Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vrief des SardesSstlferr Krltz PNfchlat über Me LllebMegk
llamelreiter a» seme Tante Amalle IuSnles, geb. Stremplat.

i, Zsdrlnglehmea.

Den 21. 12. 1916, dicht beim §uez-Kanal.

Liebe Tante!

Ich kann heute wirklich nich vergessen
Dein Sofa, wo so ausgesessen,

Was einen immer so drückt verflucht,

Wenn einer zum Kaffee Dich besucht;

Ich meine das Erbstück, Dein altes Gerümpel,

Wo in der Miite ein hoher Hümpel. —

Nu nimm mal an: auf diesem Knubbel,

Da hukkst Du, — plötzlich mit Gewubbel
Da geht Dein Sofa auf die Reise
In einsr gänzlich dollen Weise,

Erst mal nach unien, und dann nach oben,

Du hukkst ganz hoch auf dem Knubbel droben,

Und kikkst nu immer forgenooller,

Dein Krät von Sofa hopst immer doller
Und kippt nach rechts, und kippt nach links,

Sowie nach hinten allerdings,

Und macht nu Sätze, die nich zu beschreiben,

Du haltst Dir fest, um hukken zu bleiben,

Was Dir mit Mühe bloß gelingt,

Weil dieses Aas so riesig springt,

Und galoppiert noch — eins — zwei — drei —

Und Du läßt einem Angstgeschrei;

Es hebt und senkt sich mit Hurr und Hopp,

Du wirst ganz dämlich in Deinem Kopp! —

Genau so, Tante, is einem zumut',

Wenn einer Attacksn reiten tui
Am Suez-Kanal auf einem Kamele
Sn dieser Weifs, w?e ich erzähle.

Auch Porekeit sprengte noch mit, mein Schwager,

Wir ritten gegen ein englisches Lager^

Ich mußte wohl, trotz meinem Angst und Pein,

Em furchterregender Eindruck sein,

Denn die Engländersch haben wir niedergekullert
Und umgeritten, daß alles so bullert.

Und in dem türkischen Heeresberrchte,

Da stand meine TaL in dem schönsten Lichte:
 
Annotationen