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Antiquariat Weiss (München); Antiquariat Weiss
Katalog (Nr. 1): Codices manu scripti, incunabula typographica — München: Weiss & Co., Antiquariat, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.61793#0198
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part ii as decribed under IB. 11522 (= Hain 12405, II) above, which bas no large type
and differs in many other respects.’
,Paratus‘ ist nicht der Name eines Autors, sondern das erste Wort dieser Sammlung. Sie
hieß ursprünglich ,Sermones Paratus1; daraus machte man schon im XV. Jahrhundert
,Sermones Parati‘, da man Paratus für den Verfasser hielt. Der Autor ist indessen unbe-
kannt. Die Sammlung, die im XV. Jahrhundert besonders ihrer zahlreichen Exempla und
Moralisationes halber sehr populär war, heißt auch in mittelalterlichen Handschriften oft
,Opus Saxonicum‘ oder ,Opus medicinale4.
Die beiden Bände dieser seltenen Ausgabe sind fast durchwegs von sehr guter Erhaltung.
Band II ist besonders breitrandig (teilweise unbeschnitten). In Band I ist Blatt sign. k2
sowie das Gegenblatt sign. kg doppelt vorhanden, das Titel- und letzte Registerblatt sind
an den Rändern teilweise unterlegt. In beiden Bänden geringe Gebrauchsspuren und Flecken,
im Text handschriftliche Marginalien und Interlineari en aus der Zeit.
262. PAULUS DIACONUS O.S.B. Homiliarius doctorum. Char. goth. 248 ff-
non num. 2 col. 66 11. In fol.
Basileae, Nicolaus Kesler, 1498.
Mit einem sich auf Blatt 175 wiederholenden blattgroßen Titelholzschnitt
sowie der Druckermarke Keslers auf Blatt 248 r. (Weil, Die deutschen Drucker-
zeichen S. 40.) Viele rote eingemalte Initialen. Rubriziert.
Original-Holzdeckelband mit braunem, blindgepreßtem Lederüberzug. Zwei
Schließen. Mk. 450.—.
Hain-Copinger 8777. Proctor 7694. Brit. Mus. Cat. III, 777. Voullieme, Berlin 740, 7.
Schreiber 4700. Weisbach 27. Stockmeyer-Reber S. 67. Muther 462. Winship S. 118 (1 Expl.).
Der blattgroße Holzschnitt stellt in einem langen Mittelfeld eine Versammlung von geist-
lichen und weltlichen Würdenträgern dar, im Vordergrund Papst und Kaiser. Über dem
ganzen in Wolken die Taube des Hl. Geistes. Links und rechts in kleinen quadratischen
Feldern je vier Kirchenlehrer, in den Ecken die vier Evangelisten an Pulten sitzend. Auf
Blatt 173 r eine Wiederholung des Holzschnittes.
Das bedeutsamste aller Vigilienhomiliarien ist das Homiliarium Karls d. Gr., das Paul
Warnefrid (Warnefrids Sohn) Diaconus in Montecassino auf Anordnung Karls
zwischen 786 und 797 aus patristischem Material in zwei Büchern trefflich zusammenstellte
(vgl. Wiegand, Das Homiliarium Karls d. Gr., 1897). Es wurde vor 797 im ganzen Reiche
eingeführt und erlitt bei seiner Verbreitung manche Veränderungen.
Teilweise etwas stockfleckiges Exemplar, die ersten und letzten Lagen etwas wurmstichig.
Die beiden letzten Blätter an der unteren Innenecke unterlegt. Im übrigen von sehr guter
Erhaltung. Der schöne Einband vorzüglich restauriert. Im Text viele Marginalien und
farbige Interlinearien alter Hand.
263. PERSIUS FLACCUS, AULUS. SatiraeVII cum commentariis Joannis
Britannici Brixiani. Char. rom. (text, a comment. circumdat.). 54 ff. non
num. 62 11. (comment.). In fol.
Brixiae, Jacobus Britanniens Brix., 1 500.
Mit einigen kleinen Holzschnitt-Initialen.
Pergamentband. Mk. 175«—•
Hain-Copinger 12772. Proctor 7011. Voullieme, Berlin 2874. Peddie 121. Lechi S. 72.
Winship S. 169 (2 Exple.). ,
 
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