,
tz.^chtet am Montag, dah in Barcelona die Vor-
sj.f^ungen sür die Schassung einer Zweig-
der EPll. mit Hochdruck betrieben wür-
Jhr Leiter Ieschow habe entsprechende An-
h 'kUngen für die Schassung diescr „ausliindischen
tz^ationsabteilung" gegeben. Die ersahrensten
^chverständigen seien dieser Abteilnng zugeteilt.
!on"tliche Eeheimgruppen der GPU. in Europa
kunftig von Barcelona aus geleitet werden.

p^ie Eruppsnleiter seicn bereits sör den 30. No-
tz>..t>er nach Varcelona zusammenberufen. ll. a.
Itze die Herstellung falscher Doku-
^-ttte und Ausweise, die bisber in Prag,
und Zürich vorgcnommen wurde, jetzt der
">on Varrelona Lbertragen werden.

Moskau glaube man, wie das Blatt be-
dag die Schaffnng der mit weitgehender
sjjj/ouomie ansgestatteten GPll.-Zweigstelle in
Srätz "ropa es ihren Agenten crlauben wcrde, mit
tztz^rer Geschmeidigkeit und Schnclligkcit ihre
li^'htedenen dunklen Aufgaben zu ersüllen. Jeg-
schriftlichen llnterlagen und Nachrichten wür-
letzt in Barcelona zusammenlausen und von
' aus nötigenfalls nach Moskau weitergehen.

Ij»^r „Matin" versichert, dah u. a. auch die kürz-
h 2 'a der Pariser Wohnung des Prosessors Post -
ker?'U s geitohlenen Trotzki-Dokumente nach Bar-
unterwegs seien.

^kneuie Befchießung Madrids

Front vor Madrid, 23. November
tz..^ri wiedereinietzendem gntcn Wetter ketzte die
nale Artillerie am Montag die Veschiehung

^ -vtadrid fort. Namentlich die noch unbeketzten
l»e„ ° der nordweitlichen Jnncnstadt, die verschie-
»tzj Kasernen und der Stadtteil Rosales wurden
Feuer genommen.

Heeresbericht des Obersien Vefeblshabers
»rj-.Nationalen Streitkräfte meldet. dah Eegenan-
Kx.ir der roten Milizen bei Santa Quiteria im
Ntabschnitt von Almodovar. bei denen auch
Ichl^rwagen eingesetzt wurden, blutig zurückge-
i» roerden konnten. Bei der Versolgung der
k^rlder Flucht zurückflutenden Marxisten fielen
Nationalen Truvven ein Tank und eine grohe
von Eewehren in die Hände. Ein zweiter

Angrisf der roten Horden wurde gleichfalls zurück-
geschlagen, wobei die Marxisien 200 Tote aus dem
Kammvlatz zurückliehen. Unter dem erbeuteten
Kriegsmaterial befindet sich zahlreiche Munition
sowjetrussischer Herkunft.

Die 7. Division konnte ihre Stellungen im Uni-
versitätsviertel von Madrid erweitern und einige
Eebäude besetzen.

An der Front von Euadalajara haben die na-
tionalen Streitkräfte die zurückgeschlagenen Roten
weiter verfolgt und ihre Stellungen weiter vorge-
schoben. Zahlreiche Waffen wurden erbeutet.

Ilalionale Iournalisten
in -ie Hände der Rolen gefallen

Salamanca, 23. November
Wie erst jetzt hier bekannt wivd, geriet am
Samstag ein mit vier spanischen und einem siid
amerikanischen Journalisten besetzter Kraftwagen
bei einer Fahrt an die Front bei Madrid im Park
von Lasa de Campo auf einen falschen Weg und
fiel in die Hände der Roten. Ueber das weitere
Schickfal fehlt jede Nachricht. Es wird befürchtet
datz sie erschossen worden sind.

England bteibt weiter neutrat

Eden verneint Anerkennung des Rechtes als kriegführende partei

London, 23. November

Der Abgeordnete Wedgewood fragte am
Montag im Unterhaus den Autzenminister, ob bri-
trsche Schiffe, die spanische Mittelmeerhäsen an-
laufen, vor einer Durchsuchung oder Belästigung
auf hoher See und in den territorialen Eewässern
geschützt werden würden, während der Abgeordjiete
Harris eine Zusicherung, datz die britischen
Schiffe geschützt würden, verlangte, falls sie den
Hafen Barcelona anlaufen oder verlassen sollten.
Auf diese Fragen antwortete Außenminister Eden
wie folgt:

„Die Politik der Lritischen Regierung ist es,
fiir keine Seite im spanischen Krieg Partei zu
nehmen und keiner der beiden am Kampfe be-
teiligte« Parteien eine Hilfe zn gewähren.

Zm Verfolg dieser Politik hat die britische
Regierung die Einfuhr oon Wasfen nach Spa-
nien auf dem Seewege verboten und die sich
hieraus ergebenden Fragen erwogen. Die bri-
tische Regierung hat bisher die Anerkemnmg
des Rechtes als kriegführende Partei zur See
keiner der beiden Parteien zuerkannt.
Sie hat gegenwärtig nicht die Absicht, solche
Rcchte zuzuerkennen. (Veifall).

Infolgedessen werden Schisfe Seiner Maje
stät, salls dies notwendig sein sollte, britische
Handelsschisfe auf hoher See gegen die Vehel
ligung durch Schifse einer der beiden streiten-
den Parteien in Spanien auherhalL der
Drei-Meilen-Zone schllhen.

Zu gleicher Zeit liegt es nicht in der Abstcht
der britischen Regierung, datz britische Schifse

»Herausforderung der zivilisierten Wett!"

Ztalienische Slimmen zum Moskauer Bluturteil

ueuen sowjetrussischen Todesurteile und der
I? Protest der Reichsregierung in Moskau fin-
^ der italienischen Presse stärkste Veachtung.
^k^^turm der Entrüstung, den in der deutschen
^tjW. besonders das Todesurteil gegen Ingenieur
hervorgerufen hat, wird von der gesam-
»e^.t^lienischen Presse mit vollem Verständnis

iornale d'Jtalia" spricht von einem
ihr.thörten Prozetz", und „Tribuna" betont in
Verliner Bericht, datz die sowjetrusstsche Her-
tderung uicht nur gegen das Reich, sondern
die ganze zivilisierte Welt ge-
°r..sei. Der gxausame und ruchlose Versuch, für
!iip. "vllige Scheitern der sowjetrussischen Erund-
°tnige wenige Ausländer verantwortlich zu
^ei„ müsse auss Schärsste verurteilt und allge-
nbgelehnt werden.

Stärkster Abscheu m London

London. 23. November

m °nglischen Morgenblätter bringen ausführ-
sllijjr ,"ichte ihrer Korreivondenten über das kkan-
von Nowosibirsk. Wenn eine
Stellungnahme in den Verichten auch

Rom, 23. November

rüstung in Verlin deutlich, datz die englische Presse
sich voller Abscheu von einer derartigen Znsiiz-
methode abwendet.

Der Vertreter des „Daily Telegraph" in Mos-
kau überschreibt seinen Vericht „Angebliche Svio-
nage und Sabotage". woraus schon das Mihtrauen
gegen das Urteil spricht. Besonders wird erwähnt,
dag Zeugen für die Verteidigung der Angeklagten
nicht vorgelassen worden seien.

Empörung in Wien

Wien, 23. November

Die Nachricht vom Schandurteil in Nowosibirsk
bat in Wien wie eine Vombe eingeschlagen. Jn
grohen Schlagzeilen bringen die wenigen Blätter,
die am Montag erscheinen. die Meldung von der
sensationellen Wendung des Prozesses. Die kom-
m u n i st e n f e i nd l i ch e Vewegung. die in
letzter Zeit einen starken Austrieb erhalten hat,
wird dadurch noch wesentlich gestärkt werden. Jn
diesem Zusammenhange sieht man mit besonderer
Svannung der Tagung der österreichischen Eruppe
der internationalen antikommunistischen Liga ent-
gegen, die heute im großen Fesisaal des Gewerbe-
vereins stattsindet. Aus dieser Veranstaltung wer-
den der österreichische Jnnenminisier Glaise-
Horftenau. der bekannte reichsdeutsche Vorkäm-

—.—„— . —-- .. pfer gegen den Bolschewismiis und Leiter der Anti-

»tcht enthalten ist, so zeigt die Form der ! komintern Dr. Ehrt und mehrere ausländische
"lersiattung und di« Schilderung der Ent-' Persönlichkeiten sprechen.

Kriegsmaterial von einem fremden Hafen nach
irgendeinem spanischen Hafen verschiffen. Um die
>en Wunsch so wirksam zu machen, als dies
unter den gegebenen Umständen möglich ist, beab>
sichtigt die Regierung, sofort ein Eesetz einzu>
dringen, das den Transport von Wasfen nach
Spanien durch britische Schiffe ungesetzlich
macht. Jch benutze diese Eelegenheit, um dem
gemätz alle britischen Schiffe zu ver-
warne n."

Auf die weitere Frage des Abgeordneten Har-
ris, ob der Autzenminister mit der französischen
Regierung Beratungen herbeiführen wolle, um
einen gemeinsamen Schritt zu unternehmen, falls
rrgendwelche britischen oder französtschen Schiff-
fahrtsrechte beim Anlaufen oder Verlas-
>en spanischer Häfen verletzt würden, erwiderte
Eden, er könne versichern, datz die britische Reqie-
rung in enger Fühlung mit der französischen Re-
gierung stehe, und zwar wegen aller Fragen, die
>ich aus der gegenwärtigen Lage in Spanien er-
gäben.

paris auf Londoner Gpur

Paris, 23. November

Von unterrichteter Seite wird am Montag-
abend erklärt, datz die Haltung der französischen
Regierung in der spanischen Frage keinerlei Aen-
derung erfahren habe. Frankreich bleibe einerseits
dem Nichteinmischungsabkommen treu, andererseits
habe es keine der beiden sich in Spanien bekämp-
fenden Parteien als „kriegführend" anerkannt und
habe auch für den Augenblick nicht die Absicht, dies
zu tun.

Don Ribbentrop bei Baldwin

London, 23. November

Der deutsche Votschafter von Ribbentrop
suchte Montagvormittag den englischen Minister-
präsidenten Baldwin auf.

Gtreikzwischenfälle in paris

Paris, 23. November

Jn einer von Streikenden besetzten Seifen-
fabrik kam es Montagfrüh zu Zwischenfällen. Der
Sohn des Jnhabers betrat mit 3V Arbeitswilligen
durch einen Nebeneingang das Fabrikgeländc. Er
stietz anf 75 Streikende, und cs kam zu einem
Handgemenge. Dabei schotz der Sohn des Jnha-
bers einige Male. Die einen behaupten, er habe
in Notwehr geseuert, anderen erklären, er habe in
die Luft geschossen, wieder andere, er habe die
Schüsse auf die Streikenden abgegeben. Polizei
riegelte die Fabrik av. Die Untersuchung der Vor-
sälle daucrt an. Ei» Arbeiter wurde schwer ver-
letzt und ins Krankenhaus geschafst.

Der Direktor der Fives-Werke in Lille, in denen
rvieder gestreikt wird, hat beim Präfekten des De-
partements Nord gegen zwei llebergriffe der
Streikenden Einspruch erhoben und die für die
öffentliche Ordnung verantwortliche Präfektur-
behörde ausgefordert, auch für Ordnung zu
sorgen. Der Direktor beschwert sich darüber, datz
Strrikposten einen seiner leitenden Angesiellten
beim Betrete« des Fabrikgeländes einer Leibes-
untersuchung unterzogen, um sich zu überzeugen,
datz rr auch keinen Revolver Lei sich habe.

Neiobsleltei' ^ax klmann «icck lieute 45 ckavrs all

Max Amann gehört zu den ältesten und engsten
Mitarbeitern des Führers. Er stand im Felde
mit Adolf Hitler in der gleichen Frontkompanie
des Negiments List und schlotz sich nach seiner Rück-
kehr aus dem Kriege schon frühzeitig oer deutschen
Freiheitsbewegung an. 1921 wurde Max Amann
der erste Geschäftssührer der NSDAP., 1922 über-
nahm er den Verlag des „Völkischen Beobachters^
und 1925 die Leitung des Zentralparteiverlages.
An dem Aufbau der nationalsozialistischen Presse
und dem Aufstieg des Zentralparteiverlages und
nach der Machtübernahme an der Neugestaltung
des gesamten deutschen Zeitungswesens hat Reichs-
leiter Max Amann hervorragenden Anteil. Jm
November 1935 wurde Reichsleiter Max Amann
Präsident der Reichspressekammer.

MerterReichsbauerntag

Von Hans Dittmer

An die grotzen Kundgebungen des national«
sozialistischen Deutschland reiht stch als letzte wie
in jedem Jahre auch dieses Mal in der letzten
Novemberwoche der Reichsbauerntag in der alten
Kaiser- und jetzigen Reichsbauernstadt.

Keine Kundgebung im Lblichen Sinne, sonder«
eme Arbeitstagung, eine Aussprache zwischen der
sührung, ist Eoslar jedes Mal Ausdruck des Ar-
eits- und Leisiungsstandes eines wesentlichen
Teiles unseres Volkes, des Landvolkes. Hier in
Eoslar treffen sich die Führer des im Reichsnähr-
tande geeinten Landvolkes, um vom Reichsbauern-
iührer und seinen Mitarbeitern die Parolen für
das kommende Arbeitsjahr und den Rechenschafts-
bericht für das vergangene Jahr zu erhalten. So
wird jcdes Jahr in Eoslar gleichsam auch dem
ganzen Volke Rechenschaft gegeben,
wie es um die deutsche Landwirtschaft steht.

Aber wohl noch nie seit Bestehen des Reichs-
nährstandes und des Reichsbauerntages ist das
nteresse des Volkes so grotz wie in diesem Jahr.
n diesem Jahr aber ist die Bedcutung der gan-
zen landwirtschaftlichen Arbeit durch die führen-
den Persönlichkeiten des Staates und der Partei
in besonderer Weise hervorgehoben worden. Heute
weitz jeder im Volke, datz durch sie die Ernäh-
rungsgrundlage gesichert werden mutz im Rahme«
der gewaltigen Arbeit zur Sicherung unse-
rer R o h st o f fg r u n d l a g e, zu der das ganz«
Volk von seiner Führung aufgerufen kst.

Diejes Lhema wird selbstverständlich den
Erundakkord der Eoslarer Tagung bilden, wobei
man bedenken mutz, datz ja alle anderen Fragen,
wie die blutsmätzigen, rechtlichen und weltanschau-
üchen Fragen Voraussetzung dieser Arbeit an her
Leistungssteigerung sind. Sie werden da-
her wie immer den Rahmen der Goslarer Tage
bilden. Vei dieser Leistungssteigerung, zu deren
Durchführung jeder aufgcrufen wird, kann das
dcutsche Landvolk sich allerdings darauf berufen.
datz es diesen Kampf zur Sicherung der deutschen
Ernährungsgrundlage schon seit langem aufge-
nommen hat. Vor zwei Jahren rref in Eoslar der
Reichsbauernführer das deutsche Landvolk zu
ernex Erzeugung-ichlacht auj mrt dem
 
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