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Waagen, Gustav Friedrich; Königliche Museen zu Berlin
Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des Königlichen Museums zu Berlin — Berlin, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.71632#0083

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Dritte Classe. Mittelitaliener. 67
ihrem Schoosse sitzenden Kindes an, welches, in der Linken
einen Stieglitz haltend, zu dem Buch emporblickt. Hinter-
grund Landschast. Auf Holz, h. 1F. 8 Z., br. 1 F. 3Z. S.S.
Dieses Bild stimmt mit verschiedenen beglaubigten
Werken Raphaels überein; namentlich mit der jetzt im Kö-
nigb Pallast zu Neapel befindlichen, ursprünglich für die
Nonnenkirche St. Antonio zu Perugia gemalten Madonna
mit dem Kinde, die von Heiligen verehrt wird, so wie im
Kopfe der Maria mit einem weiblichen Kopfe zunächst der
Jungfrau auf dem berühmten Sposalizio in der Gallerie der
Brera zu Mailand.
223. a. Raphael Sanzio, aus der Zeit, da er sich
in der Schule des Perugino befand.
In der Mitte des Vorgrundes das auf der Erde liegende
Christuskind. Zur Rechten Maria und zwei Engel, die das
Kind knieend verehren, und der heilige Joseph auf seinem
Stabe gestützt. Auf dem zweiten Plan ein Theil des Stalls
mit Ochs und Esel. Zur Linken der älteste der heiligen drei
Könige voll Andacht knieend, die anderen beiden, welche
ihre Gaben stehend darbringen nebst einem Theil des Ge-
solges. Im Mittelgrunde drei andere desselben. Von einem
Berge herabkommend der eigentliche Zug der Könige. Auf
dem Gipfel desselben ein Hirt, dem der Engel erscheint.
In der Lust drei das: „Gloria" singende Engel. Der Hin-
tergrund eine bergigte Landschaft, worin die Stadt Beth-
lehem liegt. In den Ecken des bemalten Randes, oben zwei
jugendliche Sibyllen, unten die Heiligen Benedict und Scho-
lastica. Auf der oberen Seite des Randes in einem Rund
das goldne: „In hoc signo" umgeben von arabeskenartigen
Figuren, auf der unteren ebenso das Wappen der Familie
Ancajani, auf eine ähnliche Weise eingefasst. Auf beiden
Seiten von Kindern getragene Candelaber. In Leimfarben
auf Leinwände Das Bild, h. 5 F. 8 Z., br. 5F. 8 Z., der
Rand br. 1 F. -|-Z. E.E.
Dieses Bild wurde ursprünglich für den Hochaltar der
Klosterkirche zu Ferentillo, einem abseits zwischen Terni
und Spoleto gelegenen Flecken, für einen Abt aus der Fa-
E2
 
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