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von Dl-. Kittes- von Oos)
I-Iouptmonn im Oksi-kommon^o clsi- VVsli7mciclit
Wenn man den versuch unternimmt, dis Charakte-
ristik de» Krieges in Spanien in groben Strichen zu
zeichnen, dann wird man zunächst eins Antwort aus di«
Krage geben müssen, warum es überhaupt zum Krieg
kam und kommen muhte.
verseht man sich in den Anfang des Jahres 1936
zurück, so findet man Spanien, fünf Jahre noch dem
Sturz der Monarchie, politisch in zwei sich diametral
gegenüberstehende Lager geteilt: die Marxisten aller
Schattierungen mit ihrer bürgerlichen Anhängerschaft
auf der einen Seite und dieAntimoriisten von den liberalen
Republikanern bis zu den Monarchisten aus der anderen.
Rein zahlenmäßig hielten sie sich ungefähr die Waage,
politisch dagegen war die Linke der Rechten überlegen,
weil ihre Drahtzieher, den Moskauer Anweisungen fol-
gend, mit eiserner Energie und mit Erfolg aus die Bildung
eines großen Linksblocks hingsardsitet hatten, während
die Rechte in merkwürdiger Verkennung der ihr drohen-
den Gefahr und ohne jedes große Ziel, weitersvctsuhr,
kleine und kleinste Interesssnpolitik zu treiben. Unter
diesen Umständen fiel es der Linken nicht schwer, auf
dem Weg über Neuwahlen, die im Kebruar 1936 statt-
fanden, der zersplitterten Rechten das Heft aus der
Hand zu nehmen. Daß sie sich hierbei auch großer
Schiebungen und Kälschungen bedient hat, um ihr Ziel
zu erreichen, ist selbstverständlich. Vas Ergebnis der
Wahl wirkte aus die Antimorristen wie ein Blitz aus
heiterem Himmel. Erst jetzt kam ihnen di« verfehltheit
ihrer bisherigen Taktik zum Bewußtsein. Trotzdem
bedurfte es noch mehrerer Monats rüdester, marxistischer
Tgrannei, dis es dem fähigsten Mann im Lager der
Rechten, dem früheren Kinanzminister Laloo Sotelo, ge-
lang, die antimacriftischen Kräfte ebenfalls zu einem
geschlossenen Block zusammenzufasssn und ihn als positive
Kraft der au« den Wahlen hervorgegangenen „Volks-
front" «ntgegenzuftellsn. Als diese die ihr drohende Ge-
fahr merkte, ging sie mit aller Rücksichtslosigkeit an ihre
Bekämpfung, wobei sie die am Rande der Rechten mehr
oder weniger selbständig arbeitende „spanische Kalange",
deren Kührer Antonio primo de Rioera, der Sohn des
Diktators, war, und die vom Rschtsdlock verhältnis-
mäßig stiefmütterlich behandelt wurde, in erster Linie
aufs Korn nahm. Die Kalange, damals zahlenmäßig
noch klein, war der Träger des aktiven Kampfes gegen
die Roten, und Lalvo Sotelo, als Kührer des Rechts-
dlocks, einer der wenigen in diesem Lager — im Gegen-
satz zur Linken der ihre neuen umwälzenden Se-
dankengänge begriffen hatte und gewillt war, sie zum
Nutzen des Landes einzusetzen. Damit ober wurde
er seinen Gegnern doppelt verhaßt, dis denn auch
nicht zögerten, das Todesurteil über ihn zu fällen.
Seins Vollstreckung erfolgte im Juli 1936 in der
Korm eines von der Regierung befohlenen und durch
aktive Polizeibeamte durchgsführten Meuchelmordes. Da-
mit hotte Moskau jede Maske völlig sallengelassen und
seinen unbedingten Herrschaftsanspruch in nicht mißzu-
oerstehsndec Weise zu erkennen gegeben. Nun war es
auch dem naivsten antimarristischen Abgeordneten klar-
gewordsn, wohin die Reis« gehen sollt«: zur Schaffung
eines bolschewistischen Eckpfeilers im Westen Europas
zur Unterstützung der Lolschewisierung Krankreichs, mit
allen weiteren Konsequenzen aus dem europäischen Kest-
land: zur Einflußnahme aus das Mittelmeer und damit
zur Erleichterung der Durchführung der Moskauer
Absichten in Afrika und schließlich zur Bildung eines
Sprungbretts für tzispano-Amerika. Daß die Errei-
chung dieses Zieles nicht mehr mit politischen und par-
lamentarischen Mitteln verhindert werden konnte, dar-
über waren sich vor Laloo Gotelos Ermordung mit
ihm und mit Antonio primo de Rioera ganz einig nur
die gesund gebliebenen Teile der Wehrmacht dezw. deren
prominenteste Vertreter mit den Generälen Sanjurjo,
Krancv und Mola an der Spitze, zu denen di« im autoritär-
monarchischen Staatsgsdonken traditionell gebundenen
Karlisten mit ihren kampforganisationen, den Requetss,
stießen. Vieser kreis war davon überzeugt, daß nur
mehr eine Auseinandersetzung mit den Waffen Spaniens
Zukunft retten konnte. Dementsprechend hatten sie ihre
Vorbereitungen getroffen und die Zeit zum Losschlagen
gegen Moskau festgesetzt. Laloo Sotslos Ermordung
überstürzte die Ereignisse, der Degen mußte vor der
vereinbarten Zeit gezogen werden, wenn man nicht über-
rumpelt werden wollte. Aus diesen Erwägungen heraus
gaben die Generäle Krancv im Süden und Mola im
Norden am 17. Juli 1936 das Zeichen zum Kampf -
in der letzten Minute vor der endgültigen Vergewalti-
gung Spaniens durch Moskau und fein« Satrapen.
Was da nun im offenen Kamps oufeinanderprallt«,
dos waren nicht verschiedene soziale Klassen und Inte-
ressen, wie etwa Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer, Kapital
gegen Arbeit usw., wie das Presse und Rundfunk der
sogenannten demokratischen Staaten zweidreivierlei Zohre
hindurch einer naiven Leser- und Hörerschaft Vorge-
legen haben, es war auch nicht der Kamps einer
Militärkosts gegen dos Volk, wie Moskau dies zu er-
finden beliebt«, es war ganz einfach und klar das Auf-
«inanderprollen von zwei Ideologien, die sich wie Keuer
und Wasser entgegsnstehen, und für die es auch in
Spanien ein Nedeneinanderherleben nicht mehr gab.
Durch in Deutschland und Italien ovrgslebts neue
Ideale, die aus dem Glauben an di« Kraft ihres Volkes
heraus ihren ungeheuren Schwung beziehen, aufge-
rüttelt, fetzt« sich der seit Jahrhunderten in tiefem
ksflvlsr Sponisns, Ssnsrottssimus
clsi'Xl'iSg
von Dl-. Kittes- von Oos)
I-Iouptmonn im Oksi-kommon^o clsi- VVsli7mciclit
Wenn man den versuch unternimmt, dis Charakte-
ristik de» Krieges in Spanien in groben Strichen zu
zeichnen, dann wird man zunächst eins Antwort aus di«
Krage geben müssen, warum es überhaupt zum Krieg
kam und kommen muhte.
verseht man sich in den Anfang des Jahres 1936
zurück, so findet man Spanien, fünf Jahre noch dem
Sturz der Monarchie, politisch in zwei sich diametral
gegenüberstehende Lager geteilt: die Marxisten aller
Schattierungen mit ihrer bürgerlichen Anhängerschaft
auf der einen Seite und dieAntimoriisten von den liberalen
Republikanern bis zu den Monarchisten aus der anderen.
Rein zahlenmäßig hielten sie sich ungefähr die Waage,
politisch dagegen war die Linke der Rechten überlegen,
weil ihre Drahtzieher, den Moskauer Anweisungen fol-
gend, mit eiserner Energie und mit Erfolg aus die Bildung
eines großen Linksblocks hingsardsitet hatten, während
die Rechte in merkwürdiger Verkennung der ihr drohen-
den Gefahr und ohne jedes große Ziel, weitersvctsuhr,
kleine und kleinste Interesssnpolitik zu treiben. Unter
diesen Umständen fiel es der Linken nicht schwer, auf
dem Weg über Neuwahlen, die im Kebruar 1936 statt-
fanden, der zersplitterten Rechten das Heft aus der
Hand zu nehmen. Daß sie sich hierbei auch großer
Schiebungen und Kälschungen bedient hat, um ihr Ziel
zu erreichen, ist selbstverständlich. Vas Ergebnis der
Wahl wirkte aus die Antimorristen wie ein Blitz aus
heiterem Himmel. Erst jetzt kam ihnen di« verfehltheit
ihrer bisherigen Taktik zum Bewußtsein. Trotzdem
bedurfte es noch mehrerer Monats rüdester, marxistischer
Tgrannei, dis es dem fähigsten Mann im Lager der
Rechten, dem früheren Kinanzminister Laloo Sotelo, ge-
lang, die antimacriftischen Kräfte ebenfalls zu einem
geschlossenen Block zusammenzufasssn und ihn als positive
Kraft der au« den Wahlen hervorgegangenen „Volks-
front" «ntgegenzuftellsn. Als diese die ihr drohende Ge-
fahr merkte, ging sie mit aller Rücksichtslosigkeit an ihre
Bekämpfung, wobei sie die am Rande der Rechten mehr
oder weniger selbständig arbeitende „spanische Kalange",
deren Kührer Antonio primo de Rioera, der Sohn des
Diktators, war, und die vom Rschtsdlock verhältnis-
mäßig stiefmütterlich behandelt wurde, in erster Linie
aufs Korn nahm. Die Kalange, damals zahlenmäßig
noch klein, war der Träger des aktiven Kampfes gegen
die Roten, und Lalvo Sotelo, als Kührer des Rechts-
dlocks, einer der wenigen in diesem Lager — im Gegen-
satz zur Linken der ihre neuen umwälzenden Se-
dankengänge begriffen hatte und gewillt war, sie zum
Nutzen des Landes einzusetzen. Damit ober wurde
er seinen Gegnern doppelt verhaßt, dis denn auch
nicht zögerten, das Todesurteil über ihn zu fällen.
Seins Vollstreckung erfolgte im Juli 1936 in der
Korm eines von der Regierung befohlenen und durch
aktive Polizeibeamte durchgsführten Meuchelmordes. Da-
mit hotte Moskau jede Maske völlig sallengelassen und
seinen unbedingten Herrschaftsanspruch in nicht mißzu-
oerstehsndec Weise zu erkennen gegeben. Nun war es
auch dem naivsten antimarristischen Abgeordneten klar-
gewordsn, wohin die Reis« gehen sollt«: zur Schaffung
eines bolschewistischen Eckpfeilers im Westen Europas
zur Unterstützung der Lolschewisierung Krankreichs, mit
allen weiteren Konsequenzen aus dem europäischen Kest-
land: zur Einflußnahme aus das Mittelmeer und damit
zur Erleichterung der Durchführung der Moskauer
Absichten in Afrika und schließlich zur Bildung eines
Sprungbretts für tzispano-Amerika. Daß die Errei-
chung dieses Zieles nicht mehr mit politischen und par-
lamentarischen Mitteln verhindert werden konnte, dar-
über waren sich vor Laloo Gotelos Ermordung mit
ihm und mit Antonio primo de Rioera ganz einig nur
die gesund gebliebenen Teile der Wehrmacht dezw. deren
prominenteste Vertreter mit den Generälen Sanjurjo,
Krancv und Mola an der Spitze, zu denen di« im autoritär-
monarchischen Staatsgsdonken traditionell gebundenen
Karlisten mit ihren kampforganisationen, den Requetss,
stießen. Vieser kreis war davon überzeugt, daß nur
mehr eine Auseinandersetzung mit den Waffen Spaniens
Zukunft retten konnte. Dementsprechend hatten sie ihre
Vorbereitungen getroffen und die Zeit zum Losschlagen
gegen Moskau festgesetzt. Laloo Sotslos Ermordung
überstürzte die Ereignisse, der Degen mußte vor der
vereinbarten Zeit gezogen werden, wenn man nicht über-
rumpelt werden wollte. Aus diesen Erwägungen heraus
gaben die Generäle Krancv im Süden und Mola im
Norden am 17. Juli 1936 das Zeichen zum Kampf -
in der letzten Minute vor der endgültigen Vergewalti-
gung Spaniens durch Moskau und fein« Satrapen.
Was da nun im offenen Kamps oufeinanderprallt«,
dos waren nicht verschiedene soziale Klassen und Inte-
ressen, wie etwa Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer, Kapital
gegen Arbeit usw., wie das Presse und Rundfunk der
sogenannten demokratischen Staaten zweidreivierlei Zohre
hindurch einer naiven Leser- und Hörerschaft Vorge-
legen haben, es war auch nicht der Kamps einer
Militärkosts gegen dos Volk, wie Moskau dies zu er-
finden beliebt«, es war ganz einfach und klar das Auf-
«inanderprollen von zwei Ideologien, die sich wie Keuer
und Wasser entgegsnstehen, und für die es auch in
Spanien ein Nedeneinanderherleben nicht mehr gab.
Durch in Deutschland und Italien ovrgslebts neue
Ideale, die aus dem Glauben an di« Kraft ihres Volkes
heraus ihren ungeheuren Schwung beziehen, aufge-
rüttelt, fetzt« sich der seit Jahrhunderten in tiefem
ksflvlsr Sponisns, Ssnsrottssimus