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Der Beitrag stellt einen Ausschnitt aus dem Erleben jener deutschen Truppen dar, die
November 1918 im Süden Rußlands von der Heimat abgeschnitten worben waren, sich nach
Nikolajew durchschlugen und hier dis Mitte März 1919 den roten Ansturm adwehrten.
Während das deutsche Westheer unter der Führung seines Generalseldmarschalls von Hindenburg
Ende 1918 in voller Srdnung in die Heimat zurückkehrts, gab es noch deutsche Truppenteile von
entfernteren Kriegsschauplätzen, dis nach schicksalsreichen Irrfahrten und verlustreichen Kämpfen, oft
auch nach monatelanger Internierung in den verschiedensten Ländern, erst um die Mitte des Zahres 1919
und später wieder deutschen Boden betraten. Dazu gehörten auch die seit dem Ausbruch der November-
reoolte von jeder Verbindung mit der Heimat abgeschnittenen deutschen Truppen im russischen
Schwarzsn-Mesr-Sebiet. Die Hauptmacht dieser Truppen - etwa 15 000 Mann - hatte sich im
Dezember 1918 in Nikolajew sheute Djernvleninskj versammelt. Hier wurde die Ankunft der Heimkehr-
schiffe erwartet, die allerdings erst im Mörz 1919 «intrafen.
Der zwar kurze, aber strenge südrussische Winter war ins Land gezogen. Still und erhaben
log die unermeßlich weite, schneebedeckte Steppe. Küsten und Buchten des Schwarzen Meeres waren
mit zollstarkem Eis bedeckt. Einige russische Ascher gingen ihrem sriedlichen Handwerk noch. Dieses
Bild des Friedens war jedoch nur äußerlicher Art. Denn die in ganz Rußland gerade einsehenden
Brudeckämpse zwischen Weiß und Rot warfen ihre ersten Schatten auch aus Nikolajew. Unter der
Bevölkerung der großen Natursestung am Schwarzen Meer gärte es. Die Bolschewisten hatten in
Nikolajew zahlreiche Anhänger, die sich jedoch angesichts der stets einsatzbereiten deutschen Besetzung
nicht offen hervorwagtsn. Während einige Bataillone die immer wieder in der Stadt ausslackernden
Anruhen niederhielten, waren andere Truppenteils mit unermüdlichem Eifer am Werke, di« Stellungen
außerhalb der Stadt gegen die zu erwartenden Angriffe der Bolschewisten auszudauen. Außerdem
drangen mehrere panzsrzüge in kürzeren geitabständen bis dicht an di« von den Roten besetzten
anderen Srte am Schwarzen Meer vor, um zu beweisen, daß trotz der Ereignisse in der Heimat die
Stoßkraft der deutschen Truppen keineswegs erlahmt war. Kür jeden einsichtsvollen Kameraden
stand es sest, daß mit einer Preisgabe der Stadt an die Roten auch unser Schicksal besiegelt sein
würde, von irgendeinem Einfluß der befehlsgemäß auch bei den deutschen Truppen am Schwarzen
Meer gebildeten Soldatenräte konnte daher - sehr zum Verdruß der überall ihre Kühler ausstreckenden
Bolschewisten! - schon aus Gründen der Seldsterhaltung keine Rede sein. Der Zusammenhalt zwischen
Hsflzier und Mann war eher noch fester geworden, als in den vergangenen vier Zähren des Welt-
krieges. von der fernen Heimat, die kraft- und machtlos darnisderlag, war keine Nachricht, geschweige
denn noch irgendwelche Hils« zu erwarten. Der Landweg noch Deutschland war uns durch die ein-
getretenen politischen Ereignisse abgeschnitten.
Go waren di« letzten deutschen Keldtruppen an den Gestaden des Schwarzen Meeres aus sich allein
gestellt, während von allen Seiten, zunächst noch zögernd und tastend, die rot« Klut an unsere
Stellungen heranbrondste. von Lherson her gewahrten wir des Nachts das Mündungsfeuer der
sranzösischen Artillerie, di« bereits seit Wochen gegen die Bolschewisten eingesetzt worden war.
Unsere Kompanie hatte im Dezember 1918 ein großes Dorf dicht am Meere besetzt und galt als
erster Vorposten gegen die Bolschewisten. All« Zugänge zum Dorf waren durch starke Wachen gesichert.
Zwei MS.-Sruppen und eine Minenwerferabteilung lagen in ständiger Alarmbereitschaft. Außerdem
hotten wir nach bewährtem Muster bereits die erforderlichen Schützengräben ausgehoben, so daß
wir gegen jeden etwaigen Vorstoß der Roten gewappnet waren.
Di« Dorfbewohner, durchweg fleißige und zum Teil recht wohlhabende Bauern und Kischer, wollten
herzlich wenig mit den Bolschewisten zu schassen haben. Ihre Söhne waren zumeist nach Sdessa ge-
eilt, wo damals gerade dos venikinsche Korps ergänzt werden sollte, vis Russen blickten des öfteren
unruhig zur Stadt hinüber, aus der der Wind bisweilen Infanterie- und MG.-Keuer zu uns herüder-
wehte. Vis Kameraden in Nikolajew waren auf der Wacht.
Kurz vor Weihnachten erhielten wir aus unserem vorgeschobenen Posten die Meldung, daß bolsche-
wistische Überläufer di« Nachricht mitgebrocht hätten, die Roten würden demnächst zum Schlage
gegen die von ihnen heißdegehrte Stadt aushvlen. von der roten „Kührung" waren dem deutschen
Kommando wiederholt dis in den merkwürdigsten Kassungen gehaltenen,Aufforderungen zugegangen,
die Stadt freiwillig zu räumen, die Waffen auf dem Marktplatz zur Übergabe bereitzustellen usw.
Der bolschewistische Häuptling verflieg sich einmal sogar zu der Drohung, die Schiss« der heimfahrenden
deutschen Truppen von an den Ufern des Schwarzen Meeres verstscktgehaltenen Keldhaubitzen in
den Grund schießen zu lassen, salls nicht alle Waffen vorher abgegeben werden würden! Selbstver-
ständlich, daß all« diese Korderungen des bolschewistischen Häuptlings jer nannte sich stolz „Ataman
Grigoriew"j unbeachtet blieben.
Der deutschen Dorfbesatzung am Schwarzen Meer hatte sich eine weihnachtliche Stimmung bemächtigt.
Ls war Heiligabend, der vierte im Kelde. Die Gedanken eilten zur Heimat, von der wir in den letzten
Wochen so gut wie gor nichts mehr gehört hatten. Hier und da auftauchende französische Zeitungen
meldeten zwar von blutigen Unruhen im ganzen Reichsgebiet, was aber nirgends geglaubt wurde.
Einigen Kameraden war es gelungen, von weither mehrere Tannen herbeizuschassen, wobei die
Dorfbewohner bereitwillige Hilfe geleistet hotten. Auch am Ausschmücken der Bäume beteiligten sich
die Russen und konnten uns nicht genug für den Schmuck der Tannen zur Verfügung stellen. Schwer
und dunkel senkte der weihnachtliche Abend sich aus das stille vors am Meer. Gleichmäßig erklangen
in der Dämmerung die Ruse und Schritte unserer Posten, gu unserer besonderen Kreude hatte es