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UNTER DEM SEZIERMESSER

DEUTSCHER

LUFTWRFFEN-INGENIEURE

In den mit der Beuteauswertung betrauten
Stellen des Generalluftzeugmeisters werden
feindliche Beuteflugzeuge, die deutsche Jäger
oder Flak zum Absturz oder zur Landung
gezwungen haben, auf Dinge untersucht, die
die deutsche Luftwaffe für die erfolg-
reiche Bekämpfung des feindlichen Geräts
interessieren. So wird es möglich, den tech-
nischen Stand der gegnerischen Flugzeuge samt
ihrer Ausrüstung genau zu kontrollieren und zu
überwachen. Neu auftretende Panzerschutzplat-
ten werden sofort ausgebaut und Beschußver-
suchen unterworfen. MG und Bordkanonen der
feindlichen Flugzeuge werden mit der dazuge-
hörigen Munition durch Schießversuche auf ihre
Durchschlagskraft geprüft, damit nach diesen
Ergebnissen unsere eigenen Flugzeuge mit ge-
nügend starken Panzerplatten geschützt werden
können. Bei den eingebauten beweglichen MG
werden die Schwenkbereiche und toten Winkel
festgestellt. So können unseren abschießenden
Jägern wichtige Angaben über die günstigsten An-
griffspositionen gegeben werden. Einzelne Bau-
teilewerden auf geeigneten Prüf-und Meßständen
hach besonderen Richtlinien für den Flugzeug-
bau geprüft. Materialproben von der Zelle des
Flugzeuges und von den Motoren werden aus-
geschnitten und Festigkeitsproben unterworfen.
In vielen Fällen ist es möglich, durch Notlan-
dung leicht beschädigte Flugzeuge wieder auf-
zurüsten und einer Flugerprobung zu unterwer-
fen. Auf diese Weise gewinnt man einen ge-
nauen Überblick über Flugeigenschaften, die für
den taktischen Einsatz von Wichtigkeit sind:
Geschwindigkeit, Flughöhe, Wendigkeit bei Jä-
gern, Reichweite der Bombenflugzeuge bei be-
stimmten Bombenlasten usw. Alle diese Ver-
suche und Erprobungen zusammengefaßt geben
der deutschen Luftfahrtindustrie wertvolle Hin-
weise, wie der Vorsprung in der Rüstung zur
Luft immer mehr vergrößert werden kann. Be-
sonders aber gewinnt die Luftwaffe auf diese
Weise wichtigste Unterlagen über Einsatz- und
Angriffsmöglichkeiten sowie über die erfolg-
reiche Abwehr der feindlichen Flugzeuge.


Links oben und unten: Bei diesen eingebauten doppelten Zwillings-MG
am Heckturm eines viermotorigen englischen Kampfflugzeuges vom Muster
„Halifax" werden die Schwenkbereiche der Maschinengewehre geprüft

Eine 2-cm-Bordkanone ist aus einer „Hurricane" ausgebaut worden. Durch
Schießversuche mit erbeuteter Munition wird die Durchschlagskraft ermittelt

Oben: Abgeschossene „Spitfires" und „Hurricones" türmen sich zu kleinen
Bergen. Zahlreiche Güterzüge bringen ihre Trümmer von den Sammel-
stellen im besetzten Gebiet in. die mit der Beuteauswertung betrauten
Stellen nach Deutschland. Unten: Eine. „Hurricane" wird verladen

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