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Deutscher Landsturm.
Kamst du wieder, Zeit der Ahnen,
Da des Mannes Werkzeug war das Schwert?
Rauscht ihr wieder, alte Fahnen?
Zornesgluten der Germanen,
Reißt ihr uns von Haus und Hof und Herd?
Keiner weiß, ob heim der Fuß ihn trage,
Traute Stätte frommer Friedenstage,
Keiner, ob er wiederkehrt.
Stätte, wo wir fleißig schufen,
Jeder still und froh das Seine trug,
Horch dem Hall von tausend Hufen!
Hör' den Geist der Väter rufen,
Deren Hand des Ruhmes Schlachten schlug.
Brüder auf! Cs geht zu heiligem Streite!
Brüder, leget das Gerät beiseite,
Lei es Meißel, sei es Pflug!
Unsre Brüder, unsre Knaben
Gaben wir dem teuren Vaterland.
Tausend haben wir begraben,
Aber auch wir Alten haben
Fest die Büchse in geübter Hand.
Liebes Weib, leb wohl! Lebt wohl, ihr Kinder!
Stehet fest auch ihr als Überwinder,
Die kein Frevler überwand.
Lodre, Glut des Opserbrandes,
Auf der Herzen heiligem Altar!
Auf! Im Schmuck des Feldgewandes,
Landsturm, Sturm des deutschen Landes,
Fahre brausend in der Feinde Schar!
Wenn die Fahnen heimwärts längst getragen,
Singen soll man noch in späten Tagen,
Was der deutsche Landsturm war!
Paul Warncke.
 
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