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Vereinigung Bildender Künstler Österreichs Secession [Hrsg.]
Ver sacrum: Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs — 2.1899

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Heft 4 (April 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.8876#0133
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Nach und nach befreit man sich von den
Vorbildern. Man wendet sich dem Leben im
eigenen Lande, der Natur zu; man beobachtet
das Pflanzen-,
Tier- und
Menschen-
leben. Und es
z eigt sich nun
seit dem sech-
zehnten Jahr-
hundert jene
ununter-
brochene
Reihenfolge
von Künst-
lern, deren
Mannigfaltig-
keit u. Reich-
tum uns in

Erstaunen
setzt.

Wir sehen
Korin und
seine Schule
(1660—1716),
diebewusstdie
von der Tosa-
Schule über-
lieferte Kon-
ventionpflegt;
von ihm geht
die Schule von
Kioto aus.

Moronobu,
bei dem die

Linie vor-
herrscht und
äusserste Ein-
fachheit bis

zum Ver-
schwinden der
Farbe — er ist
frisch, unge-
sucht, immer

seiner Wir-
kung sicher —
gründet die
volkstümliche Schule-Ukioge, deren glänzendster
Vertreter Hoküsai (1760 geb.) ist.

Wir haben eine NATURALISTISCHE SCHU-

LE, DIE SHIJO-SCHULE von Marugama Okio
in Kioto gegründet. Wir haben die von Kut-
sugewa Shunsho ausgehende SCHULE KATSU-

GAWA, die
sich mit der
Darstellung
von Schau-
spielern be-
schäftigt. Wir
haben die Ma-
lerschule der
Torii (1750).
Ihr Haupt To-
rii -Kiyonobu
erfand 1695
den Farben-
druck, hell-
grün und hell-
rot.

Und dann
drängt sich

Name an
Name. Wir
finden Onta-

maro, den
Künstler der
Frau; den an-
mutigen Ha-
runobu, den
Gewandkünst-
ler Shunyei;
Sugekudo, der
das Dekora-
tive liebt,
Kiyonaga mit
seinen flies-
senden Linien
und weichen
Farben, Gan-
ku mit seinen
realistischen
Tigerbildern,
Loni Seki, der
zur impres-
sionistischen
Schule von
Kioto gehört,
den Virtuosen Kuniyoshi und den universellsten
der-Künstler: Hokusai, dessen reiches Gemüt und
tiefe Kunst alles umfasst.

ENTWURF FÜR
WANDDEKOR.
IN GELB.

©.
 
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