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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0125
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AMT VILLINGEN.

182. DAUCHINGEN.

Nach Mitteilung von Oberförster Roth in Yillingen von 1897 finden sich im
„M i c h e 1 e n w a 1 d“, nordwestlich von Dauchingen, 1 o—20 runde Trichter gruben
von 5—6 m Dm. bei 3 m T. Untersuchung derselben hat nicht stattgefunden.

R. Am „Schopfeiesbühl“, südöstlich von Dauchingen, hart an der württembergischen
Grenze, finden sich römische Baureste. Sie liegen ungefähr an der Peutinger-Straße
(von Zurzach nach Rottweil). A. K. von 1900.

183. DÜRRHEIM.

St. Pf. Im Oberrieder Torfmoor (zwischen Dürrheim und Donaueschingen) fanden
sich Reste eines Pfahlbaues, deutlich erhaltene gespaltene Eichenpfähle, mit noch
darüber gelegten, roh eingefalzten Querbalken. Vom Pfahlrost mit Oberbau wurden in
zwei Reihen je 1 m voneinander stehende Pfähle gefunden. Die Uberlager waren aus
Birkenholz; an beiden Holzarten war Bearbeitung mit stumpfen Werkzeugen zu erkennen.
Längerher waren von dort Funde von Steinbeilen und durchbohrten Steinhämmern, von
Feuersteinwerkzeugen, rohen Tonscherben, Resten von Hirsch- und Rehgeweihen, Zähnen
von Wildschwein und Pferd bekannt. (Bericht von Dehoff 1864 in A. K. und von der
Gr. Steuerdirektion 1867.)

Br. Im Mus. Don. ein kleiner Bronzedolch (L. 14,5 cm), in der oberen Abrundung
mit vier Angellöchern und noch zwei Bronzestiften mit flachen Köpfen, auf einem Acker
1884 gefunden, und eine Speerspitze von Bronze, ebenfalls von einem Acker
1887 (W. Z. Museogr. VII. 1888, S. 284).

Al. Aus dortigen Reihengräbern befinden sich Eisenschwerter (zwei Spathen,
vier Scramasaxe) im Mus. Don. (s. Sehr. V. Baden I. 1845,8. 392) ohne genauere Angaben.

184. FISCHBACH mit SINKINGEN.

R. Oben am südlichen bewaldeten Abhang einer Anhöhe zwischen dem Fischbach- und
Teufenbachtal, dem Bubenholz (Gemarkung Sinkingen), zwischen Fischbach undNieder-
eschach, waren schon länger römische Bauspuren bekannt, im Feld große Haufen
von Steinen und Ziegelstücken, die zu Straßenschotter verwendet wurden; zu Anfang
des 19. Jahrhs. sei man bei Grabungen auch auf Treppen gestoßen. 1883 fand man auf
einem Acker am Abhang regelmäßig behauene Quader mit etwas Verzierung,
Bruchstücke von Gesimssteinen, ein größeres Stück einer mit Schuppen-
muster gezierten Rundsäule aus weißem Sandstein, 1881 eine Bronze münze
des Galba (Bissinger I, 54) und ein Ziegelstück mit dem Stem p e 1 der XI. Legion
(LEG • XI • C • P • F), jetzt in der St. S. Villingen. (A. K.)
 
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