VER SACRUM.
Decorativer i i
Entwurf v.
Fr > König.
Buchsohmuck für V. S.
gez. v. Jos. Hoffmann.
AUSSTELLUNGSWESEN. >
KÜNSTLERHAUS. Nachdem die heiligen Hallen
in der verflossenen „Weihnachtsbescherung" ihre Thore
Zuguterletzt noch einmal der Markt- und Massenware
recht sperrangelweit geöffnet hatten, brachte das neue
Jahr endlich einen etwas frischeren Luftzug hinein. Von
manchen ward er gewiss auch dort „aufrichtig willkom-
men" geheissen, denn ganz aussperren kann man den un-
gestüm anpochenden Fremden nun doch nicht mehr.
Diesmal kam er aus Karlsruhe und stand unter dem
Zeichen der FARBIGEN LITHOGRAPHIE. Mit diesen
Blättern hatte der „Künstlerbund" vor kurzem in Deutsch-
land (auf der von Bismeyer in Düsseldorf arrangierten
Placat- und Lithographie-Ausstellung) Aufsehen erregt.
Unserem Publicum war die breite, ungewohnte Art dieser
Steindrucktechnik anfangs wohl nicht recht „lieb und fesch"
genug, aber es beugte sich bald der den Arbeiten inne-
wohnenden, ernsten Überzeugungskraft, so dass die Karls-
ruher Gäste einen entschiedenen Erfolg zu verzeichnen
haben.
Wo alles so tüchtig war, ist es schwer, einzelne
Namen herauszugreifen. In erster Reihe stand GRAF
KALKREUTH mit Lithographien, Aquarellen und Ra-
dierungen. Der Meister ist mit denen vom Geschlechte
der Dürer undThoma geistesverwandt, in jener schlichten
Tiefe, die die mitteldeutsche Stammesart verkörpert, aber
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Decorativer i i
Entwurf v.
Fr > König.
Buchsohmuck für V. S.
gez. v. Jos. Hoffmann.
AUSSTELLUNGSWESEN. >
KÜNSTLERHAUS. Nachdem die heiligen Hallen
in der verflossenen „Weihnachtsbescherung" ihre Thore
Zuguterletzt noch einmal der Markt- und Massenware
recht sperrangelweit geöffnet hatten, brachte das neue
Jahr endlich einen etwas frischeren Luftzug hinein. Von
manchen ward er gewiss auch dort „aufrichtig willkom-
men" geheissen, denn ganz aussperren kann man den un-
gestüm anpochenden Fremden nun doch nicht mehr.
Diesmal kam er aus Karlsruhe und stand unter dem
Zeichen der FARBIGEN LITHOGRAPHIE. Mit diesen
Blättern hatte der „Künstlerbund" vor kurzem in Deutsch-
land (auf der von Bismeyer in Düsseldorf arrangierten
Placat- und Lithographie-Ausstellung) Aufsehen erregt.
Unserem Publicum war die breite, ungewohnte Art dieser
Steindrucktechnik anfangs wohl nicht recht „lieb und fesch"
genug, aber es beugte sich bald der den Arbeiten inne-
wohnenden, ernsten Überzeugungskraft, so dass die Karls-
ruher Gäste einen entschiedenen Erfolg zu verzeichnen
haben.
Wo alles so tüchtig war, ist es schwer, einzelne
Namen herauszugreifen. In erster Reihe stand GRAF
KALKREUTH mit Lithographien, Aquarellen und Ra-
dierungen. Der Meister ist mit denen vom Geschlechte
der Dürer undThoma geistesverwandt, in jener schlichten
Tiefe, die die mitteldeutsche Stammesart verkörpert, aber
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