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vrles der Sardefüsellerr Plischkat a» sel« Ausinche I« Zodringkehmen

Liebes, gutes, LrauLstes Katzche!

Heut uruß ich rvas schreiben, was Dir verMfs!:

Wenn Dich ein russischer Oberschi trifft,

Der Wladimir Stanislaus Wullkoffpolsk,

Fünfhundert Meilen hinler Tobolsk,

Vom Libirischen Lchiitzenregiment,

Wo Dir sozusagen noch gar nich kennt,

Und kommt sehr freundlich zu Dir ran
Und redet mit „Frau Plischkat" Dir an
Und fragt, wie es Deine acht Kinder geht,

Auch ähnliches weiter in seinem Red',

§o wundre Drr m'ch allzu mächtig,

Denn sonst blamierst Du mir niederträchtig,

Und ich steh' denn als ein Windhund da,

Drum höre, wie dieser Fal! geschah:

Iüngst hatten wir Gardefüselieren
Einem russischen Oberscht zu transportieren,

Der uns bei Luzk in die Händens gefallen,

Ich und Kar! Stremmkus aus Uschergallen.

Wir nahmen ihn beide in unserer Mitte
Und bswegten uns nu in ziemlichem Schritte^

So krschen wir etzliche Stunden fort
Und sprachen nich einem emzigen Wort,

Weil jeder konnt' seine Sprache blotz ---
Und die Bullenhitze war riesengrotz!

Mit einemmal macht er fo ein Geschmurgel
Und zeigt mit dem Daumen nach seiner Gurgel,

Woraus ich konnt' mit Leichtigkeit schlietzen,

Wie gern er möcht' einen Schnaps gsnietzen!

So machte der Krät seinen Durscht uns Klar,

Und da uns beiden so ähnlich war,

So gingen wir auf dem Vorschlag ein
Und platzten beim Iankel Kratzkopp rem,

Wo sich der Oberscht mit ihm verstandigt,

Ms etzliche Buddels uns eingehändigt^

Und diese begannen wir auszudrücken,

Indem wir uns froh in die Augens kikken.
Und wie wir nu immer Weiter luttschm,

Da fängt mir der Russ' beinah an zu buttschen,
Und endlich holt er aus seinem Flaus
 
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