Die politischen Ereignisse des Monats März werden
für alle Zeiten von weltgeschichtlicher Bedeutung bleiben:
denn die ausdauende Politik des Führers allein hat es
vermocht, ohne kriegerische Verwicklungen die friedliche
Neuordnung Mitteleuropas durch Verträge des Reichs
mit den Nachbarstaaten durchzusührsn. Der überragenden
Stuatskunst Ado,f Hitlers ist es zu verdanken, daß die
Trümmer weggeräumt wurden, dis das Versailler Zer-
störungswsck im Raume zwischen Donau und Sudeten
sowie am kurischen Hass hinterlassen hotte. Mitte März
hat — woraus bereits im letzten wehrpolitischen Rück-
blick hingewiesen wurde — der tschechische Staatspräsi-
dent Vr. Hacha das künftige Schicksal des tschechischen
Volkes und Landes vertrauensvoll in die Hände des
Führers des deutschen Volkes gelegt. Tr hotte ebenso
wie di« Regierung seines Land s aus den politischen
Fehlern der vergangenen zwanzig Zähre die Lehre ge-
zogen und erkannt, daß es sür das tschechische, dem
deutschen Volkskörper singelagsrte Volk nur eine Lsbens-
möglichkeit gibt, nämlich die, in engster Verständigung
und Lebensgemeinschaft mit dem Reich zusammen zu
leben und zu arbeiten. Ruch Litauen und die Slowakei
haben sich dieser Erkenntnis nicht länger verschlossen.
Um die Voraussetzungen sür ein zukünftiges gutnach-
barliches Verhältnis mit dem Reich zu schossen, hat
daher Litauen das durch das Versailler Diktat von
Deutschland gewaltsam abgetrsnnte Memslgsbist durch
Vertrag vom 22. März freiwillig an das Reich zurück-
gegeben. Gleichzeitig verpflichteten sich Deutschland und
Litauen zur Bekräftigung ihres Entschlusses, eine sreund-
schastlichs Entwicklung ihrer gegenseitigen Beziehungen
sichsrzustellen, „weder zur Anwendung von Gewalt
gegeneinander zu schreiten, noch eins gegen einen der
beiden Teile von dritter Seite gerichtete Gewaltan-
wendung zu unterstützen". Am Tags daraus hat das
Reich ferner in Erfüllung der Bitte der slowakischen
Regierung an den Führer den militärischen Schuh der
politischen Anabhängigkeit des slowakischen Staates und
der Integrität seines Gebietes sür die Zeit von 25 Jahren
vertraglich übernommen. Darüber hinaus hat Deutsch-
land am 23. März ein Wirtschaftsabkommen mit
Rumänien abgeschlossen, das ein Vertragswerk von
nicht nur höchster wirtschaftlicher, sondern nicht weniger
großer politischer und wehrpolitischer Bedeutung ist.
Der vereinbarte mehrjährige Wirtschaftsplan erstreckt
sich u. s. aus di« Lieferung von kriegsgerät und
Ausrüstungsgegenstände sür die rumänisch« Armee,
Kriegsmarine und Luftwaffe sowie auf die Rüstungs-
industrie.
Koalition gegen das Reich?
Während die meisten europäischen Staaten diese
politische Entwicklung als logische Folge der Zwangs-
bestimmungen des Versailler Diktats bezeichnen, die
zwanzig Zahre lang den Frieden Europas und der
Welt gefährdeten, und die neugeschassenen Tatsachen
anerkannten, versuchte man von London aus diese
natürliche Machtentsaltung Deutschlands und den Zu-
sammenbruch der letzten Trümmer von Versailles da-
durch zu paralysieren, daß man die unglaublichsten
Lügen gegen Deutschland verbreitete und darüber
hinaus zu einer Koalition gegen das Reich ries. Dabei
ossenbarten gewisse Nachrichten aus Prager amtlichen
Kreisen mit verblüssender Deutlichkeit, wie die Deutsche
diplomatisch-politische Information am 20. März zu
berichten wußte, daß England bis in die jüngste Zeit
hinein die sür den Frieden in Europa und die Be-
friedung vitaler deutscher Interessen unerläßliche
Lösung der tschechv-slowokischen Frage keineswegs ge-
fordert hatte. 3m Lichte dieser Nachrichten bekam die
propagandistisch so beflissen ausgewertete Mission
Lhamberlains in München und Godesberg eine
Deutung, die keineswegs mit der englischen These über-
einstimmte, daß die britische Politik uneigennützig und
einzig von dem Wunsche nach Frieden in Europa ge-
tragen gewesen wäre. Die Haltung der englischen
Regierung und Presse in den letzten Wochen des März
ließ aber deutlich erkennen, daß England alle Ab-
machungen und Probleme nur vom Standpunkt seiner
eigenen Machtposition auswortete und jede Stärkung
der deutschen Position bekämpfte.
Es sei daran erinnert, daß England erstmalig am
2t. Mai 1938 in Prag di« Lüge verbreitete, Deutschland
Habs mobilgemocht. Die Folge war dis tschechische
Mobilmachung, durch die nicht nur das Reich bedroht,
sondern auch die politische Spannung in Europa außer-
ordentlich erhöht wurde. Allerdings wurde das englische
Ziel, die Wiedervereinigung der Sudetendsutschen mit
dem Reich zu Hintertreiben, durch den Abschluß des
Münchener Abkommens vereitelt. Nach der Verkündung
des deutschen Protektorats über Böhmen und Mähren
versuchte England alsdann, unterstützt von den anderen
demokratischen Großmächten, durch allerlei „völker-
rechtliche" Erwägungen vor der Welt den Eindruck zu
erwecken, als ob der deutsch-tschechische Vertrag nicht
durch freiwilligen Anruf des deutschen Schuhes, son-
dern durch einen Gewaltakt des Reiches zustande-
gekommen sei. Staatspräsident Vr. Hacha selbst hat
in eindeutiger Weise dagegen Stellung genommen.
Trotzdem gab England sein politisches Ziel noch nicht
verloren. Ls behauptete nunmehr, Rumänien werde
von Deutschland militärisch bedroht. Wenn Rumänien
auch diese Behauptung energisch dementierte, so benutzte
England doch diese Lüg« dazu, um eine grvßangslegte
politische Linkrsisungsaktion gegen Deutschland und
Italien zu unternehmen. Aber die meisten Staaten
Europas lehnten die Beteiligung an einem solchen
Vorgehen ab. Polen und Rumänien, an deren Teil-
nahme es England ebenso wie Frankreich besonders
gelegen war, standen dem englischen Ansinnen eben-
falls ablehnend gegenüber,- denn sie hatten keine
Neigung, gegebenenfalls Truppen der Sowjetunion in
ihre Länder auszunehmen. Anter diesen Amständen
wechselte England den ursprünglichen plan und ver-
einbarte mit Frankreich, Polen und Rumänien mili-
tärischen Beistand onzubieten. Die beiden Staaten
sollten sich untereinander zum Beistand gegen einen
angeblichen deutschen Angriff verpflichten. Eine Arl
Viererbündnis wäre die Folge gewesen. Die Sowjet-
union sollte bei diesem plan zunächst als Reserve im
Hintergrund bleiben. Aber auch gegenüber diesem
plan wurden Bedenken laut, so daß England am
Sl. März eine weitere Lüge in die Welt setzte, indem
die Londoner Zeitungen behaupteten, die deutsche Re-
gierung habe an Polen ein Altimatum gerichtet und
gleichzeitig militärische Vorbereitungen gegen Polen
unternommen, so daß unmittelbar der Einmarsch deut-
scher Truppen in Polen bevorstehe. Außerdem sei
Rumänien von neuem durch Deutschland bedroht
worden. Wenn Lhamberlain diese Behauptungen auch
amtlicherseits nicht bestätigte, so nahm er diesen frei
ersundenen deutschen Aufmarsch gegen Polen aber
zum Anlaß, um im Anterhaus zu erklären, daß die
britische Regierung sich verpslichtet sühlen würde,
Polen alle ihr zur Verfügung stehende Hilse zu ge-
währen sür den Zoll, daß die polnische Anabhängigkeit
in einer Form bedroht sei, bei der Polen es für not-
wendig erachte, militärischen Widerstand zu leisten.
Der Ginn des Liigenseidzugs
Die britische Regierung bot also Polen ihren Schuh
gegen eine Bedrohung an, die nach ihrem eigenen
Geständnis gar nicht vorhanden war. Diese Tatsache ist
kennzeichnend sür die Einstellung Englands wie auch
Frankreichs, da letzteres die gleiche Haltung einnimmt
wie England. Man bezweckt letzten Endes mit diesem
fortgesetzten Lügsnseldzug nichts anderes, als die
eigenen Rüstungsmaßnahinen gegenüber dem Volk
vertreten zu können und aus das Äußerste zu steigern.
Nachdem Kriegsminister Hore-Beiisha bereits Anfang
März das englische Lrpeditionsheer zur Antsrstützuug
Frankreichs aus 19 Divisionen veranschlagt hatte, gab
Lhamberlain am 29. März eine weitere beabsichtigte
Verstärkung der Territorialarmee im Anterhaus be-
kannt. Ls sollen nicht weniger als 13 neue Divisionen
der territorialen Feldarmee geschossen werden, unge-
rechnet der um 2 Divisionen aus 100 000 Monn er-
höhten Lustabwehr. Zusammen mit den bisher vor-
gesehenen 13 Territorial- und 6 regulären Divisionen
würde somit die englische Lrpeditionsarmee aus 32 Di-
visionen gebracht werden. Mit der regulären Armes
in Stärke von 246 000 Mann würde England alsdann
über insgesamt 686000Mann anLandsti«itkrästen verfügen.
Auch die französische Regierung macht weitere An-
strengungen, die Rüstungen zu steigern. Kammer und
Senat haben am 18. bzw. 19. März das Lrmächli
gungsgeseh angenommen, durch das dis Regierung er-
mächtigt wurde, bis zum 30. November dieses Zahrss
durch Sesetzbeschlllsss des Ministerrats alle notwendigen
Maßnahmen durchzuführen, um die Kräfte Frankreichs
zu vermehren.
3n Spanien hat General Franco Ende März seinen
entschlossenen Kamps gegen den Bolschewismus sieg-
reich zu Ende gesllhrt. Nachdem seine Truppen am
26. Mürz im Abschnitt von Lordoba die Gssensive aus
das rotspanische Restgebiet eröffnet hatten und am
darauffolgenden Tage auch an anderen Fronten, vor
allem im Abschnitt Toledo, zum Angriff übergegangen
waren, kapitulierte Madrid am 28. März. Nach zwei-
einhalbjähriger Belagerung verkündete der Madrider
Rundfunksender mittags die Abergabe der spanischen
Hauptstadt. Am Tage daraus erreichten die großen
militärischen Aktionen mit dem Einmarsch der Natio-
nalen in Valencia ihr Ende. Der Bürgerkrieg in
Spanien, jahrelang unterstützt von seiten der Sowjet-
union und der demokratischen Länder, hat damit seinen
Abschluß gefunden. sAbgeschlossen am 31. Märzs
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Hufnatime: Sotisnl
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