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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0137
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AMT BONNDORF.

193. ACHDORF.

R. Römische Münze des Magnentius, Bissinger I, 39.

194. AICHEN.

RW. Wenig nordwestlich vom Ort, bei der Witznauer Mühle auf dem Berauer Horn
befindet sich ein mächtiger Erdwall, Aufwurf von Geröll und Steinen, mit drei-
fachem Graben im Rücken (ca. 27 m lang, 14 m breit), das sog. „Heidentor“.
Weiter nördlich verläuft, rechtwinklig zum ersten, ein zweiter Erdwall, 54 m lang,
27 m breit. Bis jetzt nicht weiter untersucht. (Sehr. V. Baden u. Don. II. 1848, S. 230.)
C. F. Mayer nennt den ganzen Komplex ein „gewaltiges Refugium von großer Aus-
dehnung zwischen Berau und Aichen“ (Anthrop. Korr.Bl. 1885, S. 1x5).

195. BETTMARINGEN.

R.? Auf der Berghöhe „Ellert“ südlich von Bettmaringen wurde beim Nachgraben
im Ackerfeld ein Mauerviereck bloßgelegt, „das als römischer Wachtturm
angenommen werden könnte“ (Fr.B. x881). Schon eine Notiz von 1818 (A. K.) spricht
von einer solchen „Bergwarte“ bei Bettmaringen, „von wannen das Auge alles Land bis
Bonndorf und an den Randen übersah“. Vielleicht war der Bau mittelalterlich?

Al. Seit Mitte des 19. Jahrhs. wurden von Zeit zu Zeit im oberen Teil des Orts beim
Wirtshaus „Zum Adler“, beim Fundamentgraben von Häusern, im Pfarrgarten und am
Abhang des Hatzenbergs alamannische gemauerte Gräber zum Teil in größerer
Tiefe, zum Teil nahe an der Oberfläche bloßgelegt. Die Grabwände waren aus behauenen
Tuffsteinen hergestellt, in einzelnen Fällen fanden sich auch Deckplatten von Kalkstein.
Einzelne Skelette lagen in der bloßen Erde. Als Beigaben werden Eisenwaffen,
Schwerter und Messer, Schnallen und farbige Tonscherben, auch römische
Münzen (Bissinger II, 29a) genannt. In einem 1877 gefundenen Grabe fand sich neben
Eisenwaffen und Tonperlen eine runde goldene Fibel (Dm. 4,8 cm, Tafel Iß) mit
runden, quadratischen und dreieckigen Plättchen von grünem Stein und mit Filigran-
schnüren verziert (Dm. 4,6 cm), jetzt mit einigen farbigen Tonperlen und einem Stück
einer Spatha in der Gr. S. Khe, C. 3002. (Siehe Lindenschmit, A. H. V. III, IX, 6, N. 1.)

Das Gräberfeld scheint ziemlich ausgedehnt gewesen zu sein; wenigstens wurden
auch sonst im Wiesental, so unterhalb des Dorfs gegen die Illmühle hinab, gemauerte
Gräber gefunden.
 
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