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Wirtschaftlicher Verband Bildender Künstler Berlin [Hrsg.]
Wachtfeuer: deutsche Kunstblätter — 1914/​15 (Nr. 1-64)

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Heft 9, Liebesgaben-Nummer
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https://doi.org/10.11588/diglit.30347#0090
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Ganz herrlich sind die Locken, die beiden,
Da kann der Herr Leutnant mir drum beneiden.
Mit doppelten Hacken, nach meinem Sinn,
In dem einen — stach noch e Daler drin.
Nu rate ich hin und rate ich her,
Von welchem Kusinchen das wohl wär?
Hätt ich sie bei mir die gute Marjell,
Ich buttschte die Kröt gleich auf der Stell!


Nu muß ich mir leider damit begnügen
Und laß einem schönen Kußhand fliegen.
Die Käschens fand ich ja auch dabei,
Doch waren se lauter Matsch und Brei!
Wer könnt aber auch so dämlich sein
Und Kümmelkäschens packen ein!
Sie haben dem schönen Paket verstänkert,
Selbst der Kaffee is ganz angekränkert!
Das war ja wirklich rein ochsendämlich —
Auch der Tabak riecht nach Käschen nämlich!
Nu bitt ich Euch bloß, Kusinchen und Väschen,
Verschont mir künftig mit Kümmelkäschen!
Doch weil sie aus gutem Herzen gekommen,
Hab' ich sie mit Tränen der Rührung genommen
Und brauch sie als Putzzeugpräparat.
Es grüßt Euch Euer Fritz Plischkat.
?. 8. Von der Grützwurscht gab ich für Kameraden,
Auch von der Tante ihr klietschigem Fladen.
Sie dankten mir alle, sehr entzückt —
Bloß die Leberwurscht hab' ich allein verdrückt.


M. Br.
 
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