Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Eine hübsche Fotograffie heraus,

Die zeigt ein dickliches Frauenzimmer;

Und er küßt dem Bild mit Lehnsuchtsgewimmer.
Bald macht er mir durch GebärdenZ klar,

Daß Lies seine Frau und Gemahlin war,

Und verrät auch zärtliche Vatersgefühle,

Er sührt seine Hand nach der gimmerdiele
Und hebt ihr denn ir.rmer so pö — a — pö
Sieben Male langsam in die Höh',

Und wollt mir dadurch so bedeuten,

Daß sieben Kindersch ihm Freuds bereiten! —
Das hat mir nu mein Herz erweicht,

Und da hab' ich ihm Dein Bildche gezeigt,

Und der Russ', der freut sich riesig darüber,

Er Küßt Deinem Bruststück über und über.

Nun hält er wieder die Hand zur Erde
Und kikkt mir an mit einer Gebärde.

Er fragt, ich verstand ihm ganz genau:

„Du, wieviel Kindersch hat Deine Frau?"

Nu dacht' ich den einen Umstand mir:

Ich konnt' mir als Gardefüselier
2n diesem Punkt mit dem Kinderkriegen
Von diesem Russ' nich lassen besiegen
Und suhr mit meiner Hand nu munter,
gum Boden achtmal rauf und runter!-

Da hat er mir langs die Hand gedrückt
Und mir bewundernd angeblickt.

2o war ich in seiner Achtung gestiegen! —

Doch die Tante darf nuscht Zu hören kriegen!

Der darfst Du diese Geschichte mch sagen,

Die würd' mir dem Topp um die Ohrens schlagen,

Auch mit dem Vesen ganz geschwind,

Wei! wir doch erst verlobigt sind!

Nu' mmm's nicht übel, daß dieses tat

Dein treuer VeLter Fritz Plischkat.

P. 2. Sonst geht mir diese Geschichte nicht nah,

Wär' b!oß der SLremmkus, der KräL, mch da
Und schreibt nach Uschergallen den Spaß —

Mit Deine acht Kinders! — Na, Lrau dem Aas! M. Br.
 
Annotationen