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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 7
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Denkmals-Enthüllungen / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Auktionen / Literatur-Umschau / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0100

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96

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 7.

lassen, wieder außerordentlich. Ls ist bedauerlich, daß es in
München für junge Künstler so unendlich schwer erscheint,
sich einen Platz zu erobern. Speziell Herr Hinterseher, der
Münchner ist, und mehrfache Auszeichnungen erhielt, soll aus
Gründen, die für den gesamten künstlerischen Nachwuchs wenig
versprechend sind, sich entschlossen haben, ins Ausland zu gehen.)

Auszeichnungen und Medaillen.
Dresden. Bei der Ausstellung in St. Louis hat der
Dresdner Architekt Wilhelm Kreis die goldene Medaille er-
halten; die Dresdner Werkstätten für Handwerks-
kunst Schmidt 6c Müller erhielten für die Ausführung des
Deputationszimmers für das neue Landtagsgebäude, das Wilh.
Kreis entworfen hat, den großen Preis.
Meiinar. Der Großherzog hat dem Kunstmaler und
Lehrer an der Kunstschule Sascha Schneider den Professor-
titel verliehen.
Todesfälle.
. Innsbruck. Bei Unruhen infolge Eröffnung der ita-
lienischen Fakultät wurde der 29 Jahre alte deutsche Maler
August pezzey durch den Bajonettstich eines Soldaten ge-
tötet. Lr hatte seine künstlerische Ausbildung in München
bei Prof. Gtto Seitz genossen. Vor drei Jahren ging er nach
Innsbruck, seiner Heimatsstadt. Außer vielen Porträts hat
er zahlreiche Bilder geschaffen, in denen sich ein tüchtiges
landschaftliches Talent zeigte. In der Tiroler Kunstaus-
stellung, die in Innsbruck Heuer veranstaltet wurde, stellte
pezzey eine ganze Reihe seiner Bilder aus. wenige Stunden
vor seinem jähen Tode sandte Pezzey einem Freunde eine
Postkarte mit Zeichnung eines Grabsteins, den eine Zypresse
überschattet, und der Unterschrift: „Freut Luch des Lebens."
August pezzey.
Paris. Die älteste französische Malerin Madame Llotilde
Gerard Iuillerat ist in ihrem 98. Lebensjahr in Paris
gestorben. Sie war am 1H. November 1806 in Lyon geboren,
studierte unter Paul Delaroche und hat 1833 zuerst im Salon
ausgestellt. In den Jahren 183H, 1836 und 18H1 erhielt die
Malerin in einigen Ausstellungen Medaillen.
Gedenktage.
IH.Nov.z899. Maler Geza Myrkowszky gestorben.
15. „ Z8H8. Ludwig Schwanthaler gest., München.
zs. „ Z90Z. Maler Professor L. Zimmermann gest.,
München.
15. „ 190Z. Maler A. Wiedmayer gest., München.
16. „ I899. Bildhauer Prof. Neutsch gest., Dresden.
18. „ 1736. Porträtmaler Aut. Graff geb., Winterthur.
18. „ 1902. Bildhauer Prof. Karl Weber gest., Frank-
furt a. M.
19. „ 1765. Bertel Torwaldsen geb., Kopenhagen.
23. „ Z8Z8. Architekt Jos. v. Lgle geb., Dellmensingen.
2H. „ Z792. Radierer Ioh. Adam Klein geb., Nürnberg.
2H. „ Z85H. Maler Karl Begas d. Aelt. gest., Berlin.
2H. „ 1902. Maler Karl Stäuber gest., München.
29. „ Z800. Bildhauer Lmil Lauer geb., Dresden.
29. „ Z803. Gottfried Semper geb., Hamburg.
Wittenberg. HOO Jahre sind es in diesen: Jahre her,
seitdem Lukas Kranach, der berühmte Maler der Refor-
mation, Bürger von Wittenberg wurde. Im Jahre Z50H
ließ er sich auf den Ruf des Kurfürsten Friedrich des weisen
dauernd dort nieder. Lr hat sich um Wittenberg nicht nur
als bedeutender Künstler, aus dessen Werkstatt der Bilder-
schmuck der Stadtkirche stammt, sondern auch als sein Bürger-
meister verdient gemacht.

Aus Künstler-Vereinen.
AM" Die K ü n st l e r v e r e i n e, K u n st g e n 0 s s e n -
schäften u. s. f. bitten wir, uns über die Ergebnisse
ihrer Generalversammlungen, Vorstandswahlen, kurz
über alles Bemerkenswerte, soweit es sich zur Ver-
öffentlichung in der „Werkstatt der Kunst" eignet,
kurze Mitteilungen zugehen zu lassen. Die Künstlerschaft
gelangt auf diese weise zu einem wechselseitigen
Nachrichtenaustausch auf dem einfachsten Wege.
München. Die Münchner Küustlergenossenschaft
zählte nach ihrem kürzlich im Druck erschienenen Jahresbericht
für 1905 68z Mitglieder, wovon 179 ihren Wohnsitz nicht
in München hatten. Unter den außerordentlichen Mitgliedern
befanden sich 56 Künstlerinnen. Auf der Iahresausstellung
waren 2230 Werke ausgestellt, von denen H37 verkauft wurden
zu insgesamt 396 7 70 Mk. Die ständige Ausstellung hatte
Verkäufe voi: insgesamt 8Z06H Mk. (im Vorjahre nur
H2 537 Mk.). Für die Rechtsschutzstelle, die seit einem
Jahr bestand und die sich vollkommen bewährte, wurden
203 Nk. 21 pfg. aufgewendet. Vielfach wurde Auskunft und
Rat erholt und mehrere Prozesse zu Gunstei: der Mitglieder
erledigt. Das vermögen der Genossenschaft am 31- De-
zember 1903 betrug 6Z9252 Mk. 08 Pfg. Aus der Verlust-
rechnung eicknehmen wir folgende Posten: Drucksachen:
282; Mk. 60 pfg., Inserate: 13 335 Mk. 87 pfg., Plakate:
10 805 Mk. 21 pfg., Porto: 1550 Mk., Speditionskosten:
7621 Mk. 61 Pf., Unkosten: 8957 Mk. ZH Pfg. Aus der
Gewinn-Rechnung: Eintrittsgelder: 85903 Mk. 70 pfg.,
Kataloge: 2Z718 Mk. 07 pfg., Provisionen: 2798H Mk.
75 pfg. Der Gewinn des Rechnungsjahres 190z beträgt
30 3HH Mk. 89 pfg.
Aus Kunstvereinen.
An die Leiter von Kunstvereinen, Kunst-
gewerbevereinen, Museen u. s. f. richten wir dieselbe
Bitte wie vorstehend nnter „Künstlervereinen".
Darmstadt, (von: verband der Kunstfreunde in den
Ländern an: Rhein.) Um der ersten Wanderausstellung des
Verbands im Dezember ds. Is. einei: größeren Nachdruck zu
geben, wurde in Köln beschlossen, die Generalversamm-
lung dieses Jahres nach Darm st adt zu legen. So könnte
mit der ersten Wanderausstellung auch die Ausstellung der
Werke verbunden werden, die zur Verlosung angekauft sind.
Für die Generalversammlung ergibt sich daraus folgendes
Programm: Freitag, den 2. Dezember, Delegiertenversammlung
zur Auswahl der Werke für die Verlosung. Samstag, den
3. Dezember, Generalversammlung. Sonntag, den H. Dezember,
Eröffnung der ersten Wanderausstellung.
Vorn kunstkandel.
Berlin. Da das Palais Rederu zu einem großen Hotel
umgewandelt wird, hat die Kunsthandlung von Eduard
Schulte das ihren jetzigen Ausstellungsräumen gegenüber-
liegende gräflich S ch wer:::' sche Palais, Unter den Linden 7 5,
käuflich erworben. In einem umfangreichen Neubau werden
dort bedeutend erweiterte Ausstellungsräume geschaffen werden.
Auktionen.
Köln. Die Auktion Bourgeois bei Hcberle in Köln
ergab für die Antiquitätei: Z ZHHOOO Mk., für die Bilder
78H127 Mk. Am letzten Tage kamen die wertvollsten Bilder
alter Meister zum verkauf. Am teuersten wurde die „Hoch-
zeit in: Dorfe" von Antoine Watteau bezahlt, 7ZX9Z Zenti-
 
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