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?n Aid<§§kLknst
Daß die erste russische Revolution im März 1917
mit tatkräftigster Unterstützung der Entente erfolgte,
gehört heute als längst erwiesen der Geschichte an.
Zn der tzossnung, nach dem Sturz des angeblich
kriegsmüden garen den Krieg mit allen zur ver-
sügung stehenden krästen um so energischer sortsetzen
zu können, wurde diese Revolution von der Entente
mit allen Mitteln unterstützt, Aber das Gegenteil von
dem Lrhofsten trat ein: Wenn es auch vier Monate
noch der Revolution gelang, die russischen Truppen
zur Salizienossensioe vorzutreiben, so geschah dieses
cussischerseits nur in der tzossnung aus baldigen grieden,
an den aber die Entente natürlich nicht dachte. Der
Bolschewismus war schließlich dos logische Ende dieses
grausamen Spiels mit dem russischen Volk.
Entrüstet wandte sich jetzt die Entente von diesem
„treulosen" Bundesgenossen ab und überließ ihn —
da er als kampskrast gegen Deutschland nicht mehr
zu gebrauchen war — seinem Schicksal. Mit ergreisen-
den Worten schildert der kürzlich verstorbene russische
Großfürst Alexander Michailowitsch die Bittgänge, die
die russischen nationalen Elemente zu den Machthabern
in Paris um tzilse unternahmen. Man hatte jetzt plötz-
lich keine Zeit sür den russischen Bundesgenossen, der
einst sür Frankreich so ungeheuerliche Nlutopser ge-
bracht. Selbst der Sroßsürst sollte es am eigenen Leibe
erfahren, als er diese Bitte Llömenceau oortragen
wollte: Der Ministerpräsident hatte keine gelt, schickte
seinen Sekretär.
Bis dieses böse Spiel schließlich doch peinlich wurde.
Am die russischen nationalen Elemente loszuwerden
und Ruhe vor ihnen zu hoben, schickte man ein
schwaches Expeditionskorps unter General granchet
d'Lspsret sder bisher an der Solonikisront gestanden
Halles nach den südrussischen tzäsen. Diese Truppen
sollten den Vormarsch der Weißen gegen Moskau
unterstützen, nachdem die deutschen Truppen die
Ukraine hatten räumen müssen.
Zm tzindlick auf den heute bestehenden sranzösisch-
sowjetrussischen Militärpakt verdient die weitere Ent-
wicklung der Dinge besonderes Interesse. Sie soll hier
daher so wiedergegeben werden, wie sie sich damals
odspielte:
Kaum vier Tage lag die französische Brigade nörd-
lich Sdessa mit den Bolschewisten lm Kamps, als ein
beträchtlicher Teil der französischen Soldaten zu den
Bolschewisten überzulausen begann. Zm Rücken der
sranzösischen Brigade, unter der Bevölkerung geschickt
verteilt« bolschewistische Propagandisten, hatten leichtes
Spiel gehabt. Rach weiteren 48 Stunden war fast die
tzälste der französischen Brigade zu den Bolschewisten
übergelausen.
Nicht anders erging es den granzosen in Lherson,
wo dos dort stationierte Infanterieregiment unter dem
Einfluß der nächtlichen bolschewistischen Propaganda
schon nach einer Woche meuterte. Zn den anderen
Städten' wiederholten sich diese Vorgänge. Keine zwei
Wochen später gab es keinen zuverlässigen sranzösischen
Truppenteil ln Südrußland mehr. Bolschewistische und
französische Soldaten zogen klrm in klrm mit roten
gähnen und unter Absingen der Internationale
plündernd durch di« Straßen. Ängstlich versteckten sich
die sranzösischen Sssiziere in ihren Bürgerquartieren,
vereinzelt wurden sie nach bolschewistischem Muster
von den Soldaten totgeschlagen.
Aber nicht genug damit. Als der Sberbesehlshaber
der sranzösischen glvtte in den Schwarzmeerhäsen den
Befehl gab, die Beschießung von Sewastopol auszu-
nehmen, meuterten die Matrosen und weigerten sich,
den Lesehl auszusühren. Man holte vom glaggschiss
die Trikolore herunter und hißte di« rote gähne. Die
anderen Schiffe folgten dem Beispiel. Lin großer Teil
der Matrosen fuhr an Land und verbrüderte sich dort
mit den Bolschewisten. Widerwärtige Szenen spielten
sich aus dem Lande und aus den Kriegsschiffen ab.
Dem seit Tagen in seiner Kajüte gesangengehaltenen
Gberdesehlshader der sranzösischen Seestreltkräste
blieb schließlich nichts anderes übrig, als sich mit dem
bolschewistischen Kommando in Verbindung zu sehen
und in Anbetracht der allgemeinen Meuterei die geind-
seligkeiten einzustellen und um sreien Abzug zu bitten.
Schließlich retteten die Engländer die Lage.
Der in den Dardanellen liegende Sberbesehlshaber
des englischen Geschwaders, Admiral Segmour, sunkte
an seine sranzösischen Bundesgenossen, daß er die
französische glvtte ln Grund und Boden schießen läßt,
wenn die Meuterei nicht sosvrt aushört und die
Meuterer sich nicht ergeben. Da ergaben sich die
granzosen.
Unter dem tzohngelächter der Engländer und der
Bolschewisten lichtete die sranzösische glvtte die Anker
und dampfte - in Geschützreichweite von den Eng-
ländern begleitet — in südlicher Richtung ab. Als
Gefangene brachten die Engländer ihre sranzösischen
Bundesgenossen nach grankreich zurück. . .
Agricola
Iriniiwloluol
sem
l-ioxork
i»irkno5i0kkvvkirKk^
6 k K l.1 U ^ 40 k/1OI.7l<k5IK.1
Die kriskrungen sur
ricsikkicttcdt irc^kdi
geben rien >4o1orrä6ern rlie Vollenctung iki^er
luverlsnigkeil Xcknelligkeil - Zpsrrsmkeit.
v vklrkittivik zo..
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?n Aid<§§kLknst
Daß die erste russische Revolution im März 1917
mit tatkräftigster Unterstützung der Entente erfolgte,
gehört heute als längst erwiesen der Geschichte an.
Zn der tzossnung, nach dem Sturz des angeblich
kriegsmüden garen den Krieg mit allen zur ver-
sügung stehenden krästen um so energischer sortsetzen
zu können, wurde diese Revolution von der Entente
mit allen Mitteln unterstützt, Aber das Gegenteil von
dem Lrhofsten trat ein: Wenn es auch vier Monate
noch der Revolution gelang, die russischen Truppen
zur Salizienossensioe vorzutreiben, so geschah dieses
cussischerseits nur in der tzossnung aus baldigen grieden,
an den aber die Entente natürlich nicht dachte. Der
Bolschewismus war schließlich dos logische Ende dieses
grausamen Spiels mit dem russischen Volk.
Entrüstet wandte sich jetzt die Entente von diesem
„treulosen" Bundesgenossen ab und überließ ihn —
da er als kampskrast gegen Deutschland nicht mehr
zu gebrauchen war — seinem Schicksal. Mit ergreisen-
den Worten schildert der kürzlich verstorbene russische
Großfürst Alexander Michailowitsch die Bittgänge, die
die russischen nationalen Elemente zu den Machthabern
in Paris um tzilse unternahmen. Man hatte jetzt plötz-
lich keine Zeit sür den russischen Bundesgenossen, der
einst sür Frankreich so ungeheuerliche Nlutopser ge-
bracht. Selbst der Sroßsürst sollte es am eigenen Leibe
erfahren, als er diese Bitte Llömenceau oortragen
wollte: Der Ministerpräsident hatte keine gelt, schickte
seinen Sekretär.
Bis dieses böse Spiel schließlich doch peinlich wurde.
Am die russischen nationalen Elemente loszuwerden
und Ruhe vor ihnen zu hoben, schickte man ein
schwaches Expeditionskorps unter General granchet
d'Lspsret sder bisher an der Solonikisront gestanden
Halles nach den südrussischen tzäsen. Diese Truppen
sollten den Vormarsch der Weißen gegen Moskau
unterstützen, nachdem die deutschen Truppen die
Ukraine hatten räumen müssen.
Zm tzindlick auf den heute bestehenden sranzösisch-
sowjetrussischen Militärpakt verdient die weitere Ent-
wicklung der Dinge besonderes Interesse. Sie soll hier
daher so wiedergegeben werden, wie sie sich damals
odspielte:
Kaum vier Tage lag die französische Brigade nörd-
lich Sdessa mit den Bolschewisten lm Kamps, als ein
beträchtlicher Teil der französischen Soldaten zu den
Bolschewisten überzulausen begann. Zm Rücken der
sranzösischen Brigade, unter der Bevölkerung geschickt
verteilt« bolschewistische Propagandisten, hatten leichtes
Spiel gehabt. Rach weiteren 48 Stunden war fast die
tzälste der französischen Brigade zu den Bolschewisten
übergelausen.
Nicht anders erging es den granzosen in Lherson,
wo dos dort stationierte Infanterieregiment unter dem
Einfluß der nächtlichen bolschewistischen Propaganda
schon nach einer Woche meuterte. Zn den anderen
Städten' wiederholten sich diese Vorgänge. Keine zwei
Wochen später gab es keinen zuverlässigen sranzösischen
Truppenteil ln Südrußland mehr. Bolschewistische und
französische Soldaten zogen klrm in klrm mit roten
gähnen und unter Absingen der Internationale
plündernd durch di« Straßen. Ängstlich versteckten sich
die sranzösischen Sssiziere in ihren Bürgerquartieren,
vereinzelt wurden sie nach bolschewistischem Muster
von den Soldaten totgeschlagen.
Aber nicht genug damit. Als der Sberbesehlshaber
der sranzösischen glvtte in den Schwarzmeerhäsen den
Befehl gab, die Beschießung von Sewastopol auszu-
nehmen, meuterten die Matrosen und weigerten sich,
den Lesehl auszusühren. Man holte vom glaggschiss
die Trikolore herunter und hißte di« rote gähne. Die
anderen Schiffe folgten dem Beispiel. Lin großer Teil
der Matrosen fuhr an Land und verbrüderte sich dort
mit den Bolschewisten. Widerwärtige Szenen spielten
sich aus dem Lande und aus den Kriegsschiffen ab.
Dem seit Tagen in seiner Kajüte gesangengehaltenen
Gberdesehlshader der sranzösischen Seestreltkräste
blieb schließlich nichts anderes übrig, als sich mit dem
bolschewistischen Kommando in Verbindung zu sehen
und in Anbetracht der allgemeinen Meuterei die geind-
seligkeiten einzustellen und um sreien Abzug zu bitten.
Schließlich retteten die Engländer die Lage.
Der in den Dardanellen liegende Sberbesehlshaber
des englischen Geschwaders, Admiral Segmour, sunkte
an seine sranzösischen Bundesgenossen, daß er die
französische glvtte ln Grund und Boden schießen läßt,
wenn die Meuterei nicht sosvrt aushört und die
Meuterer sich nicht ergeben. Da ergaben sich die
granzosen.
Unter dem tzohngelächter der Engländer und der
Bolschewisten lichtete die sranzösische glvtte die Anker
und dampfte - in Geschützreichweite von den Eng-
ländern begleitet — in südlicher Richtung ab. Als
Gefangene brachten die Engländer ihre sranzösischen
Bundesgenossen nach grankreich zurück. . .
Agricola
Iriniiwloluol
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Die kriskrungen sur
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