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Wiltonhouse, Sitz des Grafen von PembroTce. 271

Fünfundxwanxigster Brief.

Bath, den 31. August.

Die Anzahl des Schönen und Interessanten, wel-
ches ich wieder in den wenigen Tagen seit meinem
letzten Briefe gesehen, ist grofs. Ich will versuchen,
Dir nach der Zeitfolge eine gedrängte Uebersicht da-
von zu geben.

Den 28. fuhr ich von Salisbury drei englische
Meilen weit nach Wiltonhouse, dem Landsitz des
Grafen von Pembroke. Dieser Besitz war eine
Reihe von Jahrhunderten eine Abtei, welche Hein-
rich VIII. bei Aufhebung der Klöster dem Sir Wil-
liam Herbert, ersten Grafen von Pembroke, schenkte.
Schon dieser war ein Freund der bildenden Künste,
und liefs sich den Plan zu dem Schlosse, welches
er bei Wilton baute, von Holbein machen. Als spä-
ter ein Theil des Schlosses abbrannte, liefs der da-
malige Graf von Pembroke den zerstörten Theil von
Inigo Jones in dessen Geschmack wieder aufbauen.
Er war ein Hauptgönner des van Dyck und legte
den Grund zur Gemäldesammlung. Vor dem Schlofs-
thor angekommen, schickte ich einen Brief des Lord
Howe an den Lord Herbert, einen nahen Verwand-
ten der Familie, hinein. Derselbe verschaffte mir die
freundlichste Aufnahme. Die Gräfin Pembroke, eine
geborene Romanzow, empfing mich, von zwei Töch-
tern von höchst einnehmender Bildung nmgeben, bei
ihrem Frühstück, woran ich auf ihre Einladung Theil
nahm. Nachdem sie mich darauf selbst in den ver-
schiedenen Räumen, welche die zahlreichen Kunst-
schätze dieses Schlosses enthalten, orientirt hatte,
 
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