Museum der modernen Kunstindustrie: Muster-Sammlung von hervorragenden Gegenständen der letzten Weltausstellungen von London und Paris (Leipzig, 1873)

Seinem Ursprung nach ist an das Werk nicht der Anspruch zu stellen von Kitt würfen, welche nach einheitlichem Plane
hergestellt wurden, sondern es bringt Abbildungen von Gegenständen, welche in Wirklichkeit schon ausgeführt wurden,
von Erzeugnissen der Industrie, welche in Handel und Verkehr vorkommen. Die Abbildungen stellet] insgesammt Gegen-
stände dar, welche auf jenen beiden internationalen Ausstellungen befindlich und zwar von Ausstellern aus den
verschiedensten Landern nach London und Paris gesandt waren, sodass also das "Werk die Kunsiindu-ti'ie sannntlieiicr
Cultnrstaaien der Gegenwart repräsontirt und deshalb zugleich ein umfassendes ISild der Industrie alle)1 Nationen gewahrt.

Hierdurch erklärt sich sehr leicht die Verschiedenartigkeit, welche sich innerhalb der Auffassung und Formen-
bildung der dargestellte!: Gegenstände kund gibt; sind ja doch die Gcscbmacksnehrunge;] so vielen individuellen und
örtlichen Einflüssen unterworfen, dass dem einen als minder ansprechend erscheint, was der andere als künstlerisch 'voll-
berechtigt erkennt. Ist dies schon in engerai Kreise der Fall, wie viel mehr muss es hervortreten in einem Wecke, welches
wie das gegenwärtige in seinen Abbildungen das Kunstgewerbe in den verschiedensten Ländern mit repräsentirt.

"Wie ein jedes allgemeine Museum Gegenstände von verschiedenem Werthe umtassi, ebenso mag dies im vorliegenden
„HusEust" der Fall sein. Jedenfalls ist aber in der grossen Reichhaltigkeit von Abbildungen Olegcaheit zu Vergteiclinng
vorhandener und zur Combitiation neuer Musler geboten, und so wird das Werk als Idven-Mtiyaziii durch seinen
Formenreicbthum den Industriellen der verschiedenst';]! Zweige gewiss \on praktischem Nutzen sein.