Abzug von Hatra. Heimreise.
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manum hostile nomen haud umquam contemnendum gesserunt: id satis
demonstrat ... sed etiam fortissimi imperatoris Traiani ductu legatus
cum exercitu caesus124), et principis ad triumphum decedentis
haud quaquam secura nec incruenta regressio.
Traian hat die Heimreise angetreten nach dem Abzug von Hatra,
um den Triumph über die Parther zu feiern125). Sein vorzeitiger Tod
hat ihn daran gehindert, er hat Italien nicht mehr gesehen.
Wann ist Traian von Antiochia126) ungefähr aufgebrochen? Die
Krankheit, die schon vor Hatra ihn zur Rückkehr gezwungen, ver-
schlimmerte sich in Antiochia: ένό6η6ε δ' δ Τραϊανός, ως μεν αυτός
ύπώπτευβεν, έκ φαρμάκου λήψεως, ώς δέ τινες λέγονβιν, επιοχεθέν-
τος αυτω τον αίματος, δ κατ' έτος αυτω διεχώρει. Da dem Kaiser
selbst der Verdacht der Vergiftung aufstieg127), müssen die Krankheits-
erscheinungen plötzlich aufgetreten sein. Jedenfalls dachte Traian
nicht im mindesten an ein bevorstehendes Ende, nachdem der akute
Anfall vorübergegangen war; sonst hätte er nicht um Triumphefeiern
in Italien und um neue Partherkriege sich gekümmert und hätte
nicht die beschwerliche Seereise von Seleucia aus angetreten. Die
Rückreise wird, in ungenauem Zusammenhang, auch von Victor Caes.
13, 11 erwähnt: cum terrae motu gravi apud Antiochiam ceteraque
Syriae extremis afficeretur, rogatu patrum Italiam repetens morbo
periit. Das 'rogatu patrum' fehlt sonst. Aus der Stellung Traians
zum Senat ist es begreiflich128), besonders da die Krankheit gefähr-
lich zu werden droht129).
124) cfr. Fronto p. 218 u. Dio 68, 30, 2.
125) s. darüber unten Kap. II, § 1.
126) Über die Gründung des Traiantempels in Antiochia s. unten Kap. III,
Antiochia.
127) Woher Dio seine Weisheit hat, ist unbekannt, so gern wir von dieser
Quelle und etwas von den τινές wissen möchten. Daß er dem Verdacht eine
Spitze gegen Hadrian geben wollte, glaube ich schon deshalb nicht, weil Traian
diesen sofort bestraft oder unschädlich gemacht, nicht aber befördert hätte.
128) Nicht uninteressant ist es zu beobachten, daß verschiedene Typen,
die sich auf das Wohlergehen des Kaisers beziehen, zwar in der 1. Gruppe (adn. 11)
nicht vorhanden sind, wohl aber in 2. und auch in 3. Der Herrscher ist das
4. Jahr abwesend von der Hauptstadt des Reiches, die sich nach ihm sehnt.
Man denke an Horaz und Augustus.
129) Die Verbindung der beiden Facta ist unmöglich. Denn das Erdbeben,
das Dio ausführlich beschreibt (68, 24, 25 = Boiss. p. 211, 16 ff., der zu 4 bemerkt:
p. Chr. 115; demnach wäre es 115/16, cfr. Z. 4 Τραιανοϋ ές Μεσοποταμίαν ^λθόντος
mit Ζ. 18 Τραϊανού έκεϊ [Antiochiae] χειμάζοντας), steht bei Syncell. I, 657, 8
falsch nach dem Judenaufstand in Libyen etc. (p. 657, 5), aber die Versio Arm.
setzt es in der einen Überlieferung (N. Z.) ab Abr. 2129, wie im Hieronymus
das Lemma von APFRM zum Jahr 16 gesetzt wird. Nur B des Η. wie G der
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manum hostile nomen haud umquam contemnendum gesserunt: id satis
demonstrat ... sed etiam fortissimi imperatoris Traiani ductu legatus
cum exercitu caesus124), et principis ad triumphum decedentis
haud quaquam secura nec incruenta regressio.
Traian hat die Heimreise angetreten nach dem Abzug von Hatra,
um den Triumph über die Parther zu feiern125). Sein vorzeitiger Tod
hat ihn daran gehindert, er hat Italien nicht mehr gesehen.
Wann ist Traian von Antiochia126) ungefähr aufgebrochen? Die
Krankheit, die schon vor Hatra ihn zur Rückkehr gezwungen, ver-
schlimmerte sich in Antiochia: ένό6η6ε δ' δ Τραϊανός, ως μεν αυτός
ύπώπτευβεν, έκ φαρμάκου λήψεως, ώς δέ τινες λέγονβιν, επιοχεθέν-
τος αυτω τον αίματος, δ κατ' έτος αυτω διεχώρει. Da dem Kaiser
selbst der Verdacht der Vergiftung aufstieg127), müssen die Krankheits-
erscheinungen plötzlich aufgetreten sein. Jedenfalls dachte Traian
nicht im mindesten an ein bevorstehendes Ende, nachdem der akute
Anfall vorübergegangen war; sonst hätte er nicht um Triumphefeiern
in Italien und um neue Partherkriege sich gekümmert und hätte
nicht die beschwerliche Seereise von Seleucia aus angetreten. Die
Rückreise wird, in ungenauem Zusammenhang, auch von Victor Caes.
13, 11 erwähnt: cum terrae motu gravi apud Antiochiam ceteraque
Syriae extremis afficeretur, rogatu patrum Italiam repetens morbo
periit. Das 'rogatu patrum' fehlt sonst. Aus der Stellung Traians
zum Senat ist es begreiflich128), besonders da die Krankheit gefähr-
lich zu werden droht129).
124) cfr. Fronto p. 218 u. Dio 68, 30, 2.
125) s. darüber unten Kap. II, § 1.
126) Über die Gründung des Traiantempels in Antiochia s. unten Kap. III,
Antiochia.
127) Woher Dio seine Weisheit hat, ist unbekannt, so gern wir von dieser
Quelle und etwas von den τινές wissen möchten. Daß er dem Verdacht eine
Spitze gegen Hadrian geben wollte, glaube ich schon deshalb nicht, weil Traian
diesen sofort bestraft oder unschädlich gemacht, nicht aber befördert hätte.
128) Nicht uninteressant ist es zu beobachten, daß verschiedene Typen,
die sich auf das Wohlergehen des Kaisers beziehen, zwar in der 1. Gruppe (adn. 11)
nicht vorhanden sind, wohl aber in 2. und auch in 3. Der Herrscher ist das
4. Jahr abwesend von der Hauptstadt des Reiches, die sich nach ihm sehnt.
Man denke an Horaz und Augustus.
129) Die Verbindung der beiden Facta ist unmöglich. Denn das Erdbeben,
das Dio ausführlich beschreibt (68, 24, 25 = Boiss. p. 211, 16 ff., der zu 4 bemerkt:
p. Chr. 115; demnach wäre es 115/16, cfr. Z. 4 Τραιανοϋ ές Μεσοποταμίαν ^λθόντος
mit Ζ. 18 Τραϊανού έκεϊ [Antiochiae] χειμάζοντας), steht bei Syncell. I, 657, 8
falsch nach dem Judenaufstand in Libyen etc. (p. 657, 5), aber die Versio Arm.
setzt es in der einen Überlieferung (N. Z.) ab Abr. 2129, wie im Hieronymus
das Lemma von APFRM zum Jahr 16 gesetzt wird. Nur B des Η. wie G der
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