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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2551

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mid HerauSgkderi v»lag volkSgnnetnschast r.m,d. H.. Heidekdeig. Hmrptstr, IU/128. «ammede

«r. drrs, Lchriftleitung: Brunnengaffe M/24. Aernrnf 3740, Die »Volirgemetnschaft' -rscheint 7 nu>l
"dchentlich und lostet monatlich 1.70 RM.. bei TrLgerzustellung 30 Psg.. bei Dostzustellung 42 Psg. meh*.

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Krankfurters Hintermänner

werden gedeckt

Lteble jüdische Verschleierungs- und Kalschungsmanöver

Verlin, 22. Dezember

tz, Die Vasler „National-Zeitung", das
j'Eblingsblatt des Mörders David Frankjurter. ist
Begriss. nach einigen Monaten kteinlauter Zu-
^nhaltung vor dem Proze'g jetzt wieder dem alt-
>°b>ohnten Laster des Beschimpfens Deutschlands
verjallen. Schon die Prozehoorschanen und die
^kichterstattung während der Hauptverhandlung
tz '»Nlelten von Lblen Entgleisungen. Dic Tätigkeit
g?!tlosss wurde in herabsetzendem Sinne als
„^werbe" bczeichnet, „das das Schweizer Volk
^ b T^tmütigkeit toleriert habe". Auch die Be-
"ngen gegenüber deutschen Prozetzteilnehmern,
s» tieser, von der „National-Zeitung" mitoer-
A/deter Trauer in die Schweiz gckommen waren,
"hielten zahlreiche Geschmacklosigkeiten.

!» aber von diesem Blatt, das in Dentschland
»o? lange nicht mehr den Ehrennamen „Natio-

! - Zeitung"

führen dürste, unter der Ueber-

„Nach dem Rechtckspruch von Chur" i«
o.591 vom 19. 12. 38 au Bcrdrehungskunststücke»
p'*>!tet wird, machteineöffentlichc An-
di"Ngerung notwendig, dcnn es darf nicht
b Untersucht bleiben, aus welchen Eründen die
"u»g Verschleiernngsvcrsuche zu
s^nsten der Hiutermäuuer Frank-
^ters nnternommen hat.

>„,^?kanntlich hat die deutsche Oeffentlichkeit in
I„/d^verständlicher Form ihr Jnteresse daran de-
E^t, tzgh die Aufklärung der Hintergründe der
i> ^kdtat David Frankfurters Lber die Pers-on
»ij^ Mürders hinaus auf seine Hinter-
t^Uner ausgedehnt würde. Die deutschen Zei-
kj^9en haben zur Begründung dieser Forderung
«„1 Neihe von schlüssigen Eründen angeführt, und
les!^ ber Prozetzvertreter von Frau Eustloff, Pro-
Erimm, Essen, hat in seiner Schlußerklä-
zum llrteil zum Ausdruck gebracht, daß „der
tj^eß in dieser Richtung beachtliche und eindeu-
^nhaltspunkte ergeben habe, und datz es wün-
»ijj^wert sei, wenn die Frage nach den Hinter-
>»,^dern einer neuen Prüfung unterzogen werden

ti»^ie Vasler „National-Zeitung" hat für derar-
E Eedankengänge nur Spott und Hohn
^8 gehabt. Eine solche Stellungnahme künnte
»>«, ^latt unbenommen bleiben, wenn es das be-
iiz^idenswerte Publikum, das seine Kenntnisse
^ ^ d«n Prozetz lediglich den „Aufklärungen" der
!j^"vnal-Zeitung" entnimmt, Lber die tatsäch-
Anhaltspunkte unterrichtet hätte, auf die die
tj, lche Seite sich beruft. Statt desjen aber betreibt
>» i «National-Zeitung" eine Tatsachenver-
^kung, wie sie verlogener und gewissenloser
gedacht werden kann.

Mordbefehl

>«tz?ines der Hauptargumente der deutschen Pro-
^»„iretung für das Vorhandensein von Hinter-
»r„??.rn ist der Mordbefehl. den David
«i^kfurter in jugoslawischer Sprache auf den Teil
^!e>> Zigarettenschachtel geschrieben hat, und bei
n? Uebersetzung während der Hauptverhandlung
Mr'M nur offensichtlich log, sondern sich auch in
'r^^rsprüche verwickelte. Dieser Mordbefehl hatte
"utlich folgenden Wortlaut:

-.Montag, 3. 2. 36, 9.30 Uhr, mutz die Ver-
^rteilung ausgeführt werden. Vorher anru-
!^u und fragen, ob er da ist. Wenn er nicht
^rauskommt, auch nicht zu sehen ist, versuchen
fliehen, sonst Ausführung des Selbstmor-
?rs. 1—2 Schüsse in die Brust, Revolver in
.rr rechtsn Tasche des Rocks. Nicht im Ueber-
S'eher. Sobald ich im Zimmer bin, plötzlich
"^rausziehen und schietzen. Jn den Kopf oder
^ "r die Brust 3 Schüsse."

^Hung ver „Nalional-^eiiunq"

dieser außerordentlich aufschlutzreichen Auf-
^ng macht die „National-Zeitung" folgen-
9Urmloscn Borgang:

«Da'g Frankfurter die Adresse Gustloffs stch
M eiue Zigarettenschachtel schrieb, beweist
, "8, datz ihn diese Adresse interessierc. Er
^Nnte sich darin unbedentlich oerraten, weil

er sich nach der Tat auch selbst gestellt hat
und absolut keinen Wert daraus legte, sich der
Verantwortung des Getanen zn entzichen.
Gustloff war in Davos eine so ausfallende
Persönlichkeit, daß es wirklich keines
Komplottes bedurfte, um zu ersah-
ren, ob der Mann zu Hause odcr ab-
wescnd sei."

So wird es also gemacht! Der Text der
Zigarettenschachtel, in dem von der Wohnung
Lberhaupt nicht die Rede ist, wird zu einer unbe-
achtlichen Notiz umgefälscht. Wenn diese gewis-
senlose Verfälschung dann vollzogen ist, wird aus
ihr leichtfertig der Schluß gezogen, daß ein Kom-
plott aus dem Text der Zigarettenschachtel nicht
gefolgert werden könne, weil der Jnhalt diejer
Notiz allgemein bekannt gewesen sei.

Daß die Leser der „National-Zeitung" bei sol-
chen Methoden sehr leicht zu der Meinung kom-
men können, daß Deutschland bei der Frage dcr
Hintermänner einem Phantom nachjage, kann uns
gleichgültig sein. Die Leser der „National-Zei-
tung" werden so oft belogen, daß es auf einen
Verdummungsversuch mehr oder weniger nicht an-
kommt. Jnteressant aber ist es, daß Männer bei
der „National-Zeitung", die den wahren Sach-
verhalt kennen, ein Jnteresse daran zu
haben scheinen, alle hiermit im Zu-
sammenhang mit den Auftraggebern
stehenden Fragen möglichst zu ver-
schleiern .Denn auch von dem wichtigen Vrief,
den der Jude und Rechtsanwalt Dr. Wyler we-
nige Tage nach dem Mord an Frankfurter gerich-
tet hat, und aus dem hervorgeht, daß Wyler Frank-
furter vor der Tat kannte, ihm Ratschläge erteilte,
ihm die finanzielle Sicherung des schon durch Las
neue Greuelbuch Dr. Curtis sehr kostspieligen
Verfahrens in Ausstcht stellte und von sachkundigen
Männern sprach, die Lber den Fall bercits be-
raten hätten. findet sich in dem Artikel der „Na-
tional-Zeitung" nicht ein Wort. Dafür wird
der zukünftige Landesgruppenleiter der NSDAP.

VI« vovvkioi'une ckee ckrol IMIllonon

^rouckix- nimmt ckor kloino öungv aus ckon «änckon von 0r. voobvols ckas Vtoibnsvlttssesvltenll

»ntsoson. Schert-Bilderdtcnlt

schon jetzt als Reichsvogt in der Schweiz
bezeichneü

Die gehiissigen Znde«, die i« derart unverant-
wortlicher Weise die Schweizer Oeffcntlichkeit ge-
gen Deutschland ansputscheu, habe» also an dem
Mord iu Davos uoch nicht genug!

Schwere Giül me über Sem Mantik

Nenrqork, 22. Dezember

Schwere Stürme über dem Atlantik haben das
Eintreffen von zehn Ueberseedampfern beträchtlich
verzögert, unter ihnen befinden sich die „Europa",
die „Normandie", „Aquitania" und „Deutschland"
mit etwa 2S00 Fahrgästen und Tausenden von
Weihnachtspostsäcken. Die Verzügerungen betragen
bis zu 21 Stunden. Die Post trisft infolgedessen
zu spät ein, um noch zum Weihnachtsfest ausgetra-
gen werden zu können. Dre „Europa", die bereits
am Dienstag docken sollte, wird erst am Mittwoch
aus Dock gehen.

Tagesbefehl an die GA-Gruppe Kurpfalz

Gruppenführer Luykens Abschiedsparole

SA. der NSDAN., Eruppe Kurpfalz Mannheim, 22. Dezember

Gruppentagesbefehl 7lr. S/Z6

SA.-Männer der Gruppe Kurpfalz!

Hell leuchten zur Stnnde im Schei« der Sonnenwendfeier unfere Sturmfahnen i« di«
deutsche Zulunst. Fest und geschlosien stehen unsere Reihcn, allein beseelt von dem Willen,
dah der sieghaste SA.-Eeist — der lodernden Flamme gleich — rei« und nnversälscht sei
und bleibe.

Stolz diirft Jhr am Jahresende zurückblicken auf »ie geleistete Arbeit an Euch «nd
auf Eure treue Pslichterfüllung. Der Führer selbst sprach in Berchtesgadcn Euch Anerkennung
und Dank aus, indem er seine SA. mitten hinein stellte in sein grotzes Ausbanwerk; das ist
die Formung des neuen deutschen Menschen und damit des cwigen nationalsozialistischen
Deutschlands. Er hat dic SA. beruscn, bis i» alle Zukunft hinein den deutschen Mann im
kämpferischen SA.-Geist an Körper und Seele gesund «nd wchrhast zu erhalten. SA.-Geist
soll jährlich aus den Reichsparteitagen in Nürnberg die nationalsozialistischen Kampsspiele ge-
stalten. Euere Leistung, Euere Hingabe nnd Euer Borbild soll dabei Richtung geben und
Ansporn sein.

SA.-Männer! Die SA. bankt nicht mit Worten. Sie dankt mit der Tat. Durch höchste
Pskichtersüllung und i» freiwilliger Hingabe zur besten Leistung wird — wie bisher — die
Eruppe Knrpfalz dem vom Führer gezeigten und gestellten Zicl entgegenstreben.

Mit dieser Forderung an jeden einzeluen von Euch verbinde ich meine herzlichste»
Münsche an Euch und Euerc Einheiten sür das kommende Jahr und die kommende Arbeit.
Glcichzeitig müsscn diese Wünsche jedoch auch mein Abschiedsgruß seiu. Durch Besehl des
Stabschess bin ich mit Wirkung oom 1. 1. 1937 oon der Führung der Eruppe Kurpfalz ent-
hoben und zur FLHrung der Reichssührerschulc der SA. in die Oberste SA.-Führung beruscu
worden.

SA--Männer und -Fiihrer! Jch danke Euch allen für die mir bewiesene treue Gefolg-
schaft und Kameradjchast. Mit Freude und mit Stolz durste ich 2'/- Iahre Euer Gruppen-
fiihrer sein und Euch dcn uns vom Führer gestellten Aufgaben entgegensiihren. Haltet m«t glei-
cher Treue und i« unverbrüchlicher Pslichtersüllung in Euerer schöncn Heimat die Fahne hockj.
„Nichtsfür uns.alles sürDeutschland und zur Ehre des FLHrers!«

. Dem Fiihrer Sieg Heil!

Der Führer der Eruppc Kurpsalz m.d.F.b.

LuAken» Gruppensührer,

Oeuischtands „gefährliche"
Kloitenrüstungen

Es gibt Leute, denen das Liigen und Hetzen so
sehr zur Eewohnheit, zum Lebensbedürfnis gewor»
den rst,j daß sie selbst dann frisch daraufloslügen,
wenn die Unwahrscheinlichkeit ihrer Behauptungen
längst dokumentarisch erwiesen ist.

So konnte man dieser Tage in verschiedenen
ausländischen Blättsrn die alberne Behaup»
tung lesen, daß Deutschlands Seerüstungen kei«
geringeres Ziel verfolgen würden, als eine Flotte
zu bauen, die stärker wäre als die englische. Diese
böswillige und für den unbewanderten Laien be»
rechnete Verleumdung, wird ausgerechnet in einem
Zeitpunkt kolportiert, in dem das bekannte „Taschen-
buch für die Kriegsflotten" erschienen ist, das nicht
nur die ausländischen Marinen, sondern auch die
deutsche Flotte in genauen amtlichen Ziffern um-
faßt. Das Maß der deutschen Flottenrüstung wird
— das ist auch diesen gewerblichen Vrunnenvergif-
tern sehr wohl bekannt — ausschließlich durch die
Abmachungen des deutsch-englischen Flottenabkom-

mens bestimmt. Jn diesem Vertragswerk hat sich
Deutschland in einem zahlenmäßig festgelegten Ver-
hältnis zur englischen Flotte freiwillig quan-
titativen Beschränkungen unterwor»
fen, wie sie noch keine andere Nation auf sich ge-
nommen hat. Alle anderen Flottenabkommen, die
von England im Laufe dieses Jahres geschlossen
wurden, sehen dagegen nur qualitative Bin-
dungen vor. Allein schon dieser Umstand ist V'e«
weis genug dafür, Laß Deutschland nicht die Ab-

Rudolf Heß spricht zu Weihnachten
im Rundfunk

Verlin, 22. Dezember

Der Stellvertreter des Fiihrers, Reichsminister
Rudols Heß, spricht — wie alljährlich — auch
diesmal am Heiligen Abend über den Rundsunk zu
den Deutschen in aller Welt. Die Rede wird über-
tragen Donnerstag» de« 21. Dezember, 21 Uhr bis
21,29 llhr.

UUIUU»UI»NU„»„„„U»I»U»UU»NUU»»»NU»»UUN»»MU»»»IU»U»»NU,»»»»»»»»,»>»«

sicht hat, etwa eine Flotte zu bauen, die der Eng-
lands zahlenmäßig gleichkommen oder sie gar übe'r-
treffen soll.

Unsere Kriegsschiffe haben nur die eine große,
aber gerade darum umso lebensnotwendigere und
im Jnteresse des Friedens unerläßliche Auf-
gabe, die Sicherheit der deutschen Heimat, die
Hoheitsrechte der deutschen Eewässer und den Schutz
der deutschen Handelsschjffahrt zu gewährleisten
oder — wie es sich jetzt in Spanien als notwendig
erwiesen hat — Leben und Eigentum deutscher
Volksgenossen zu schützen.

Das deutsch-englische Abkommen war daher eins
b e i sp i e l g e b e n d e Tat, die der Welt zeigte,
daß es möglich ist, durch sreiwillige Veschräntung,
aber unter Wahrung der eigenen nationalen Be«
dürsnisie ein Wettrüsten zu verhindern. Daß dit
 
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