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vrirf drr rkusinche an öen
GardeMNer Lritz Plischlat
bei Lzernowitz.

Abscheuliche Person!

Zie sind für mich seit gestern früh —
Das merke Dir — nich Du, nei — 2 ie!
Als ich Ihre Gemeinheit von dort

erfahren, -

Da tat mir die Seele zu Eis erstarren,
Und ich bedaure für mein Leben,

Daß ich mir liebevoll abgegeben
Mit einer Person von solcher Art,
Wo solche Tücke ins Herz bewahrt,
Und wo nuscht anders tut machen und denken,

Als mir mit andren Margellens zu kränken
Und galizische Kraten zu karessieren,

Bloß um mir zu ärgrrn und zu blamieren,

Und von Dankbarkeiten, wo sich gebührt,

Auch nich eine Spur in der Lesle spürt

Für all die gestrickten Gegenstände

Für die Füß, dem Leib und auch für die Hände,

Wo ich hab' lange Stundens gessssen,

Und auch das Geräucherte nich zu vergessen,

Womit ich ihm Winter durch dick gefüttert!

Das hat mir die Seele für ewig verbittert.

Nu werd' ich nie mehr im Herzen froh! -—-
„Doch diese Plischkatens sind alle ss/

So tröstet mich gestern die gute Tante,

Die schon Ihrem seligen Vater kannte,

„Das is so mal ihre falsche Natur,

Lie kikken nach andere Mädchens nur
Und neigen immer zur Niedertracht,

Was sich bei alle bemerkbar macht.

Sie können keiner Treue bewahren,

Lo sind dis PlischkaLens seit hundert Iahren!

Sie sind ein ganz verruchtes Geschlecht,

Und wo eine kömmt, die is gleich recht!

Don Ihrem Vater in solche Dingen,

Da tut man erbauliche Lieders singen
In Uschergallen und Iodringkehmen,

Wo einer noch heut' sich müßte schämen.-

Der is, wenn er sah eine Schürze fliegen,

Bis Eschermngken gleich nachgestiegen!"

Und die Tante schwörte: „So was tat er!

Das war genau derselbigte Kater!"

Sie sagt: „Was kann man vom Fritz verlangen,

Wenn der alte Plischkat schon so angefangen?"

Doch wird Ihnen solches nich fchön bekommen!
 
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