er breitet ruhig seine Wurzeln aus,
und sie umrahmen den Gott, der
hinter den Dingen ist, dort, wo es
ganz warm und dunkel wird.
Darum, weil die Künstler viel
weiter in die Wärme alles Werdens
hinabreichen, steigen ANDERE
Säfte in ihnen zu den Früchten
auf. Sie sind der weitere Kreis-
lauf, in dessen Bahn immer neue
Wesen sich einfügen. Sie sind die
Einzigen, die Geständnisse thun
können, wo die Anderen verhüllte
Fragen haben. Niemand kann die
Grenzen ihres Seins erkennen.
Den unmessbaren Brunnen
möchte man sie vergleichen. Da
stehen die Zeiten an ihrem Rand
und werfen ihr Urtheil und Wis-
sen wie Steine in die unerforschte
Tiefe und lauschen. Die Steine
fallen immer noch seit Jahrtausen-
den. Keine Zeit hat noch den
Grund gehört.
Schmargendorf.
RAINER MARIA RILKE.
und sie umrahmen den Gott, der
hinter den Dingen ist, dort, wo es
ganz warm und dunkel wird.
Darum, weil die Künstler viel
weiter in die Wärme alles Werdens
hinabreichen, steigen ANDERE
Säfte in ihnen zu den Früchten
auf. Sie sind der weitere Kreis-
lauf, in dessen Bahn immer neue
Wesen sich einfügen. Sie sind die
Einzigen, die Geständnisse thun
können, wo die Anderen verhüllte
Fragen haben. Niemand kann die
Grenzen ihres Seins erkennen.
Den unmessbaren Brunnen
möchte man sie vergleichen. Da
stehen die Zeiten an ihrem Rand
und werfen ihr Urtheil und Wis-
sen wie Steine in die unerforschte
Tiefe und lauschen. Die Steine
fallen immer noch seit Jahrtausen-
den. Keine Zeit hat noch den
Grund gehört.
Schmargendorf.
RAINER MARIA RILKE.