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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 14
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Die Werkstatt der Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0189

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LDw werklwtt <>er Kun ff

V. Jabrg. 14. 1. Jan. 1906.

sseäaktem: Hemrick Steinback.

'Zn ctiessrn r!eils unserei-LeitsckrNt erteilen -wir j eciern Rünstier cias freie Mort. Mir sorgen ciafür, clas tuniickst keinerlei
Angriffe auf Personen ocler Genossenschaften abgeclrucht werclen, okne class vorder cler Angegriffene clie Möglichkeit gekabt
kätte. in clernselben IZests;u erwiclern. Vie Ileclaktion kält sich vollständig unparteiisch uncl gibt clurch clen Rbclruck keineswegs
eine Nebereinstirnrnung rnit clen auf cliese Meise vorgetragenen Meinungen ;u erkennen.

Vie Merkstall cler Kunst

wurde, wie wir im letzten Hefte des abgeschlossenen
Jahres bekannt geben konnten, am sch Dezember
von der Hauptversammlung der Allgemeinen Deut-
schen Aunstgenossenschaft einstimmig zum Vereins--
organ gewählt und dieses Heft unserer Zeitschrift
geht nun zum erstenmal an sämtliche Mitglieder der
Genossenschaft hinaus.
Herzlich heißen wir bei dieser Gelegenheit alle
unsere neuen freunde willkommen, herzlich ge-
denken wir der alten, herzlich wünschen auch wir,
daß unsere gemeinsame Arbeit der Aünstlerschaft
auch ferner zu Glück und Legen gereichen möge.
Zst doch mit diesem Beschluß der Allgemeinen
Deutschen Aunstgenossenschaft schon ein großer Teil
jener unserer Wünsche in Erfüllung gegangen,
welche wir im Znteresse der Aünstlerschaft zu Be-
ginn des fünften Jahrganges vor kurzem aus-
sprachen: Denkt an die Macht der presse! so
riefen wir damals. Ein Fach blatt, wie man
sichs schon lange gewünscht hat, ist jetzt vorhanden.
Denkt daran, was für eine Triebkraft des
öffentlichen Lebens aus diesem Fachblatt
geschaffen werden kann, wenn ihr nur ein
wenig wollt, und von Tausenden sprachen wir, die
auf unsere Leite treten müßten. Wir haben es nun
erreicht, daß wir uns heute auf Tausende von
Aünstlern stützen können. Die Anerkennung, die
in diesem Zuwachse liegt, läßt uns hoffen, daß
bald alle Aünstler, gleichviel welcher Vereinigung
sie angehören, zu uns treten werden. Denn nach
wie vor bleibt die Haltung der „Werkstatt
der Au n st" eine freie und unabhängige, keine
Vereinigung gegen die andere irgendwie
zurücksetzende; wir werden in Zukunft wie
vorher keine innere Politik treiben, son-
dern für Achtung und Recht jedes Aünstlers
kämpfen.
Mit großer Freude gedenken wir ferner bei
dieser Gelegenheit, daß ein zweiter unserer damals

ausgesprochenen Wünsche nicht ungehört verhallte.
Lch reibt an uns! so riefen wir, schreibt fleißig
an unsere Zeitschrift! . . . Dankbar erkennen wir
an, daß die Aünstlerschaft, so kurz auch seitdem
die Zeit, dennoch schon in der regsamsten Weise
unserem Rufe Folge leistete. Lo soll es sein, so
muß es nicht nur bleiben, sondern auch von un-
seren neuen Freunden in verstärktem Maße fort-
gesetzt werden.
Die „Werkstatt der Aunst" muß eine Zeitschrift
sein, welche, frei und unabhängig dastehend, nur
von Aünstlern geschrieben wird. Lteht nicht gerade
jetzt, was diese erbetene tätige Mitarbeit anbetrifft
und um nur ein Beispiel zu nennen, einer der
wichtigsten Gegenstände, die Erörterungen über die
internationalen Aunstausstellungen in Deutsch-
land, auf unserer Tagesordnung? Loll bloß im
engen Zirkel gesprochen, soll nicht auch gehandelt
werden? Zn der Tat, diese Angelegenheit muß
nun, nachdem sie in dieser Weise in Erörterung
gezogen worden ist, in irgend einer Form zu
einem greifbaren abschließenden Resultate geför-
dert werden.
Lo gibt es tausenderlei zu tun, nicht bloß
auf diesem Gebiete, sondern überhaupt überall
dort, wo die Znteressen der bildenden Aünstler mit
dem öffentlichen Leben in Berührung treten. Und
wenn nun die Aünstlerschaft mit aller Energie auf
dem einmal betretenen Wege fortfährt, wenn sie
sich in ihrer Zeitschrift, unserer „Werkstatt der
Aunst", eine Handhabe schafft, mit welcher sie
dem öffentlichen Leben gegenüber in geschlossener
Masse auftritt, so rnulZ und nirck unbedingt —
das können wir gewissermaßen sogar voraus-
sagen — die gemeinsame Arbeit aller von den
gewünschten Erfolgen begleitet sein. Denn die
presse ist eine Macht, welcher noch niemand wider-
standen hat.

Vie Merkstatt cler Runst.
 
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