Der §o/c/st unci ciss
Vas Schwimmen besitzt durch seine ethische Be-
gründung «in« Vorrangstellung unter den Sportarten,
macht es doch den Soldaten erst zum Herren des Ge-
ländes, soweit Wasserläus« und Seen Schwierigkeiten
«ntgegenstellen. Ls trägt zudem im Rettungsschwimmen
den edelsten Grundsatz in sich, aus dem heraus über-
haupt Leidesübung getrieben werden kann. Die zahl-
reichen Schwimmersolge von Soldaten bei erstklassigen
Kämpfen der Spitzenschwimmer, u. o. füns Deutsche
und zwei Europa-Meisterschaften 1938, ergeben aus
den ersten Blick das Bild einer besonderen Leistungs-
sähigkeit unserer Wehrmacht im Schwimmsport, das
jedoch verblaßt, wenn das tatsächliche schwimmerisch«
können der Truppe üderprüst wird. Wir haben noch zuviel
Nichtschwimmer steilweis« über die Hälft« der Iststärke
eines Truppenteils!, kein« ausreichende klnzahl ousge-
dildeter Rettungsschwimmer und verschwindend wenig
Klossekönner.
Tiner umfassenden Schwimmausb Übung stehen in
der Eigenart des Schwimmens di« ersten Hindernisse
entgegen. Die Kortdewegung im Wasser verlangt mit
keinem Landspvrt vergleichende Bewegungssormen, die
«in besonderes Linsühlungsoermögen «rsordern. Mit
Ergänzungsübungen muß deshalb kein Sportler so
vorsichtig umgehen wie der Schwimmer. Kür den
Soldaten bildet sein« scharf beachtet« soldatische Se-
wohnheitshaltung ein gewaltiges Hindernis aus dem
Wege zum guten Schwimmer, und zwar deshalb, weil
der Soldat auch in der Leidesüdung das können oft
durch rücksichtslosen Einsatz der krast erzwingen will.
Vas geht jedoch im Schwimmen nicht. Hier behindert
der krosteinsatz die Technik, weil das Keinempsinden
für di« besondere, geschmeidige und zügige Bewegungs-
ort herobgemindert wird.
vie sogenannten hoffnungslosen Nichtschwimmer
gibt es ebensowenig wie die Anmöglichkeit, daß alle
Soldaten unter neun Minuten über di« Spvrtadzeichen-
strecke von 300 Meter schwimmen. Das hängt einzig
und allein von der Lehrweis« ad.
Das Hauptziel der Schwimmausdildung ist, daß
olle Soldaten am End« ihrer Dienstzeit sichere Krei-
schwimmer sind, solange unsere neuen Rekruten in
dieser Hinsicht ungenügend oorg-bildet sind. Lin«
stärker« Beachtung dieser Forderung bei der Jugend-
erziehung in der vormilitärischen Zeit ist notwendig,
damit in der Rekrutenausbildung Zeit für das höhere
Ziel frei wird, Rettungsschwimmer zu werden. Line
umfassende Lösung der Korderung, als wirklichen Krei-
schwimmer nur den Rettungsschwimmer onzusprechen,
ist abhängig von der Erfüllung der Korderung, keinen
Nichtschwimmer mehr in der Wehrmacht zu haben,
von den rund 23000 Lehrscheininhabern der Deutschen
Lebensrettungsgesellschaft lDLRS.I sind immerhin
etwa ein Drittel Soldaten. Nus den zahlreichen ab-
genommenen Prüfungen in der Wehrmacht fließt der
DLRS, «ine stattlich« Summe alljährlich zu. Daß mit
dieser Summe nicht der Soldat selbst belastet wird,
der unentgeltlich in den Genuß der Prüfungsabnahme
kommt, ist ein« Einrichtung des Reiches, die für den
Rettungsgedanken eine sehr gewichtige Werbung be-
deutet.
Line Lanze ist für die Körderung des Sport-
schwimmens bei der Truppe zu brechen. Ruch ohne
einen regelmäßigen Boddesuch kann di« gelegentlich«
Schwimmstunde so aufgedaut werden, daß auch di«
guten Schwimmer des jeweiligen Truppenteils im ge-
ordneten Aden stehen und sür die Kämpfe trainieren,
die im Standort vorgesehen sind, wenn ein Schwimm-
bad dazu di« Möglichkeit bietet. Es kann nicht gleich-
gültig sein, ob der Reservist nach Beendigung seiner
Dienstzeit Sport treibt oder nicht. Zum Begriff der
Wehrhastigkeit gehört irgendein körperliches Aden, um
die Leistungsfähigkeit zu erhalten. 3m Schwimmsport
gibt es svlgende Erfahrung: War ein Schwimmer nicht
schon «in« „Kanone", bevor er einrückt«, dann war er
als Reservist nicht mehr in die Wettkampfmonnschaft des
Schwimmvereins hineinzurdingen, dem er vorher schon
ongehört«. Diese Erfahrung wirb verständlich, wenn
man di« Meinung kennt, daß man sür die Ausnahme
VH« vo»,«l,ul« «1«, r«I«1ot«n irt ,o «inko«!,, »i« in
Ltun«1«n ru «rlarn«n irt! Hi«r üt»«n ^ntSngnr «lan g«ra«I«n LtoS
In «1«r »Mölkt«» 5tun«1« KSmpkan rekvn «11« ^nköng«r, un«1
«lia Itamsro«!«» kil«l«n 6«n King
M«r «1i« kvlts«,«1,rM«nLn: In ttiesn v«M«zu»s«n irt »«>»»»
m«kr kluS alr in «I«r «ckig«n XainpßMair« «lar ^nkS»g«rr
^ufnskmen: i. e u s e k
eines schwimmerischen Trainings möglichst jung sein
muh. Ls steht auch fest, daß die jugendliche Ge-
schmeidigkeit der schwimmerischen Technik «ntgegen-
kommt. Diese Erfahrung Hot jedoch dazu geführt, daß
die Schwimmer sich mit 23 — 24 Jahren für zu alt
halten, um noch Besonderes zu erreichen. Zudem ver-
langt das Schwimmen in bezug aus das Rauchen eine
erhöhte Enthaltsamkeit. Man weiß, wie schnell man
als Soldat zum Rauchen kommt. Lin Grund mehr
also, dos Sportschwimmen abzulehnen. Es gibt in der
Wehrmacht eins Anzahl schwimmerischer Talent«, die
bei der Erfassung durch ein geordnetes Üben im
Schwimmdienst zum Weiterüden ermutigt werden
könnten sür die Zeit nach Erfüllung ihrer Dienstflicht.
Heeressportlehrer Andreas
/m /^S5r - «is boxe»» ci/e §o/cisken
Der Sport des Soldaten muh einfach sein. 3m
Anfang ist das Spiel, dann solgt die Schulzeit, dann
die Anwendung. Das sportliche Spiel lehrt nicht den
bewußten Gebrauch der Glieder, es übt sie trotzdem,
vie Gymnastik schult zu bestimmtem Zweck, der sport-
liche Wettkamps erzieht. Das Spiel ist früheste Äugend,
die Körperschulung ist Schulzeit, der Wettkampf be-
deutet Mannesreise. Die sportliche Ausbildung des
Soldaten durchläuft alle drei Stadien. Dos härteste
Stadium der Ausbildung liegt beim Komps Mann
gegen Mann, beim Boikamps.
Die Werte des Kaustkampses sind sür die Lharakter-
schulung des Soldaten offenbar. Nicht gilt es — wie
mancher glaubt — den Gegner im Ernstfälle mit der
Kaust zu töten. Das tat. nur GId Shatterhand. Der
Borkampf rüttelt nur die Kräfte wach, die zum Kamps
befähigen- ist keine militärische Nohkampsschulung. So
ist er auch kein Keind des Bajonettierens. Dies ist
Waffenausbildung, der Boikamps aber ist Schulung
der Kräfte, Erziehung. Der Boxkampf schult den
Soldaten körperlich so, daß er ollen Nahkamps-
situationen gerecht wird, nicht einer bestimmten. Er
macht gewandt, schnell, ausdauernd, kräftig, er befähigt
zum richtigen Einsatz im richtigen Moment des Nah-
kampses, zum Gebrauch der Handgranate, des Spatens,
der Kaust, des Kolbens, des Seitengewehrs, des Bajo-
netts. Der Borkamps gibt sür alles die Bereitschaft.
Ader eines ist noch wichtiger. Er schult die seelischen
Kräfte. Er gibt die Lharaktereigenschaften, die zum er-
folgreichen Bestehen des Kampfes ums Leben notwen-
dig sind: Mut, Härte, Zähigkeit, kampsdejahung,
Sssensivgeist, den Willen, sich nicht unterlegen zu
zeigen, dis der Kamps wirklich entschieden ist. Der
Boxkampf wird vom Soldaten betrieben um des
Kampfes willen.
Dos Boren wurde als sportlicher Dienstzweig gleich
noch dem Kriege eingesührt. Damals wie heute galt es,
dieses an sich schwierige sportliche Gebiet für die sport-
liche Ausbildung des Soldaten so nutzbar zu machen,
daß das Boren von jedermann erlernbar wurde. Diese
Korderung zwang zur Beschränkung. Wenn heute bei-
spielsweise sür dos Heer nur zwei bis drei Monate zur
Boxausbildung des Soldaten sreigegeben werden, so
zwingt diese zeitliche Beschränkung von Januar bis
März zur straffen Zusommensassung des Abungsstosfes.
Und so kommt es, daß die Borschule — wie auch
außerhalb der Wehrmacht — manchmal anders aus-
sehen wird, als das Boren des Spezialisten. Zu' diesem
gehört spezifische Veranlagung, sür das dienstliche
Boren aber muß Erlernbarkeit für jeden Mann ge-
währleistet sein. Dieser Korderung muffen Vorschule
und Borkamps gerecht werden. So ist die Borschule
des Soldaten so einfach, daß sie in zwöls Stunden zu
erlernen ist. Danach kann bereits in einfacher Korm
gekämpft werden.
Line Lvslösung vom allzu schulmäßigen verlangt
der Borunterricht für den Kortgeschrittenen. Der ver-
anlagte Soldat sucht über dos dienstliche Boren hinaus
im Militärsportverein oder in einem Zioilverein weiter-
zukommen. Besonders veranlagte Borer werden noch
zu Sonderkucsen an die Wehrmachtsportschulen ein-
derufen, um im Spezialtraining sür größere Ausgaben
vorbereitet zu werden.
Bestimmt« körperverhältnisse, besondere Körper-
typen, die Verschiedenheit der Auffassung, des kämpfe-
rischen Einsatzes, des Temperaments bedingen die
Verschiedenheit des persönlichen Stils. Die Borstellung
weicht von der schulmäßig erlernten häufig ab, der
kampsverlaus diktiert die Einnahme verschiedener
Stellungen zum Gegner.
Bei aller Betonung harter kampfesweife wird der
körende Soldat mit Bedacht an feine kämpferischen
Aufgaben herangesührt. Bor Auswüchsen schützt die
sportliche Regel, vor Adertreidungen der sachkundig
geschulte Ausbilder, der darauf zu achten hat, daß nur
an können gleichwertige Borer aufeinandertressen und
der beim Aden jegliches prügeln unterbindet. Venn
Boren ist eine Kunst, die mit keilen nichts zu tun hat.
Heeressportlehrer L « usch
Vas Schwimmen besitzt durch seine ethische Be-
gründung «in« Vorrangstellung unter den Sportarten,
macht es doch den Soldaten erst zum Herren des Ge-
ländes, soweit Wasserläus« und Seen Schwierigkeiten
«ntgegenstellen. Ls trägt zudem im Rettungsschwimmen
den edelsten Grundsatz in sich, aus dem heraus über-
haupt Leidesübung getrieben werden kann. Die zahl-
reichen Schwimmersolge von Soldaten bei erstklassigen
Kämpfen der Spitzenschwimmer, u. o. füns Deutsche
und zwei Europa-Meisterschaften 1938, ergeben aus
den ersten Blick das Bild einer besonderen Leistungs-
sähigkeit unserer Wehrmacht im Schwimmsport, das
jedoch verblaßt, wenn das tatsächliche schwimmerisch«
können der Truppe üderprüst wird. Wir haben noch zuviel
Nichtschwimmer steilweis« über die Hälft« der Iststärke
eines Truppenteils!, kein« ausreichende klnzahl ousge-
dildeter Rettungsschwimmer und verschwindend wenig
Klossekönner.
Tiner umfassenden Schwimmausb Übung stehen in
der Eigenart des Schwimmens di« ersten Hindernisse
entgegen. Die Kortdewegung im Wasser verlangt mit
keinem Landspvrt vergleichende Bewegungssormen, die
«in besonderes Linsühlungsoermögen «rsordern. Mit
Ergänzungsübungen muß deshalb kein Sportler so
vorsichtig umgehen wie der Schwimmer. Kür den
Soldaten bildet sein« scharf beachtet« soldatische Se-
wohnheitshaltung ein gewaltiges Hindernis aus dem
Wege zum guten Schwimmer, und zwar deshalb, weil
der Soldat auch in der Leidesüdung das können oft
durch rücksichtslosen Einsatz der krast erzwingen will.
Vas geht jedoch im Schwimmen nicht. Hier behindert
der krosteinsatz die Technik, weil das Keinempsinden
für di« besondere, geschmeidige und zügige Bewegungs-
ort herobgemindert wird.
vie sogenannten hoffnungslosen Nichtschwimmer
gibt es ebensowenig wie die Anmöglichkeit, daß alle
Soldaten unter neun Minuten über di« Spvrtadzeichen-
strecke von 300 Meter schwimmen. Das hängt einzig
und allein von der Lehrweis« ad.
Das Hauptziel der Schwimmausdildung ist, daß
olle Soldaten am End« ihrer Dienstzeit sichere Krei-
schwimmer sind, solange unsere neuen Rekruten in
dieser Hinsicht ungenügend oorg-bildet sind. Lin«
stärker« Beachtung dieser Forderung bei der Jugend-
erziehung in der vormilitärischen Zeit ist notwendig,
damit in der Rekrutenausbildung Zeit für das höhere
Ziel frei wird, Rettungsschwimmer zu werden. Line
umfassende Lösung der Korderung, als wirklichen Krei-
schwimmer nur den Rettungsschwimmer onzusprechen,
ist abhängig von der Erfüllung der Korderung, keinen
Nichtschwimmer mehr in der Wehrmacht zu haben,
von den rund 23000 Lehrscheininhabern der Deutschen
Lebensrettungsgesellschaft lDLRS.I sind immerhin
etwa ein Drittel Soldaten. Nus den zahlreichen ab-
genommenen Prüfungen in der Wehrmacht fließt der
DLRS, «ine stattlich« Summe alljährlich zu. Daß mit
dieser Summe nicht der Soldat selbst belastet wird,
der unentgeltlich in den Genuß der Prüfungsabnahme
kommt, ist ein« Einrichtung des Reiches, die für den
Rettungsgedanken eine sehr gewichtige Werbung be-
deutet.
Line Lanze ist für die Körderung des Sport-
schwimmens bei der Truppe zu brechen. Ruch ohne
einen regelmäßigen Boddesuch kann di« gelegentlich«
Schwimmstunde so aufgedaut werden, daß auch di«
guten Schwimmer des jeweiligen Truppenteils im ge-
ordneten Aden stehen und sür die Kämpfe trainieren,
die im Standort vorgesehen sind, wenn ein Schwimm-
bad dazu di« Möglichkeit bietet. Es kann nicht gleich-
gültig sein, ob der Reservist nach Beendigung seiner
Dienstzeit Sport treibt oder nicht. Zum Begriff der
Wehrhastigkeit gehört irgendein körperliches Aden, um
die Leistungsfähigkeit zu erhalten. 3m Schwimmsport
gibt es svlgende Erfahrung: War ein Schwimmer nicht
schon «in« „Kanone", bevor er einrückt«, dann war er
als Reservist nicht mehr in die Wettkampfmonnschaft des
Schwimmvereins hineinzurdingen, dem er vorher schon
ongehört«. Diese Erfahrung wirb verständlich, wenn
man di« Meinung kennt, daß man sür die Ausnahme
VH« vo»,«l,ul« «1«, r«I«1ot«n irt ,o «inko«!,, »i« in
Ltun«1«n ru «rlarn«n irt! Hi«r üt»«n ^ntSngnr «lan g«ra«I«n LtoS
In «1«r »Mölkt«» 5tun«1« KSmpkan rekvn «11« ^nköng«r, un«1
«lia Itamsro«!«» kil«l«n 6«n King
M«r «1i« kvlts«,«1,rM«nLn: In ttiesn v«M«zu»s«n irt »«>»»»
m«kr kluS alr in «I«r «ckig«n XainpßMair« «lar ^nkS»g«rr
^ufnskmen: i. e u s e k
eines schwimmerischen Trainings möglichst jung sein
muh. Ls steht auch fest, daß die jugendliche Ge-
schmeidigkeit der schwimmerischen Technik «ntgegen-
kommt. Diese Erfahrung Hot jedoch dazu geführt, daß
die Schwimmer sich mit 23 — 24 Jahren für zu alt
halten, um noch Besonderes zu erreichen. Zudem ver-
langt das Schwimmen in bezug aus das Rauchen eine
erhöhte Enthaltsamkeit. Man weiß, wie schnell man
als Soldat zum Rauchen kommt. Lin Grund mehr
also, dos Sportschwimmen abzulehnen. Es gibt in der
Wehrmacht eins Anzahl schwimmerischer Talent«, die
bei der Erfassung durch ein geordnetes Üben im
Schwimmdienst zum Weiterüden ermutigt werden
könnten sür die Zeit nach Erfüllung ihrer Dienstflicht.
Heeressportlehrer Andreas
/m /^S5r - «is boxe»» ci/e §o/cisken
Der Sport des Soldaten muh einfach sein. 3m
Anfang ist das Spiel, dann solgt die Schulzeit, dann
die Anwendung. Das sportliche Spiel lehrt nicht den
bewußten Gebrauch der Glieder, es übt sie trotzdem,
vie Gymnastik schult zu bestimmtem Zweck, der sport-
liche Wettkamps erzieht. Das Spiel ist früheste Äugend,
die Körperschulung ist Schulzeit, der Wettkampf be-
deutet Mannesreise. Die sportliche Ausbildung des
Soldaten durchläuft alle drei Stadien. Dos härteste
Stadium der Ausbildung liegt beim Komps Mann
gegen Mann, beim Boikamps.
Die Werte des Kaustkampses sind sür die Lharakter-
schulung des Soldaten offenbar. Nicht gilt es — wie
mancher glaubt — den Gegner im Ernstfälle mit der
Kaust zu töten. Das tat. nur GId Shatterhand. Der
Borkampf rüttelt nur die Kräfte wach, die zum Kamps
befähigen- ist keine militärische Nohkampsschulung. So
ist er auch kein Keind des Bajonettierens. Dies ist
Waffenausbildung, der Boikamps aber ist Schulung
der Kräfte, Erziehung. Der Boxkampf schult den
Soldaten körperlich so, daß er ollen Nahkamps-
situationen gerecht wird, nicht einer bestimmten. Er
macht gewandt, schnell, ausdauernd, kräftig, er befähigt
zum richtigen Einsatz im richtigen Moment des Nah-
kampses, zum Gebrauch der Handgranate, des Spatens,
der Kaust, des Kolbens, des Seitengewehrs, des Bajo-
netts. Der Borkamps gibt sür alles die Bereitschaft.
Ader eines ist noch wichtiger. Er schult die seelischen
Kräfte. Er gibt die Lharaktereigenschaften, die zum er-
folgreichen Bestehen des Kampfes ums Leben notwen-
dig sind: Mut, Härte, Zähigkeit, kampsdejahung,
Sssensivgeist, den Willen, sich nicht unterlegen zu
zeigen, dis der Kamps wirklich entschieden ist. Der
Boxkampf wird vom Soldaten betrieben um des
Kampfes willen.
Dos Boren wurde als sportlicher Dienstzweig gleich
noch dem Kriege eingesührt. Damals wie heute galt es,
dieses an sich schwierige sportliche Gebiet für die sport-
liche Ausbildung des Soldaten so nutzbar zu machen,
daß das Boren von jedermann erlernbar wurde. Diese
Korderung zwang zur Beschränkung. Wenn heute bei-
spielsweise sür dos Heer nur zwei bis drei Monate zur
Boxausbildung des Soldaten sreigegeben werden, so
zwingt diese zeitliche Beschränkung von Januar bis
März zur straffen Zusommensassung des Abungsstosfes.
Und so kommt es, daß die Borschule — wie auch
außerhalb der Wehrmacht — manchmal anders aus-
sehen wird, als das Boren des Spezialisten. Zu' diesem
gehört spezifische Veranlagung, sür das dienstliche
Boren aber muß Erlernbarkeit für jeden Mann ge-
währleistet sein. Dieser Korderung muffen Vorschule
und Borkamps gerecht werden. So ist die Borschule
des Soldaten so einfach, daß sie in zwöls Stunden zu
erlernen ist. Danach kann bereits in einfacher Korm
gekämpft werden.
Line Lvslösung vom allzu schulmäßigen verlangt
der Borunterricht für den Kortgeschrittenen. Der ver-
anlagte Soldat sucht über dos dienstliche Boren hinaus
im Militärsportverein oder in einem Zioilverein weiter-
zukommen. Besonders veranlagte Borer werden noch
zu Sonderkucsen an die Wehrmachtsportschulen ein-
derufen, um im Spezialtraining sür größere Ausgaben
vorbereitet zu werden.
Bestimmt« körperverhältnisse, besondere Körper-
typen, die Verschiedenheit der Auffassung, des kämpfe-
rischen Einsatzes, des Temperaments bedingen die
Verschiedenheit des persönlichen Stils. Die Borstellung
weicht von der schulmäßig erlernten häufig ab, der
kampsverlaus diktiert die Einnahme verschiedener
Stellungen zum Gegner.
Bei aller Betonung harter kampfesweife wird der
körende Soldat mit Bedacht an feine kämpferischen
Aufgaben herangesührt. Bor Auswüchsen schützt die
sportliche Regel, vor Adertreidungen der sachkundig
geschulte Ausbilder, der darauf zu achten hat, daß nur
an können gleichwertige Borer aufeinandertressen und
der beim Aden jegliches prügeln unterbindet. Venn
Boren ist eine Kunst, die mit keilen nichts zu tun hat.
Heeressportlehrer L « usch