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C. J. Wawra <Wien> [Hrsg.]; Albert Werner (Firma) [Mitarb.]
Kunstauktion von C. J. Wawra: Katalog der hinterlassenen Sammlung von modernen und alten Ölgemälden, Aquarellen, Arbeiten aus Holz, Steinzeug, Bronze etc.: aus dem Besitze des Herrn Anton Fischer Ritter von Ankern und eines kleinen Beitrages von Ölgemälden und Aquarellen aus Privatbesitz ; öffentliche Versteigerung, den16. März 1903 und die darauffolgenden Tage — Wien, Nr. 183.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.21491#0012
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daselbst ausgestellt: „Der kranke Waldhornist" (kais. Gern.-Galerie),
„Der Werkelmann'’, „Der letzte Groschen’’, „Der Salamiverkäufer" und
„Der Abschied des Handwerksburschen".

Lebhaft interessierte den Verfasser ein größeres Landschaftsbild
von Anton Schrödl, einen „Gebirgsee bei Sturm" darstellend. 1851
datiert, gehört das Werk entschieden in jene Zeit, wo sich die Gebirgs-
maler an Knorrigkeit und malerischem Reiz nicht genug tun konnten.
Heute gehts etwas einfacher zu mit der Behandlung der Natur, doch
finden beide Richtungen im Ausgleich der Anschauungen ihre vollen
Rechte.

Von den Bildern der österreichischen Maler ist noch besonders
zu erwähnen ein in seiner nationalen Charakteristik bedeutendes Werk
des polnischen Malers Hippolit Lipinski, das einen Markt in
Krakau eingehend schildert, ferner zwei Alpenblumenbilder von
Theodor Petter, eine italienische Landschaft von Franz Xaver
Reinhold, ferner Bilder von Anton Altmann, A. Ebert, Camilla
Friedlaender und Josef Mößmer.

Von modernen französischen Malern sehen wir Bilder von Josef
Beaume, „Die Rast", Gustav Brion: „Zitherspieler’’, sodann S. C.
Corntes „Edelmann im Kostüme des XVI. Jahrhunderts", von dem
französisierten Berliner Maler Charles Hoguet eine koloristisch sehr
tüchtige „Fischhalle’’, ferner von dem sehr geschätzten holländischen
Maler Hermann Ten Kate „Kartenspieler im Streite’’, von modernen
deutschen Malern birgt die Sammlung eine prächtige Crayon-
zeichnung des Eduard Grützner und von Hugo Kauffmann aus
München die humorvolle Federzeichnung „Der Handwerksbursche”.

Von den Werken alter Meister muß wohl in erster Linie als ein
Hauptstück der Sammlung Lucas Cranachs (1472—1553) „Christus
und die Ehebrecherin" hervorgehoben werden. Das figurenreiche
Bild, so kleinen Formates es auch ist, darf sogar als ein seltener
Schatz betrachtet werden, wie man ihn nicht leicht mehr auf dem
Bildermarkte zu sehen bekommt. Es dürfte daher eine starke Nach-
frage geben. Der Katalog beschreibt den Inhalt des Bildchens aus-
führlich und bezeichnet die Persönlichkeiten, welche der Meister auf
 
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