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klm 20.April hatte der Kührer und Oberste Befehls-
Haber derWehrmachtSeburtstag. Paraden undKeier-
stunden vereinten die Truppenteile und Gefolgschaf-
ten der Wehrmacht im Gedenken an den Kührer. der
der Wehrmacht nicht nur Vorgesetzter ist, sondern
als Vorbild menschliche und persönliche Gefühle
der Treue und Dankbarkeit bei jedem Soldaten
allslöst.
Über es widerspricht soldatischem Empfinden und
militärischen Gepflogenheiten, aus solchen klnlässen
Hymnen anzustimmen. Soldaten erweisen ihre Ehren-
bezeigungen schweigend und sind gehalten, auch ihre
persönlichsten Empfindungen zurückzustsllen, wenn
sinnvolle althergebrachte Kormen es fordern. 3hre
Huldigung besteht darin, daß zur Ehre dessen, dem
die Parade gilt, die Krönt mit gesenkten Zahnen und
präsentierten Waffen erstarrt und damit zeigt, daß
sie seiner Befehle bedingungslos gewärtig ist. Ein
starkes Symbol dafür, daß im Leben des Soldaten
die Tat alles ist und das Wort weit in den
Schatten stellt.
So muß auch all das, was den Soldaten des
Dritten Reiches im Gedenken an den Geburtstag des
Schöpfers unserer neuen Wehrmacht bewegt, seine
Bestätigung im Tun und Lassen, seinen Beweis im
Handeln finden. Zu Taten ist im Krieden nur selten
Gelegenheit, kille Kriedensarbeit des Soldaten ist
Vorbereitung für den Krieg, kille Sehnsucht des guten
Soldaten geht dahin, im Ernstfall unter Beweis zu
stellen, wer er ist und was er kann. Das ist nicht
kriegslüsternheit und nicht frivoles Spiel mit dem
größten, aber auch schwersten und schaurigsten Schick-
sal, das einem Volk und einer Generation beschieden
sein kann. Das sind Empfindungen und Regungen,
die mit dem Soldotsein tiefinnerlich verbunden sein
müssen, wenn nicht alle soldatische Erziehung und
Schulung nur Stückwerk und äußere Tünche bleiben
so». Vas ist der Sinn des schönen Soldatenwortss
des Prinzen Kriedrich Earl von Preußen, der ein
Kenner der soldatischen Seele war: «Der kriegerische
Geist entscheidet und nicht die taktische Korm." Ruch
die Wahrheit dieses Wortes zu beweisen, ist im
Krieden schwer.
kille soldatische Tat im Krieden ist im wesentlichen
Haltung. And so kann das Gefühl der Treuever-
pflichtung und das Empfinden der Dankesschuld zum
20. April Bekräftigung und Bestätigung nur finden in
der richtigen, wahrhaftigen und folgerichtigen Hal-
tung des Soldaten. Das klingt einfach und ist doch
nicht immer leicht. Denn Haltung ist nichts Einmali-

ges, sondern Dauerndes, ist ein Zustand, sin Bewußt-
sein, das täglich und stündlich unter Beweis zu
stellen, unter Beweis zu halten ist.
Dies Bewußtsein muß wachgshalten werden durch
die immer wiederholte Erkenntnis der großen Zu-
sammenhänge und der Grundlagen, auf denen die
Wehrmacht ruht und wirkt.
Das ist einmal die Verbundenheit von
Volk und Wehrmacht, die darauf beruht,
daß die Wehrmacht immer nur ein Teil des Volkes
ist, sein Spiegelbild und zugleich sein Vorbild. Line
oolksfremde Wehrmacht ist immer sine Gefahr, ent-
weder für dis Wehrmacht oder für das Volk. Stehen
Volkssmpfinden und soldatisches Streben nicht mehr
im Einklang, dann ist entweder die Wehrmacht aus
dem Volksleben herausgswachsen und in ihrem Son-
derdasein entwurzelt, oder bas Volk hat die Richt-
schnur soldatischen Denkens und Kühlens verloren
und ist auf falschem Wege. Die Zahre des Zwischen-
reiches von 1919-1933 sind ewig mahnendes Beispiel
für ein so verzerrtes Spiegelbild. So ist im ersten
Sah der Pflichten des deutschen Soldaten eindring-
lich herausgestellt, daß die Wurzeln der Kraft unserer
Wehrmacht in einer ruhmreichen Vergangenheit, im
deutschen Volkstum, deutscher Erde und deutscher
Arbeit liegen. So kann nicht oft genug daran erinnert
werden, daß nicht allein nationales, sondern national-
sozialistisches und soldatisches Denken und Handeln
Richtschnur des Soldaten wie des Volksgenossen im
bürgerlichen Kleid sein muß.
Dis Wehrmacht ist aber nicht allein Spiegelbild,
sondern, wenn sie ihre Aufgabe richtig erkennt, ebenso
Vorbild. Sie ist nach ihrem geschichtlichen Sinn wie
nach den Korderungen des Kührers die größte Er-
ziehungsschule der Nation. „Soldat ist die Höchst-
form des Mannes", schrieb Hellmut Stellrecht. Das
ist für den Soldaten eine Kordsrung, die immer
wieder neu zu erfüllen ist. Vas will dem Sffizisr und
Unteroffizier als den Trägern soldatischer Erziehung
und Ausbildung selbstverständlich erscheinen: denn
sie haben den Soldaten, diese Höchstform des Mannes
zu bilden. 3hr Tagewerk ist daraus eingestellt, ihr
Streben ist, den jungen Zivilisten, der im Herbst in
ihre Hand gegeben wird, als erfahrenen alten Mann
mit allen Soldatentugenden zu entlassen. Aber auch
„der Mann", der den grauen Rock nur zwei Zahre
trägt, hat hier eine Korderung zu erfüllen: die
des Beispiels und des „Vorgangs". Generaloberst
von Seeckt, der Schöpfer des Reichsheeres und un-
beirrbare Kämpfer für die Erhaltung soldatischer

Werts in kleiner Zahl, aber starkem Geist, pflegte
darauf hinzuwsissn, daß Tradition erhalten gut und
notwendig, daß Tradition schaffen wichtiger und
schwerer sei. Line solche Tradition zu schaffen ist heute
mithelsende Aufgabe jedes einzelnen in den Reihen
der neuen Wehrmacht. Venn alle die Jahrgänge, die
nach Ableistung ihrer Dienstpflicht die Kasernen ver-
lassen, gehen als Zeichen der neuen Wehrmacht in das
Volk zurück, als Zeugen ihres Geistes, ihres Wollens
und ihrer Haltung. Darin liegt eine Verantwortung,
die ebenso groß und schwer ist wie die, dis aus den
Schultern derer lastet, die immer wieder neue Jahr-
gänge so weit bilden sollen, daß auch sie diese Pflicht
als ernst und fortwirkend für das deutsche Volk
empfinden.
And schließlich muß die soldatische Haltung ge-
tragen sein von dem Bewußtsein, daß die Wehrmacht
dieSicherung des deutschenvolkes nach außen
ist und denLebensraum diesesvolkes schützt. So wird
die Wehrmacht in ihrer Eigenschaft als die große
Lrziehungsschule und in ihrer Bestimmung als äußerer
Schutz zur Garantie dafür, daß das deutsche Volk
erhalten bleibt. Dies Bewußtsein muß sich auf jeden
einzelnen Soldaten übertragen und ihn fähig machen,
alle Anstrengungen zu ertragen, allen Gehorsam zu
leisten, alle Kameradschaft zu üben und nach den
Pflichten des deutschen Soldaten seine Ehre im be-
dingungslosen Einsatz seiner Person für Volk und
Vaterland zu sehen bis zur Opferung seines Lebens.
Dies Bewußtsein muß in jedem einzelnen Soldaten
die Erkenntnis wecken, daß es auf die Höchstleistung
jedes einzelnen ankommt, daß dis Kührung nichts
vermag, wenn nicht der einzelne seine ganze Kraft
hergibt, daß der Zusammenklang aller seelischen,
geistigen und körperlichen Kräfte not ist, wenn die
große Probe bestanden werden soll.
Gedenktags sind nicht allein Tage der Kreude.
Sie sind, recht gesehen, auch Tage der Besinnung.
Der deutsche Soldat kann dem ßührer, dessen Ge-
burtstag sich wieder jährte, nicht besser danken als
durch dieBesinnung aus diese drei Grundlagen seines
Wirkens: Dis Verbundenheit mit dem ganzen deut-
schen Volk, die Pflicht der erzieherischen Wirkung
auf dis heutigen und kommenden Geschlechter, die
große Aufgabe des Schutzes von Volk und Staat.
Wenn aus dieser Besinnung immer wieder die
Haltung des deutschen Soldaten ersteht, ist der Dank
nicht Dort, sondern Tat.
Haltung und Tat aber sind zu allen Zeiten un-
trügerischer Waßstab für Werte gewesen.

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