ENTSTEHUNG DES GARTENS.
Schon bei Anlegung der Inesigen Stadt wurde das dazumal ausser derselben gelegene Terrain in Tab. l.mit
a b c d bemerkten Umrissen in eine französische Gartenanlage mit Berceaux, Blumenbeeten etc. zum
Vergnügen eines jeweiligen Erbprinzen angepflanzt und mit einem kleinen Gartengebäude versehen, und
so blieb diese Anlage bis in den letzt\ ergangenen achtziger Jahren, wo der sehr geschickte verstorbene
Garteninspector Schweiger aus England kam , und in hiesige Dienste trat
Jetzt fassten Seine Königliche Hoheit, der verewigte Grossherzog Karl Friederich , den Gedanken,
seinem Herrn Sohne, dem verstorbenen Erbprinzen und dessen erhabenen Familie diesen alt-
französischen , klosterartigen , düstern Garten in eine wohlgefälligere, freundliche Gestalt umwandeln zu
lassen , und gaben dem Garteninspector Schweiger auf, das etwa 4 Morgen grosse Terrain zu einer heitern,
ländlichen Anlage nach Art der englischen einzurichten. Schweiger, welcher schon einige Jahre zuvor
seinen hohen Kunst- und Natursinn an der Umschaffung des hiesigen Schlossgartens bewiesen, schuf nun
binnen einem Jahre diesen kleinen Garten , in welchem zugleich das unansehnliche Gartenhaus abgerissen,
und ein geschmackvolleres dafür aufgebaut wurde. Die vordere Mauer von 1)' bis b' Hess er wegreissen,
und in eine Vertiefung zur freien Aus- und Einsicht setzen; von der alten Anpflanzung aber behielt er nur
bei, was mit der Idee der neuen sich vereinigen liess. Die schöne, sinnige Umwandlung erregte Freude
und Erstaunen , und bald wurde der neue Garten der Lieblingsaufenthalt der Fürstlichen Familie. Seine
Königliche Hoheit der Grossherzog Karl Friederich bezeichnete die Anlage mit einer selbst verfertigten
Inschrift auf einem Denksteine, welcher in Form eines Altars ausgehauen, und bei p. Tab. 1. unter einigen
Üppigen schattigen Lindenbäumen aufgestellt wurde.
Die Inschrift lautet
«HIEB SEY DEB SITZ UNSHULDIGEB FBEUDEN UND BUHE NACH
WOHLTHjETIGEB ABBEIT.»
Ihro Hoheit die Frau Markgräfin Hessen nach dem Tode des allgeliebten Karl Friederich seine Büste
durch den Bildhauer K aiser, in etwas mehr als Lebensgrösse fertigen und auf dieser Ära aulstellen. (Tak L p.)
Beinahe zu gleicher Zeit als diese Gartenanlage gedieh, dehnte sich die Stadt nach und nach bis zur
Erbprinzenstrasse, und selbst schon über dieselbe hinaus, so dass im Jahr 1797 wo ich von Born zurückkam,
und hier in Dienste trat schon daselbst einige Häuser aufgebaut und bewohnt waren.
Schon bei Anlegung der Inesigen Stadt wurde das dazumal ausser derselben gelegene Terrain in Tab. l.mit
a b c d bemerkten Umrissen in eine französische Gartenanlage mit Berceaux, Blumenbeeten etc. zum
Vergnügen eines jeweiligen Erbprinzen angepflanzt und mit einem kleinen Gartengebäude versehen, und
so blieb diese Anlage bis in den letzt\ ergangenen achtziger Jahren, wo der sehr geschickte verstorbene
Garteninspector Schweiger aus England kam , und in hiesige Dienste trat
Jetzt fassten Seine Königliche Hoheit, der verewigte Grossherzog Karl Friederich , den Gedanken,
seinem Herrn Sohne, dem verstorbenen Erbprinzen und dessen erhabenen Familie diesen alt-
französischen , klosterartigen , düstern Garten in eine wohlgefälligere, freundliche Gestalt umwandeln zu
lassen , und gaben dem Garteninspector Schweiger auf, das etwa 4 Morgen grosse Terrain zu einer heitern,
ländlichen Anlage nach Art der englischen einzurichten. Schweiger, welcher schon einige Jahre zuvor
seinen hohen Kunst- und Natursinn an der Umschaffung des hiesigen Schlossgartens bewiesen, schuf nun
binnen einem Jahre diesen kleinen Garten , in welchem zugleich das unansehnliche Gartenhaus abgerissen,
und ein geschmackvolleres dafür aufgebaut wurde. Die vordere Mauer von 1)' bis b' Hess er wegreissen,
und in eine Vertiefung zur freien Aus- und Einsicht setzen; von der alten Anpflanzung aber behielt er nur
bei, was mit der Idee der neuen sich vereinigen liess. Die schöne, sinnige Umwandlung erregte Freude
und Erstaunen , und bald wurde der neue Garten der Lieblingsaufenthalt der Fürstlichen Familie. Seine
Königliche Hoheit der Grossherzog Karl Friederich bezeichnete die Anlage mit einer selbst verfertigten
Inschrift auf einem Denksteine, welcher in Form eines Altars ausgehauen, und bei p. Tab. 1. unter einigen
Üppigen schattigen Lindenbäumen aufgestellt wurde.
Die Inschrift lautet
«HIEB SEY DEB SITZ UNSHULDIGEB FBEUDEN UND BUHE NACH
WOHLTHjETIGEB ABBEIT.»
Ihro Hoheit die Frau Markgräfin Hessen nach dem Tode des allgeliebten Karl Friederich seine Büste
durch den Bildhauer K aiser, in etwas mehr als Lebensgrösse fertigen und auf dieser Ära aulstellen. (Tak L p.)
Beinahe zu gleicher Zeit als diese Gartenanlage gedieh, dehnte sich die Stadt nach und nach bis zur
Erbprinzenstrasse, und selbst schon über dieselbe hinaus, so dass im Jahr 1797 wo ich von Born zurückkam,
und hier in Dienste trat schon daselbst einige Häuser aufgebaut und bewohnt waren.