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Weber, Wilhelm
Drei Untersuchungen zur ägyptisch-griechischen Religion — Heidelberg: Universitäts-Buchdruckerei J. Hörning, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.51082#0017
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als Depeschenträger.44) Weil er selbst nur Sklave war, als er seine Dankesinschrift setzte,
hatte er einen Höherstehenden nötig, der ihm, dem Rechtlosen, die Aufstellung besorgte.
Er wählt dazu den Kapitän des Schiffes, auf dem er offenbar die Überfahrt gemacht,
nach der er seinen Dank abstattet.45) Dieser Schiffskapitän ist Grieche, Alexandriner,
und führt ein Schiff, das einem Reeder gehört und das den Namen der Isis Pharia
trägt, der grossen Meerherrscherin. Wie mancherlei enthüllt die Inschrift: Seneca
(epp. 77) erzählt von den Alexandrinae naves, quae praemitti solent et nuntiare secu-
turae classis adventum: tabellarias vocant. Sie fahren, wie heute, von Alexandrien nach Kreta
und von da westwärts über Capri und Puteoli. So ergibt sich, dass der Kapitän in kaiser-
lichen Diensten steht, dass von daher ihm das Recht der Cura kommt, auch das Schiff
des Theon in diesem Auftrag fuhr. Ein Sturm auf der ersten Strecke mag sie in
Gefahr gebracht haben, der tabellarius macht seinem Herzen Luft in der Widmung an
seine heimischen Götter. Aber jene Lampe in Schiffsform ist ja in Puteoli gefunden
und in gleicherweise an Heliosarapis geweiht! Kann das ein Zufall sein? Es ist der
Dank für eine glückliche Überfahrt, die Isis Pharia und Heliosarapis gegeben haben.
Der Dreiverein des Heliosarapis, der Isis Pharia und des Horos Apollon hatte also seinen
Tempel draussen am Pharos, inmitten der Seeleute, die zu ihnen als ihren Göttern,
ihren Rettern aus der Seenot, rufen. Wir bedürften keiner weiteren Zeugnisse, um die
Kreise zu erkennen, die sich um diesen Kult geschart haben, wir wissen jetzt auch
von selbst, wem die Götter ihre Propagation verdanken. Es ist in erster Linie der
Kult der Pharosgötter, die draussen in der weiten Welt angebetet worden sind. Er-
innern wir uns doch jener Schilderung des Festes in Kenchreä, zur Eröffnung der
Schiffahrt, und der Segens wünsche, die der Priester jener Götter principi magno sena-
tuique et equüi totoque Romano populo nauticis, navibusque, quae sub imperio mundi
nostratis reguntur, renuntiat. Von diesem Götterbild aus ist dann erst wieder die
Gleichung auf andere übertragen worden.46)
Andere Weihungen an Zeus, Helios, Sarapis sind zahlreich. C. J. G. 4713e. Mons
Claudianus: Αι'ι'Ηλίω μεγάλω Σαράπιδι ύπερ της τού κνρίον Καίσαρος Τραϊανού τύχης
επ'ι Ένκολπίω έπιτρόπω και Κονίντω 1 Ακκίω ‘Οπτάτω χ(ιλιάρχω) Απολλώνιος Αμμωνίαν
Αλεξανδρεύς άρχιτέκτων άνέΟηκεν ύπερ της σωτηρίας αύτον πάντων έργων.
Dittenberger, Oriens Graecus 678 ('ϊδρενμα Τραϊανόν Αακικόν = C. J. G. 4713 f.)
Ύπερ σωτηρίας και αιωνίου νίκης Αύτοκράτορος Καίσαρος Τραϊανού Αδριανοο Σεβαστόν
καϊ τού σννπαντος αυτού οίκου και της των ύπό αντού έπιταγέντων έργων επιτυχίας Αιϊ Ήλίω
μεγάλω Σαράπιδι και τοΐς σνννάοις ίλεοΐς τον ναόν και τά περί τον ναόν πάντα Επαφρό-
δειτος δούλος Σειγηριανός μισ&ωτης των μετάλλων, κατεσκενασεν ιπι Ραμμίω Μαρτιάλι
επάρχω Αίγυπτου' επίτροπον των μετάλλων Χρήσιμον Σεβαστού άπελεν&ερον, όντος προς
τοΐς τοΰ Κλανδιανού εργοις ‘ Αονίτον χιλιάρχον σπείρης πρώτης Φλαονίας Κιλίκων ιππικής
[Ε]β Αύτοκράτορος Καίσαρος Τραϊανού ΑδριανοϊΣ(εβαστον) Φαρμονίλι κη. — 23. April 118.
Die beiden Daten stimmen wieder zur ersten. Ist da es Zufall, dass jetzt unter
Trajan und Hadrian die Dedikationen reichlicher vorhanden sind?46a) In allen diesen,
44) Hirschfeld, Verwaltungsbeamte 2 201, 2.
45) Eine andere Erklärung wäre möglich, dass er libertus wurde, weil er etwa eine wichtige Botschaft
gerettet oder rechtzeitig bestellt hat.
46) Ich kann die Bedeutung der Isis Pharia und dieses Sarapis hier jetzt nicht weiter verfolgen.
46a) Sogar am grossen Serapeum in Alexandrien werden dem Ζευς 'Ηλιος Σάραπις für die τύχη
des Kaisers Hadrian 2 Apisstatuen geweiht. Unters, z. Geschichte d. Kaisers Hadrianus S. 260. Dass dann auch
 
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