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Weinbrenner, Friedrich
Ausgeführte und projectirte Gebäude (Heft 7): Das Kurgebäude in Baden und das Hubbad bei Bühl — Karlsruhe, Baden-Baden, 1835

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https://doi.org/10.11588/diglit.7741#0010
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DAS HUB-BAD.

Bit ijub.

Vier Stunden von Baden, eine Viertelstunde von der Heerstrasse, die nach der Schweiz führt, liegt
eine Meierei (Huoba, Hub) mit einem Heilquell, in einem einsiedlerischen Wiesenthaie. Gegen Osten,
Norden und Süden ziehen sich fruchtbare Anhöhen mit friedlichen Dörfern; gegen Westen öffnet sich
das Thal und läuft in die Rheinebene aus.

Das Hub-Bad wurde früher blos von Bewohnern der Umgegend besucht, und das alte noch vor-
handene ländliche Gast-und Badehaus konnte keinen Anspruch auf zahlreichen und vornehmen Besuch
machen. Später kaufte ein Strasburger Bad und Gut, und liess das in diesen Blättern dargestellte, schöne
und zweckmässige Gebäude aufführen. Das alte Haus mit der Einfahrt blieb stehen, wahrscheinlich aus
einem ökonomischen Grande, indem der Ort an Sonn- und Feiertagen häufig von Landleuten aus den
umliegenden Dörfern besucht wird, und man für diese ein abgesondertes Lokale haben wollte. Dadurch
entsteht allerdings etwas Missfälliges, denn durch das alte Haus wird die vordere Ansicht des neuen
Rurgebäudes maskirt.

BLATT VI.

zeigt den Grund - und Aufriss. Die Einfahrt a geht durch das alte Gebäude; rechts und links sind Stuben
und Stallungen. Nun kommt man in den geschlossenen Hof, den das neue Gebäude in einem länglichten
Viereck umgibt. Im Grunde des Vierecks liegt der schöne, grosse Speisesaal (m) der durch beide Ge-
schosse geht, und an den sich drei räumige Zimmer (n) anreihen. Sie werden in dem Plane als Spiel-
zimmer angegeben, indess werden hier keine Hazardspiele gespielt.

Der eingeschlossene Hofraum gibt dem Gebäude etwas Klösterliches, allein die Beibehaltung des
alten Wirthshauses und die Verbindung desselben mit dem neuen Gebäude, die Nothwendigkeit, in dem
engen Thale so viel Platz als möglich für Anlagen zu gewinnen, und denselben nicht durch ab-
gesonderte Remisen, Stallungen, Bäder etc. noch mehr zu beschränken, und dann die Rücksicht auf
möglichste Bequemlichkeit und Förderung der Geselligkeit in einem isolirten Badehause — diess Alles
musste auf die Wahl des Plans und seine Ausführung einen entscheidenden Einfluss ausüben.

Uebrigens ist dieser Saal von trefflichen Verhältnissen, räumig und kühl, und aus den Fenstern hat
man das freundliche Grün mannichfacher Bäume und Sträucher vor Augen.

Die Bäder ziehen sich, an der Ostseite, in einer Doppelreihe (i) hin; sie sind hell und räumig. Die
Wohnzimmer für Fremde im Erdgeschoss gewähren die heitere Aussicht in das von einem klaren Wald-
bach bewässerte Thal oder den englischen Garten, der sich hinter dem Gebäude hinzieht, und zu wel-
chem die Natur selbst hier die erste Anlage machte.
 
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