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Für die auf den folgenden Seiten katalogisierte Sammlung ist ein Wort der Einfüh-
rung wohl nicht überflüssig. Seihst hei Anlegung des strengeren Maßstabes unserer
„gesättigten" Museen überragt ein guter Teil der hier vorgeführten Bestände erheblich
den gewohnten Durchschnitt, in privater Hand vollends wird man einen solchen
Besitz, der in einzelnen Gruppen zu bemerkenswerter Geschlossenheit abgerundet
ist, schwerlich noch einmal vereinigt finden. Zunächst steigt in manchem vielleicht
der Eindruck des Exotischen, ja Grotesken auf, er wird im gleichen Grade gedämpft
werden, als der Beschauer sein Auge auf die Höhen- und Tiefenwanderungen der
beiden altindischen Hauptreligionen einzustellen vermag, denen es gelang, ihren
Machtbereich über die Fernen des asiatischen Kontinents und des ihm kulturell
tributpflichtigen malaiischen Archipels zu erstrecken. Dr. T.hat mit Wissenschaft-
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systeme, der Brahmanismus und der Buddhismus, sich die Geltung von Welt-
religionen erstritten haben, es reizte ihn sichtlich, einen Weg durch das Dickicht
der Legenden Indiens zu bahnen und ihren metaphysischen Ideen nachzuspüren. Dem-
zufolge zielte er weniger darauf ab, ästhetische Ansprüche zu befriedigen, als mit
dem Behagen des Sachkenners religionsgeschichtlich-ikonographisch die Typenentwick-
l ung innerhalb des Kultapparates aufzuzeigen, an dem die Volksseele mit zäher
Pietät festhält. Sie folgt hierbei - gleichviel ob es beim Lippendienst sein Bewenden hat
oder ob die Symbolik über die Verstandesauslegung hinaus vom Gemüt bis zur hem-
mungslosen mystischen Verzückung erfaßt wird-oft unbewußt den literarischphilosophi-
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Erst wenn man unter derartigen Gesichtspunkten T.'s Sammlung prüft, wird ihr
innerer Zusammenhang klar und die Verbindung beleuchtet, die z. B. zwischen den
ältesten Stücken, den graeco-buddhistischen Reliefs aus den ersten Jahrhunderten
n. Chr. (Nr. 75 ff.), und der Vollplastik aus China und Japan (Nr. 54 f., 71 ff.) sowie
aus den schier unerschöpflichen Ruinenstätten und Tempeln Siams (Nr. 174ff.) besteht.
Der Rückblick auf die seit mindestens 1800 Jahren gepflegten und gehegten legendari-
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Für die auf den folgenden Seiten katalogisierte Sammlung ist ein Wort der Einfüh-
rung wohl nicht überflüssig. Seihst hei Anlegung des strengeren Maßstabes unserer
„gesättigten" Museen überragt ein guter Teil der hier vorgeführten Bestände erheblich
den gewohnten Durchschnitt, in privater Hand vollends wird man einen solchen
Besitz, der in einzelnen Gruppen zu bemerkenswerter Geschlossenheit abgerundet
ist, schwerlich noch einmal vereinigt finden. Zunächst steigt in manchem vielleicht
der Eindruck des Exotischen, ja Grotesken auf, er wird im gleichen Grade gedämpft
werden, als der Beschauer sein Auge auf die Höhen- und Tiefenwanderungen der
beiden altindischen Hauptreligionen einzustellen vermag, denen es gelang, ihren
Machtbereich über die Fernen des asiatischen Kontinents und des ihm kulturell
tributpflichtigen malaiischen Archipels zu erstrecken. Dr. T.hat mit Wissenschaft-
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systeme, der Brahmanismus und der Buddhismus, sich die Geltung von Welt-
religionen erstritten haben, es reizte ihn sichtlich, einen Weg durch das Dickicht
der Legenden Indiens zu bahnen und ihren metaphysischen Ideen nachzuspüren. Dem-
zufolge zielte er weniger darauf ab, ästhetische Ansprüche zu befriedigen, als mit
dem Behagen des Sachkenners religionsgeschichtlich-ikonographisch die Typenentwick-
l ung innerhalb des Kultapparates aufzuzeigen, an dem die Volksseele mit zäher
Pietät festhält. Sie folgt hierbei - gleichviel ob es beim Lippendienst sein Bewenden hat
oder ob die Symbolik über die Verstandesauslegung hinaus vom Gemüt bis zur hem-
mungslosen mystischen Verzückung erfaßt wird-oft unbewußt den literarischphilosophi-
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Erst wenn man unter derartigen Gesichtspunkten T.'s Sammlung prüft, wird ihr
innerer Zusammenhang klar und die Verbindung beleuchtet, die z. B. zwischen den
ältesten Stücken, den graeco-buddhistischen Reliefs aus den ersten Jahrhunderten
n. Chr. (Nr. 75 ff.), und der Vollplastik aus China und Japan (Nr. 54 f., 71 ff.) sowie
aus den schier unerschöpflichen Ruinenstätten und Tempeln Siams (Nr. 174ff.) besteht.
Der Rückblick auf die seit mindestens 1800 Jahren gepflegten und gehegten legendari-
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