Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2591

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
verlag >md HerauSze»«, Verlag volkzgemetnschast Heidewerz. Ha«ptstr »»/>«. «ammel»

«tr. 3225 Lchriflleitml,: «rmuiengaffe »/re. Kernruf 37«. Di« .«olrsgemeinschaft- -rfcheint 7 mat
indchenlltch und kostet monatlich 1.70 RM., Lei TrLaerzustellnn, 30 Vf,.. bei DostiNstillun, «2 Psg. mehr.

di» Settu», m» Srschetnen fauch taerch hither, «ewaly oe^wdert, d-steht «st» «uspruch auf «at.

Ldigung. »dbestellungen müssen bi» spütesteu» 25. d. M. sür den solgeaden Mo»at dire» betm V-rlag
»tngereicht werdeu. «nbschlieblicher «ertchtSstand: tzeidelberg. Un,eigenprets« laut -»sliegendem Laris.

WIIW l>S» rs. Ile/Mvtt ISZS ««« »MIIIIIIIIIWIIWS» I»? SIM W» »MölM »W»«»«» fWlWI'W«! UII'I».-». MWW -U. zsr

l/eiex/naü//a/isn

Gpam'sche Bolschewisien
beschlagnahmen deutschen Oampfer

Notwendige Gegenmaßnahmen eingeleitei - Moskauer Seekn'egspläne gegen das naiionale Spanien

Berlin, 27. Dezember

Amllich wird mitgeteilt: Nach cingegangene«
Nachrichten haben rote spanische Seestreitkräfte
den deutschen Dampfcr „Palos" dcr Oldenburg-
Portugiesischcn Dampfschiffahrts - Gesellschast
außcrhalb derspanischenHoheits-
gewässer in dcr Nähe von Bilbao beschlag-
nahmt und nach Bilbao eingcbracht.

Der Dampfer befand sich auf der Fahrt don
Hamburg über Rottcrdam nach spanischen Hä-
fen. Die Ladung bestcht nach einwand-
freicn Feststcllungen, wcder aus mittelbarem
noch unmittclbarcm Kricgsmaterial.

Die notwendigen Mastnahmen
zur Freilassung des Dampfers
lind eingelcitet. Es wird erwartct, daß
oor Jnkrafttretcn dicser Mastnahmen die rotcn
Machthabcr sich dazu vcrstehen werden, den
böllig unbcrcchtigt ausgcbrachteu Dampfer mit
unversehrter Ladung und deu drei an Bord be-
sindlichen Passagieren freizulaffen.

Moskau läßt -ie Maske fallen

Der über die Machenschasten der sowjetruffischen
Regierung gcwöhnlich jehr gut unterrichtete „Ma-
t i n" meldet, datz Moskau, nachdem es wegen der
in Paris und London zu erwartenden llnzufrieden-
heit auf die öffentliche Entsendung eines Eeschwa-
ders nach dem Mittelmeer verzichtet habe, in letzter
i Minute auf eine andere „Lösung" verfallen sei.
Es werde ein Eejchwader von sünf Unter-
seebooten ins Mittelmeer entsandt werden, ohne
Latz man diese Matznahme amtlich mitteile. Als
Stützpunkt werde das Eeschwader einen ihm von
den spanischen Bolschewfften zugewiesenen Hafen
erhalten, worüber ein Abkommen abge-
schlossen worden sei. Das Eeschwader habe die
Aufaabe, „diskret" die sowjetrussischen Transporte
' tn der von den spanischen nationalen Kriegs-
schtffen überwachten Zone zu begleiten und diese
Kriegsschiffe ohne Warnung und Schonung
zu torpedieren, sobald diese ein Transport-
schiff anhalten.

In verantwortlichen sowjetrussischen Kreisen wisse
»nan sogar, datz Marschall Woroschilow persönlich
Anweisung gegeben habe, ohne besonderen Vor-
wand jedes spanische nationale Kriegsschtff zu ver-
senken, dem die sowjetrussischen U-Boote begeg-
neten. (!) Weiter würden auf Anweisung Woro-
schllows die sowjetrussischen Transportdampfer mit
. kleinkalibrigen Eeschützen ausgerüstet, und
' die Kapitäne der Schiffe hätten Jnstruktion,
„militärisch" zu antworten, wenn ste in
den spanischen Eswässern von den Nationalisten
angehalten würden.

Klammender proiest gegen die
jüdische Lügenpropaganda

Salamanca, 27. Dezember
Die Zeitungen des nationalen Spanicn ver-
öfsentlicheu einen slammende» Protest gegcn die
internationale Lügenpropaganda jüdischcr Bliitter.

Jn diesem Protest heitzt es u. a., datz die spa-
nischen Bolschewisten Photographien mit ver-
logenen Begleittexten Lber die traurigen
Folgen der Bombardierung Madrids durch die
nationalen Teruppen veröffontlicht hätten, um da-
mit das Mitgesiihl der internationalen Oeffent-
lichkeit für die bolschewistische Sache zu gewinnen.
Es sei jedoch erwiesen, datz es sich bei den von
Madrid an die jüdischen Blätter verteilten Bilder
üm die Aufnahmen von Leichen hingerichteter Per-
sonen handele, die von den roten Horden
ermordet wurden. Eine andere in verschiedenen
>6lättern des Auslandes erschienene Aufnahme zeige

dio „Futzböden der Madrider Krankenhäujer, die
infolge der Veschietzung von den Leichen der
Patienten besetzt" seien. Auch dieses Vild stelle in
Wirklichteit eine Aufnahme der furchtbaren
Madrider Leichenhalle dar, in die täglich
die von den Volschewisten ermordeten „Staats-
feiirde" eingeliefert wurden.

„Das stärkste Vewessmittel" fährt der Aufruf
fort, „das die Scheinhöiligkeit der bolschewistischen
Propaganda ofsenbart, ist die Tatsache, datz die
roten Machthaber die übervölkerte Stadt zu einer
gewaltigen Festung ausbauten. , Sie machten sie
dadurch zum Mittelpunkt dcr militärischen Ope-
rationen. Da sie zu feige waren, den Nationalisten
in einer grotzen Feldschlacht aegenübcrz^.reten.
verschanzten sie sichhinterFrauen
und Kindern. Eeneral Franco hat, um un-
schuldige Opfer unter der Zivnbevölkerung zu ver-
meiden, die Schaffung einer ansgedehnten nen-
tralen Zone gebilligt. Die Volschewisten benutzten
aber diese Zone zur Unterbringung der röten
Milizen, was jederzeit durch die photographischen

Aufnahmen der nationalen Flicgcr nachgcwiessn
werden kann.

Es gibt nicht den geringsten Zweifel, datz das
unsägliche Leid, das die spanische Hauptstadt be-
traf, der Matzstab für die Erötze der bolschewisti-
schen Verbrechen ist."

11000 priester ermordet

Eine traurige Bilanz des Bürgerkriegs

Nom, 27. Dezember

Der „Aoenir d'Italia" gibt unter der
Ucberschrift „Fragcn des Geistes" eiucn lleberblick
Lber die religiöse Lage i» Spanien.

Das Vl^tt gibt eine erschlltternde und die Welt
anklagende Statistik, nach der seit Juni dieses
Zahres in Spanien 17 000 Priesterermor-
det worden sind. 20 000 Kirchen und religiöse In-
stitute sind von den roten Horden in Brand ge-
steckt. — Wenn das sogenannte Heer der „Volks-
front", so schreibt das Vlatt weiter, die man als

die Front Moskaus definieren könnte, triumphieren
wiirde, könnte kein Priester in Spanien bleiben.
Kein Kloster könnte mehr bestehen, kein Buch mit
dem Namen Eottes, es wäre denn, um den Na-
men Eottes zu lästern. Es könnte auch keine Spur
jener Ordnung und jener Moral in Spanien bc-
stehen bleiben, die unser Leben und unsere Grötz«
sormt.

Der nationale Heereüberi'cht

Salamanca, 27. Dezcmber

Dcr Heeresbericht dcs Obersten Besehlsbaber»
in Salamanca meldet, datz die Truvven der 5. Di-
vision am 2. Weihnachtstag bei Corbalan cincn
tommunistischen Angriff unter schweren gcgneri-
schen Verlusten znrückgeschlagen haben. Die Trup-
ven der Südarmee säuberten in den letzten Tagen
das eroberte Eebiet und machten rahlreiche Eefan-
gene. die der „Jnternationalen Brigade" angehör-
ten und in betrunkenem Zustande in Verstccke«
überrascht wurden. (!)

Generatoberst v. Geeckt l'

Oeutfchland trauert um einen seiner hervorragendsten Goldaten

ein Heer geschaffen werden konnte, das später
die Grundlage bildete, auf der der national-
sozialistische Staat militärisch aufbauen konnte.
Diese Arbeit des Generals erfcheint fast noch
bedeutender als feine Kriegstätigkeit, in der er
als Generalstabschef der Heeresgruppe Macken-
sen sowie als Generalstabschef der österreichi-
schen 7. Armee und von 1917 ab als Chef des
türkischen Feldheeres grotze Leistungen voll-
brachte.

Der Verstorbene konnte anf eine glänzende
Karriere zurückblicken. Zu Beginn seiner mili-
tärischen Laufbahn im Jahre 1887 trat er als
Leutnant in das Alexander-Regiment ein. Be-
reits als Oberleutnant kam er in den General-
stab und blieb dort mit wenigen Unterbrechun-
gen im Frontdienst, bis er im Jahre 1913 zum
Chef des Generalstabs des 3. Armeekorps er-
nannt wurde. Als Oberstleutnant zog er in den
Krieg und rückte daxin auf Grnnd seincr her-
vorragenden Leistungen in rascher Folge zum
Generalobersten auf. Nach seinem Rücktritt vom
Posten des Chefs der Leeresleitung im Jahre
1927 betätigte sich Generaloberst von Seeckt
militärschriftstellerisch.

Der Nationalsozialismus hat die Verdienste
des Generalobersten v. Seeckt um die Schassung
einkr starken deutschen Wehrmacht anerkannt,
indem der Führer felbst dem Generaloberst zu
seinem 70. Geburtstag grotze Ehrungen erwies,
insbesondere durch seine Ernennung züm Chef
des Jnfanterie-Regiments Nr. 67 in Spandan.

Mit deni Tode des Generaloberst von Seeckt
hat ein verdienstvolles Soldatenleben seinen
Abschluß gcfunden und wie eng der Verstorbene
auch mit der ncuen jungen Wehrmacht verbnn-
den war, mag die Tatsache beweisen, datz er
noch das Weihnachtsfest im Kreise seiner Sol-
daten verlebt hat.

Oer Kührer an Krau v. Geeckt

Berchtesgade», 27. Dezember
Der Führer und Reichskanzler hat an die Eattin
des verstorbenen Eeneraloberften von Seeckt fol-
gendes Telegramm gerichtet:

„Euer Exzellenz bitte ich anlätzlich des schweren
Verlustes, der Sie und das deutsche Volk betroffen
hat, meine aufrichtigste Teilnahme entgegennehmen
zu wollen. Der Eeneraloberst von Seeckt wird tn
unserer Eeschichte als grotzer Soldat weiterleben."

Eine soziale Großtat

Die Ireichsregierung erläßt ein Geseh über die Befreiung von der pflicht

zum Ersatz von Kürsorgekosten

Verlin, 23. Dezember

Nach dem aus VeranlaHung der NSDAP. und
auf besonderes Bemühen dcs Stcllvertreters des
Führers von dem Reichsminister dcs Jnnern Dr.
Frick und dem Reichsarbeitsminrster Seldte einge-
brachten und von der Reichsregierung am 22. De-
zember 1838 beschloffenen Gesetz über die Befrei-
ung von der Pslicht zum Ersatz von Fiirsorgekosten
kind Kosten der öfsentlichen Fürsorge, die vor dem
1. Januar 1935 aufgewendet wurden, dcm Für-
sorgeverband weder von dem Unterstützten noch von

seiuem Ehegatten, seinen Eltern oder kcinen Erben
zu ersetzen.

Das gleiche gilt fiir die Kosten einer in der
Zeit vom 1. Januar bis 1. Juli 1935 gewährten
ösfentlichen Fürsorge. sosern der llnterstützte. oder.
salls ein zuschlagsberechtigter Angehöriger von der
Füriorge unterstützt worden ist. der Sauvtunter-
stützungsemvfSnger vor dem 28. November 1932
aus der Krisenunterstützung wegen Erreichung der
Höchstbezugsdauer ausgeschieden war. Auch die
gegenüber dem Unterstützten Unterhaltsvflichtigen
brauchen die vorbezeichneten Kosten dem Fürsorge-

Bcrlin, 27. Dezeinber

Am Sonntagnachmittafl vcrstarb nach kurzer
Krankheit ganz uncrwartct Gcncraloberst a. D.
Hans von Seekt.

*

Mit dem Generaloberst von Seeckt, der am
22. April ds. Js. seinen 70. Gebnrtstag feiern
konnte, ist eine der hervorragendsten Persönlich-
keiten der deutschen Wehrmacht zur Grotzen
Armee abberufen worden. Als Schöpfer der

Reichswehr hat Generaloberst von Seeckt ein un-
geheures Werk soldatischer Aufbauarbeit unter
den schwierigsteu politischen Verhältnissen ge-
leistet. Jhm allein war es zu verdanken, datz die
Reichswehr aus dem Wnst von Freikorps im
Jahre 1920 herausgeführt und in der Folgezeit I
 
Annotationen