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Wirtschaftlicher Verband Bildender Künstler Berlin [Hrsg.]
Wachtfeuer: deutsche Kunstblätter — 1914/​15 (Nr. 1-64)

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Heft 9, Liebesgaben-Nummer
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https://doi.org/10.11588/diglit.30347#0089
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vankbrief des Gardereservisten Zritz plischkat
an seine lkustnen nnd Schwestern sür
dar Liebergabenpaket aus Zsdringkehmen.

Ich schreib diesem Vrieflein um Mitternacht,
Wo Ihr schon schnarcht, daß alles so kracht:
Vielliebe Kusinchens, Väschens und Schwastern!
Ich danke Euch für das Paket von jastern,
Womit Ihr tatet mir so erfreun,
Daß ich vor Jubel könnt bölken und schrein!
Das hat mir riesig an's Herz gepackt,
Wie ich dem Pungel hab ausgesackt!
Dem Gänsebrust nahm ich zuerst beim Wickel,
Und dabei fand ich auch einige Nickel,
Die Ihr in dem Schmalztopp habt versteckt —
Sie waren e bißche mit Fett bedreckt.
Die Leberwurscht wird mich sehr erquicken,
Doch möcht ich eines nich unterdrücken:
Sie is der Tante sehr forsch geglückt,
Auch ganz genügend mit Spack gespickt,
Und angeräuchert, wie ich's so liebe,
Auch der Pfeffer gemahlen durch einem Siebe,
Bloß fällt mir der eine Umstand ein:
Sie könnt doch e bißche — länger sein!
Is denn die Tante immer so gnietschig?
Auch der Fladen war e bische klietschig,
 
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