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Walden, Nell [Hrsg.]; Walden, Herwarth [Ill.]
Der Sturm: ein Erinnerungsbuch an Herwarth Walden und die Künstler aus dem Sturmkreis — Baden-Baden, 1954

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https://doi.org/10.11588/diglit.28011#0196
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HANS ARP, ZEICHNUNG (1913)

Die STURM-Dichter

Wir halten es für richtig in diesem Buch, das von Herwarth Walden und seinem
STURM erzählt, auch einiges von den STURM-Dichtern zu bringen. Mensdien werden
mit der Zeit vergessen. Dichter auch. Dichter sind Mensdien, die eine göttliche Mission
tragen — also Künstler, Gestalter. Die Namen einiger von ihnen wollen wir wieder in
Erinnerung bringen.

Die STURM-Dichter sind in zwei Gruppen einzuteilen. Führend ist in der einen
Gruppe die große Dichterin Else Lasker-Schüler. Ihrer Linie folgen, um einige Namen
zu nennen, Herwarth Walden, Kurt Heynicke, Wilhelm Runge, Peter Baum, Adolf
Knoblauch, Alfred Mombert, Thomas Ring, Sophie van Leer und Nell Walden. Die
Dichtungen dieser Gruppe sind geprägt von Romantik, Verinnerlichung und tiefer
Empfindung. Tonlich: eine w e i c h e Klangfülle. Man könnte sie mit dem Expressio-
nismus in der Neuen Malerei vergleidhen.

Die andere Gruppe hat den großen Dichter und Neuformer des Wortes August Stramm
zum Führer. In seiner Linie finden wir Dichter wie Lothar Schreyer, Franz Richard
Behrens, Adolf Allwohn, Kurt Liebmann, Otto Nebel, Kurt Schwitters und andere.
Härter, stählern, knapp in der Form, auf Wort und Ton gestellt, sind die Gedichte
dieser Gruppe. Sie können verglichen werden mit dem konstruktiven Kubismus in der
Neuen Malerei.

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